Beiträge von Grounded

    Dann bin ich mal gespannt, was dort eigentlich entschieden wird. CGM? FGM? Sicherlich wird auch ein administrativer Weg gesucht, mit dem laufende Widerspruchsverfahren kostensenkend abgebügelt werden können.


    Wenn tatsächlich nach kaum 16 Jahren seit der Verfügbarkeit der ersten CGM eine Bewertung zu diesen käme - Gratulation. Nur der BER dauert noch länger ;)

    Gibt es Musterschreiben für den Widerspruch? Nach 6 Monaten Erstattung lässt die TKK mich jetzt hängen und lehnt ab. Macht das überhaupt Sinn zu widersprechen?


    Natürlich. Weil du ohne Widerspruch keine Chance hast an Geld zu kommen bis es eine "neue Rechtslage" gibt. Zum beispiel durch ein Urteil.


    Ablauf: Gegen die Ablehnung schriftlich Widerspruch einlegen mit Bitte, das ganze an den Widerspruchsausschuss zu leiten
    Dann warten, irgendwann wird der "entscheiden".


    Option a (unwahrscheinlich): Er gibt dir recht und du bekommst rückwirkend Geld.
    Option b (hochwahrscheinlich): Er lehnt auch ab. Dann hast du ab schriftlichem Bescheid vier Wochen Zeit vorm Sozialgericht zu klagen. Es gibt keine Anwaltspflicht und Klagen sind nahezu kostenlos. Vor allem angesichts der 1200€ Kosten des Libre Systems im Jahr.


    Sollte zwischendrin eine "rechtliche Klärung" erfolgen und das Libre z.B. in der Hilfsmittelliste(!) auftauchen, auch dann lohnt es sich den Widerspruch laufen zu haben. Denn Hilfsmittel müssen nicht gelistet sein. Aber umgekehrt gilt: gelistete und verschriebene Hilfsmittel müssen bezahlt werden. Die Kasse wird sich wehren, aber um eine Zahlung am Ende nicht drumrumkommen. Auch hier hilft es ein Verfahren laufen zu haben und zu schauen, wie sich die Lage entwickelt. Es kostet quasi nichts. Nichts zu machen kostet definitiv alles. Denn nachträglich wird kein Cent erstattet. Hast du aber etwas beantragt, Widerspruch laufen und am Ende sollte ne Kasse zahlen, dann gibts Geld ab dem ursprünglichen Antragsdatum (meinem Kenntnisstand nach).

    Ich denk das Gerät steht und fällt mit dem Unbehagen, ob/was man sich implantieren lässt und wie "lange" man nach sowas noch Spass hat. Kapselt sich das ab? Wie schnell heilt es wenn ein Sensor gewechselt wird? Bleiben im Gewebe Narben an der Setzstelle und klappt das messtechnisch auch über zig Jahre bis Jahrzehnte? Also wenn ein neuer Sensor an eine alte Setzstelle kommt?


    Neugierig wäre ich, aber scharf auf eine Mini-Op um sich diesen Sensor setzen zu lassen zugleich nicht. Käm mir vor wie ein Straßenköter, der vom Tierarzt gechippt wird ;) Andererseits reißt man sich nix ab, hat kein Thema mit dem Kleber und als Seitenschläfer stört mich der Libre Sensor ab und zu nachts durchaus.

    In der Theorie liefert die Untätigkeitsklage nach § 75 VwGO die Antwort. Die wäre derzeit allerdings meines Erachtens für euch unglücklich, denn wegen des hier viel kritisierten Urteils des Bundessozialgerichts, wonach die interstitielle Glukosemessung ein Hilfsmittel im Rahmen einer neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethode ist, darf die TK euch derzeit das FSL nicht erstatten


    IMHO unzulässige Argumentation. Denn die methodischen Neuheitskriterien des verhandelten CGM Systems sind beim Libre nicht gegeben. Die physikalische Messtechnik ist zwar die selbe, aber die ärztliche Methodik und therapeutischen Optionen/Konsequenzen eben nicht. Keine Alarme, keine Kopplung an eine Pumpe möglich um Hypos zu verhindern. Und im Gegensatz zu CGM keine von der herkömmlichen Methode stark nach oben abweichenden Kosten, die erst eine Kosten/Nutzenanalyse überstehen müssen bevor diese von der Kasse getragen werden.


    Auch wenn ich mich wiederhole: Es wurde über das "CGM" Therapiekonzept des behandelnden Arztes geurteilt ("ärztliche Methode") und u.a. angesichts der zugrundeliegenden Kosten eine "neue Methode" attestiert. Eben NICHT über eine physikalische Messmethode allgemein, die unabhängig von Kostenaspekten und sonstigen Kriterien ein generelles Methodenverbot darstellt.


    Jedenfalls ist das meine subjektive Lesart des Urteils. Nur zu, das Urteil bitte selbst lesen und versuchen dessen "roten Faden" zu verstehen.

    Ich denke auch, dass mit den Geschwindigkeiten existenter Analoginsuline ggf. automatische Systeme bei "Low Carb" leidlich Hb1 verträglich möglich werden. Langsame Gradienten können kompensiert werden, bei schnellen und großen KH Mengen besteht keine Chance.


    Apropos Chance: Was bei semiautomatischen Systemen denkbar wird: Prediktive Regler können warnen - Insulin nebst Restmenge im Körper ist bekannt, Restwirkung kann geschätzt werden, das Tagesprofil (Bedarf als f(t)) und der aktuelle Trend wird halt gemessen. Somit muss das Ding nicht erst unter 60 rappeln, sondern könnte einen Hinweis geben, dass man absehbar ne Hypo riskiert und bitte x Gramm KH korrigierend einwerfen sollte.

    Was nichts daran ändert, dass das Vorgehen eine Sauerei ist/war. Das Libre gibts seit Nov 2014. Das erste Quartal wollte die TK gar nichts zahlen, sehr abenteuerliche "Begründungen" warum das nicht gehen sollte. Ab Feb 2015 gings auf einmal bis zu einer recht willkürlich ermittelten Obergrenze, danach auf einmal wieder nicht mehr. Teststreifenverbrauch? Übersichtlich, etwa 1/2 Streifen am Tag gemittelt, also etwa 25 Euro im Quartal. Natürlich zahlt die Kasse die 25€ für Streifen und nicht die 3xx Euro für Sensoren. Und nun solls auf einmal doch gehen?


    Sorry, den verantwortlichen Bürokraten wünsche ich die Krätze und sehr kurze Arme an den Hals. Als Versicherter hat man leider keine echte Möglichkeit gegen den Kassenwahnsinn anzugehen. Sei es die Verzögerungstaktik bei CGM oder die Tresiba-Nummer bzw. die administrative Beobachtung, dass die ganzen Kurz- und Langzeit Analoginsuline angeblich keinen Mehrwert gegenüber Humaninsulin haben. Oder die Nummer mit den Teststreifen - angeblich nicht gedeckelt, aber viele Ärzte verschreiben aus Angst vor Regress nie mehr als 400 oder 600 Stück, weil das angeblich reichen soll. Was ein Schwachsinn wenn jemand z.B. beruflich stark körperlich arbeitet oder viel fährt.

    Optimist - derartig rattenschnelle Analoginsuline (z.B. t_95% <=30 min) kannst du kinetisch gesehen nur sinnvoll für Closed Loop Systeme verwenden. "Stech dich nach dem Essen jede Dreiviertelstunde und spritze alles über 100 mit Faktor X" wird kein Patient als Erleichterung empfinden, vom Teststreifenverbrauch abgesehen. Ein Algorithmus, der für ein Closed Loop System (CGM oder FGM) tendenziell kein Thema wäre.


    Dazu wäre ein solches Turbo-Insulin es ein "neues Medikament", was wiederum zwingend mit Studien bezüglich Kosten/Nutzen bewertet werden muss. Siehe "Tresiba". Es darf also ab Apotheke genau gar keinen Cent mehr kosten als die klassischen Insuline, weil selbst die aktuellen Analoginsuline angeblich keinen Mehrwert haben der einen Mehrpreis rechtfertigt... Ich sehe da schwarz

    Gegen neue Betazellen mitsamt dem dazugehörigen BZ-Regelkreis werden die wenigsten was einzuwenden haben. Ich fürchte nur, dass Sensor plus Pumpe nebst einem Haufen Software und damit "Terminator Style" technisch deutlich einfacher ist. Vor allem wenn diese Pumpe mit "intelligentem Insulin" gefüttert werden könnte, was sich bei zu tiefem BZ selbst deaktiviert.


    Die Frage ist nur, wie lange es dauert bis dies eine Kassenleistung wird. CGM gabs ab 1999 in den USA, ab 2001 in DE und ab kaum wurde es Dezember 2012 (https://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/1597/), hat sich das der geliebte G-BA begonnen anzusehen. 2015 das "ist ne NUB" Urteil des BSG. Und nun haben wir Mitte 2016, es wird nach wie vor geprüft. Mal sehen wie lange noch, wahrscheinlich bis der zuständige Sachbearbeiter in Pension geht.

    Bei U-Bahnen funktioniert sowas, aber da ist der Verkehr sehr berechenbar. Was ich mir vorstellen könnte: Ein System, was autonom die "sicheren Einheiten" dosiert und für bessere Werte Bestätigungen anfordert. Prinzipiell ist der Tagesablauf eines Verwaltungsfachangestellten im Innendienst deutlich berechenbarer als der eines Maurers. Den Algorithmus, der alles abdeckt, wird es nicht geben.

    Adrian: Die theoretischen Vorteile sind mir klar. Praktisch wird es nur an zu blöden Usern scheitern, womit wir wieder bei der Haftungsfrage sind. Egal ob Spätschäden durch zu hohe BZ (KH schneller als Insulin) oder umgekehrt.


    Ich mache seit 2 Jahren und damit Diagnosezeitpunkt Low & Slow Carb, das passt bei mir. Auch mit stark nachlassender Restaktivität gehts trotzdem erstaunlich gut.

    Eigentlich stellen sich mir zweieinhalb Fragen


    (a1) Wie hoch ist der Hb1, wenn ich dieses Closed Loop System verwende?
    (a2) Kann ich diesem System helfen, wenn ich z.B. Low & Slow Carb mache? Also der BZ Abbau gleich oder schneller ist als der Aufbau des BZ?


    (b) Wie stehts mit der Produkthaftung? Wenn sich der nächste Depp mit dem System ins Nirwana schießt und dann dessen Angehörige auf 30 Fantastillionen klagen ... geht das? Welche Fehler deckt die Produkthaftung ab und was gilt als "Pech gehabt, mit so dummen Leuten kann man nicht rechnen!". Thema "Hund und Mikrowelle" zum Beispiel.

    Ein Ex-Forist hatte sich mit dem flexiblen Stoff für Badeanzüge eine Armbinde genäht (betraf auch Dexcom Sensoren). Kannst auch nach Neopren-Bandagen gucken ob was passt bzw. Neopren-Stoff von Trockentauchanzügen umwindmen. Würde doppellagig arbeiten mit einer dicken Lage unten samt Aussparung für den Sensor (dass da nix steifes massiv draufdrückt) und eben Klettband.

    War da nicht ein Trick mit dem Volumen der Schutzkappe der Nadel? Irgendwas mit "X IE" die dort reinpassen sollen.


    Wenn du den Verdacht hast, dass der PEN zickt - geh in eine Apotheke. Die haben eine Analysenwaage und diese zeigt dir 5 Nachkommastellen beim Gramm an. Somit ein paar mal 5IE spritzen und wiegen, welche Masse rauskommt. Ggf. kannst du auch "normal" drücken und dann gucken, wieviel hinterher noch dosiert wird wenn du voll durchziehst.

    Und so lange Typ-1ser weniger Alkohol trinken als der Durchschnitt, ist die Frage ob "man" nicht statistisch sogar gesünder lebt... Denn eins ist sicher: Ein Mensch ist noch nie "nicht gestorben", egal wie gesund er gelebt hat. Soll eine Ausnahme geben, die hat uns am WE frisch nen Feiertag spendiert und sich der korrekten wissenschaftlichen Aufarbeitung somit erfolgreich entzogen