Ich mache keinen Sport vor dem Frühstück, radel aber zum Büro.
Je nach Nüchternwert und Einschätzung der Insulinempfindlichkeitslage gebe ich dann auch einen Bolus. Spätestens ab 120 nüchtern ist er Pflichtprogramm.
Da kommen (mal wieder) mehrere Zusammenhänge in Betracht.
a) circadiane Insulinempfindlichkeit
Durch kontrainsulinäre Hormone, besonders im DAWN, ist die Hemmung des Glucosetransportes am Morgen i.d.R. am größten zu erwarten.
Da hat der Frühstücksbolus ggf. eine Korrekturfunktion.
b) Aufstehinsulin
Mit dem Aufstehen erhöht sich der Basalbedarf um ca. 30%.
Diese können in der Basalrate stecken (eher problematisch, wenn länger geschlafen wird), oder im Früstücksbolus enthalten sein.
Verschiebt sich der Frühstücksbolus nach dem Aufstehen, ist nach 1/2 Stunden mit aufkeimenden Insulinresistenzen zu rechnen.
c) aerobe/anaerobe Belastung
Da der Sauerstoff bei hoher Belastung (Krafttraining) nicht ausreicht, um oxidativ zu Verbrennen, geht dann einiges an Energiebereitstellung über Milchsäure (Lactat).
Lactat ist sauer und hemmt die Glucoseoxidation seinerseits auch wieder ein Stück, umso mehr, wenn noch weitere Faktoren (siehe a und b) beteiligt sind.
d)
Lactat triggert WH (Wachstumshormon. Muskelwachstum erfolgt nur wenn anaerob belastet wird).
WH triggert normalerweise Insulin
Insulin triggert IGF-1
Fehlt Insulindeckung aber für den Mehrbedarf des WH, gibt es auch eine Resistenzwirkung.
Ergo:
Einfach austesten, welcher "Sportbolus" bei Dir in Anbetracht vorgehender Faktoren die Sache bereinigt.
Gruß
Joa