Hallo Suger,
ich bin gerade 36+5, heißt also noch in der Schwangerschaft, aber zumindest in den letzten Zügen. Erstmal zu Deinen Fragen:
Wie oft wart Ihr beim FA?
Bis zur 30.SSW alle vier Wochen bei der Gyn und alle vier Wochen bei der Hebamme im Wechsel (also alle zwei Wochen betreut), dann 30.-35. alle zwei Wochen Gyn und Hebamme nur nach Bedarf, seit der 35. werde ich wöchentlich gesehen (aber alles auf Wunsch) von der Gyn und hab bei der Hebamme nur Akupunktur.
Wie oft beim Diabetologen?
In der 8. Woche war ich einmal in einer Diabetesambulanz am Uniklinikum hier in der Nähe, die sagte ich solle nach Bedarf wieder kommen. Seitdem hab ich nur meinen HbA1c regelmäßig bestimmen lassen und manage den Rest selbst, da ich mittlerweile mit der Diabeteserfahrung, Pumpe und Sensor weiß, was ich zu tun habe. Klappt auch sehr gut. Hätte ich Komplikationen gehabt, wäre das natürlich anders gelaufen - alles nach Bedarf halt. Unser Sohn ist auch von der Größe und dem Gewicht immer in der Norm gewesen und ist es immernoch, ich hatte nie Glucose oder Eiweiß im Blut, habe auch mal zwischendurch Ketone selbst bestimmt (ohne hohe Werte), alles unauffällig.
Wie oft beim Augenarzt?
Nur einmal zu Beginn der Schwangerschaft ohne pathologischen Befund, ich möchte aber nun in den letzten Wochen oder spätestens nach Entbindung nochmal hin.
Wie ist Euer Umfeld damit umgegangen (das Messen, der evt. Nahrungsverzicht)?
Prinzipiell sehr verständnisvoll, allerdings mit anfänglichen Ausnahmen (meine Schwiegermutter, die immer Marmelade kocht ohne Ende...). Aber ich muss auch dazu sagen, dass ich da auch ganz klar Haltung beziehe und sage, was für mich passt und was nicht. Diese Klarheit scheint zumindest zu bewirken, dass mein Umfeld das so akzeptiert. Mein Mann steht voll und ganz hinter mir und unterstützt mich in allem, was sich auf Diabetes und allgemein Schwangerschaft bezieht, daher bin
Wie oft hattet ihr Ausreißer nach oben?
Vor der 29. SSW kaum, da lag ich bei max 130-140 1h pp und unter 120 2h pp, hatte aber auch häufiger Hypos (so um die 50). Ab der 30. SSW gab es nur morgens häufiger Ausreißer nach dem Frühstück, da hat sich mein Bolusbedarf auch am drastischsten erhöht (von 2iE/BE auf mittlerweile 5iE/BE) und eine halbe BE verschätzt schlägt da schon ins Gewicht (deshalb wiege ich auch mein Brötchen zuhause immer). Allerdings habe ich diese im Zeitfenster von 2 bis maximal 3 Stunden immer wieder in den Griff bekommen. Über 200 kam in der gesamten Schwangerschaft vielleicht 4-5 mal vor, auch da zum Glück nur kurz *auf Holz klopf*
Wie war Euer Hba1c?
Initial 5,8, mittlerweile 5,0.
Noch kurz zu Deiner Anmerkung:
sie versteht einfach nicht dass ich nicht futtern kann wann und so oft ich will! Dass ich meinen vorhandenen Gelüsten nicht immerzu ohne nachzudenken nachgeben kann! Meine Mutter und ne Freundin meinen ich würde zu viel messen... 1-2 mal die Stunde! Oder nehme ich die SS mich und den Diabetes selbst zu ernst?
Ich persönlich finde, dass man die Schwangerschaft gerade in Bezug auf die Stoffwechseleinstellung nicht "zu ernst" nehmen kann. Wichtig ist doch, dass Du Dich gut fühlst mit dem, was Dich und das Baby betrifft und dass es Euch auch gut geht. Daher würde ich mich klar gegenüber meinem Umfeld abgrenzen wenn es um Aussagen geht, die Deinen verantwortungsvollen Umgang mit der Schwangerschaft und dem Diabetes betreffen.
So ist es auch mit "Gelüsten nachgeben": auch ich schränke mich natürlich ein, esse aber auch mal ein Stück Kuchen und beobachte danach engmaschiger, um schnell reagieren zu können.
Beim häufigen Messen sehe ich nur die Gefahr allzu frühzeitiger Korrekturen - ohne Sensor hab ich auch stündlich bis alle 2 Stunden gemessen (je nach Stoffwechsellage), aber dazwischen eigentlich nicht, da es keinerlei Handlungsimplikation (z.B. Korrektur spritzen) hatte, z.B. eine halbe Stunde pp. Ausnahmen sind natürlich aber wenn Du Dich nicht gut fühlst, z.B. leichte Hypoanzeichen hast. Das versteht sich ja von selbst.
Ich denke es ist wie mit allem im Leben - das Beste draus machen und den Genuss bei der Sache nicht vergessen. Sonst ist man so getrieben von all den Verpflichtungen und kann die Schwangerschaft gar nicht entspannt genießen. Kompromisse sind das halbe Leben
Liebe Grüße und alles Gute für die weitere Schwangerschaft Euch allen!
Elisa