Hallo,
Daß die GKV zuerst die Anträge immer ablehnt ist deren Strategie. Ich habe es dann eben auch so gemacht, mir eine Strategie überlegt, um noch schwerwiegendere Argumente beim Wiederspruch ausspielen zu können.
Den ganzen Schreibkram habe ich selber formuliert, meinen Dia Doc, der sowieso meinte, dass ich nichts erreichen würde gebeten sich das durchzulesen und mir eine kurze medizinische Begründung für den Antrag auszustellen, die da lautet Hypowahrnehmungsstörung. Ich selber habe in meinem Antragsschreiben etwas weiter ausgeholt ( wie der Alltag so abläuft, und welche Probleme und Unsicherheiten so eine Hypowahrnehmungsstörung im Alltag mit sich bringt und langfristig für Folgen hat). Vor der Beantragung habe ich mich mit Minimed in Verbindung gesetzt um ein Probetragen des Sesors zu vereinbaren. Das hat gut geklappt und war für mich kostenfrei , allerdings war die Dia Doc Praxis auch dabei keine große Hilfe, da das CGM für die genauso neu war wie für mich. Für den Antrag konnte ich dann sowohl die Aufzeichnungen mit dem Sensor als auch die ohne einreichen (insgesamt ein Zeitraum von 3 Monaten).
Am geschicktesten ist es den Antrag in dem auch die Haba1c Werte des vergangen Jahres nicht fehlen sollten, die Medizinische Begründung des Dia docs, die Tagebuchaufzeichnungen und die Kopie des Diabetiker Ausweises mit samt des Rezeptes für das CGM + Sensoren bei der Firma, bei mir war es Minimed, deren Gerät es sein soll einzureichen. Die geben dann alles zusammen mit einem Kostenvoranschlag an die GKV weiter. Die Ablehnung kam 4 Wochen später mit der Begründung es wären keine Lebensbedrohlichen Situationen in der Vergangenheit ersichtlich gewesen.
Daraufhin habe ich in meinem Wiederspruch nett formuliert das ich mich im ersten Anschreiben wahrscheinlich missverständlich ausdrückte und dann habe ich alle schweren Hypos- das bedeutet Hypos bei denen ich auf Fremde Hilfe angewiesen war- aufgeführt und dazu geschrieben wer mir geholfen hat. Das waren mehrere pro Monat. Dann habe ich noch freundlich hinzugefügt, dass die, die mir halfen ja auch jedes mal die 112 hätten wählen können.
Zu dem Zeitpunkt war gerade eine Sammlung von Medizinischen Studien ( Comparative Effectiveness and Safety Methods of Insulin Delivery and Glucose Monitoring for Diabetes Mellitus / Annals of Internal Medicine) erschienen, welche eindeutig aussagte, dass sich eine gute diabetische Stoffwechsellage ohne das Risiko von schweren Unterzuckerungen einzugehen nur mit Hilfe einer CGM gestützten Insulintherapie erreichen lässt.
Mein Widerspruchsschreiben, die Studie und eine erneute kurze medizinische Begründung des Dia Docs gingen dann erneut über Minimed an die GKV.
Drei Wochen später kam die Zusage für zunächst ein halbes Jahr.
Seit einem guten Jahr trage ich nun den Sensor und ein neues Lebensgefühl, gelassener ohne die ständige Angst vor einer Hypo, sowie ein bessere HbA1c haben sich eingestellt.
Jedes Rezept für neue Sensoren muss begründet und mit den Tagebuchauszügen den vergangen Monate neu beantragt werden.
Aber das läuft bisher Problemfrei und ich habe im Gegenzug die Kasse darüber informiert, das ich einen Sensor problemlos 14 statt 6 Tage tragen kann. Habe dabei aber deutlich betont, das das nicht die Regel ist.
Das musste ich jetzt mal los werden und hoffe das es Mut macht.
Grüße von Maec
Ps.Den Dia Doc habe ich gewechselt, der Neue ist gut über die CGM Anwendung informiert und auch an sonsten viel interessierter was die Therapieoptiemierung angeht