Beiträge von assel

    Hatte jetzt meine zweiten Penfill aus der Packung wo Wirkungsverlust und Flocken auftraten. Der Inhalt der Ampulle ist nicht groß trübe aber an der Innenwand der Ampulle sieht man ganz gut die kleinen Flöckchen die wie in Schleim eingebettet zusammenhängen. Mein Insulin ist im Butterfach in der Kühlschranktür, hatte auch anderer Stelle gelesen daß dies wegen der Erschütterungen nicht gut sein soll. Werd mal auf Arbeit eine Patrone in die Schwingmühle klemmen und schauen obs was ausmacht ...

    Hallo Firewarrior87,
    danke schonmal für deine Antwort. An manchen Tagen denk ich mir vor dem Essen: heute muss der arme Bauch mal nicht ran! Hab eh nicht viel Spritzfläche am Bau da ich eher untergewichtig bin. Ich benutze 4mm Pennadeln und auch wenn ich nicht Sicht auf die genaue Injektionsstelle habe kann ich ganz gut vorher ertasten, wo das Insulin hingehen wird.
    Kochlöffel:
    Die Patrone war aus einer Packung und der Wirkungsverlust war ziemlich digital, am Vortag normale Wirkung und tags darauf dastischer Wirkungsverlust. Ich habe die Nadel von der Basalinjektion (Tresiba) für Bolusinjektionen wiederverwendet. Mir ist bekannt, dass bei beispielsweise Lantus das nicht möglich ist wegen der unterschiedlichen pHs. Aber Tresiba wird ja auch als Mix mit Novorapid als Mischung angeboten und die pHs sind gleich.

    Liebe Leidensgenossen,
    hat jemand Erfahrung mit "unüblichen" Spritzstellen? Ich hab mir jetzt ein paar Mal den Bolus (Novorapid) in den Nacken gespritzt, Resorptionsmenge und Geschwindigkeit scheinen bei mir gleich zu sein im Verlgeich zum Bauch. Arm und dann Bein sind langsamer. Gibt noch weitere Alternativen?
    Und wie siehts mit der Haltbarkeit von Insulin aus? Dieses Jahr hatte ich schon zweimal das Phänomen, dass das Insulin nicht mehr wie erwartet wirke, d.h. stark reduzierte Wirkung. Bei näherer Betrachtung habe ich anschließend weiße Flocken in der Penpatrone entdeckt. Der Pen wurde nur ab und zu in der Hosentasche für mehrere Stunden getragen, hat aber sonst keine erhöhten Temperaturen gesehenund war weniger als drei Wochen alt. Die Pen Nadel hab ich manchmal drauf gelassen und wiederverwendete, weil es noch Diskussion um den Nadelbedarf beim Diabetologen gibt. Hier im Forum scheinen zwei Extrema vorhanden zu sein: die einen, die sehr viel Wert auf Temperatur legen und die anderen, die sich wochenlang in Wüsten rumtreiben, Pennadel mit der Patrone wechseln und das ohne angeblich irgendeinen Wirkungsverlust. Über Erfahrungen hierzu wäre ich dankbar!

    Also in die Altstadt kommste ohne Kontrolle, der Check ist an der Western Wall. Checks gibts auch beipsielsweise auch vor Busreisen. Oder Taschenkontrollen bei größeren Einkaufszentren. Hatte eigentlich immer den Eindruck, dass die ihren Job vernünftig machen. Die Metalldetektoren waren nicht so hysterisch empfindlich eingestellt wie bei den Amis. Kann mir aber schon vorstellen, dass so eine Pumpe etwas "Reibung" verursacht. Hast du schon mal vom unthered regime gehört?

    Bin ohne Pumpe nach Israel geflogen, die Sicherheitsvorkehrungen sind verschärft, Spritzzeug ist kein Problem. Israel ist ein sehr zivilisiertes Land, Pumpen kennt man dort. Bei den Ländern drum heraum siehts anders aus.

    Zum Verlauf gibts unterschiedliche Meinungen, im Kästchen B [Blockierte Grafik: http://physrev.physiology.org/…srev/91/1/79/F1.large.jpg]sind die möglichen Verläufe einer Diabetes Karriere dargestellt (Quelle). Wenn ich mich richtig erinnere war auch im Hürter ein Diagramm, welches die Honeymoonphase als etwas gezackt darstellt. Wenn der eigentliche Krankheitsverlauf schubweise mit kleinen Remissionen verläufen kann (Verlauf III), warum sollte das nicht auch für eine gut gepflege Honeymoonphase gelten.

    Alexpfeffer,
    das IQWIG nützt ja auch nicht dem Patienten sondern wurde geschaffen um Kosten einzusparen. Eingeführt wurde das zusammen mit vielen anderen unsegenhaften Reformen unter rot-grün (Ulla Schmidt) unter dem Namen GKV-Modernisierungsgesetz.


    nochmal zur Erinnerung:
    2004 - Gesundheitsmodernisierungsgesetz (GMG) unter Ulla Schmidt (SPD) erhöhte die Eigenbeteiligung der Patienten umfassend:
    -Zehn Euro Praxisgebühr / Quartal
    -Zehn Prozent Zuzahlung bei Arznei- und Hilfsmitteln (mindestens fünf und höchstens zehn Euro)
    -Zehn Euro pro Krankenhaustag begrenzt auf 28 Tage
    -Nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel, Fahrtkosten und Brillen werden komplett vom Patienten getragen
    -Streichung von Entbindungs- und Sterbegeld
    -Belastungsobergrenze für Zuzahlungen beträgt zwei Prozent (für chronisch Kranke ein Prozent) des jährlichen Bruttoeinkommens

    urch Recherchen in der Fachliteratur ( da kommt man als Medizinstudent ganz
    gut dran :) ) habe ich bis jetzt keinen Beweis dafür gefunden, dass insulin mit Basis-Bolus
    die Remissionsphase verlängert.


    Es gibt deutlich geringere Remissionsraten, wenn DKA bei Diagnose vorliegt, hierzu gibt es einen Haufen Veröffentlichungen.
    Kurz mal Suche angeworfen:


    Persistent differences among centers over 3 years in glycemic control and hypoglycemia in a study of 3,805 children and adolescents with type 1 diabetes from the Hvidøre Study Group.
    Danne T1, Mortensen HB, Hougaard P, Lynggaard H, Aanstoot HJ, Chiarelli F, Daneman D, Dorchy H, Garandeau P, Greene SA, Hoey H, Holl RW, Kaprio EA, Kocova M, Martul P, Matsuura N, Robertson KJ, Schoenle EJ, Søvik O, Swift PG, Tsou RM, Vanelli M, Aman J; Hvidøre Study Group on Childhood Diabetes.


    Effect of intensive therapy on residual beta-cell function in patients with type 1 diabetes in the diabetes control and complications trial. A randomized, controlled trial. The Diabetes Control and Complications Trial Research Group. 1998.


    Insulin intervention to preserve beta cells in slowly progressive insulin-dependent (type 1) diabetes mellitus. Kobayashi T1, Maruyama T, Shimada A, Kasuga A, Kanatsuka A, Takei I, Tanaka S, Yokoyama J.. 2002

    Ja, ich denk da wird noch einiges kommen. Weil für eine künstliche Bauchspeicheldrüse sind eigentlich alle Komponenten technisch gesehen vorhanden.


    Es ist auch eine Haftungsfrage. Stell dir vor der Sensor mißt nachts falsch zu hohe Werte. Die Pumpe rödelt los und pumpt, wenns schlecht läuft bis zur schweren Hypo und Tod. Selbst wenn sowas nur alle 100.000 Patietentagen vorkommt und man von 200.000 Pumpennutzern in den USA und vielleicht nochmal genausoviele in der EU ausgeht und einem fiktiven Marktanteil von 25 %, dann ist das ein Patient jeden Tag für den Hersteller! Selbst wenn die Sensoren 7x besser wären, dann wäre es immernoch ein toter Patient und ein Gerichtsverfahren pro Woche.

    Grounded,
    bei 40 g KH/Tag und negativem Ketontest ißt du wahrscheinlich ziemlich viel Protein, die Leber macht draus langsam Zucker, allerdings so langsam, daß die verbliebenen Betazellen genug Zeit haben um ausreichend Insulin auszuschütten und es nicht auffält. Ab > 80 mg/dl müssen die Betas "ran". Vieles deutet darauf hin, daß je mehr die Betazellen entlastet werden, desto länger dauert die Remissionsphase. Ich habe ziemlich sicher fast alle Betas 2 Monate lang vor der Diagnose mit Soft Drinks gekillt, bei mir gabs keine Remission (Glukotoxitität). Ich hatte damals unglaublichen Durst und Verlangen nach Zucker. Manche verbringen mit KH-armer Kost fast ein Jahrzehnt in Remission. Ketone und proteinreiche Ernährung bedeuten Mehrarbeit für die Niere. Bei Gesunden wächst die Niere dann etwas. Ist es nicht immer gut wenn Organe mit ihren Aufgaben wachsen(außer Herz u. kosmetisch unschöner Kropf)? Das Risiko für Nierensteine ist erhöht.

    Shannon
    deckst deine Mahlzeiten mit dem Basal? Weil ich spritz trotzdem für jede Mahlzeit, selbst KH-freie. Für mein Frühstück aus z.B. 2 Eiern & Speck gibts 2,5 IE, kommt Leberkäse oder Nürnberger dazu gibts 3,5 IE. Dann kommt das Novorapid aber ins Bein, in den Bauch wirkt es zu schnell. Oder halt Normalinsulin.

    Nein, das ist nur in USA und GB unter dem Namen Symlin auf dem Markt. 2008 wurde die Konzentration des Wirkstoffs erhöht und aufgrund der unterschiedlichen pHs ist er nicht mehr ohne weiteres mit Insulin mischbar, aber derzeit laufen Versuche, Mischungen von Symlin und Humalog zu einem marktfähigen Produkt zu machen. Nach langer Diabetesdauer spielen wohl bei vielen Typ1 auch die Alphazellen so verrückt, daß sie vermehrt nach Nahrungsaufnahme Glucakon ausschütten und die Leber extra viel Zucker abgibt. Amylin unterdrück die Glukagondroduktion der Alphazellen. Aber Symlin macht nur bei einer Pumpe Sinn, weil da der Bolus für die Zeit verteilt abgegeben werden kann.

    Nein, ich bin noch dabei etwas an Gewicht zuzulegen, mir fehlen noch 3-4 Kilo. Aber mit low carb ist das deutlich schwerer als mit kohlenhydratreicher Nahrung, ich bin nicht oft hungrig und ein großer Esser war ich nie. Uns Typ 1 fehlt neben dem Insulin auch das Hormon Amylin, welches von den Betazellen nach KH-reicher Nahrung ausgeschüttet wird und bei Gesunden ein Gefühl der Sättigung vermittelt. Ich denke der ständige Hunger kommt daher. Ich hab von manchen gelesen, daß sie sich dieses Hormon gespritzt haben und sich zum ersten Mal in ihrem Leben nach einer Mahlzeit satt fühlten. Einige ganz Experimentierfreudige mischten Amylin ins Insulin ihrer Pumpe.
    Aber zum Abnehmen ist low carb gut geeignet, die erste kohlenhydratreduzierte Diat ist ja gut 150 Jahre alt.


    Ketone im Urin sind meißt +1, manchmal +2, wenn ich viel trinke oder mal mehr KHs gegessen habe verschwinden sie schnell vollständig. Reduziere ich die KHs sind die Ketone schnell zurück. Im Blut sind es meißt zwischen 0,4-1,2 mmol, wenn ich viele KHs esse gehen sie auf <0,1mmol. Ketose beginnt wohl bei >1,5 mmol, aber so extrem esse ich nicht.
    Schubweise werden die Ketone denke ich nicht erzeugt, Bei mir ist es eher so, daß je länger es keine KHs mehr gab, desto mehr Ketone werden gebildet. Wenn ich längere Zeit nichts esse sinkt der Blutzucker etwas weil die Glykogenolyse nachläßt, aber es werden dann zum Ausgleich vermehrt Ketonkörper erzeugt. Und weil das Gehirn bereits an Ketone gewohnt ist gibts auch keine Beschwerden. Das ist zumindest mein Verständnis, jedoch habe ich weder Biochemie studiert und auch nur 15 Blutketonmessungen durchgeführt.

    Ich hab es ähnlich wie grounded, also reduzierte Kohlenhydrate, seit 6 Monaten. 85% Schokolade, der Rest ist bei mir auch gleich. Letzte Woche hab ich das Edeka Eiweißbrot zum ersten Mal ausprobiert, schmeckt wie normales Vollkornbrot aber hat nur 5 g KH pro Scheibe. Ich liebe es! Die kleineren Insulindosen wirken, finde ich, viel regelmäßiger. Und wenn von einem kleinen Bolus nach 3 Stunden vielleicht noch 10% aktiv sind und plötzlich doch mehr Bewegung dazu kommt ist das weniger kritisch als wenn man sich vorher industrielle Mengen für eine KH reiche Mahlzeit spritzen mußte, denn größere Mengen sind länger aktiv. Meine Arzt meint mit sowenig KHs wären mein Immunsystem gefährdet, die Verdauungssystem schnell ruiniert und ich auf dem besten Weg dement zu werden, das Gehirn brauche ja 130g Glukose pro Tag. Er meint schön viel Pasta und Pizza essen, das ist gut für mich. Ich aber finde das ist Quatsch, es laufen genug lebende Beispiele rum die sich KH-arm ernähren und sich bester Gesundheit erfreuen. Wenn man selber kocht ist KH-arme Ernährung auch nicht langweilig, schwierig wirds nur unterwegs. Geh z.B. mal durch einen (am besten USA-) Flughafen und find mal etwas, was nicht mit Kohlenhydraten vollgestopft ist. Mir ist es nicht gelungen.

    @



    Guxtdu

    Das mit den unterschiedlichen Maltodextrinen klingt interessant. Ich möchte eigentlich bald wieder längere Wanderungen in den Alpen unternehmen, kannst du da ein paar Mischungen empfehlen und etwas mehr dazu schreiben? Wie lange wirk bei dir das längstkettige Maltodextrin nach?

    Körpergewicht soll wohl keine Rolle spielen (hat ja direkten Einfluß auf den Gesamtinsulinbedarf), aber Maß der körperlichen Aktivität und Körperfettanteil hat einen Einfluss. Die 1700 ist so ein Durchschnittswert. Für Körpergewicht gibts einen Zusammenhang
    850/(Gewicht in kg)= ungefährere Menge an Kohlenhydraten (g), die eine Einheit Insulin abdeckt.
    Ich habs nur gelesen und für mich stimmt es, habe aber keine Ahnung auf wieviel % von uns Typ 1 das zutrifft.

    Ich hatte mir für mich damals das gleiche überlegt und bei mir hats auch besser hingehauen.
    Es gibt noch die 1700 Regel zur Korrekturzahl:
    1700/(IE Basal + IE Bolus pro Tag) = Korrekturzahl
    (Bolusinsulinmenge enthält ebenfalls das Korrekturinsulin)


    Beispiel: 19 IE Lantus basal, ca. durchschnittlich 12 IE Novorapid pro Tag für Essen und Korrektur
    1700/(19+12) = 55