Beiträge von sairas

    Was für betriebswirtschaftliche Vollpfosten! Irgendwer hier, hat doch mit der Audi BKK genau diese Regelung, Libre ja, Teststreifen nein. Wenn es doch durch ein Urteil in Stein gemeisselt ist, zumindest bei der TK, warum haben andere Kassen dann mehr Handlungsspielräume durch z.B. Änderung der Satzung? Ähm, oder bringe ich da was durcheinander?


    Betriebswirtschaftliche Überlegungen sind hier nach der Aussage doch gerade irrelevant.
    Die TK hätte die Möglichkeit, ihre Satzung zu ändern und die FSL-Sensoren einstweilen auf Grundlage der geänderten Satzung zu erstatten. Allerdings hat sie sich dagegen entschieden, da die Entscheidung des GBA in Kürze ansteht (anscheinend am 16.6.) und die Frage der Erstattungsfähigkeit damit dauerhaft geklärt wird. Eine positive Entscheidung vorausgesetzt, könnte das FSL dann meines Erachtens auch ins Hilfsmittelverzeichnis aufgenommen werden und damit sollte dann wohl auch eine Erstattung der Kosten bis zur Höhe des Teststreifenverbrauchs möglich sein, wenn man die Kriterien, die der GBA wohl aufstellen wird, nicht erfüllt. Gilt aber alles erst ab der GBA-Empfehlung und nicht rückwirkend. Soweit jedenfalls mein derzeitiges Verständnis.


    Der Trend muss sich also auf den "Vorsprung" des Blutzuckerspiegels im Vgl. zum Gefäszucker berufen, oder wie seht ihr das?


    Der Trend zeichnet einfach nur den bisherigen Verlauf aus den Messergebnissen in der Gewebsflüssigkeit für die Zukunft weiter. Daher kann der Trendpfeil sich binnen Kurzem drehen und ist für mich nur bedingt aussagekräftig. Eine sehr viel bessere Vorhersage kann ich aus dem Verlauf der Kurve sowie meinem Wissen um die letzten zugeführten Kohlenhydrate und die gegebene Insulinmenge samt Abgabezeitpunkt treffen. Allerdings füttere ich das Libre auch nicht mit Daten zu BE/KE oder IE etc. und kann daher nichts dazu sagen, ob es diese sonst in den Trend miteinberechnet.

    Der Gewebezucker ist ja eine Stunde langsamer als der Blutzucker. (Sie nehmen den Trend und rechnen ihn eine Stunde weiter vom Wert X ausgehend.)


    Das ist so allgemein jedenfalls falsch. Richtig ist, dass sich eine Veränderung der Glukosekonzentration im Blut in der Zwischengewebsflüssigkeit verzögert niederschlägt. Diese Verzögerung liegt wohl zwischen 5 und mehr als 90 Minuten. Abbott geht von einer regelmäßigen Verzögerung von etwa 15 Minuten aus. Daher verlangen sie für den Nachweis eines falsche Werte erbringenden Sensors ja auch, dass der jeweilige Sensorwert mit einem 15 Minuten zuvor gemessenen BZ-Wert verglichen wird.

    Nachdem uns die TK das CGM nicht mehr verlängert hat und wir auf Libre umsteigen wollten, haben die es abgelehnt. Wir haben ein Widerspruch eingelegt, der auch schriftlich und telefonisch wg. Weiterleiten an MDK bestätigt wurde,seitdem (Ende Februar)nichts mehr gehört.
    Wie würdet ihr in unserer Situation vorgehen??


    In der Theorie liefert die Untätigkeitsklage nach § 75 VwGO die Antwort. Die wäre derzeit allerdings meines Erachtens für euch unglücklich, denn wegen des hier viel kritisierten Urteils des Bundessozialgerichts, wonach die interstitielle Glukosemessung ein Hilfsmittel im Rahmen einer neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethode ist, darf die TK euch derzeit das FSL nicht erstatten (den äußerst engen Ausnahmetatbestand des § 2 Abs. 1a SGB V einmal außen vor) und euer Widerspruch wäre ebenso wie die Klage erfolglos. Zwar könnte die TK selbst durch eine Satzungsänderung eine Rechtsgrundlage für die Erstattung schaffen (auch wenn sie es aktuell wohl nicht vorhat, sondern die Entscheidung des GBA abwarten wird), bis dahin bleibt es aber bei obigem Befund. Daher solltet ihr aus meiner Sicht auf die Entscheidung des GBA warten und hoffen, dass sie eurem Widerspruch mit Wirkung ab der GBA-Entscheidung zum Erfolg verhilft bzw. ihr dann sogar wieder ein CGM erstattet bekommt.

    Ich habe die Hypothese aufgestellt, dass sich grob gesagt durch den Einsatz des Freestyle libre die HbA1c-Werte verbessern. Durch die Umfrage versuche ich die Hypothese zu beweisen oder zu widerlegen.


    Die Hypothese unterscheidet sich jetzt freilich deutlich von der im Ausgangspost behaupteten, die noch diverse Erklärungsansätze enthielt, die jedenfalls im Rahmen der Befragung nicht angetestet wurden. Außerdem dürfte es weniger um einen Kausalzusammenhang, als vielmehr um eine Korrelation von Einsatz des FGM und Verbesserung (Wie definiert? Manche streben Werte um 5,5 % an, andere über 7 %, einen eventuellen individuellen Zielbereich fragst du aber gar nicht ab...) der HbA1c-Werte. Wissenschaftstheoretisch dürfte es schließlich zweifelhaft sein, dass sich die Hypothese beweisen lässt. Eher könntest du zeigen, dass sie sich jedenfalls mit deinem Studiendesign nicht widerlegen lässt und daher insoweit bewährt hat.


    Nicht falsch verstehen, ich freue mich über jeden, der zu für mich relevanten Themen forscht. Aber gerade im medizinischen Sektor ist Forschung oft ungenügend wissenschaftstheoretisch informiert und kritische Reflexion findet nicht hinreichend statt. Das fängt bei kleinen Studienarbeiten an und setzt sich dann bei Großprojekten fort.

    Ich störe mich nur ein bißchen an deiner Einleitung, schon mit bereits festgelegten Vorstellungen in die Untersuchung zu gehen, fördert ja nicht unbedingt gerade die Neutralität des Forschers und ist auch eine Gafahrenquelle bei der Datenauswertung...


    Das ist doch der normale Gang der Forschung. Man stellt eine Hypothese (= erwartetes Ergebnis) auf und versucht diese dann durch die Untersuchung zu widerlegen. Ich frage mich eher, ob eine so komplexe Hypothese durch eine simple Nutzerbefragung ernsthaft getestet werden kann.

    Auch wenn das hier wohl nicht gern gelesen wird, teile ich den Optimismus nicht, das Du alle Kriterien für die Bewilligung eines CGM erfüllst.


    Durch die Einstufung der kontinuierlichen interstitiellen Glukosemessung als Hilfsmittel im Rahmen einer neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethode im hier viel kritisierten Urteil des Bundessozialgerichts kommt es dafür nämlich nach § 2 Abs. 1a SGB V u. a. darauf an, dass der Versicherte an einer lebensbedrohlichen oder regelmäßig tödlich verlaufenden Erkrankung bzw. wertungsmäßig vergleichbaren Erkrankung leidet, für die eine allgemein anerkannte, dem medizinischen Standard entsprechende Leistung nicht zur Verfügung steht. Das ist wirklich verdammt eng und lässt den Versicherungen kaum Spielraum - unabhängig davon, ob sie einen solchen dann überhaupt nutzen wollen würden.


    Aus meiner Sicht ist es da sinnvoller, die wohl noch im Juni anstehende Entscheidung des GBA abzuwarten, die voraussichtlich sehr viel weitere Voraussetzungen aufstellen wird, die in Deinem Falle dann ohne weiteres erfüllt sein dürften. Falls Du doch vorher schon Dein Glück versuchen möchtest, dann leg den Fokus aber klar auf die in § 2 Abs. 1a SGB V aufgeführten Kriterien; allgemeine Beeinträchtigungen, die nicht lebensbedrohlich oder vergleichbar sind, oder ein deutlich erhöhter Therapieaufwand spielen nämlich keine Rolle. Das solltest Du dann auch Deinem Arzt so vermitteln, damit er seinen Bericht entsprechend verfasst und nicht am Thema vorbeischreibt.


    Einstweilen jedenfalls: Gute Besserung!

    In den Subtropen bei bis zu 40° C im Schatten (und extremer Luftfeuchte) hat mein Sensor bestens funktioniert, auch in der Sonne. Außerdem hat er mich auch schon in die Sauna begleitet. Da war es noch einmal deutlich wärmer. Kaputt gegangen ist davon nichts, lediglich Messwerte standen in der Sauna für einen gewissen Zeitraum nicht zur Verfügung, danach ging es normal weiter. Ich würde mir da nicht zuviel Gedanken machen.

    Zitat

    Ich hätte jetzt auch noch mal eine Frage. Mein erster Sensor hat sich jetzt am ersten Arbeitstag verabschiedet ( Handwerker). Gut, ich hatte den vielleicht etwas ungeschickt, mit zu kleinem Vlies, überklebt. Durch die ständige Bewegung des Arms hat der Ärmel den im Prinzip abgerollt. Mein Problem war aber auch, beim Vlieswechsel, das alte abzubekommen. Von der Haut hat es sich quasi von selbst abgerollt, aber auf dem Sensor hat es geklebt wie Sau. Wie bekommt man das alte Klebematerial am besten runter? Kann man das komplett mit Alkohol einsprühen?


    Einfach beim Sensor eine Zwischenschicht (z.B. ein Stück Taschentuch) aufbringen, so dass das Vlies gar nicht erst auf dem Sensor klebt. Für die Haltbarkeit reicht es auch so.

    Ich brauche Tips wie ich den Sensor gjt fixieren kann. Wenn ich Tape nehme und es umwickel dann geht keine Messung mehr! Weil ich den Sensor ja in der mitte beklebt habe!


    Hast du tatsächlich nach dem Überkleben Probleme mit Messungen gehabt oder ist das nur eine Annahme? Bei mir klappt das nämlich seit bald anderhalb Jahren problemlos mit "überklebter Mitte". Ansonsten steht doch alles im Faden. Wenn du darüber hinausgehende Probleme hast, für die hier nicht schon etliche Lösungen stehen, dann immer her damit.


    P.S.: Mit ein paar Ausrufungszeichen weniger versteht man dich übrigens mindestens genauso gut. ;)

    Das klingt gar nicht schlecht. Ob der Fett- bzw. Eiweißanteil dort geringer ist, hängt aber auch vom Essstil hier wie dem Urlaubsessstil dort ab. Auch auf den Philippinen gibt es Fastfoodrestaurants etc...


    Außerdem erscheint es mir für die praktische Umsetzung sehr viel einfacher, den BE-Faktor leicht zu reduzieren als die BE größer anzusetzen. Dabei handelt es sich doch um einen eingeübten Schätzwert, der, zumal bei unbekannten Speisen, kaum auf ein paar Gramm genau sein wird. Es sei denn, du erhältst zu allen Speisen und Getränken eine Nährwerttabelle mit Angaben pro Portion.

    Wollte deine Dia-Beraterin dich einfach nur darauf hinweisen, dass du vorsichtiger insulinieren solltest, da du wegen des Fluges nach Osten und der mutmaßlich (hängt natürlich von deinem konkreten Reiseziel ab) höheren Temperaturen vor Ort vermutlich einen deutlich geringeren Insulinbedarf haben wirst? Das wäre dann allerdings ungeschickt formuliert und in der gedanklichen Umsetzung wohl auch sehr viel schwieriger als eine Reduktion der Bolusfaktoren, die insoweit denselben Effekt hätte. Sonst fällt mir auch nichts dazu ein, wie die Berechnung vor Ort dich bzw. deine Therapie bei normalem Selbstmanagement beeinflussen sollte. ?(


    Auf meiner letzten Reise nach Fernost ist mein täglicher Gesamtinsulinbedarf zeitweise - in Verbindung mit einer durch den Minderbedarf ausgelösten up-Regulation - auf ein gutes Drittel reduziert gewesen. Anfangs war ich fast versucht zu glauben, ich näherte mich einer Wunderheilung... :rofl

    Ich mache es wie Cindbar und das seit etlichen Jahren und ohne irgendwelche Probleme. Wenn ich mit jedem Katheterwechsel das Reservoir wechseln würde, dann würde ich ja ständig halbvolle Reservoire entsorgen oder umgekehrt den Katheter teilweise über eine Woche liegen lassen müssen. Die Teile sind doch funktional von einander unabhängig, nur gemeinsam verpackt.

    Zitat

    Ich würde gern beim Frauentalk reinschauen,geht nicht......?!


    Hast du denn dein Geschlecht in den Profilinformationen entsprechend angegeben? (Ich kann das vom Telefon gerade nicht sehen...)