Uiuiui, was hab ich da losgetreten? Mein Ziel war nicht, hier Verwirrung zu stiften.
Zitat von Feiervogel
Zerschmetterling
die Lebenszeit der Erys ( ca. 120 Tage) spielt ja auch noch eine Rolle...
bei ca. 5 x 10^6 pro µl ( 1 Mio µl ( 10^6) = 1 Liter --> gehen wir mal von 5 Litern Blut pro Mensch aus macht das nach Adam Riese 5x10^12 x 5 = 25x10^12 Erys im Blut ....
wie viel da jetzt pro Tag durch neue ersetzt werden, darfst du dir selbst ausrechnen
( ps: dein "ich versuch's nochmal langsam" hat wahrscheinlich den ein oder anderen nur noch mehr verwirrt )
und entsprechend beeinflusst ein niedriger BZ-Wert ja auch noch die "reversible Anbindung" ( wie du ja bereits geschrieben hattest) und die dürfte ja auch eine Rolle spielen v.a. in so Fällen wie von Alarith geschildert... ( und das sowieso dann verminderte "Anlagern" soweiso mit eingeschlossen)
Ich hoffe ich habe mich bei den Erys nicht verrechnet, ( die liebe Wintererkältung vernebelt z.Zt noch meine Gedanken ) aber du weißt worauf ich hinaus möchte.
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Soweit ich das sehe, hast du völlig Recht mit der Erythrocytenzahl. 25 x 10^12 Erys klingt aber schon nach ner gewaltigen Menge. Man könnte doch auch sagen, es handelt sich insgesamt um 42 pmol Erys im Blut (handlichere Zahl und so)
Mir ist schon klar, dass Anzahl und Lebensdauer der Erys in dem Zusammenhang ne wichtige Rolle spielen. Ich wollte eigentlich auch nur verdeutlichen, dass ein einmal durch hohe BZ-Werte zustande gekommener hoher HbA1c (nach allem was mir über die Chemie der Maillard-Reaktion bekannt ist) nicht auf die Schnelle durch Hypos wieder "runterkorrigiert" werden kann.
Zitat von Joa
Interessant bei der Albuminbindung von Glucose sind wohl letztlich die AGE's (Advanced Glycation-Endproducs). Die stabilen Umlagerungsprodukte aus der Verbindung von Glucose mit Eiweiß, die der Körper nicht mehr abbauen oder umwandeln kann.
Die erste Stufe der Reaktionskette, Schiffsche Base genannt, ist hoch reversibel. Sobald sich im Umfeld die Glucosekonzentration sinkt gleicht sich der Anteil der an Eiweiß gebundenen Glucose an, indem sich die Glucose wieder aus der Bindung löst.
Als Amadori-Produkt ist die Verbindung dann schon wesentlich stabiler, aber immer noch reversibel. Erst als AGE ist die Bindung dann nicht mehr lösbar.
Amadori-Produkte sind zwar nur Zwischenprodukte der Maillard-Reaktion und insofern nur bedingt stabil, weil sie beispielsweise noch zu Desoxyosonen weiterreagieren können. Die Amadori-Umlagerung an sich ist aber schon ne ziemliche Einbahnstraße. Wenn man dann erst mal bei AGEs wie Prämelanoidinen oder gar schon quervernetzten Proteinen angekommen ist, dann wird sich das Gebilde auch nicht mehr auf den HbA1c auswirken können, weil der entstandene Molekülklumpen mit Hämoglobin zunehmend weniger zu tun hat.
Zitat von Joa
Hinsichtlich des 1c und des Einflusses auf die Bestimmung wäre es interssant, bis zu welchem Punkt die an Eiweiß gebundene Glucose in das chemische Gleichgewichtsverhältnis einwirkt. Vermutlich auch noch in der Amadori-Phase?
Somit wäre auch Tage nach einer hyperglykämischen Phase noch mit einem Einfluss von anhaltend hypoglykämischen Werten auf den 1c zu rechnen, wenn sich auch ein Teil der Amadori-Produkte wieder zurückbildet.
Und genau hier liegt der Knackpunkt. Meiner Meinung nach ist die Rückbildung der Amadori-Produkte vernachlässigbar und der für den HbA1c-Wert relevante Teil der Glykierung nach Abschluss der Amadori-Umlagerung erledigt. Ab diesem Zeitpunkt dürfte die Senkung des HbA1c maßgeblich von der Lebensdauer der Erys abhängen.
Zitat von Joa
Umgekehrt haben nach landläufigen Feststellungen die Tage kurz vor der 1c-Bestimmung einen überproportionalen Einfluss auf das Ergebnis, zumindest wenn sie "schlecht" waren.
Jup, passt doch alles ins Bild :6yes:
Zitat von Joa
Allgemein wird gesagt, dass die AGE's einer der wesentlichen Faktoren sind, die den Alterungsprozess des Organismus, seine Degeneration, bewirken. Was auch wieder davon abhängen dürfte, wie viele Zellrezeptoren für AGE's das Individuum genetisch mitbekommen hat.
Ich bin mir nicht sicher, ob für Alterungsprozesse durch AGEs (oder deren Vorstufen) tatsächlich irgendwelche Rezeptoren erforderlich sind. Viele der Maillard-Zwischstufen (z.B. die ganzen α-Dicarbonylverbindungen) sind so reaktiv, dass sie mit allem möglichen reagieren, was ihnen in die Quere kommmt.
Zitat von Joa
Allerdings führt das jetzt doch alles ein wenig vom Thema weg.
*zustimm*