Beiträge von onkelrocco

    Zu sagen, die KKs zahlen drauf weil jetzt alle eine Pumpe haben wollen oder dem Tresiba Alleinstellungsmerkmale zuzuschreiben die es nachweislich nicht besitzt ist unsinnig. Meiner Meinung nach ;)


    Ist Übertreibung, klar. Aber eine Pumpe kostet auf Schlag mal eben 4000 € für eine KK, Tresiba holt man sich einmal im Vierteljahr, man braucht also kein Geld zu binden. Kannst ja mal einen Kostenvergleich über 5 Jahre machen. Überschlagsmäßig denke ich, dass ein Pumpenpatient (8% aller Typ 1er) mindestens so viel kostet wie 10 Tresiba-Patienten.

    Werte um 500 weil wieder weg von Tresiba hört sich komisch an


    Das ist sicher eine Übertreibung. Bei mir waren es heute morgen 16,9 mmol, das sind also rund 300 mg/dl. Ein einziges Mal hatte ich in der letzten zeit einen Wert von 5,8. Zwischen 10 und 17 ist eher die traurige Regel. Toujeo ist auf jeden Fall unbefriedigend. Ich hätte gerne meinen persönlichen, nicht existenten Zusatznutzen wieder.

    "Leidtragende sind rund 40 000 Diabetiker in Deutschland, die seit der Markteinführung von Tresiba® vor gut einem Jahr auf das Präparat umgestellt wurden"


    Ja wurden umgestellt und möglich sind derzeit rund eine Million.


    OK, meine 91jährige Oma, die täglich ausschließlich 25 Einheiten Lantus kriegt hat kein Potenzial.

    Wie kommst Du eigentlich auf 40.000 Pateienten?


    Die theoretisch mögliche Anzahl an Patienten liegt bei rund einer Million, siehe https://www.g-ba.de/downloads/…2014-05-01-D-109_BAnz.pdf


    Problem dabei ist sicherlich auch, dass viele Patienten (je älter, je mehr) gar nicht bei einem Spezialisten in Behandlung sind sondern nur beim Hausarzt. Nichts gegen Hausärzte, aber die wissen im Grunde sehr wenig über spezielle Probleme. Demzufolge auch über Behandlungsmöglichkeiten.

    Ich habe so 1/2 Bekannte mit polnischen Wurzeln, das wäre für mich kein Problem.


    Ich frage mal die Frau von 'nem Arbeitskollegen, die Apothekerin ist wie sich das generell verhält.


    BTW ich erinnere mich gerade mit Schrecken, wie ich auf meinem Italien-Urlaub vor 15 Jahren Teststreifen vergessen hatte...
    In Österreich werden Diabetiker direkt von der KK beliefert und in Italien gab es dieses Messgerät nicht.

    So schnell bekommt man heutzutage aber auch keine Pumpe mehr, glaube ich.


    Glaube ich ehrlich gesagt nicht. Bei solchen Leuten wie uns wird das nie abgelehnt werden. Für die meisten mag es ja eben auch eine Verbesserung der Lebensqualität sein.


    chemikus
    OK, letztlich aber doch kostenintensiver. Das Geld kommt aber natürlich aus anderen Töpfen.


    Nüssle
    Im Grunde traurig, aber war eigentlich klar.

    Eine Lösung, bei der wenigstens der Zuzahlungsweg bleibt (somit bleibt niemand auf 100% der Kosten sitzen) wäre wenigstens etwas gewesen. Nur das ist gesetzlich bei Arzneimitteln nicht so wirklich vorgesehen, während es bei Hilfsmitteln üblich ist.


    Gut bei 90 € gegen 230 € im Vierteljahr kommt ganz schön was rum. Wobei ich ja mittlerweile in der Apotheke immer 20 € dazugeben muss. OK, das wiegt der Wegfall der bescheuerten Praxisgebühr zu 50 % wieder auf.

    Es geht dabei genau genommen auch nicht um so wahnsinnig viel Geld als dass sich eine solche Diskussion um ein paar Euro überhaupt lohnen würde. Wenn ich da lese, dass der Akienkurs von Novo um 7 % gesunken ist weil der erste Versuch der Zulassung in den USA gescheitert ist... was sind wir hier da im Vergleich für ein Markt?

    Die Frage dabei ist ja...warum ist das so? Bzw...könnte das auch anders sein ? Und da bin ich mir doch sicher, dass die meisten Probleme lösbar sind, wenn man sie richtig angeht. Deine beschriebenen Werte klingen jedenfalls sehr danach, dass das fehlende Tresiba nicht die einzige Schwäche in deiner Therapie ist.


    Da hast Du ganz sicher Recht, das Problem an der Sache bin ich!
    Der Erfahrungsaustausch mit anderen Leuten bringt mir regelmäßig ein Lächeln ins Gesicht. Ich lag mit einem auf'm Zimmer, der war schon aufgeregt, wenn er einen Wert von 9,5 mal hatte.


    Ich finde es generell sauunpraktisch mir Insulin zu spritzen. Aber nützt ja nichts.


    Ich hab' den Scheiß jetzt fast 18 Jahre und glaube mir, man gewüöhnt sich an alles kann ich Dir sagen. Ich muss auch nicht mehr 50 km zurückfahren weil ich meine Insulintasche vergessen habe wie es in der Anfangszeit oft vorgekommen ist. Gewisse Sachen gehen in Fleisch und Blut über.


    BTW knapp 700.000 Leute in D haben einfach keine Lobby. Das sind nicht mal 1 % aller Deutschen, da lohnt sich keine Petition.

    Ich meine...was wollt ihr machen, wenn es keinen Weg mehr an das Tresiba gibt? Die schlechten Werte hinnehmen? Alle zwei Jahre das gerade neuste Langzeitinsulin ausprobieren bis mal wieder eins so klappt wie Tresiba?


    Ich würde sofort was Neues probieren, wenn es denn auf den Markt käme. Bis jetzt war alles Neue einen Klasse besser. Ich erinnere mich mit Schrecken an das langsamwirkende Normalinsulin 1998. Ich reagierte so langsam auf das Zeug, ich musste es mindestens (!) eine Stunde vorm Essen Spritzen, natürlich auch Zwischenmahlzeiten essen. Was war Humalog doch gleich mal für eine andere Liga...


    Mein Arzt hat das mir mit dem Tresiba so erklärt: Es kommt ein Medikament raus, über dessen Preise wird dann wohl turnusmäßig verhandelt, auf der einen Seite der Hersteller auf der anderen wer auch immer. Nach einer gewissen zeit kann es eben Preisanpassungen geben. Beim Tresiba gab es angeblich keinen eklatanten Mehrwert, der den geforderten höheren Preis gerechtfertigt hätte.


    Mann, dass ein Diabetiker nie optimal eingestellt ist ist eher die Regel, das ist doch klar. Du wunderst Dich über die 8 mmol vielleicht, ich bin über jeden Wert froh, der überhaupt einstellig ist! Selbst die 12,6 eben zum Kaffee beunruhigen mich nicht im Ansatz. Kurz überlegt, wie lange die letzte Messung her ist und (da sie gegen 10.30 Uhr war) entsprechend korrigiert. Solche Werte treten bei mir immer auf direkt nach dem Essen, so schnell und so gut dass es das nicht gäbe ist kein auf dem Markt erhältliches Insulin der Welt.


    Mit Lantus (oder Levemir) vor 1/2 Jahren ging nie was mit unter 10 beim Schlafengehen ohne zu unterzuckern.


    Wie teilst Du Dir das Levemir auf 3 Spritzen auf? Ich habe es mal versucht, aber ich finde es sauunpraktisch, mir tagsüber die Hose runterlassen zu müssen, um Langzeitinsulin zu verabreichen. ;)


    hakaru
    In welchen Ländern gibt es Tresiba überhaupt noch?

    Das hängt von zu vielen Unwägbarkeiten ab denke ich. Passt Du die Basalrate denn an wenn Du denkst, dass Du morgen Sport machen wirst oder mit den Kindern Schlitten fahren wirst? Unmöglich.


    Natürlich könnte man eine Pumpe in dem Moment ganz spontan fast abstellen, ist mir schon klar. Wenn das Ding wie ein Herzschrittmacher arbeitet kann mich jemand noch mal danach fragen. ;)
    Ich finde trotzdem dass Tresiba der richtige Weg war und nur wegen Streitereien um irgendwelches Geld müssen die Patienten nun drunter leiden.

    Das sehe ich für mich komplett anders. Mein Tagesablauf wäre nirgendwo so straight wie im Krankenhaus.
    Ich finde es da nicht so umwerfend geil, aber da herrscht Ruhe und 0 Stress. Wenn ich arbeite habe ich nicht wirklich Zeit, mich auf meinen Diabetes zu fokussieren.


    Ich hatte z.B. auch beim Tresiba eine um 3 IE zu hohe Basalrate, im KH hat man die im letzten Frühjahr auf perfekte 22 Einheiten gesenkt gehabt.

    Dass Tresiba insgsamt weniger Hypos in der Nacht produziert - ist nachgewiesen, einer der wenigen nachgewiesenen Vorteile des Tresibas.


    Das Problem hatte ich nie, von daher für mich nicht relevant. Mein Problem sind seit jeher hohe Nüchternwerte. Die waren mit Tresiba bei Weitem am besten. Als ich es eine Woche hatte habe ich es als "geniales Zeug" betitelt.


    Zitat

    Wenn Tresiba diese nächtlichen Anforderungen, ohne Hypoglykämien zu verursachen, abdeckt, dann sollte eine Tesiba-Einzelfall-Verordnung vielleicht sogar durchkommen.
    Aber dabei tun sich sofort mögliche formaljuristische Streitereien auf, für den behandelnden Arzt wird es wohl leichter sein, bei solch einer Aufganbenstellung (siehe oben), eine Pumpe vorzuschlagen als das Tresiba.
    Zur Info: Hypoglykämien sind immer ein zu vermeidendes Kriterium, und eine Hypovermeidung begründet auch eine Verordnung.
    Aber die generelle Frage ist, schafft ein basales Insulin das überhaupt oder ist im Problemfall immer eine Pumpe zu verordnen.


    Das ist ja mal eine Idee. Eine Pumpe dürfte ein Vielfaches einer Einzelfallverordnung kosten. Um erhlich zu sein würde ich sogar Geld zuzahlen, um Tresiba weiterhin zu bekommen.
    Nur mal am Rande: An einer Pumpe bin ich nicht interessiert. Ich möchte darüber auch an dieser Stelle nicht diskutieren. Ich hatte um das Jahr 2000 rum mal 14 Tage eine H-Tron. Ich habe mich in dieser Zeit echt wie ein Behinderter gefühlt. Ein Gefühl, das ich mit Pens kaum habe.


    Wie wär´s mal mit einem anderen Spritzzeitpunkt?


    Gute Frage ob es was bringt. Ich finde, man stellt das stationär aber besser fest. Vermutlich aber nicht in einer Woche und mehr Zeit kann ich nicht aufwenden und wird eine Kasse nicht bezahlen.