Beiträge von ml-koeln

    Ich schließe mich dem allgemeinen Tenor an: Einstellung des Diabetes stationär in einer
    Klinik. Ich denke, auch in Paderborn dürfte es eine passende Einrichtung geben?


    In der ersten Zeit habe ich den Blutzucker nicht unter Kontrolle bekommen, vielleicht
    auch, weil der Diabetologe (Schwerpunktpraxis!) etwas zu vorsichtig heran gegangen
    ist.
    Zwei Monate später hatte mich meine Hausärztin in einem Krankenhaus unter gebracht,
    und in nur einer Woche war dann eine passende Einstellung gefunden.


    Bei einem Klinikaufenthalt erfolgt nicht nur eine Einstellung und Schulung, es wird auch
    ein Check Up gemacht, werden Probleme festgestellt, folgen dort weitere Untersuchun-
    gen bzw. Überstellungen an Fachärzte.


    Mit Sicherheit wirst auch Du später noch (Nach)Schulungen in der diabetologischen
    Schwerpunktpraxis in Anspruch nehmen müssen. Eine Woche Klinik ist etwas anderes als
    der Alltag.


    Das Wichtigste ist, daß Dir der große Druck genommen wird, der zu Anfang auf einem
    lastet.


    ___________________


    @ Jean:


    LADA und MODY werden wie Typ I behandelt - und bekommen dieselbe Schulung.
    Bei meinem Klinikaufenthalt waren vorwiegend Typ IIer, die auch auf Insulin ein-
    gestellt wurden.

    Naja, man weiß, daß man nach dem Spritzen des Bolus am Morgen noch gemütlich (zum Frühstück) einkaufen oder
    zu Mittag- oder Abendessen ohne Streß kochen kann. Ich werte diese (mind.) 1/2 Stunde inzwischen als Feature.
    :thumbsup:


    Schwierig wird es, insbesondere für Korrekturen, weil man sich nicht immer auf die 7...9 Stunden verlassen kann.
    Manchmal ist der Zielbereich doch schon nach vier Stunden erreicht, dann ist es ein Glücksspiel, ob noch etwas
    nachwirkt oder Ende ist. Ich habe in der letzten Zeit zwei mal den Fehler gemacht, nach den 4 Stunden einen
    Nachtspaziergang zu machen, wo der Rest dann sehr gründlich wirkte - und ich nichts dabei hatte.


    Aber auch nachts oder am Morgen mit einer Hypo aufzuwachen ist mitunter nicht lustig, weil dann oft der nächste
    Tag gelaufen ist.

    @ Rol.on :


    Das deckt sich ziemlich mit meinen Erfahrungen ...


    Und wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du heute Morgen für 4 KE gespritzt,
    aber bis 16:00 Uhr insgesamt nur KE zu dir genommen?


    So 'ne Hypo 7 Stunden später kann 'ne scheiß unpassende Überraschung sein.
    Erst recht, wenn man meint, zum nächsten Essen nur 5 Stunden später kor-
    rigieren zu müssen und damit irgendwann zu viel NovoRapid im Bauch hat ...

    Daher vermute ich mal ganz stark, dass der Zucker durch die Hormone steigt...
    Kann ich etwas dagegen tun?

    Ich habe mal gehört, daß zumimndest bei Männern eine kalte Waschung der sensiblen
    Stellen zu einer merklichen Abkühlung der überkochenden Hormone führt ...


    Ich weiß nur nicht, ob dies auch bei Frauen funktioniert und ob das in der geschilder-
    ten Situation überhaupt gewünscht ist?


    :S

    @ Orion


    PS:
    Die schnelle Steigerung des Insulinbedarfs innerhalb von zwei Wochen ist schon drastisch.
    Ein Mehrbedarf oder ein Korrekturbedarf des KE/IE-Faktors liegt bei mir nicht vor.


    Was mir auch aufstößt, ist der Basalbedarf.
    Du kommst mit ca. 10 IE täglich von einem 24h-Insulin aus?
    Ich brauche morgens und nachts jeweils 38 IE Levemir, das ca. 12 Stunden wirkt. Das ist
    fast die achtfache Menge an IEs.


    Komisch in dem Zusammenhang auch:
    Vergesse ich das Levemir zur Nacht (weil ich schon vor der Zeit über einem Buch einge-
    schlafen bin), stehe ich am nächsten Morgen mit "nur" ca. 160 ... 180 mg/dl BZ auf.

    @ Orion:


    Für Punkt 1.) spricht durchaus die Tatsache, daß das NovoRapid den Blutzucker auch schon mal innerhalb der "Sollzeit" von vier Stunden dem Zielbereich zumindest nahe kommt, dann aber immer noch einige Zeit nachwirkt. Das hat mir erst dieser Tage zwei Hypos in einem Zeitraum von 5 Stunden eingebracht.


    Trotzdem vermute ich, daß auch Punkt 4.) eine Rolle bei mir spielt ...


    2.) werde ich künftig testen und analysieren. Bisher verteile ich ab 20 IE auf zwei Einstichstellen. Dies ergibt sich mitunter daraus, daß ich gelegentlich mehr esse als ursprünglich gedacht, und dann für den Nachschlag eine zweite Injektion vornehme.
    3.) dürfte schon jeder festgestellt haben. Auch "Streß" durch Schmerzen treibt den Insulinbedarf hoch ...


    Wann Du das Insulin gewechselt hast, braucht man nicht zu raten, wenn man die Legende zu Deiner Grafik liest. ;)


    Übermorgen steht der Termin bei der Diabetesberaterin an. Da werde ich hoffentlich weitersehen können.

    Nur allein durch das Basal von 200 auf Normalwert in der Nacht? Was machst Du denn dann, wenn Du mit 120 ins Bett gehst? Müßte es dann nicht in die Hypo fallen?

    Wer um 23:00 Uhr noch ein "Betthupferl" vernascht, wird um 24:00 Uhr nicht mit 120 mg/dl ins Bett gehen.
    Von daher ist die Aussage von Jean ohne weitere Angaben wenig brauch- oder übertragbar.

    Erst einmal herzlichen Dank an alle ...


    Mit Euren Anmerkungen habt Ihr mir zumindest einige Gedankenanstöße gegeben.


    Das zwischenzeitliche Telefonat mit der Diabetesberaterin führte auch zu der Er-
    kenntnis, daß wir uns diese Werte gemeinsam genauer anschauen sollten, um eine
    Lösung für mich zu finden. "Normal" sind die eingangs genannten Meßergebnisse
    auch in ihren Augen nicht. Bis zu dem Termin muß ich halt noch 10 Tage herumeiern.


    Nach ihrer Aussage sei eine Insulinresitenz aufgrund von Antikörpern sehr unwahr-
    scheinlich, dagegen habe ich jedoch im Netz eine Aussage gefunden, nach der ca.
    60 % der Nutzer von NovoRapid genau diese Antikörper produzieren sollen.


    PS:
    @ xmikex
    Neid auf jeden mit Sixpack. Bei mir ist es eher ein Sixpack im (leichten) Speckmantel ...
    :)

    Ich denke, es kann auch andere Ursachen für Eßstörungen bei Diabetikern geben:


    - Die Schwierigkeit, die Krankheit zu akzeptieren, insbesondere bei Neulingen
    - Resignation, wenn die Zielwerte trotz Bemühungen immer wieder nicht erreicht werden
    - ...

    @ Oktober:


    Der Zusammenhang zwischen Insulinbedarf udn körperlicher Aktivität ist mir bekannt.


    Der Punkt, über den ich stolpere, ist vielmehr der, daß NovoRapid nach vier Stunden
    "durch sein" sollte, wie es auch Jean anmerkte und gerade telefonisch von meiner
    Diabetes-Beraterin bestätigt wurde.
    Daß dem bei mir nicht so ist, zeigen meine Notizen, die oben einsehbar sind.


    Übernächste Woche habe ich nun einen Termin mit der Diabetesberaterin, die meint,
    daß da irgendetwas bei mir daneben hängt, zumal ich wohl auch in Relation zu meiner
    Statur recht viel Insulin benötige.

    Insulin Antikörper?

    Das wäre der oberhammermäßig obergeile Knaller ... :laub


    Wie ich zwischenzeitlich gelesen habe, sollen 60 % der NovoRapid-Nutzer derartige Antikörper bilden?


    Allerdings habe ich bisher keine Hypos in der Nacht, wie sie wohl typisch für Antikörper sind, festgestellt.
    Ebensowenig, wenn ich über einen längeren Zeitraum (mehr als 14 Stunden) nichts esse und demgemäß
    kein NovRapid spritze.

    Erst mußte ich über die Frage, welches Meßgerät in der Lage ist, "light"-Getränke von gezuckerten zu unterscheiden, lachen.


    Aber so abwegig ist diese Frage gar nicht, wenn man in Restaurants, Bistros oder Cafés prüfen möchte, ob für ein Getränk gespritzt
    werden muß. Nicht nur das Tablett mit fünf Gläsern gleich aussehender Getränke ist ein Risikofaktor, auch die "Schusseligkeit" der
    Bedienung oder der Buffetkraft kann zu Fehlern führen. Wie oft dann noch aus Unbedachtheit oder Bequemlichkeit statt der light-
    Variante die gezuckerte serviert wird, weil ebendiese gerade im Kühlschrank fehlt, möchte ich lieber nicht wissen ...

    Beim Basalinsulin hab ich einige Sorten durch, ...

    Ich habe schon gelesen, daß Du von der Streichung von Tresiba betroffen bist.
    An Deiner Umfrage haben 11 Leute teilgenommen. Wenn der Anteil der Nutzer
    wirklich so niedrig ist wie es scheint, ist das Argument des Preises von Tresiba
    angesichts der Vorzüge für einige (wenige?) lächerlich ...

    @ hakaru


    Bei mir ist das gar nicht so ungewöhnlich ...


    Ich kann spritzen, gemütlich kochen und dann das Essen auftragen.
    Die erste halbe Stunde nach der Injektion passiert (fast) gar nichts.


    Ich spritze nach dem Zufallsprinzip über die gesamten Bauchdecke
    verteilt und habe da nirgendwo Gewebeverdickungen. Auch das
    scheidet als Ursache für die zögerliche Wirkung des NR aus.


    PS:
    Vor der Anpassung der Levemir-Dosis ist mir der BZ über 12 Stunden
    um etwa 40 mg/dL nach oben weggelaufen. Das scheint mit der Er-
    höhung von 35 auf 38 IE abgefangen zu sein.

    @ hakaru
    Die Basalrate habe ich jetzt zur dunklen Jahreszeit ein wenig erhöht.
    Damit scheint der BZ sich wieder in die Richtung "stabil" zu bewegen,
    wenn ich über Stunden keine Kohlenhydrate bzw. gar nichts esse.


    @ Adrian
    Auf zwei Stellen verteile ich, wenn ich mehr als 20 IE brauche. Wenn
    nach Faustformel 90% des Insulins nach 4 1/2 Stunden gewirkt haben
    sollen, dann paßt das definitiv nicht zu meinem BZ-Wert um 01:22 Uhr.


    @ Der Wurstkuchen
    Bemerkenswert finde ich, daß es bei 18 IE eine Stunde brauchte, den
    BZ von 147 auf 127 mg/dL zu senken, ohne daß ich in der Zeit über-
    haupt etwas gegessen habe ...
    Nachtrag:
    Das Basalinsulin passe ich gerade, wie oben schon an hakaru geschrie-
    ben, an einen höheren (Winter?-)bedarf an. Daß das Levemir die Auf-
    gabe des NovoRapids übernimmt, kann man nach den Messungen der
    letzten Tage definitiv ausschließen. Sonnst müßte ich auch, wenn ich
    nach dem Aufstehen den Tag lang nichts essen, eine Hypo folgen ...