Beiträge von Zerschmetterling

    Nur der Vollständigkeit halber...


    Zitat von Akina;392001

    Wer den Luftdruck in mmHg misst, ist wohl nicht so ganz auf dem Stand der Wissenschaft. :7no:


    Einerseits richtig, andererseits... misst du deinen Blutdruck in kPa?! ;)


    Zitat von TryHarderFish;392005

    Kann es sein, dass die Einheit mmHg in GB (wo die Studie durchgeführt worden ist) noch üblich ist? Hab keine Ahnung, ist nur ne Vermutung.


    Die Einheit mmHg ist nicht SI-konform und sollte eigentlich weltweit nicht mehr verwendet werden. Das hat sich aber immer noch nicht überall rumgesprochen. Im angelsächsischen Raum wird traditionell bedingt häufig das Torr verwendet (ist im Prinzip dasselbe wie mmHg), manchmal auch noch schlimmeres wie psi (Pfund pro Quadratzoll). Auch in der Medizin ist es durchaus heute noch üblich, mmHg zu verwenden. Selbst bei manchen aktuellen High-Tech-Massenspektrometern wird das Hochvakuum auch heute noch in Torr angeben. :rolleyes:

    Hm, fangen wir doch mal bei der Berechnungsgrundlage an. Besteht 1 BE für dich aus 12 g KH oder nur aus 10 g?


    Ich nehme an, du rechnest mit 10 g KH pro BE, sonst hätten die trockenen Aldi-Nudeln einen außergewöhnlich hohen KH-Anteil von 84% KH.


    Auf der anderen Seite hieße das aber dann auch, dass 60 g gekochte Nudeln nach deiner Rechnung nur 10 g KH enthalten? Das wiederum kommt mir ziemlich niedrig vor, es sei denn du zerkochst deine Nudeln gerne zu Matsch. Aus der Massenzunahme von 128% (500 g --> 1140 g) lässt sich jedoch ableiten, dass du eher nicht so auf Flüssignudeln stehst.

    Interessant, dass scheinbar mehrere Leute öfter mal den "Zu wenig Blut"-Fehler zu lesen bekommen. Nach meinen Beobachtungen scheint dieser (und andere) Fehler kassettenabhängig aufzutreten. Manche Kassetten produzieren keine einzige Fehlmessung, ich hatte aber auch schon welche, bei denen vier Fehlmessungen hintereinander zu beklagen waren. Dabei hatte ich nicht den Eindruck, zu wenig Blut aufgetragen zu haben.


    Den absoluten Knüller hab ich jedoch vor drei Wochen erlebt. Ich war unterwegs und hatte eigentlich noch 6 Tests auf der Kassette. Nach einem "Zu wenig Blut"-Fehler erzählte mir mein Mobile dann nach einer spontanen Gesinnungsänderung, dass die Kassette nun leer wäre. :eek: :7no:


    Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass die Qualität der Kassetten manchmal suboptimal ist. Schade eigentlich, das angenehme Handling ohne Teststreifengefummel hab ich mittlerweile echt zu schätzen gelernt.

    Zitat von BigApple;389902

    Mit konstruktiven Beiträgen kann ich deutlich mehr anfangen.


    Dann fang doch mal an und destilliere die Quintessenz aus den zahlreichen konstruktiven Beiträgen, die bisher hier geäußert wurden.


    Kleiner Tipp: Hat was damit zu tun, seine Kumpels zu informieren. Tut auch nicht weh ;)

    Meine Güte, jetzt ist man selbst in einem Diabetiker-Forum nicht mehr vor dieser paranoiden Hexenjagd auf einzelne, ach so böse Süßstoffe sicher. :rolleyes:


    Ich kann ja durchaus verstehen, wenn jemand viel Wert auf möglichst natürliche Inhaltsstoffe seiner Nahrung legt und daher synthetische Zusatzstoffe aus Prinzip ablehnt. Was jetzt aber speziell an Aspartam oder Acesulfam-K so schlimm sein soll und im Gegenzug an Cyclamat oder Saccharin nicht, das wird mir wohl für immer verschlossen bleiben. Mir ist durchaus bekannt, welche abstrusen Horrorgeschichten diesbezüglich in weiten Teilen des Internets kursieren. Aus meiner Sicht ist jedoch das, was ich in der Richtung bisher zu Gesicht bekommen habe, pseudowissenschaftliche bis esoterische Panikmache.


    Realistisch betrachtet haben alle diese Stoffe ein durchaus streng reglementiertes Zulassungsverfahren durchlaufen und werden nur dann zugelassen, wenn sie sich im Rahmen toxikologischer Untersuchungen als gesundheitlich unbedenklich erwiesen haben.


    Sorry für diesen Off-Topic-Erguss, aber das musste mal raus.

    Zitat von Flauschkueken;389660

    Was auch gut ist, ist 100%ige Schoki, da hat ne Tafel nur 6g KH, jedoch kann man davon auch nur ein Stück essen :D.


    Stimmt. Das Zeug ist so bitter und adstringierend, dass man freiwillig nach einem Stück aufgibt. :eek: Ich steh ja wirklich auf dunkle Schoki, aber vor dieser 99%-Schokolade hab ich kapituliert. Eignet sich jedoch hervorragend zum Kochen und verfeinert bei mir regelmäßig diverse Saucen. :6yes:


    Als Abendsnack kommen bei mir in letzter Zeit recht häufig gesalzene Erdnüsse zum Einsatz. Die haben bei mir null Effekt auf den BZ, auch nicht auf die Werte am nächsten Morgen. :cool:

    Zitat von Oma Irene;388928

    Bin 165.


    Kompliment! Dafür hast du dich echt extrem gut gehalten :schild0082: :D


    Scherz beiseite, mit deinem Speiseplan wäre ich auch bereits verhungert. Ich komm am Tag im Schnitt auf 18 BE und hab damit seit Anfang Dezember wieder ein stabiles Gewicht von 75 kg bei einer Körpergröße von 1,82 m. Vor der Diagnose habe ich jahrelang immer so um die 78 kg auf die Waage gebracht. Damals hab ich aber auch noch deutlich mehr gegessen.

    Zitat von sweetboy;388707

    Wenn Du öfters mit Werten um 150 ins Bett steigst und mit 90 rauskommst, dann scheint Deine nächtliche Basalgabe auch recht großzügig bemessen.


    Nicht unbedingt, hier kann durchaus auch die Remission ausgleichend mitwirken. Ich hab das auch bei mir schon beobachtet, dass es nahezu unerheblich ist, ob ich mit einem BZ von 100 oder 150 in die Nacht gehe. Morgens liegen meine Werte quasi immer zwischen 90 und 100.

    Zitat von Ina;387665

    Hallo,


    gibt's das Zeug irgendwo zu verträglichen Preisen?


    Ade, Ina


    Jup, zum Beispiel hier. 1 kg für gerade mal 69,45 € (zzgl. MWSt versteht sich). Dafür isses aber auch garantiert sauber. :9engel_3:

    Zitat von Steffen;387653

    Salami braten nunja ...schmeckt zwar lecker. Aber wenn du sie gleich zu Beginn als "Fettspender" nimmst, bilden sich aus dem Nitritpökelsalz, das bei Dauerrohwürstenals Konservieungsstoff drin ist, durch die große Erhitzung Nitrit und Nitrosamine. Und das ist zu gut deutsch ein ziemlicher Scheißdreck.


    Das stimmt so nicht ganz. Für die Nitrosaminbildung braucht es neben einem nitrosierenden Agens (hier: Nitritpökelsalz) auch noch nitrosierbare Amine. Um die Reaktion zu starten braucht man zudem noch ne Ladung Protonen, da das ganze säurekatalysiert abläuft. Bei Bratkartoffeln sind weder Säure noch Amine in nennenswerter Menge zugegen, weshalb Nitrosamine mangels Ausgangsstoffen eher nicht entstehen werden.


    Zitat von Steffen;387653

    Nehm lieber Speck (der ist normalerweise nur mit reinem Speisesalz hergestellt) oder Pflanzenöl. Diese Fette kannst du dann auch schön so heiß machen, das die Bratkartoffeln knusprig werden.


    Nicht jedes Pflanzenöl eignet sich gleich gut zum Braten. Je höher der Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, desto stärker wird die Bildung von trans-Fettsäuren beim Erhitzen ausfallen. Und die sind auch nicht so richtig erwünscht.

    Zitat von DM1@2010;387612

    Ich fand den Geschmack "mehlig", wie ich das auch empfinde bei Dampfkartoffeln. Vielleicht ist das Wort "matschig", von Wildrose gewählt, eher zutreffend.


    Könnte das möglicherweise damit zusammenhängen, dass du anstatt festkochender Kartoffeln mehlig kochende welche verwendet hast? Damit wird es in der Tat zur Herausforderung, vernünftige (knusprige) Bratkartoffeln hinzukriegen.


    Edit: Mist, Joa war schneller :D

    Zitat von T.M.

    So ein Schrumpelapfel hat aber deutlich mehr spezifische KH als sein gewachster Kollege aus dem Kühlhaus oder gar ein vergleichsweise frischer aus Neuseeland. Drittens spiegelt eine Zahl, die in einer Tabelle für "Apfel" oder "Orange" genannt wird, nicht die Sortenvielfalt wider, die man heute im Supermarkt findet.


    Was meinst du denn mit spezifischen KH? :confused:


    Klar, wenn ich nen Apfel den halben Winter über im Keller lagere, dann verliert er Wasser. Wenn er vor dem Winter (in reifem Zustand) eine BE hatte, dann hat er das aber nach dem Winter immer noch, auch wenn er dann nur noch die Hälfte wiegt. Zucker verdunstet ziemlich schlecht ;)


    Die Variabilität der Zusammensetzung verschiedener Apfelsorten wird gemeinhin überschätzt. Der Kohlenhydrat-Anteil reifer Früchte schwankt dabei üblicherweise nur um wenige Prozent. Die wirklichen Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten dürften wohl eher im Aromaprofil und bei den enthaltenen Polyphenolen zu finden sein. Sowohl Aromakomponenten als auch Antioxidantien sind mengenmäßig betrachtet aber absolute Minorbestandteile.


    Zitat von Stefferl15

    Frage: Kann es sein, dass bei mir Obst nicht "wirkt"??


    Zitat von TryHarderFish

    Ich hatte schon mal die Vermutung, dass es vielleicht am Fruchtzucker liegt, der ja vermehrt in Obst enthalten ist und der den BZ nur sehr langsam ansteigen lässt, aber meine Diabetesberaterin meinte, dass das eigentlich nicht sein könne.


    Obst ist nicht gleich Obst. In (reifen) Äpfeln ist etwa dreimal soviel Fructose enthalten wie Glucose. In Trauben oder in Orangen liegen Glucose und Fructose etwa gleichverteilt vor. Bananen haben zudem noch ordentlich Saccharose intus. Deshalb haben z.B. Bananen einen deutlich höheren glykämischen Index als beispielsweise Äpfel. Wenn ich nun eine Hypo mit Obst bekämpfen möchte und wahlweise Apfel und Banane zur Verfügung habe, würde ich mich klar für die Banane entscheiden.


    Kleines Rechenbeispiel mit jeweils 100 g Obst:
    Apfel >> 2 g Glucose + 6 g Fructose + 2 g Saccharose >> 4 g KH, um den BZ schnell nach oben zu befördern
    Banane >> 4 g Glucose + 4 g Fructose + 11 g Saccharose >> 15 g KH, um den BZ schnell nach oben zu befördern

    Uiuiui, was hab ich da losgetreten? Mein Ziel war nicht, hier Verwirrung zu stiften.



    Soweit ich das sehe, hast du völlig Recht mit der Erythrocytenzahl. 25 x 10^12 Erys klingt aber schon nach ner gewaltigen Menge. Man könnte doch auch sagen, es handelt sich insgesamt um 42 pmol Erys im Blut (handlichere Zahl und so) ;)


    Mir ist schon klar, dass Anzahl und Lebensdauer der Erys in dem Zusammenhang ne wichtige Rolle spielen. Ich wollte eigentlich auch nur verdeutlichen, dass ein einmal durch hohe BZ-Werte zustande gekommener hoher HbA1c (nach allem was mir über die Chemie der Maillard-Reaktion bekannt ist) nicht auf die Schnelle durch Hypos wieder "runterkorrigiert" werden kann.


    Zitat von Joa

    Interessant bei der Albuminbindung von Glucose sind wohl letztlich die AGE's (Advanced Glycation-Endproducs). Die stabilen Umlagerungsprodukte aus der Verbindung von Glucose mit Eiweiß, die der Körper nicht mehr abbauen oder umwandeln kann.


    Die erste Stufe der Reaktionskette, Schiffsche Base genannt, ist hoch reversibel. Sobald sich im Umfeld die Glucosekonzentration sinkt gleicht sich der Anteil der an Eiweiß gebundenen Glucose an, indem sich die Glucose wieder aus der Bindung löst.


    Als Amadori-Produkt ist die Verbindung dann schon wesentlich stabiler, aber immer noch reversibel. Erst als AGE ist die Bindung dann nicht mehr lösbar.


    Amadori-Produkte sind zwar nur Zwischenprodukte der Maillard-Reaktion und insofern nur bedingt stabil, weil sie beispielsweise noch zu Desoxyosonen weiterreagieren können. Die Amadori-Umlagerung an sich ist aber schon ne ziemliche Einbahnstraße. Wenn man dann erst mal bei AGEs wie Prämelanoidinen oder gar schon quervernetzten Proteinen angekommen ist, dann wird sich das Gebilde auch nicht mehr auf den HbA1c auswirken können, weil der entstandene Molekülklumpen mit Hämoglobin zunehmend weniger zu tun hat.


    Zitat von Joa

    Hinsichtlich des 1c und des Einflusses auf die Bestimmung wäre es interssant, bis zu welchem Punkt die an Eiweiß gebundene Glucose in das chemische Gleichgewichtsverhältnis einwirkt. Vermutlich auch noch in der Amadori-Phase?


    Somit wäre auch Tage nach einer hyperglykämischen Phase noch mit einem Einfluss von anhaltend hypoglykämischen Werten auf den 1c zu rechnen, wenn sich auch ein Teil der Amadori-Produkte wieder zurückbildet.


    Und genau hier liegt der Knackpunkt. Meiner Meinung nach ist die Rückbildung der Amadori-Produkte vernachlässigbar und der für den HbA1c-Wert relevante Teil der Glykierung nach Abschluss der Amadori-Umlagerung erledigt. Ab diesem Zeitpunkt dürfte die Senkung des HbA1c maßgeblich von der Lebensdauer der Erys abhängen.


    Zitat von Joa

    Umgekehrt haben nach landläufigen Feststellungen die Tage kurz vor der 1c-Bestimmung einen überproportionalen Einfluss auf das Ergebnis, zumindest wenn sie "schlecht" waren.


    Jup, passt doch alles ins Bild :6yes:


    Zitat von Joa

    Allgemein wird gesagt, dass die AGE's einer der wesentlichen Faktoren sind, die den Alterungsprozess des Organismus, seine Degeneration, bewirken. Was auch wieder davon abhängen dürfte, wie viele Zellrezeptoren für AGE's das Individuum genetisch mitbekommen hat.


    Ich bin mir nicht sicher, ob für Alterungsprozesse durch AGEs (oder deren Vorstufen) tatsächlich irgendwelche Rezeptoren erforderlich sind. Viele der Maillard-Zwischstufen (z.B. die ganzen α-Dicarbonylverbindungen) sind so reaktiv, dass sie mit allem möglichen reagieren, was ihnen in die Quere kommmt.


    Zitat von Joa

    Allerdings führt das jetzt doch alles ein wenig vom Thema weg.


    *zustimm* :)

    Okay, sorry, ich versuch's mal noch mal langsam :o


    Der HbA1c-Wert ist ja nun nichts anderes als das Verhältnis von glykierten Hämoglobin-Untereinheiten zu "normalen" Hämoglobin-Untereinheiten. Die Anknüpfung der Glucosemoleküle erfolgt an die Aminofunktionen der Hämoglobin-Seitenketten (z.B. an Lysinresten). Das alles erfolgt nicht in einem Rutsch, sondern in mehreren Schritten.

    Schritt 1 ist die reversible Anlagerung der Glucose an eine Aminofunktion des Proteins. Die Aldehydgruppe der Glucose bildet mit einer Aminogruppe des Hämoglobins eine Verbindung. Je mehr Glucose im Blut ist, desto mehr dieses Anlagerungsproduktes entsteht. Dieser Schritt ist noch reversibel. Sinkt der Glucosespiegel, beeinflusst das das Reaktionsgleichgewicht und dieses erste Anlagerungsprodukt kann wieder gespalten werden.


    Die ganze Geschichte geht aber noch weiter. Und zwar mit der sogenannten Amadori-Umlagerung. Dabei verschieben sich säurekatalysiert einige Bindungen im ersten Anlagerungsprodukt. Das dabei entstehende Produkt (ein Ketoamin) ist chemisch recht stabil. Die ursprünglich ans Protein gehängte Glucose lässt sich daraus nicht mehr abspalten.


    Kurzum: Ein einmal erhöhter HbA1c-Wert lässt sich durch mehr oder weniger gezielt eingesetzte Hypos nicht wieder absenken. Wenn ich eine Woche mit nem BZ-Wert von 300 mg/dl durch die Gegend renne und mich in der nächsten Woche konstant auf 40 mg/dl halte, dann wird der resultierende HbA1c nicht dem Mittelwert entsprechen, sondern sich an den 300 orientieren.

    Möglich, dass das jetzt hier den Rahmen sprengt, aber mir stellt sich da gerade die Frage, ob es überhaupt möglich ist, den HbA1c-Wert durch mehr oder weniger eingeplante Hypos zu senken. Aus chemischer Sicht würde ich ganz klar sagen: Nein! Wenn die Amadori-Umlagerung erstmal abgelaufen ist und das Ketoamin vorliegt, dann ist die Sache gelaufen. Der letzte Glykierungsschritt zum Amadori-Produkt ist irreversibel und dürfte nach wenigen Stunden vollzogen sein. Danach kann man den Blutzucker theoretisch auch auf Null absenken (nur bedingt empfehlenswert), das Amadori-Produkt (und damit der erhöhte HbA1c-Wert) bleibt bestehen.


    Mache ich hier irgendeinen Denkfehler?

    Zitat von Maggie;383313

    (...) außerdem bin ich bei allen studien sehr kritisch, denn meistens spielt "geld" die größte rolle. (...)


    Das steht auch in diesem Fall zu befürchten. Ich werf bei sowas gerne mal nen Blick auf möglichst viele Originaldaten, da durch die Aufbereitung seitens der Schreiberlinge (egal ob von der FAZ oder noch schlimmerem) auch schon mal paar Sachen verdreht werden können. Im vorliegenden Fall war das gar nicht so einfach, da es die im FAZ-Artikel angegebene Quelle im New England Journal of Medicine schon mal gar nicht gibt... :6yes:


    Grund hierfür dürfte ein Zahlendreher sein, unter der angegebenen Seitenzahl findet man in Volume 365 (und nicht wie angegeben in Volume 356 aus dem Jahr 2007) tatsächlich den Originalartikel. Dort findet man dann zum Glück auch, welcher Autor auf welcher Lohnliste steht:


    Zitat von New Engl J Med

    Dr. Boden reports receiving consulting fees from Abbott; Dr. Probstfield, receiving consulting fees from Amylin, Genentech, and Sanofi-Aventis and grant support through his institution from Abbott, Eli Lilly, and Sanofi-Aventis; Dr. Anderson, receiving consulting fees from Merck, lecture fees from Merck and Oryx Pharmaceuticals, and support through his institution from Merck for rounds speakers; Dr. Chaitman, receiving consulting fees from Merck, Pfizer, and Roche; Mr. Koprowicz, being employed by Axio Research; Ms. McBride, being employed by Axio Research; and Dr. Teo, receiving grant support through his institution from Novartis.


    An der Stelle hab ich mir dann meinen Teil gedacht und aufgehört weiterzulesen...

    Zitat von T.M.;380175

    Es kam letztens mal ein Magazinbeitrag dazu, dass viele Kaffeehersteller Produkte anbieten, die letztendlich zuckerhaltige Bestandteile aufweisen. Der Verbraucher wünscht das so. Darin u.a. Rübenschnitzel, gekeimtes Getreide und so Zeugs, bis zu 10% der Gesamtmenge. Vorsicht sei geboten bei allen Produkten, wo irgendwas von "Melange" draufsteht. - Eine Frage ist allerdings, wieviel davon am Ende wirklich in einer Kaffeetasse landet. Es sind ja dann nicht 10% von einem Löffel Kaffee tatsächlich reiner Zucker.


    Bei dem gepanschten Kaffee-Abklatsch, der gemeinhin unter dem Attribut "Melange" unbedarften Verbrauchern untergejubelt wird, landet mit Sicherheit ein Großteil der Nicht-Kaffee-Bestandteile in Form von Kohlenhydraten in der Tasse. Maltodextrin ist prima wasserlöslich und hat nen hübschen glykämischen Index. Auch Karamell ist wasserlöslich und dürfte noch einen beträchtlichen Restzuckergehalt aufweisen, da es aus Aromagründen bestimmt nicht zu Tode geröstet worden ist. Bei derartigem "Kaffee" kann ich mir nen BZ-Anstieg theoretisch schon vorstellen. Dennoch: Wenn man pro Tasse von 8 g "Kaffeepulver" ausgeht, dürfte die Kohlenhydratdosis pro Tasse selbst schlimmstenfalls kaum über 1 g liegen.


    Es hilft leider nur eines, wenn man richtigen Kaffee haben möchte: Augen auf beim Kaffeekauf und immer schön das Kleingedruckte lesen...

    Zitat von stormeye;377545

    Ein mol entspricht der Stoffmenge von - genau weiß ich es auch nicht - entweder 1 g H2 oder 12 g O2, bzw. das entsprechende Isotopengewicht und ist eine riesige Zahl.


    Ein Mol sind immer ungefähr 6,022 x 10^23 Teilchen, in diesem Fall also 602.200.000.000.000.000.000.000 Glucose-Moleküle. Ich bin zwar Chemiker und daher mit Stoffmengenangaben durchaus vertraut, eine BZ-Angabe in mg/dl finde ich aber auch deutlich anschaulicher.

    Zitat von Steffen;377398

    So sehr ich TM schätze, aber es ist nicht sein Verdienst das mmol/l die moderne weil SI-konforme Meßeinheit ist. http://de.wikipedia.org/wiki/Blutzucker#Blutzuckermessung

    Wenn du es mit der Längeneinheit vergleichen würdest, ist mg/dl wie Zoll gebräuchlich, mmol/l aber der eigentliche Internationale Standard wie der Meter.


    Das ist so nicht ganz richtig. Zu den SI-Basiseinheiten zählt die Stoffmenge (mol) genauso wie die Masse (kg). Durch die Anpassung mit Hilfe von Präfixen (milli, dezi etc.) erhält man in beiden Fällen sogenannte nicht kohärente SI-Einheiten. Da auch "dezi" ein SI-konformes Präfix ist, ist folglich sowohl die Angabe in mmol/l als auch die in mg/dl SI-konform. :klugscheiss:


    Letztlich isses dann wohl doch Geschmackssache. :)