Beiträge von mri_med

    In dem Thema steckt leider auch viel Ideologie. Aber die finanziellen Belastungen sind es auf jeden Fall wert, dass sich die Politik kümmert. Grosse Instrumente gibt es nicht. Man bedenke nur den Vorschlag des Veggie-Day vor der letzten Bundestagswahl. Essen ist ein sehr persönlicher Aspekt. Der Staat kann hier nur bedingt steuern. Hilfreich ist hier auch ein Blick z.B. nach Mexiko, die der Fettleibigkeitsepidemie nicht Herr werden.


    Bei den Diskussionen geht leider immer wieder unter, dass selber kochen keine Lösung an sich ist. Systemgastronomie kann Gerichte preiswerter und auch gesünder zubereiten, weil alle Parameter optimal überwacht werden können. Man denke nur an braten/frittieren zu Hause: Tendenziell zu heiss oder zu kalt, zu kurz oder zu lang. In jedem Fall ist das Endprodukt nicht in der Form optimiert, wie dies bei grossen Verarbeitern der Fall ist. Das mag niemand hören, ist aber so. Das Fleischküchle/Frikadelle/Fleischpflanzerl der Hausfrau ist eben fetter, acrylamidhaltiger und weniger gleichmässig als bei den grossen Fleischverarbeitern. Biogemüse ist weder gesünder noch schmackhafter, etc. Aber für das eigene Empfinden eben oft angenehmer und der Aspekt ist vielen wichtig. Aber um jene Gruppe, die darauf achtet, muss man sich weniger kümmern. Diese Leute sind schon ausreichend informiert. Jene Gruppe aber, die wenig auf Inhaltsstoffe achtet, könnte geschult werden. Aber warum gibt es in vielen Schulformen keinerlei Ernährungslehre, geschweige denn Kochunterricht.


    Aber immerhin nimmt die Zahl der kochenden Menschen eher zu als ab, insgesamt ist sie recht konstant geblieben mit leichten Schwankungen. Das Bild der Medien ist etwas verzerrt.

    Bei mir hilft es, wenn ich den Bluttropfen nicht so gross wähle und dafür etwas auf das Sensorfeld aufdrücke. Dadurch dringt vielleicht das Blut schneller ein und verläuft nicht nur zur Seite. Die Fehlerzahl ist jedenfalls inzwischen recht gering. Ganz "Null" wird sie leider nie.


    So schön die Technik ist, sie ist doch sehr anfällig. Das Breeze ist da robuster. Die Sache mit dem Haltbarkeitsdatum und dem Chip auf dem Mobile sind zwar von der Idee nett, aber in der Praxis einfach sehr fehleranfällig. Da wäre eine optische Abtastung des Bandes entsprechend der Felder einfacher gewesen. Ähnlich eigentlich den Instamatic-Film-Kassetten von Kodak, die es früher mal gab und die teilweise auch zwischendrin auswechselbar waren.


    Das Freestyle ist aber wirklich das Gerät, das mit Abstand am wenigsten Blut braucht, nur 0.3 µl. Vergleichbar ist eigentlich nur noch eines von Braun ("Omnitest").

    Nach dem Compact wechselte die Technik beim Mobile auf optische Sensoren. Grundsätzlich gut und verständlich, bei heller Umgebung habe ich aber erhebliche Schwierigkeiten. Vor allem im Winter beim Skifahren. Da ist das Gerät, neben der Ablesbarkeit des Displays im Hellen, praktisch unbrauchbar.


    Das Breeze (früher auch das Dex) sind da erheblich robuster.


    Für Ferien in etwas exotischen Gebieten nehme ich aber immer auch ein Röhrchen mit Glucoflex-R-Streifen mit. Das sind die alten optischen Teststreifen, die manche noch vom Reflolux von Boehringer kennen mögen. Sicher nicht sehr genau, aber zur Not immer gut ausreichend als "Schätzeisen".

    Nun habe ich es zu schnell abgeschickt.


    Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute. Bleib frohen Mutes, das wird schon. Das haben schon viele geschafft und wie ein Vorschreiber berichtete, wir haben es heute vergleichsweise einfach mit den schnellen Messgeräten, den Pens und anderem Zubehör. Trotzdem bleibt Dir natürlich auch die Hürde, die es immer schon gab: Man will nicht als Kranker, als "Aussätziger" gelten. Die Angst vor negativen Reaktionen der Mitschüler bleibt immer. Leider wird das manchmal bestätigt. Aber ich wünsche Dir, dass es nur Ausnahmen bleiben werden. Da kommen sicher auch sehr liebe positive Ausnahmen hinzu, warte nur mal ab.

    Aus der eigenen Schulzeit sind mir eigentlich drei Typen von Mitschülern im Gedächtnis geblieben: Die meisten stört es nicht und es wird zur Normalität nach kurzer Zeit, wenn sie sehen, dass man misst/spritzt. Eine Minderheit stört es wirklich oder sie tut so. Manche wollen sich vielleicht wirklich in den Mittelpunkt schieben, indem sie grosse Abneigung gegenüber Spritzen lautstark äussern. Eine ganz kleine Gruppe hat wirklich so panische Angst davor eine Nadel oder den Bluttropfen zu sehen, dass man Rücksicht nehmen sollte.


    Ein Mitschülern von mir war von so grosser Angst vor Blut geplagt, dass er mit starkem Blutdruckabfall reagierte, wenn er Blut sah oder sich längere Zeit mit dem Thema beschäftigen musste. Das war auch über Jahre gut reproduzierbar. In einer Bio-Nachschreibeklausur, in der er alleine in der Bibliothek sah, fand man ihn bewusstlos am Boden. Er hatte über Organfunktionen und Blut etwas schreiben müssen, das führte wohl zu Übelkeit und Schwindel, er stürzte beim Versuch kurz rauszugehen und er wurde bewusstlos. Folge: Notarzteinsatz. Vor diesen Einzelfällen sollte man zusehen, dass diese nichts mitbekommen. Da kann man sich ja entsprechend umsetzen o. ä.


    Ansonsten half mir immer sehr gut, den Unterschied T1 zu T2 zu erläutern, auch den Lehrern. Viele kennen Diabetiker nur als (oft übergewichtige) recht alte Menschen, meistens Grosseltern. Deren frühere Ernährungstipps haben mit heutiger ICT oder gar Pumpe gar nichts zu tun.


    Ansonsten habe ich zugesehen, dass einige Bescheid wissen und das Thema sich sonst nicht so verbreitet. Es gab damals keine sozialen Netzwerke, aber Matura-/Abizeitungen. Von letzteren war wenigstens gerüchteweise gesagt, dass einige Grossunternehmen der Umgebung sie wohl durchgesehen haben in Erwartung der Bewerbungen des aktuellen Jahrganges. Für beide Fälle gilt aber, dass das Thema Diabetes möglichst nicht öffentlich sein sollte. Sicher wird man die möglichen negativen Auswirkungen nie direkt zu spüren bekommen, aber ein potentieller Arbeitgeber, Versicherung, Bank o. ä. muss es trotzdem nicht wissen und nicht erfahren können. Daher bin ich da heute noch, obwohl schon länger im Berufsleben, sehr vorsichtig, dass keine entsprechenden Kommentare, Bilder o. ä. publik werden. Eine gewisse, minimale Vorsicht schadet sicher nie.

    Eine Liste findet sich im Netz unter: http://www.diabsite.de/geraete/bz-messgeraete/


    Dort steht die Zuordnung zu den Gruppen A und B.


    Das Ziel der Kostenreduktion im Gesundheitswesen ist ja grundsätzlich richtig und auch wichtig. Die Informationspolitik seitens Versorgern ist aber manchmal sicher noch ausbaufähig.


    Mit der Einstufung in "B" ist man ja kein Patient zweiter Wahl. Aber offenbar fühlt es sich für manche so an. Den Fehler hatte schon vor vielen Jahren eine grosse Bank mit A- und B-Kunden gemacht und auch Ärger ausgelöst.


    Ich wünsche euch trotzdem, dass ihr das Material bekommt, das ihr wollt. Meist hängt man ja auch mit der Zeit an den Sachen, sie sind einem vertraut und man verlässt sich darauf. Da ist ein Wechsel, der von dritter Seite ausgelöst werden soll, sicher nicht angenehm.

    Bei AccuChek muss man aber sehen, dass viele Labore mit der gleichen Sensortechnik arbeiten. Daher ist eine Abweichung eher systematisch und liegt daher in der gleichen Richtung. Je nach Hersteller fällt vielen ja auf, dass einzelne Geräte eher "hoch" oder "tief" messen.


    Ich stimme Dir aber vollauf zu, dass es in der Wiederholgenauigkeit gewisse Unterschiede gibt. Ob die immer so tragisch sind, muss jeder selber beantworten. Bei mir halten Messgeräte sehr lang, weswegen ich nie viele Modelle hatte. OneTouch, AccuChek, Bayer und Medisense schienen mir da aber sehr ähnlich. AccuChek und Bayer habe ich selber, andere hatte ich teilweise ersatzweise verwendet.

    Die Regelung mit der Quote von den B-Geräten hat ja eigentlich auch einen sinnvollen Grund: Die Kosten im Gesundheitswesen sollen reduziert werden. Das liess sich damit auch bewerkstelligen. Einige Hersteller haben verschiedene Geräte umgruppiert (bspw. das Nano). In vielen Fällen reicht es auch wirklich, wenn die Krankenkassen ein Standardgerät bezahlen; wer mehr will, kann dies selber übernehmen.


    Versteht mich bitte nicht falsch: Ich schätze auch den Comfort meines Gerätes, aber wenn sich Kosten für die Versichertengemeinschaft reduzieren lassen, müssen diese Möglichkeiten genutzt werden. Das kommt uns allen zugute.


    Das Thema Messtoleranz ist heikel: Alle Geräte messen mehr oder weniger ausreichend genau. Auf ein paar mg/dl kommt es wohl nie an, dafür sind die Schwankungen zwischen den Messpunkten auch zu hoch. Bedenkt an dieser Stelle doch auch, dass bis vor ca. 20 Jahren alle Geräte noch recht ungenau arbeiteten. Und auch damals war auch Typ1 gut behandelbar.

    Der Thread ist schon älter, aber ich würde mich sehr freuen, wenn sich noch jemand finden würde, der ein Ultra Smart übrig hat. Meines hat beim Sport einen Schaden bekommen und seitdem vermisse ich es sehr. Ich kenne leider kein anderes Gerät mit so ausgeprägten Tagebuchfunktionen. Oder weiss jemand eine gute Alternative? iBGstar mit dem iPhone gefällt mir nicht sehr. Das wirkt so wackelig und ich werde zu sehr von einem teuren Smartphone abhängig, das man ungern zum Sport oder gar ins Freibad mitnimmt.

    Erlaubt mir bitte den Kommentar, dass ich hier immer sehr zufrieden war. Einige Male war ich im Krankenhaus, nie etwas Schlimmes. Aber der Diabetes dort wurde bestens versorgt, selbst in Sachen Ernährung wurde nachgefragt, ob die Vorauswahl so passte (Zwischenmahlzeiten, BE). Meinen starren Essplan hat man bisweilen belächelt und bemerkt, dies kenne man von weitaus älteren Patienten, aber sonst alles so gelassen. Lediglich die Insulintypen standen teilweise nicht exakt so zur Verfügung, d.h. statt Insuman Basal gab es eben Protaphane, statt Actrapid Insuman Rapid o.ä. Aber das spielt eine geringe Rolle. Verfügbar waren dafür jede Menge von Mischinsulinen, die wohl die primäre Zielgruppe bedient, Typ II. Aufgefallen ist mir nur, dass in zwei Spitälern das Personal ausschliesslich Fertigpens verwenden durfte und meine eigenen ungenutzt blieben. Der Grund war dem Personal selber nicht bekannt, aber es spielte auch keine wichtige Rolle. Vielleicht hatte jemand Angst vor Verletzungen beim Nadelwechsel o.ä.


    Mein Blutzuckermessgerät (GlucoTouch, das noch mit farbgebenden Teststreifen arbeitete) wurde in einem Spital sogar direkt (und kostenlos) durch ein Nachfolgegerät des gleichen Herstellers (elektrochemischer Sensor) ersetzt, da die Genauigkeit des alten angezweifelt wurde und den Schwestern die Messdauer zu lang erschien. Wie dies heute mit den (wieder) photometrisch arbeitenden Geräten AccuChek mobile aussieht, würde ich zwar gerne wissen, aber vorerst bin ich froh, weder für Sportverletzungen noch für Diabetessachen ins Spital zu müssen.


    Insgesamt kann ich also vermelden, stets sehr zufrieden gewesen zu sein. Vielleicht hatte ich Glück, aber auch Mitpatienten waren mehr oder weniger zufrieden. Kritisiert wurde wenig.

    Durch Erkältungen o.ä. ändert sich der Bedarf aber kurzfristig auch stark, dann muss ich vorsichtig sein, wenn nach ca. 3 Tagen die Erkältung zurückgeht, dass die Dosen wieder angepasst werden.


    Der starre Spritzplan sah ursprünglich 10-14 IE basal morgens und abends vor, jeweils 4 IE zu den Mahlzeiten (morgens, mittags, abends), deren Inhalt aber soweit festgelegt war, dass es "passte". Darin habe ich nun versucht etwas mehr Bewegung zu bringen, damit es flexibler wird. Dafür eignen sich die Ferien aktuell recht gut, weil ich nie alleine bin und im Prinzip auch Zeit zum Beobachten habe. Für Hypos gibt es in der Weihnachtszeit ja ohnehin genug Alternativen zum klassischen Traubenzuckerwürfel (ich weiss, das wirkt langsamer, ist auch nicht ganz ernst gemeint).

    Schwierigkeiten sehe ich auch darin, beide quasi immer zu synchronisieren, trotz entsprechendem Briefaustausch. Wenn der eine Arzt an der Therapie etwas ändert, muss es ja irgendwie mit dem anderen abgestimmt sein. Mein Hausarzt würde vermutlich rein passiv werden, d.h. er anerkennt den Facharztkollegen und schreibt nur die Rezepte raus. Aber genau diese Wege will ich eigentlich vermeiden, da ich ohnehin schon Schwierigkeiten habe, abends einen Termin einzurichten.

    Einen Termin bei einem Diabetologen habe ich nun. Wie sieht es denn bei euch aus? Seid ihr primär beim Diabetologen in Behandlung und nur selten beim Hausarzt oder genau umgekehrt? Wer stellt die Rezepte aus für Insulin und Teststreifen? Ich will eigentlich nur ungern zwei Ärzte haben, die ich regelmässig (mehr als einmal im Jahr) besuchen muss, wenn es geht, damit der Zeitaufwand nicht gar so gross wird.

    Hallo,


    Danke für eure Antworten. In der Tat bin ich, wie ihr richtig geraten habt, bei keinem Diabetologen, sondern beim normalen Hausarzt, der mehr Landarztcharakter hat und auch in wenigen Jahren in den Ruhestand geht. Dass dieser Wissensstand nicht mehr up-to-date ist, weiss ich, aber er kennt mich natürlich seit bald drei Jahrzehnten, was manchmal auch von Vorteil ist. "Sein" Spritzplan war völlig starr ohne eigene Messung, das habe ich erst einige Jahre nach dem Diabetes angefangen. In der Folge habe ich für die Basalrate selber eine Tabelle gebastelt und mit der Zeit verfeinert, die wenigstens morgens für das Verzögerungsinsulin eine relative Antwort liefert (aber in recht groben Sprüngen). Gleiches gilt für den Abend. Morgens, mittags und abends spritze ich zusätzlich zum Verzögerungsinsulin eine feste Menge an rasch wirkendem Insulin (6 IE). Mittags messe ich den Blutzucker normalerweise nicht. Aus diesem Grund bin ich dann mehr oder weniger auf eine bestimmte KE-Menge angewiesen. Grundsätzlich war das bisher kein Problem, aber es ist schon ein sehr starres System, das viel Disziplin verlangt und die ständige Abschätzung von Essenszusammensetzungen notwendig macht.


    Der HbA1c liegt übrigens bei mir meistens sehr gut (ausser Januar, dann spielt Weihnachten eine gewisse Rolle), die Einstellung würde ich als sehr streng beschreiben. Dennoch treten Unterzuckerungen nur sehr selten auf. Die habe ich mit einem Schokoriegel dann auch gut im Griff.


    Mein Hausarzt stört sich sicher nicht an denkenden Patienten, meine Versuche hat er immer interessiert verfolgt. Aber es fehlt ihm möglicherweise wirklich das Wissen, um hier etwas mehr Unterstützung zu geben. Meine Zuckertagebücher hat er schon immer durchgesehen und auch nachgefragt. Aber sein therapeutischer Ansatz scheint einfach vor Jahrzehnten stehengeblieben zu sein. Vielleicht hilf es euch noch zu wissen, dass er viele Typ-2 Diabetiker betreut, bei denen es natürlich ganz anders aussieht, als bei mir. Die scheinen oft nach einem starren Spritzplan zu leben.


    Nun frage ich mich eben, ob ich dieses System so beibehalten oder einmal in eine Kur (Bad Mergentheim) zur "Neueinstellung" gehen soll. Vielleicht wäre das auch ein Schritt Richtung Pumpentherapie. Darunter kann ich mir noch nichts vorstellen.

    Hallo,
    ich experimentiere in den Weihnachtsferien etwas mit der Einstellung meines Insulins, da ich mit der jetzigen Art schon sehr lange Probleme habe, mein Arzt jedoch sehr konservativ ist und ich grundsätzlich auch irgendwie zurechtgekommen bin.


    Die Insulintherapie fusst bei mir eigentlich (eher wie CT statt ICT )auf einer recht streng festgelegten Essensmenge. Damit hatte ich viele Jahre kein grosses Problem. Aber wenigstens Mittags würde ich eigentlich aus beruflichen Gründen flexibler sein. Zudem bin ich recht leicht, 53 kg bei 173 cm, männlich. Auch das stört mich, da meine jetzige kcal-Menge pro Tag und die Zusammensetzung beim Krafttraining wirklich keine grossen Erfolge ermöglicht.


    Wie sieht das denn bei euch aus? Experimentiert ihr selbständig mit der Einstellung oder behaltet ihr (wie ich bisher) die Empfehlungen aus der Klinik stur bei?
    Könnte mir vielleicht mal jemand seinen Spritzplan schreiben, wenn er gewichtsmässig in etwa in meinem Bereich liegt?


    Danke