Beiträge von wgf

    So, nachdem wir uns jetzt alle schlau über das neue Geschehen um das Libre gemacht haben, was macht den die Firma Dexcom jetzt?
    Ich wünsche mir, dass sie die Mängel, die ich beim Libre beobachte, in einer verbesserten Form rausbringen und ich wäre sofort dabei)


    - Nicht als Wegwerfartikel herstellen (wegen nicht austauschbarer Batterien)
    - 1-2 Vor-Alarmfunktionen ( z.B .in der Nacht, im Auto und beim Sport!) sind ganz wichtig, bei zunehmender Wahrnehmungsstörung
    - Gehäuse aus festem Material (handys haben das schon lange und sind nicht gleich kaputt, wenn sie runterfallen!)
    - Realistischen Preis
    Ist das schon zuviel verlangt?

    Deswegen benutze ich wegen meiner nicht mehr richtig vorhandenen Hypo-Wahrnehmung immer noch den Navigator 1.5 von Abbott, obwohl es anfangs viele Schwierigkeiten zu überwinden galt. Ich möchte die nur 5 x in einer Woche Kalibrierung und die akustischen Warnsignale nie mehr missen. Das neue Gerät von abbott (libre) hat leider keine Warnungstöne mehr anzubieten, dabei finde ich das jetzt so wichtig, ob beim Sport, in der Nacht oder beim Autofahren! Naja, Dexcom bietet auch noch sowas an, aber vielleicht gib`s irgentwann mal eine preisgünstige Idee aus anderen Ländern.Diabetiker gibt`s doch überall auf der Welt mit all den gleichen Problemen. Hypos kann man nicht abschaffen, die werden immer vorkommen!


    Zitat


    Hallo! Nach 34 Jahren "Zuckerkarriere" konnte ich genug Erfahrungen sammeln, wenn es um Hypos ging. In den Schulungen lernt man meistens nur : Traubenzucker essen! Ich kann`s nicht mehr hören und nicht mehr essen. Aber wenn es einem schon "schlecht" geht, (was ja nicht so oft vorkommt) warum sollte man es sich dann wenigstens nicht gut schmecken lassen? Beim Sport, besonders im Sommer beim Bergwandern, haben sich bei mir die kleinen Tetrapaks (z.B. hohes c oder Plastikfläschen mit reinem Orangensaft) bestens bewährt, weil es auch durstlöschend ist. Außerdem sind die immer gut zu transportieren. Ich habe mir vor ca. 5 Jahren und früher so manchen Notfall-Krankenhausaufenthalt erspart, weil mein Mann mir, wenn ich noch nicht bewußtlos war, aber schon ziemlich Hypo hatte, den Strohhalm, der jeder Packung beigefügt ist, an den Mund geführt hat. Dann habe ich immer noch den "Saugreflex" gehabt und brav den Saft geschlürft. Viertelstunde gewartet und ich war wieder da! Ansonsten tut`s jeder kleine Schokoriegel( Balisto, duplo, hanuta) auch, aber es wirkt natürlich langsamer.

    Zur Sensorreinigung Joern):
    Die Sensorreinigung mache ich ziemlich primitiv: Sensor in Tasse mit sauberem Leitungwasser. Die kleine Blutanhaftung, die sich fast immer dort bildet, wo der Sensor aus der Haut kommt, löst sich langsam auf. Nach einiger Zeit wird der Sensor dann zwischen zwei Lagen sauberer Tempotaschentücher abgetrocknet, ohne zu reiben. An den Tüchern sieht man dann oft noch kleine Schmutzspuren vom Sensor. Dann wird die ganze Sache wiederholt, bis man den Eindruck hat, man hätte einen sauberen Sensor aus sauberem Leitungswasser geholt. Nach dem Abtrocknen ist der Sensor dann in Bezug auf den Messfühler einsetzfertig. Wie schon erwähnt gab es bei uns zu Hause nach solcher Vorgehensweise nie irgendwelche Hygieneprobleme an der Einstichstelle. Natürlich kann ein Pharmahersteller nicht so naiv vorgehen, da er ja nicht weiss, wer den Sensor eingesetzt bekommen wird. Dass das bei uns klappt, liegt vielleicht z. T. auch daran, dass man sich bei der Vorgehenweise höchstens ein paar "eigene Keime" einschiesst. Zum anderen ist wohl auch das Leitungswasser hierzulande hygienisch hervorragend. Letztlich hält vielleicht auch einfach der Optimismus gesund.
    Manchmal sehen auch die Kontakte etwas verkratzt aus. Dann male ich etwas mit einem sehr weichen Bleistift über die Kratzer drüber. Ob das in diesem Fall wirklich hilfreich ist, weiss ich nicht genau, aber in anderen Fällen bessert man auch mal Kontakte so aus.
    Zur Frage der Lebensdauer der Enzymelektrode weiss ich nichts belastbares. Wird evtl. bei der Abbott-Elektrode das Enzym nicht "verbraucht", oder ist einfach "genug davon da" ...?
    Das waren jetzt die bisherigen Erfahrungen. Ob neue dazukommen, hängt davon ab, wann wir wieder einen funktionierenden Navigator (2.0, 1.5, egal) bekommen, da der bisherige den Geist aufgegeben hat.


    Zur Tragestelle (Wattwurm):
    Bei uns zu Haus machen wir ganz ähnliche Erfahrungen nur mit umgekehrtem Resultat: Meine Frau (Typ1 Diabetikerin) ist Handwerkerin, muss daher notgedrungen viel mit den Armen "rumrudern" steht aber viel, sodass die Sensoreinstichstelle Bauch bei ihr viel mehr in Ruhe ist, als die an den Oberarmen. Entsprechend funktioniert der Sensor in diesem Fall auch am Bauch am stabilsten.
    Bei uns hat es sich als verbessernd herausgestellt, längs von der Trägerplatte zum Sender einen gespannten Streifen Fixomull Stretch zu kleben, welcher alles noch ein bißchen besser zusammenhält und vor allem aber den Spalt zwischen Sender und Trägerplatte abdeckt. Es kommen so in diesen Zwischenraum keine Fusseln von der Kleidung, die die Kontakte stören können.

    Hier noch kurz als Nachtrag die Literaturstelle, die mich zum Nachladen eines Abbott-Applikators motiviert hat:


    "CGM Freestyle Navigator: Sensor setzen im zweiten Versuch"
    Insuliner, 30. Jahrgang, Nr. 102, S.54, Maerz 2013


    Sollten weitere Basteltips nötig sein, kann ich die auch geben. Ich möchte mich aber nicht mit fremden Federn schmücken.


    Noch eine kleine Klarstellung, die erfahrene Navi 1.5 - Nutzer wohl nicht brauchen:
    Ebenso wie im Falle einer "normalen" Sensornutzungsverlängerung ist auch nach dem Neusetzen der Sensor nicht unbedingt einem ganz neuen vergleichbar: Die BZ-Schätzung während der ersten 10h, bei der der Sensorcode offenbar wichtig ist, funktioniert nicht immer gut. Nach Ablauf dieser Periode u. erreicht der Sensor dann aber meist einen sehr stabilen Status und macht während der restlichen Tage keinen grossen Ärger. (Also währen der ersten paar Stunden des Verlängerungszeitraums nicht gleich Aufgeben. Nach 10h läuft die Sache dann häufig "wie durch Weihnachten" plötzlich wieder gut.)


    Grüsse


    wgf

    Kurz zur Vorgehensweise: Der Sensor wird gründlich gewässert+sauberes Wasser mehrfach gewechselt. Dabei lösen sich alle Anhaftungen und der Sensor wird sehr sauber. Dann abtrocknen mit Zellstoff.
    Ein alter Abbott Schussapparat wird zerlegt und die Nadel gesäubert (Wasser+Alkohol)
    Dann wird der Sensor in die kehlförmige Nadel des Schussapparats eingelegt, alles wiederzusammengesteckt und dann gespannt.
    Zusammenstecken geht etwas einfacher, als das vorherige Auseinandernehmen. Im Prinzip sieht man dem Applikator aber schon an, was zu tun ist: Vorn und hinten gibt es je zwei blaue Haltenasen, die z.B. mit von unten hineingesteckten Stäbchen ausgeklinkt werden müssen.
    Die erforderlichen Handgriffe sind in einem früheren Leserbeitrag in einer Diabetes-Zeitschrift (Insuliner oder Diabetes-Journal, ...) mit Bildern sehr gut dokumentiert worden. Ich musste das nur nachvollziehen. Ich will versuchen, den Zeitschriftenbeitrag des so hilfsbereiten Zeitgenossen wieder zu finden, um darauf verweisen zu können.
    Gebrauchte Trägerplatten für Sensoren kann man einfach mit Pattex auf ein Stück Fixomull Stretch kleben, bei dem man dort, wo dann der Sensor durchmuss ein kleines Loch hineingestanzt hat. Diese Pflaster halten besser, als die Originale.
    Die so aufbereiteten Sensoren (insgesamt bisher 5-10 Stück haben niemals irgendwelche Unverträglichkeiten, Entzündungen hervorgerufen.


    Nochmals zum Motiv des Ganzen. Wie jeder CGM-Nutzer erfahren hat, ist es immer eine Art Lottospiel, wie die Einstichstelle nach dem Sensorschuss aussieht: Manchmal trifft man auch mal ein kleines Blutgefäss. Entsprechend ist auch die störungsfreie Tragedauer für Sensoren nicht immer gleich. Manchmal hat es nicht viel Sinn, den Sensor an einer "schlechten" Stichstelle zu "verlängern". Da hat es sich manchmal als besser herausgestellt, den Sensor an einer anderen Stelle neu einzusetzen.
    Insgesamt kann auch Abbott eigentlich nichts gegen die Sensorverlängerungsbastler haben, da ja nur so die CGM - Systeme für Privatnutzer erschwinglich sind und Verbreitung finden können. Rund 1000€ für 2-3 Schachteln Sensoren lassen auch solche Nutzer jährlich bei Abbott.


    Grüsse und gute Nacht
    wgf


    Nochmals zum Motiv des Ganzen

    Gedanke von WoSo halte ich für sehr vernünftig: Wenn ein Sensor nicht mehr gute Werte liefert, kann das am Sensor selbst liegen, aber ebenso gut auch an der Alterung (z.B. Vernarbung...) der Einstichstelle. Wahrscheinlichkeitsmässig müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn beide Ursachen gleichzeitig zuschlagen. Auf Grundlage dieser Überlegung habe ich z. B. bei den Abbott-Sensoren gute Erfahrungen damit gemacht, diese sogar ein zweites Mal (natürlich nach gewissenhafter Reinigung) in die Haut zu schiessen. (Als Experimentalphysiker schrecke ich vor fast keinem Experiment zurück). Häufig laufen die Sensoren dann genauso gut, wie nach der ersten Implantation und zeigen damit deren gute Lebensdauer und die Begrenzung der Einsatzzeit durch den Einstichkanal.

    Liebe (evtl. auch ehemalige) Navigator-Nutzer.


    Nach 2,5 Jahren Nutzung (Garantie gibt´s nicht mehr) des Navigator 1.5 ist dieser nun so kaputtgegangen, dass er nicht mehr genutzt werden kann: Der Blutzucker-Messteil geht nicht mehr und das Batterie-Ladesymbol kriege ich auch nicht mehr weg. Vielleicht eine Kurzschluss-Brücke aufgrund eingedrungenen Kondenswassers. Jedenfalls waren unter dem Flachbandkabel zum Display deutliche Korrosionsspuren.
    Bei Abbott bekam ich zunächst die Auskunft, ich müsse auf den Navi 2.0 umsteigen und bekäme bald ein günstiges Umsteigerangebot.

    Allerdings hieß es überraschenderweise auch, derzeit gäbe es keine verfügbaren Geräte und man könne nicht genau sagen, wie lange die Lieferschwierigkeiten andauern.

    Weiss jemand von Euch, ob sich Abbott vom Navigator-Konzept schon wieder zurückzieht? (Vielleicht wegen des Flash?)


    Meine andere Frage: Hat jemand von Euch vielleicht noch einen gebrauchten Navigator 1.5 Empfänger, den er verkaufen möchte? Vielleicht auch einen, der an gebrochenem Display "verstorben" ist, bei dem aber das Gerät sonst noch ging?

    Ich könnte das Display aus meiner Navi-Leiche draufstecken und so zwei Toten einen Lebenden machen.


    Generell finde ich die Abbott-Sensoren klasse: Die Verträglickkeit und die Lebensdauer sind sehr gut. Wenn ein gesetzter Sensor nicht mehr geht, ist nach meiner Erfahrung meist der Sensor noch O.K. und nur die Einstichstelle "gealtert". Ich hab´nur manchmal den Eindruck, dass Abbott selbst sein Mess-System nicht so richtig liebhat.