Beiträge von waellerjung

    Nun, da sich das Libre auch ohne Kassenbeteiligung so gut verkauft dass Abbott sogar den Shop schließen musste

    Entweder kommt die Produktion nicht hinterher und die Zuteilung in die einzelnen Business-Regionen ist schief gegangen - oder (der wahrscheinlichste Grund, den ich auf Grund langjähriger Tätigkeit im Vertrieb annehme): künstliche Verknappung für den Trabbi-Effekt "wenn ich so lange warten muß, muß das Teil einfach gut sein"... Allereinfachste Verkäuferpsychologie.... :urlaub

    Ja mei, so ein Brustimplantat (steht mir, auch wenns einseitig zu Testzwecken etwas komisch aussieht) oder ein titanerner Hüftknochenersatz bleiben auch länger drin. Bei manchen Materialien (siehe Hüftknochen) ist ein Verwachsen mit dem Körper ausdrücklich gewünscht, und da wird an Oberfläche und Material viel gemacht. Bei anderen Dingen (Nägel für Knochenbruch) soll das normalerweise nicht reinwachsen - und auch das geht. Nun tauchen hier (in diesem Faden) ja gelegentlich mal Hinweise auf, dass so ein Medizinprodukt von einem Kaufmann in der heimischen Garage entwickelt und dann billig von Kindern in einem dritte Weltland zusammengeschustert auf den teuren deutschen Markt geworfen wird. Trotzdem glaube ich in meiner jugendlichen Unschuld an den einen oder anderen gut ausgebildeten Ingenieur, der sich darüber einen Gedanken gemacht hat. Wenn er einen Kaffee bekommen hat vielleicht sogar zwei Gedanken.

    Alles richtig und wahr. Aber: Der Sensor soll ja sensorieren. Das kann er aber nur, wenn er nicht vom Körper als Fremdkörper betrachtet und entsprechend isoliert wird (das berühmte Fremdkörpergranulom). Je kleiner der Fremdkörper, desto schneller geht das...


    Das würde mich einfach mal interessieren.

    Ich habe ein Privatrezept für einen Reader und ein zweites für 6 Sensoren vor mir liegen. Warum soll der Doc das nicht verschreiben können?

    Dein Doc kann dir auf dem Privatrezept verordnen was er will: Besuch im Saunaclub, 6 Wochen Thailand, eine 4-Monate-Kreuzfahrt, das Libre - nur eben nicht zu Lasten der GKV. Was eine PKV daraus macht, ist ihre Sache. Da greift das SGB nur unwesentlich ein.


    Der feine Unterschied liegt eben darin, dass damit keine (mehr oder weniger) automatische Kostenübernahme erfolgt, sondern das als Antrag auf Kostenübernahme erfolgt.


    Ich bin ja auch nicht per se gegen das Libre als Technik. Ich finde es nur merkwürdig, dass es keine klinischen Studien gab, dass man keine Langzeituntersuchungen an PKV-Patienten durchführt, wie letztendlich beim CGMS über Jahre hinweg geschehen. Viele Krankenkassen übernehmen nun ja in begründeten Fällen die Kosten fürs CGMS, eben weil es tatsächlich einen direkten Zusammenhang gibt.


    Den Weg hat Abbott gescheut (Shareholder Value eben) und versucht das jetzt mit viralem bzw. Guerillamarketing zu ersetzen.


    Mir wäre in meiner Situation auch ein kontinuierliches Meßsystem lieber und vor allem hilfreich. Mittlerweile überlegt der Landkreis nämlich, die Verlegung der Rettungswache in meine direkte Nachbarschaft, weil die Schwankungen von 30 bis 500 gehen. Aber ich gehe dann den Weg und beantrage erst einmal zur Einstellung zwecks Vermeidung eines Krankenhausaufenthaltes. Und danach werde ich beides (neue Pumpe und CGMS) beantragen.


    Aber ich werde ganz sicher nicht die Arbeit der Entwicklungsabteilung eines Multi-Milliarden-Konzerns übernehmen und den Zulassungsweg beschreiten...


    Und Fjara - du erinnerst mich an den Typen der mir ständig erzählt hat, wie man mit Aktien reich werden kann und wegen Insolvenzverschleppung 2 Jahre ohne Bewährung bekam... Ob es noch ein Betrugsverfahren gab, weiß ich nicht. Wundern würde es mich allerdings nicht wirklich.

    Ich hab mal eine einfache Frage...


    Ihr lasst einen Fremdkörper vierzehn Tage im Körper? Man rät ja im Allgemeinen dazu auch Teflon-Katheter nicht länger als 3 bis 4 Tage im Fettgewebe zu belassen. Mir kann jetzt ehrlich keiner erklären, dass keine Verkapselung durch das Immunsystem erfolgt und eine damit einhergende Verschlechterung der Meßgenauigkeit...


    Das ist nicht provozierend gemeint, einfach nur Wissen um den Körper, seine Reaktionen und nicht-verstehen, warum der Sensor nicht angegriffen werden soll.

    Der Vertreter sagte aber auch, dass er dazu rät, den Sachbearbeiter der Kasse direkt anzusprechen und auf die "Kostengleichheit" bei Vielmessern zu verweisen. Darüberhinaus finde eine Verbesserung der Therapie damit statt.

    Himmeldonnerwetter - natürlich sagt ein Vertreter genau das, weil er seinen überteuerten Schund an irgendwelche gutgläubigen Omas loswerden will. Ja, das ist überspitzt - aber vielleicht kapiert der eine oder andere das endlich - würde der Vertreter sagen "Ist ein cooles Ding, aber die KK bezahlen es nicht, weil wir weder eine Zulassung noch eine klinische Studie noch einen Antrag auf Übernahme ins HMV gestellt haben" würde jeder ihn anlächeln, einen Kaffee hinhalten und das Thema wechseln. :cursing:

    Zur Not berufe ich mich auf SGB-V §11(2):

    Du wirst ja versorgt. Mit einer anerkannten Therapieform: BZ-Teststreifen in der benötigten Menge.

    Zudem hast du mit §11(6) eine Öffnungsklausel. Das Libre ist ganz sicher kein "ausgeschlossenes" Hilfs/Heilmittel. Selbst "Globuli" diverser Homöopathen sind bei einigen Kassen in beschränktem Umfang im Leistungskatalog

    Kann-Bestimmung. Aber du kannst auch davon ausgehen, dass Krankenkassen geprüft werden. Und diese sind in erster Linie zur bestimmungsgemäßen Verwendung ihrer Mittel verpflichtet. Und solange anerkannte Therapieformen zur Verfügung stehen, brauchst schon einen sehr gut gelaunten Sachbearbeiter und noch besser gelaunten Sachgebietsleiter.

    Bedeutet eigentlich: BEVOR man bei Abbott was bestellt ist die Kasse zu informieren, eine Zustimmung ist wie ich das lese nicht erforderlich. Und danach darf gestritten werden.

    Du informierst und die Kasse lehnt die Kostenübernahme ab. Dann bleibt dir vorher nur der Rechtsweg übrig. Und so ganz allgemein sind die Sozialgerichte in Deutschland hoffnungslos überlastet. Echte Dringlichkeit sehe ich nicht (vllt. kann einer der hier anwesenden Juristen sich da auch zu äussen) und somit landet das auf dem Stapel 2 HJ 2015...

    Bedeutet: Ich werde bei der nächsten Bestellung von Sensoren meine Kasse informieren, dass ich künftig statt der Teststreifen auf Sensoren gehe und um eine Kostenerstattung ersuche. Somit ersuche ich die Kasse die Kosten zu erstatten, die 600 Teststreifen im Quartal als Sachleistung gekostet hätten.

    Anerkannte Therapieform. Dieser Verweis wird mit Sicherheit kommen, gerade weil die neue Therapieform wohl noch nicht einmal im GBA vorliegt.

    Ich finde es schade, dass Du als Abbott Lobbyist hier eine Kampagne versuchst umzusetzen, die ich rechtlich bedenklich finde.

    Im Mittelalter war das mal "cuios regio, eius lingua"



    :urlaub

    Jeden Tag steht ein Dummer auf. Warum nicht auch mal ein Sachbearbeiter bei der KK, der dir das Libre genehmigt. Damit hätten wir dann einen Fall, auf den man sich beziehen kann.
    VG

    Das wäre eine Einzelfallentscheidung. Aber es spricht ja nichts dagegen, wenn du dir das Gedöns selbst kaufst ^^ Kurbelt die Wirtschaft an, du tust etwas für deine Gesundheit und kannst an dir die Wirksamkeit exemplarisch darlegen.

    Mit unter oder Übergewicht hat das wenig zu tun. Ich habe bei normalem Gewicht einen "leicht erhöhten" bedarf ;-). In meinen Augen hat zur Zeit kein Hersteller die perfekte Pumpe. Ich frage mich ja wenn die für Ihre Verbesserungen befragen und welcher "Künstler" die Geräte plant und Konstruiert. Vielleicht sollten die mal jemand fragen der das Teil jahrelang trägt und benutzt.

    ca. 100 IE/d...


    Laut Roche unzähliche Patienten hätte man befragt und deren Ideen und Anregungen wären in das neue Produkt eingeflossen...................


    Wo lernt man eigentlich so ein Marketinggesülze. Gibts dafür einen eigenen Studiengang? ^^


    PS: Manchmal verstecke ich leise Ironie oder Sarkasmus in meinen Beiträgen.... :D

    Bei mir hat Medtronic das Rennen gewonnen. Ich weiss ja nicht, ob die die Pumpen für untergewichtige Insulinverweigerer konstruieren, aber unter 3,12ml ist ein Reservoir kein Reservoir sondern ein Tropfenfänger.


    Dann noch der Schwachsinn mit dem eigengebackenen Connector und der Tatsache, dass man mir in Deutschland gestern immer noch nichts zur Insight sagen wollte oder konnte, haben das Ende unserer Geschäftsbeziehung eingeläutet. Wenn der CGM-Antrag durchkommt, wird als nächstes die Veo beantragt.

    Sicherlich ist es nicht richtig die BZ Teststreifen zu verkaufen, aber das gleich als Betrug zu werten ist verwerflich.

    Nein, Bereicherungsabsicht zum Schaden eines Dritten. Klassische Definition für den Betrug.


    Wenn du das Geld hast, kannst du dir auch gerne zu Hause ein Analysegerät hinstellen. Oder ein Labor mit Fachpersonal statt des Weinkellers und der Orangerie. Aber genau das ist der Punkt. Die Krankenkassen finanzieren eine Basistherapie mit anerkannten und geprüften Methoden zu einem vertretbaren Kostenaufwand.


    Ich mag es z. B. nicht, wenn ich im Krankenhaus zwei furzende und stinkende Mitpatienten habe. Nur leider fehlen mir die täglich 80 bis 100 € fürs Einzelzimmer. Also muß ich damit Vorlieb nehmen - ob es mir passt oder nicht. Und ich bin mal boshaft - lese ich hier, dass jemand seine Teststreifen verkauft, werde ich Strafanzeige erstatten. Ich finde diese Mitnahmementalität nämlich zum kotzen.

    Ich verstehe deinen Unmut nicht. Magst du deinen nichtssagenden Satz mal mit Details erläutern?

    Ich sehe genau da das große Problem.


    Zitat

    Abbott sagt "ab sofort können Sie Ihre Glukosewerte mit einem schmerzfreien 1-Sekunden-Scan statt durch unangenehmes Fingerstechen messen."



    Abbott verkauft sein CGM für Arme (ist ein Zitat hier aus dem Forum, bevor das große Jammern losgeht) als Ersatz für regelmäßige Messungen. Das System misst die Glucoseveränderung im Interstitium (also Zwischenzellraum). Die biologische Verzögerung ist sicher bei stabilen Werten kein Problem, aber je niedriger die Blutglucose ist, desto schneller rutscht man in eine Hypo.


    Damit wir m. E. eine falsche Sicherheit vorgegaukelt.



    Nicht falsch verstehen, als Ergänzung zur bisher anerkannten Diagnostik finde dich das System zu dem Preis nicht mal schlecht - aber ganz exakt dieses Problem habe ich am Freitag noch mit meiner Diabetesberatung besprochen. Man wollte mir das schmackhaft machen, weil man bei mir ein CGM zur erweiterten Diagnostik eigentlich nicht für nötig halten würde, weil es ja ein neues tolles System von Abbott gäbe. Nun ja - ich unterstelle den Vertrieblern einfach mal verstärkte Marketingmethoden. Irgendwie muß das Zeugs unter die kaufwütigen Massen. Kurze heftige Diskussion und der Antrag mit entsprechender Begründung liegt bei der Barmer. Außerdem habe ich schlichtweg nicht das Geld, um mir ein solches System mit genügend Ersatzteilen hinzulegen.


    Mein Unmut hinreichend erklärt?

    Heute kam (10. November) dann auch die versprochene Ankündigungsmail:


    Sehr geehrte Damen und Herren,


    ab sofort können Sie Ihre Glukosewerte mit einem schmerzfreien 1-Sekunden-Scanstatt durch unangenehmes Fingerstechen messen.2 FreeStyle Libre® ist ab heutebequem, von zu Hause im Onlineshop von Abbott Diabetes Care erhältlich.

    Und spätestens damit hat Abbott sich selbst disqualifizert. Es gibt noch keinen echten Ersatz zur Vollblutmessung. Ich bin mal gespannt, wieviele sich davon verleiten lassen.

    Habe was wichtiges vergessen. An die Leute die splitten: Benutzt ihr Pumpe oder Pen? Können die Pumpennutzer hier locker über 40IE auf einmal spritzen ohne dass das Insulin länger wirkt?


    Und die Pumpennutzer die splitten, spritzt ihr das zusätzliche insulin mit pen oder einmalspritze?

    Meist über Pen, außer bei speziellen Stoffwechsellagen. Da wird sogar die Korrektur mit Pen durchgeführt (so ab einem BZ von 400 aufwärts).


    Und: größere Mengen an Insulin (und 40 IE sind eine grössere Menge) wirken immer länger, rechne mal ganz grob und ohne Garantie um die 5 bis 6 Stunden...

    Und schau, dass du eine wirklich tiefgehende Schulung für Typ1 bekommst. Acuh wenn viele aufschreien, ich bin der Meinung, dass nach Erstmanifestation eigentlich ein stationärer Aufenthalt zur Ersteinstellung und Schulung gehört. Sicher sind stationäre Einstellungen nach der Entlassung nicht mehr viel wert, aber da lernt man, auf gewisse Dinge zu reagieren und sich in Grenzen auch selbst einzustellen.


    Und deinen HbA1c von 5,xx halte ich für sehr sehr sportlich. Besonders wenn man bei einem gesunden Erwachsenen einen HbA1c von bis zu 6 noch als normal betrachtet.