Hallo Tamy,
ich habe gesehen, dass das Thema schon etwas älter ist, aber ist sicherlich ein Thema das viele beschäftigt.
Ich selbst bin 40, habe zwei gesunde Kinder (Tochter 12, Sohn 8), aber zwischen den beiden hatte ich eine Fehlgeburt in der 20. SSW. Es war ein Schock, da die Fruchtblase vorzeitig gesprungen ist, das Baby zwar soweit okay war, ich aber schon erhöhte Entzündungswerte hatte. Davor war alles i. O. und völlig unauffällig. Kam also alles sehr unerwartet und hat uns kalt erwischt. Ich lag dann eine Woche im KH mit Antibiotika und der Hoffnung, dass sich der Riss doch wieder von alleine verschließt, was aber nicht passiert ist. Leider gab es damit keine Hoffnung, dass sich die Lunge des Babys noch richtig ausbildet und es hatte damit keine Überlebenschancen. So hat man es mir damals zwar "verkauft", aber innerlich stellt sich mir natürlich immer wieder die Frage, ob es nicht doch möglich gewesen wäre, dass mein Baby noch gesund auf die Welt gekommen wäre, wenn mein Körper mitgemacht hätte. Diese Frage wird nie beantwortet werden. Es ist hart und es gibt dafür keinen Trost. Ich hatte damals danach wirklich große Angst vor einer weiteren Schwangerschaft, aber gleichzeitig wusste ich, wenn ich es nicht sofort wieder versuche, wird die Angst davor immer größer. Als ich ca. 5 Monate später wieder schwanger war, war die Angst natürlich sofort da - ich hab mich von Woche zu Woche gehangelt, ich wurde erst ab der 24. Woche ruhiger. Trotzdem war die Geburt unseres Sohnes ein weiterer Horrortrip mit einem weiteren KH-Aufenthalt und er 4 Wochen auf der Kinderintensiv, weil er zu groß war, mit der Schulter in meinem Becken stecken geblieben ist (Schulterdystokie) und der Verdacht auf Sauerstoffmangel bestand. Er hat Gott sei Dank keine bleibenden Beeinträchtigungen davon getragen und ist heute putzmunter. Ich war damals direkt nach der Fehlgeburt in psychologischer Behandlung, weil ich am Anfang nur schwer damit umgehen konnte. Mittlerweile ist es leichter geworden, aber der Schmerz ist immer noch da - mal mehr, mal weniger. Man lernt damit zu leben und manchmal überfällt es einen mal wieder. Vor kurzem hatte ich nochmal einen positiven Test - völlig überraschend - nur kurz darauf Blutungen. Das war nichts im Vergleich zu der Fehlgeburt in der 20. SSW. Ich weiß nicht, was ich Dir raten soll oder kann, da Du ja geschrieben hast, dass bereits alles untersucht wurde. Man hört sehr oft, dass erst, wenn sich die Frau von dem Gedanken verabschiedet hat, dass sie dann schwanger wird. Meine Schwester hatte mir damals nach der Fehlgeburt einen Tee geschenkt - er hieß Nestreinigungstee. Ich hab immer mal wieder eine Tasse getrunken, aber ob das etwas gebracht hat, weiß ich natürlich nicht. Den Diabetes vorher gut einzustellen ist natürlich immer gut und Folsäure natürlich auch. Ich wünsche Dir alles Gute.