http://www.dober.de/ethik-organspende/
https://www.bundesgesundheitsm…gewebespender-werden.html
Wie geschrieben, es ist meine persönliche Entscheidung...und ich bin auch so weit, dass ich selbst kein fremdes Organ beanspruchen werde, wenn es einem "Totem" entnommen wurde. Wenn mir ein Verwandter eine Niere spenden würde ist es etwas anderes, ebenso Blutspende.
Wenn man die Geschichte der Todesdefinition nach der ersten Herztransplantation ansieht, ist man seit 1967 überzeugt davon, dass der festgestellte Hirntod den Tod definiert...mag sein, kann aber auch falsch sein!
Aber mit dieser Diskussion weiche ich natürlich vom eigentlichen Thema ab. Einige schrieben, dass wir DM´ler sowieso nicht unbedingt brauchbar sind - auch o.k.!
Auch ich kenne einige Organtransplantierte, einigen geht es gut, anderen nicht - das kommt sicher auf die Grunderkrankung an! Einen Diabetiker, der zum Spender wurde, kenn ich noch nicht!
cd63
Alles anzeigen
Wie gesagt, ich will dir keineswegs deine eigene Meinung und Entscheidung zur Organspende in Abrede stellen. Wenn du dich aber öffentlich kritisch dazu äußerst, besonders wenn du dich dabei als Angehöriger des Gesundheitswesens zu erkennen gibst, solltest du mit deinen Argumenten äußerst vorsichtig sein. Was du hier ins Internet stellst, wird von hunderten, vielleicht tausenden Leuten gelesen.
Du implizierst, dass regelmäßig Organe an Leute vergeben würden, die sowieso keine lebenswerte Prognose mehr haben. Das ist nicht der Fall. Ob das von dir so gemeint war oder nicht, weiß ich nicht, aber so kommt es rüber. Deswegen meine Bitte, deine Argumente zu konkretisieren. Ein Link zu einer allgemeinen Seite über Organspende hilft da als Antwort nicht weiter.
Im Allgemeinen gebe ich dir da völlig recht: Wir haben, besonders bei Patienten im hohen Alter, teilweise eine medizinische Überversorgung, die manchmal sogar gegen den eigentlichen Willen des Patienten geht, und das ist ein Problem, nicht nur ein ökonomisches. Aber das hat nichts mit dem Thema Organspende zu tun. Die Patienten, von denen du da sprichst, bekommen in aller Regel auch kein Spenderorgan. Es gibt aber haufenweise Menschen, die noch ein sehr lebenswertes Leben vor sich haben, aber eben leider auch kein Spenderorgan bekommen. Und hätten wir deutlich mehr Spenderorgane, dann könnten sogar Menschen in noch besserem gesundheitlichen Zustand ein benötigtes Organ erhalten, denn leider müssen viele menschen so lange warten bis es ihnen sehr schlecht geht, bis sie auf der Vergabeliste weit genug oben stehen.
Du schreibst "Der Tod wird in der Gesellschaft verdrängt". Nun gehören wir beide einer Gruppe von Menschen an, die selbst ohne die moderne Medizin dem Tod geweiht wären. Ist das Insulin, das wir bekommen dann auch eine Ausprägung der Verdrängung des Todes durch die Gesellschaft? Ist eine Lebertransplantation für einen Patienten, der damit noch 15 Jahre gut Leben kann eine solche? Ich würde beide Fragen mit einem klaren Nein beantworten.
Du erweckst hier den Eindruck, der Hirntod wäre eine willkürliche Todesdefinition, die vor vielen Jahren mal jemand beschlossen hätte, von der aber keiner weiß, ob sie nicht eigentlich "falsch" ist. Was man für sich selbst als Tod definiert ist natürlich subjektiv, aber das irreversible Ende aller Hirnfunktionen bedeutet zumindest, dass ein Mensch nie wieder etwas bewusst wahrnehmen oder eine bewusste Handlung ausführen kann und dass die übrigen körperfunktionen nur noch maschinell aufrecht erhalten werden können. Daran bestehen aus wissenschaftlicher Sicht keine Zweifel.
Es gibt auch nicht die Entscheidung, wie sich einige das vielleicht vorstellen: "Entnehmen wir jetzt Organe oder versuchen wir weiter den Patienten zu retten?". Der hirntote Patient ist bereits definitionsgemäß gestorben. Die Alternative zur Organentnahme ist dann die Beendigung der kreislauferhaltenden Maßnahmen ohne Organentnahme.
Zitat
"Wie sieht das aber bei einer Organentnahme genau aus - warum benötigt ein Hirntoter überhaupt noch eine Narkose....nun mal abgesehen von der Aufrechterhaltung des Organs, das entnommen wird?"
Abgesehen von der Aufrechterhaltung der Organfunktion benötigt er sie aus medizinischer Sicht nicht. Wobei es wenn man ein funktionsfähiges Organ entnehmen möchte, natürlich ungünstig ist, von der Aufrechterhaltung der Organfunktion abzusehen