Ich trage jetzt seit knapp drei Monaten die Omnipod-Pumpe und möchte auch einmal meine bisherigen Erfahrungen schildern. Diabetes habe ich seit 1978, habe all die Jahre immer Spritzen bzw. dann Pens benutzt und stand der Idee einer Insulinpumpe stets skeptich gegenüber, weil ich es mir unangenehm vorstellte, dauernd was am Körper tragen zu müssen. Nachdem meine Bz-Werte in den letzten 2 Jahren kontinuierlich schlechter wurden und vor allem Nachts gar nicht mehr unter Kontrolle zu kriegen waren (Absacken des Werts in der ersten Nachthälfte, nach oben schießen in der zweiten), habe ich mich wohl oder übel mit dem Gedanken an die Omnipod anfreunden müssen (eine Schlauchpumpe hatte ich für mich von vorneherein ausgeschlossen). Und hatte dementsprechend Bedenken, ob das wohl alles so gut laufen würde.
Was soll ich sagen - die Einstellphase verlief bei mir völlig problemlos, meine Werte waren sofort schlagartig besser und auch das Austarieren der ganzen Basal- und Boluseinstellungen war nach max. 2 Wochen erledigt. Das Anbringen der Pods verlief bislang - mit einer Ausnahme - problemlos und schmerzfrei, der Tragekomfort ist super, man merkt kaum was davon, nicht mal beim Schlafen (das waren vorher meine größten Bedenken), die Pods halten auch sehr gut, selbst beim Schwimmen im Meer oder beim Baden in der Badewanne, und das ganze Handling mit dem PDM ist schon ziemlich genial. So macht Diabetes fast ein wenig Spaß , was auch daran liegt, dass ich so ein Statistikfreak bin und mich über diese ganzen Einstellungsmöglichkeiten etc. freue, grins.
Als nach 6 Wochen das erste Mal mein HbA1c gemessen wurde, war dieser von 9,7 aus der Zeit vor der Pumpe auf 7,0 runter! Das hat mich dann endgültig überzeugt. Nun warte ich auf die endgültige Kostenübernahme durch die Krankenkasse.
Zu den Problemen, die bisher mit der Pumpe aufgetreten sind: ich hatte zwei Mal am Bauch eine Stelle, bei der es nach 1-2 Tagen etwas weh zu tun begann, wenn ich mich tief bückte o.ä. Da musste der Pod dann also vorzeitig gewechselt werden. Und gestern hatte ich es das erste Mal, dass ein Pod offenbar nicht mehr richtig funktionierte - ich trug ihn seit 1,5 Tagen am Arm (hab ihn bisher fast nur in der Bauchregion gesetzt), und die Werte sind den ganzen Tag immer weiter angestiegen, trotz Bolusabgabe. Bei einem Bz von 370 habe ich dann die Reißleine gezogen, mir Insulin mit dem Pen gespritzt und den Pod ausgetauscht. Seitdem ist wieder alles gut. Scheint also so, dass die Armregion nicht ganz unproblematisch ist...? (Haben ja auch einige andere hier schon so etwas berichtet.) Beim bedienen des PDM würde ich mir wünschen, dass er nicht immer nach 60 Sekunden ausgeht - das ist z.B. beim Podwechsel oder manchmal auch bei der Bolusabgabe, etwas nervig. Dass man sich auch immer erst "anmelden", also den Namen bestätigen muss, nervt auch. Wäre schön, wenn man sowas abstellen könnte. Aber das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau.
Eine Frage noch - wie macht Ihr das jetzt mit der kommenden Zeitumstellung - einfach die Pumpe um eine Stunde zurückstellen? Kommt dann nicht das ganze Basalprofil durcheinander?