Beiträge von Bettina Berger

    Liebe Leute,



    dies ist bislang "nur" ein Preprint, das bedeutet, es gab bislang nur interne Reviewverfahren, aber keine externen. Ich habe den Artikel bei der Zeitschrift "Nutrition" eingereicht und warte auf die Antworten der Reviewer.


    Ihr könnt aber eben nun doch gerne schon mal hier rein schauen und meckern, da ich sowieso noch auf die Reviewerkommentare warte.....BB:)


    Bin gespannt auf Eure Rückmeldungen.


    https://www.researchgate.net/p…_a_Controlled_Pilot_Study

    Lieber Bierernst,


    danke für Deine Frage, sie hat uns auch beschäftigt, es kommt darauf an, wie Du das Fasten definierst. Wenn es Dir darum geht, in den ketogenen Stoffwechsel zu kommen, dann scheint es laut unserer ersten Studie so zu sein, dass die Typ 1 er, die doch immer wieder wegen Unterzucker KE s zu sich nehmen mussten, eine verzögerte Ketoseentwicklung hatten. Die niedrigere Keton-körperentwicklung bei den typ 1 Diabetikern kann aber auch daran liegen, dass sie nicht genug Training im Fasten hatten. Um das eindeutig beantworten zu können, haben wir noch zu wenige Daten.

    Auf jeden Fall haben bei uns alle Diabetiker auch trotz Kohlehadrateinheiten wegen Unterzucker eine Ketose entwickelt, nur eben nicht so kräftig.....

    Habe die Publikation gerade als Preprint eingereicht, so dass ich sie dir bald zugänglich machen kann.


    SO weit erst mal eine befriedigende Antwort?


    Bettina

    Liebe Suesse,


    Ketone sind eine sehr physiologische und gesunde Möglichkeit, dem Körper Energie zur Verfügung zu stellen. Wenn er nicht genug Glucose bekommt, stellt er auf Fettabbau mit dem Nebenprodukt Ketone um. Das passiert immer dann, wenn man zum Beispiel lange nicht gegessen hat. Für uns Diabetiker ist der Zustand nur dann gefährlich, wenn die Ketone auf Grund einer mangelnden Insulinversorgung entstehen, also gebunden sind an zu hohe Blutzuckerwerte. In der Regel sprechen die Leitlinien ab 250 mg/dL von zu hohen BZ-Werten. Also , so lange du ausreichend mit Insulin versorg bist und Dein BZ im (diabetischen) Normbereich ist, ist es kein Grund zur Beunruhigung. Du kannst

    - deinen Zucker kontrollieren

    - einfach gar nichts machen, weil die Ketone wieder verschwinden sowie Du wieder isst (immer unter der Voraussetzung, dass Deine Insulinsubstitution läuft)

    - (Wasser) trinken


    Herzlichst BB

    Lieber PeCo, ich habe ähnlich Erfahrungen gemacht. Die Abweichungen der Werte waren zum Teil so groß, dass ich mich in unnötige Gefahren begeben habe ( ich hatte an anderer Stelle darüber schon geschrieben: siehe Beiträge unter dem Titel Umgang mit reklamierten Sensoren in 2019. Ich habe ebenfalls vor ca. 1/2 Jahr von Free Style zu Dexcom gewechselt und bin sehr erleichtert, denn die Übereinstimmungen sind wesentlich zuverlässiger, man kann mit jedem Messgeräte Kalibrieren und ggf. kleine Abweichungen angleichen, was oft aber auch gar nicht nötig ist. So gefährliche Fehlinformationen wie bei Free Style habe ich bei DExCom nie erlebt. Insbesondere auch der Umgang mit uns als Kunden und das fehlende transparente Fehlermanagement haben mir den Wechsel zu Dexcom leicht gemacht.

    Umgang mit reklamierten Sensoren /FSL


    Eigentlich müssten wir das mal richtig unter die Lupe nehmen und Beschwerden sammeln und gebündelt überreichen......vielleicht in der AG Diabetestechnologie von Prof Heinemann der DDG?

    Als ich nach der Wende endlich mal ins westliche Ausland konnte, stand Spanien auch auf meiner Wunschliste und natürlich hatte ich noch keinen Pen, ich habe wirklich etliche Stunden ( von 23:00 Uhr bis 3:00 Uhr) in der Zelle der Flughafenpolizei als vermeintliche Drogendealerin verbracht, bis das Missverständnis aufgeklärt war und ich jemandem erklären konnte, dass es sich herbei um Insulin handelt.... :)X(:)

    Dank auch von mir! Interessant, gerade auch in Corona-Zeiten: ein Gefühl sozialen Zusammenhaltes ist möglich, trotz der Maske der Anonymität und auch ohne leibliche Präsenz - offensichtlich sind wir Menschen eben doch mehr als nur unsere Körper ;)!

    Ich habe gerade in den Corona-Zeiten eine vorübergehenden erschreckenden Sprachlosigkeit und einer zunehmenden unerträglichen Polarisierung den Insuliner-Club als einen offenen Raum der sich ergänzenden Kommunikation erlebt.....


    BB

    Also: Ordentlich gemacht Studien müssen sich an zahlreiche Regeln halten, wer beim Schummeln erwischt wird, fliegt raus! Ich mache Studien, weil ich oft genug erlebt habe, dass ich Opfer sowohl von (unwissenschaftlichen) Verboten als auch von (unwissenschaftlichen) Experimenten geworden bin, die mir geschadet haben, Für mich sind Studien ein Rahmen, in dem ich Dinge, die ich für entwicklungswürdig halte, ausprobieren kann, auch wenn das Einhalten der Spielregeln sehr aufwendig ist - sie bieten mir und den Studienteilnehmern Schutz und Transparenz.


    Studien sind auch eine wichtige Grundlage für die Verständigung darüber wie wir unsere Realität wahr nehmen und bewerten. Zur Zeit werden eben Verfahren und Medikamente auf der Grundlage von Studien zugelassen und dann eben von den Kassen bezahlt oder eben auch nicht. Das soll zum einen die Verbraucher schützen, aber verbaut natürlich auch zu etlichen Sachen den Zugang.


    BB

    Lieber Kostas,


    Wir haben ja mit dem Fasten bereits verschiedene Erfahrungen gesammelt (siehe Thread im Bereich Wissenschaft zur Fastenstudie). Wenn Du statt Kohlehydrate in fester Form nur Obst- und Gemüsesäfte zu Dir nimmst, reduzierst Du ja gleichzeitig auch die Aufnahme von Fetten und Proteinen, so dass du insgesamt weniger Insulin brauchst, und ggf. auch eventuelle Insulinresistenz reduzierst etc.. Somit ist zu erwarten, dass Du insgesamt Deine Basalrate um mindestens 10, wenn nicht sogar 20% reduzieren kannst. Wir haben bei siebentägigem Fasten teilweise noch weit höhere Basalratenreduktionen gehabt, was aber bei 2-3 Tagen nicht zu erwarten ist. Da es etwas mühsam ist, für sich die richtige Insulinreduktionsdosen herauszufinden, macht es Sinn, sich eine gewisse Rhythmik zuzulegen (zum Beispiel intermittierende Fastenformen mit täglich 8 Stunden Essen und 16 Stunden Fasten oder 5 Tage essen und 2 tage fasten oder andere), so dass man die Erfahrungen dann auch in den Alltag implementieren kann und nicht enttäuscht ist, wenn eine einmalige Saftfastenintervention nicht gleich so viel bringt. BB

    Waren bei der Studie eigentlich auch Männer dabei?

    Das ganze sieht für mich recht feminin aus.

    Lieber Zuckertyp, wie im Film zu sehen, war von den 20 Typ1ern genau 1 Mann! Es waren zwar drei oder vier angemeldet, aber irgendwie kam bei den anderen etwas dazwischen, häufig zeitlich! Ich würde mich über mehr Männer sehr freuen! In der Referencegruppe gab es auch einen Mann und bei uns im Team auch, wir hatten also insgesamt 3 Männer und 27 Frauen! Ich hoffe, das nächste Mal wird es ausgeglichener! Herzlichst BB

    Mann, da wärst Du ja bei einem derartigen Projekt goldrichtig! Aber Du hast recht, die Leute könnten ja einfach auch das billigere Insulin importieren....Mir wird an den Stellen immer wieder klar wie gut es uns hier eigentlich geht mit unserer tollen Versorgung - auch ein wir immer so viel zu meckern und zu verbessern haben.


    BB

    Liebe Leute, was ich sehr wichtig an den in der Studie gezeigten Daten finde, ist, dass eben NICHT der Diabetes das Risiko erhöht, einen schwereren COVOD 19 Verlauf zu haben, denn HBA1c und Diabetesdauer haben keine Einfluß, sondern die Adipositas. Das Adipositas und T2D oft miteinander einher gehen, heisst nicht, dass der T2D das Risiko darstellt, sondern eben das (hohe) Übergewicht! Wir sollten uns als als T1Dler, also nicht voreilig in Gruppen mit erhöhtem Risiko pressen lassen. Zu den T1D lern , die in dieser Studie analysiert wurde, gab es gar keine Subgruppenanalyse, hier fehlen also die Daten zu Komorbiditäten etc. BB

    Das können wir gerne nachholen, jedenfalls in den Basics.....wir haben jahrelang Laien im Studienlesen ausgebildet. Wir könnten ja mal einen Kurs für Type 1 er organisieren- könnte mir vorstellen, da gibt es etliche hier, die Lust hätten, das mitzugestalten....und andere hätten sicherlich Lust, daran teil zu nehmen, oder?


    Das ist eine der Studien zu dem Thema, wir haben andere realisiert.


    https://www.researchgate.net/p…stria_A_feasibility_study

    BB

    Krass klare Daten: Hier die Publikation, auf die sich die Meldung bezieht: Auffällig ist, dass

    - nur 3 % der ins Krankenhaus eingelieferten Diabetiker T1Dler sind,

    - dass viel mehr Männer als Frauen eingeliefert

    - über 30% auf die Intensivstation mussten

    - ca. 11 % verstorben sind

    - der BMI der wichtigste Einflußfaktor ist


    https://diabetologia-journal.o…0610-Cariou-in-press2.pdf


    The current analysis focused on 1317 participants: 64.9% men, mean age 69.8±13.0 years, median BMI 28.4 (25th75th percentile: 25.032.7) kg/m2; with a predominance of type 2 diabetes (88.5%). Microvascular and macrovascular diabetic complications were found in 46.8% and 40.8% of cases, respectively. The primary outcome was encountered in 29.0% (95% CI 26.6, 31.5) of participants, while 10.6% (9.0, 12.4) died and 18.0% (16.0, 20.2) were

    discharged on day 7. In univariate analysis, characteristics prior to admission significantly associated with the primary outcome were sex, BMI and previous treatment with reninangiotensinaldosterone system (RAAS) blockers, but not with age, type of diabetes, HbA1c, diabetic complications or glucose-lowering therapies. In multivariable analyses with covariates prior to admission, only BMI remained positively associated with the primary outcome (OR 1.28 [1.10, 1.47]). On admission, dyspnoea (OR 2.10 [1.31, 3.35]), as well as lymphopaenia (OR 0.67 [0.50, 0.88]), C-reactive protein (OR 1.93 [1.43, 2.59]) and AST (OR 2.23 [1.70, 2.93]) levels were independent predictors of the primary outcome. Finally, age (OR 2.48 [1.74, 3.53]), treated obstructive sleep apnoea (OR 2.80 [1.46, 5.38]), and microvascular (OR 2.14 [1.16, 3.94]) and macrovascular complications (OR 2.54 [1.44, 4.50]) were independently associated with the risk of death on day 7.

    Conclusions/interpretations In people with diabetes hospitalised for COVID-19, BMI, but not long-term glucose control, was positively and independently associated with tracheal intubation and/or death within 7 days.

    Ich wollte zur der Diskussion noch ergänzen, dass BMI natürlich ein sehr eingeschränkter Parameter ist und wir auch wissen, das ein Übergewicht die Gesamtmortalität nicht negativ beeinflussen muß im Vergleich zur nichtübergewichtigen Bevölkerung. Wenn wir aber für eine Studie über den Endpunkt BMI dennoch nachdenken, dann aus folgenden Gründen:


    Wenn man als t1Dler aus welchen Gründen auch immer übergewichtig wird, dann nervt das ziemlich , weil es mit erhöhter Insulinresistenz einher gehen kann und dann die Stoffwechselführung schon schwierig machen kann. Deshalb freuen sich insbesondere type 1 er, wenn sie abnehmen können, was aber eben -zum Beispiel auf Grund einer fehlenden metabolischen Flexibilität- sehr schwierig sein kann.


    Bei uns in der Studie kam zu meiner Überraschung die Senkung des BMI als ein bedeutsames Ergebnis heraus, dass war nicht intendiert. Die Leute lagen am Anfang im Durchschnitt bei einem BMI von 27,34 und 4 Monate nach dem Fasten um 0.9 BMI Punkte niedriger, also bei im Durchschnitt ungefähr 26, 43. Das war möglich, weil die Leute gelernt haben, auch mal ein zwei Tage ohne eine Mahlzeit gut über die Runden zu kommen. Sie hatten einen Zugewinn an innerer Freiheit. Sie haben wieder mehr an sich selber geglaubt und haben ein wichtiges Selbstmanagementtool gewonnen. Viele von Euch können sich das gar nicht mehr vorstellen, wie eng die Kontrollen er Ernährung früher waren und in vielen Köpfen ja immer noch die Idee steckt: Was , du bist Diabetiker, dann muß Du doch essen!


    Weil die Ergebnisse so überragend waren, diesen sie uns nun als Grundlage für eine Studie. Wir können darauf eine Klischee Studie zum Thema aufbauen. Wir werden der auch viele andere Parameter untersuchen: Insulinresistenz zum Beispiel und Lebensqualität und TIR und all dies Sachen, die auch von betroffenen gewünscht werden als Themen, die in derartigen Studien untersucht werden sollten.



    Hier noch Auszüge aus der Übersicht von Lenz/Richter/Mühlhauser , Ärzteblatt 2009:



    Gesamtmortalität

    Nach den Metaanalysen und deutschen Kohortenstudien ist die Gesamtmortalität bei Übergewicht gegenüber Normalgewicht nicht erhöht (Tabelle 3 gif ppt). Die EPIC-Studie zeigte kein erhöhtes Mortalitätsrisiko bis zu einem BMI von 28 kg/m2 (5). Bei Adipositas ist die Gesamtmortalität um etwa 20 % erhöht (Tabelle 4 gif ppt) (6).

    In Deutschland haben Frauen beziehungsweise Männer mit hochgradiger Adipositas (BMI > 36 kg/m2) im Vergleich zur Bevölkerung von Nordrhein-Westfalen (Referenzpopulation) ein 1,3- bis 3-fach erhöhtes Mortalitätsrisiko (eSupplement, Tabelle 2) (7). Wenn das BMI-assoziierte Mortalitätsrisiko rechnerisch eliminiert wird (Adjustierung), ist für WC und WHR das Mortalitätsrisiko in allen Quintilen gegenüber der jeweils untersten Quintile erhöht (ausgenommen bei Frauen für die zweite Quintile WHR; Tabelle 5 gif ppt) (5).

    Adipositas spielt mit steigendem Alter für die Gesamtmortalität eine zunehmend geringere Rolle (eSupplement, Tabelle 2) (8, e4). Nach dem 50. Lebensjahr besteht ein erhöhtes Mortalitätsrisiko für Frauen mit einem BMI > 36 kg/m2 und für Männer mit einem BMI > 40 kg/m2 (8). Nach dem 65. Lebensjahr ist Adipositas kaum (e4) oder gar nicht mit einer verkürzten Lebenserwartung assoziiert (8).

    Krankheitsspezifische Risiken

    Kardiovaskuläres Risiko – Metaanalysen zur Assoziation zwischen BMI und gesamtkardiovaskulärem Erkrankungsrisiko wurden nicht identifiziert. Bei Männern besteht eine Assoziation zum WHR (e5) (eSupplement, Tabelle 3). Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit (KHK) ist bei Übergewicht um etwa 20 %, bei Adipositas um etwa 50 % erhöht (e6). Metaanalysen zum Herzinfarktrisiko wurden nicht identifiziert.

    Sowohl Übergewicht als auch Adipositas sind mit erhöhten Risiken für Vorhofflimmern assoziiert (e7). Eine Assoziation zum Schlaganfallrisiko besteht nicht (e8).

    Die gesamtkardiovaskuläre Mortalität bei Übergewicht ist für Frauen nicht und für Männer um etwa 10 % erhöht (Tabelle 3). Bei Adipositas ist sie für Frauen und Männer um etwa 50 % erhöht (Tabelle 4) (6), bei hochgradiger Adipositas (BMI > 40 kg/m2) um etwa 200 bis 300 % (7). Die KHK-Mortalität ist bei Übergewicht für Frauen nicht und für Männer um etwa 16 % erhöht. Bei Adipositas ist sie für Frauen um etwa 50 % und für Männer um etwa 60 % erhöht (6).

    Typ-2-Diabetes – Das Typ-2-Diabetes-Risiko ist bei einem um 1 kg/m2 größeren BMI um etwa 20 % erhöht (e9). Gegenüber Normalgewicht ist es bis zu einem BMI < 27,2 kg/m2 nicht erhöht. Bei BMI 27,2 bis < 29,4 kg/m2 ist das Risiko um etwa 100 %, bei BMI ≥ 29,4 kg/m2 um etwa 300 % erhöht (e9e9.
    Hartemink N, Boshuizen HC, Nagelkerke NJ, Jacobs MA, van Houwelingen HC: Combining risk estimates from observational studies with different exposure cutpoints: a meta-analysis on body mass index and diabetes type 2. Am J Epidemiol 2006; 163: 1042–52. MEDLINE

    , e10) (eSupplement, Tabelle 3). Für das Mortalitätsrisiko bei Typ-2-Diabetes liegen nur Daten für Menschen mit hochgradiger Adipositas vor (Tabelle 4).

    Interessant ist, dass selbst in unserer kleinen, nicht repräsentativen Gruppe,



    Menschen mit der chronischen und komplexen Erkrankung Typ 1 Diabetes (T1D) versuchen alles, um Folgeerscheinungen zu vermeiden. Der Körperstoffwechsel ist jedoch nach Jahren der künstlichen Insulintherapie und der früher sehr starren Diätvorschriften unflexibel geworden. Das wirkt sich auf den ganzen Stoffwechsel aus und kann zu Insulinresistenz, Übergewicht oder sogar zu metabolischem Syndrom und zusätzlichen Typ 2 Diabetes führen, sowie zu Herzkreislauferkrankungen und anderen diabetesbezogenen Komplikationen.


    Fasten - also der freiwillige Nahrungsverzicht für eine vorübergehende Zeit - kann helfen, die Beweglichkeit des Stoffwechsels (metabolische Flexibilität) zu erhöhen, und so Lebensqualität und Gesundheit zu verbessern. Bislang wurde Menschen mit T1D vom Fasten abgeraten. In einer ersten Studie konnte gezeigt werden, dass Fasten für Menschen mit T1D grundsätzlich möglich ist und so die Abbauprodukte der Fettsäuren (Ketone) ohne gefährliche Versäuerung (Ketoazidose) erhöht werden kann. Diese durch Fasten erreichte Gewichtsabnahme ist recht nachhaltig. Es soll nun bewiesen werden, ob Menschen mit T1D von einem siebentägigen Fasten - verbunden mit Bewegung, Psychoedukation und Entspannung, hinsichtlich des Gewichtes und weiterer gesundheitsrelevanter Aspekte (z.B. Cholesterinwerte, Insulinresistenz) profitieren können. In dem auf das ganzwöchige Fasten folgenden halben bzw. ganzen Jahr wird festgestellt, ob nun auch kürzere Fastenformen genutzt werden (intermittierendes Fasten). Erwachsenen mit einem T1D und Übergewicht oder Zeichen des sogenannten Metabolischen Syndroms können an der Studie teilnehmen. Insgesamt 100 Teilnehmer werden an vier Orten per Los entweder sofort der Fastengruppe zugeordnet oder sie werden erstmal nur beobachtet und fasten dann ein halbes Jahr später.

    Nun stoße ich darauf, dass dieses Thema wirklich für viele Menschen mit Langzeitdiabetes (+/- 30 Jahre) ein sehr relevantes Thema ist, da die früheren starren Diätvorschriften und die heutigen Diätfreiheiten durchaus zu einer metabolische Inflexibilität und somit zu einem nicht so ganz einfach zu lösenden Problem führen kann,

    bin davon ja nicht betroffen, aber ich kenne einige, deren BMI zu hoch ist. Und ich kann mir durchaus auch vorstellen, dass man früher gezwungen war seinem Insulin hinterher zu essen, während heute kaum Beschränkungen da sind.

    Eine BMI-Umfrage wäre mal interessant...könnte ich ja mal starten!?

    nest

    Ich glaube, dass wir hier viele LADA Leute haben für die das Thema nicht so relevant sein wird, da ihr ganzen System noch mehr Autoregulation hat und nicht so erstarrt ist. Aber alle, die mit starren Diätschemata aufgewachsen sind, könnten potentiell Probleme haben, eine metabolische Flexibilität zu entwickeln, also zwischen Kohlehydrat-basiertem und Ketose-basierten Stoffwechsel zu wechseln - auch wenn uns das heute keiner mehr verbietet- wir sind anders aufgewachsen und über Jahrzehnte erzogen worden: sehr starr und unflexibel, was sich eben auf unsere metabolische Flexibilität auswirken könnte...... Das ist das, was meines Erachtens dann zum Übergewicht und zum erhöhten Risiko von T2D führen könnte - natürlich nicht muß! Also: Gerne eine Umfrage zu BMI, aber auch zu Anzahl der Diabetesjahre und LADA oder Nicht und ggf, Erfahrungen mit oder Interesse an (intermittierenden) Fastenformen. :) BB

    Interessant ist, dass eben schon 25% der Type 1 Diabetiker ein Problem mit dem Thema haben und dass ich in meiner Fastenpilotstudie die signifikantesten Ergebnisse ausgerechnet in der Reduktion des BMI hatte, somit ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Nun stoße ich darauf, dass dieses Thema wirklich für viele Menschen mit Langzeitdiabetes (+/- 30 Jahre) ein sehr relevantes Thema ist, da die früheren starren Diätvorschriften und die heutigen Diätfreiheiten durchaus zu einer metabolische Inflexibilität und somit zu einem nicht so ganz einfach zu lösenden Problem führen kann, bei dem aber eben Fasten initial und intermettierendes Fasten langfristig helfen kann.

    Liebe Leute,


    Schaut mal, was ich für eine interessante Studie zu den Bedarfen von Menschen mit Type 1 Diabetes entdeckt haben: Hier werden neben der TIR insbesondere das Haltend es Gewichtes genannt. Was sagt Ihr dazu?


    Pettus JH, Kushner JA, Valentine V, et al. Adjunct Therapy in Type 1 Diabetes: A Survey to Uncover Unmet Needs and Patient Preferences Beyond HbA1c Measures. Diabetes Technol Ther. 2019;21(6):336‐343. doi:10.1089/dia.2019.0027:

    Results: A total of 1313 patients (63%) responded. The greatest unmet needs identified were simplifying treatment, lowering/maintaining glycated hemoglobin (HbA1c), reducing mental effort, and increasing time in range (TIR). Conjoint analysis showed that reductions in body weight and TIR had the highest attribute importance (25% and 18%, respectively). !!


    Was sagt Ihr dazu? Auf wie viele von uns mögen diese Endpunkte zutreffen?


    Herzlichst


    Bettina