Beiträge von sairas

    Die DAK hat angekündigt, das Libre für Kinder zu bezahlen. Vom CGM Urteil KANN das Libre somit nicht betroffen sein.

    Das ist so keineswegs zwingend. Es würde nämlich zumindest voraussetzen, dass die DAK das Urteil des Bundessozialgerichts zum CGM letztverbindlich interpretieren kann. Denn nur dann könnte die DAK abschließend feststellen, dass das Libre vom Urteil nicht berührt wird.


    Mir scheint, unter den Kassen herrscht eine gewisse Unsicherheit darüber, ob das Libre vom CGM-Urteil berührt wird oder nicht. Die Rechtsabteilung z. B. der TK hat sich anscheinend dafür entschieden, das dies der Fall ist (leider gibt es dafür gute Gründe), jene z. B. der Audi BKK dagegen. Sollte es dabei bleiben, bedarf die Frage wohl weiterer gerichtlicher Klärung. Denn erst wenn hierzu eine verbindliche Letztentscheidung vorliegt, lässt sich mit Sicherheit sagen, ob die Kassen zur Erstattung (unter bestimmten Voraussetzungen) verpflichtet sind oder ihnen die Erstattung vielmehr untersagt ist.

    Was muss ich denn machen, um einen Sensor zu reklamieren? Ich hab das bisher noch nie versucht... :patsch:

    Such dir die Seriennummer des Sensors raus (steht auf der Packung) und mindestens 3 dokumentierte Abweichungen zu einer BZ-Messung raus und ruf bei der Hotline an. Einige User haben berichtet, dass Abbott inzwischen Abweichungen nur akzeptiert, wenn sie mit deren Precision-Teststreifen gemessen wurden. Bislang hatte ich zwar noch keine relevanten Abweichungen, aber ich habe mir daher inzwischen eine Packung der Precision verschreiben lassen (meine erste Teststreifenverschreibung seit über einem Jahr).

    Von einem Problem mit der Wirkdauer würde ich bei der geschilderten Problematik nicht unbedingt ausgehen. Zumal du dann ja eher eine Versorgungslücke hättest, nicht zwei. Eine zu kurze Wirkdauer würde also bestenfalls eine Teilerklärung liefern. Eher scheint mir die Wirkkurve des Lantus nicht zu deinem basalen Bedarf zu passen. Der ist bei ICT natürlich auch immer deutlich schwerer zu treffen, als das bei CSII der Fall wäre. Wenn du keine Pumpe möchtest oder bekommst, würde ich auf eine Kombination aus Lantus mit Levemir oder einem NPH-Insulin setzen. Letztere haben ein deutlicheres Wirkmaximum als Lantus, mit dem man bei gutem Timing Dusk- und Dawnhügel jedenfall deutlich minimieren können sollte.

    ...Abott sagte mir, dass der Sensor in der Mitte frei bleiben muss.

    Ich nutze die Sensoren jetzt seit über einem Jahr und habe fast alle komplett mit Fixomull stretch überklebt. Probleme hatte ich damit noch nie. Auch andere Komplettüberklebungen mit Hydrofilm o. ä. waren bei mir unproblematisch.



    Die einzigen beiden Probleme, die ich bisher hatte:


    1. Die Werte des ersten Sensors in den ersten ca. 6-8 Stunden nach dem Setzen wichen deutlich von den mit meinem BZ-Messgerät gemessenen ab. Seit ich den Sensor bereits ein paar Stunden vor der Aktivierung setze, ist das Problem nicht mehr aufgetaucht. Bei den seltenen Gegenmessungen (meine letzte Dose von den alten Teststreifen hat inzwischen ihr Haltbarkeitsdatum überschritten) habe ich selbst bei stark veränderlichem BZ-Level fast nie Differenzen von mehr als 5 mg/dl gehabt.


    2. Ein nicht überklebter Sensor hat sich schon nach ein paar Tagen beim Sport gelöst.

    Beim letzten Auslesen hat die Libre-Software bei mir ein Update einschließlich PC-Neustart durchgeführt. Die neue Software trägt die Versionsnummer 1.0. ?(

    Nein da sind wir uns mitnichten einig. Es ging um die Kombination, und die ist in keinster Weise möglich. Dass man mit regelmäßigen Messungen eine Basaltate optimieren kann, steht ausser Frage. Aber das ist weder bezeichnend für den Libre, noch für die Insight. Man kann mit jedem schnöden Messgerät stündlich Messen, und man kann mit jeder Pumpe eine Basalrate optimieren.


    Was da jetzt besonders die Insight und den Libre zusammenbringen soll, verbirgt sich meiner Glaskugel.


    Mit Wortklauberei habe ich nicht angefangen.

    "Unbrauchbar" ist aber nun einmal etwas gänzlich anderes als "besonders zusammenbringen".


    Für mich ist das Libre mit der Spirit Combo die beste Pumpen-Messgerät-Kombination die ich je hatte. Das schließt nicht aus, dass es bessere gibt.

    Es wurde ja auch gesagt, dass die Kombination der beiden Geräte unbrauchbar ist, und das ist sie in der Tat.

    Nö. Die Werte des Libre lassen sich wunderbar heranziehen, um die Basalrate der Insight zu optimieren und den jeweiligen Bolus einzustellen. Das ist zwar nichts in Richtung closed loop o.ä., aber eine überaus alltagstaugliche Kombination, wenngleich es sicher noch bessere gibt, die dann auch Synergieeffekte erzielen.


    Inhaltlich dürften wir uns da wohl einig sein und ein Streit um Worte ist nicht weiterführend.

    Wenn sie morgens einen höheren Wert hat als abends, sagt das über die körpereigene Insulinausschüttung gar nichts aus.
    Der höhere Wert entsteht entweder durch eine basale Unterversorgung, also zu wenig Insulin. Hier kann ein ausgeprägtes Dawn-Phänomen eine Rolle spielen. Oder er ist die Folge einer Gegenregulation nach einer nächtlichen Unterzuckerung. Eine solche nur aufgrund der Eigenproduktion erscheint mir aber unwahrscheinlich, da der Körper sich hier selbst zu bremsen weiß. Um eine Gegenregulation aber sicherer ausschließen zu können, müsste man den BZ-Verlauf in der Nacht besser kennen, also entweder ein Libre/CGM einsetzen oder punktuell nächtlich konventionell nachmessen. Meistens wird ein Messpunkt so gegen 3:00 Uhr morgens empfohlen. Dabei solltest du dann aber im Blick behalten, was Grounded zu BZ-Werten bei Gesunden und Remission geschrieben hat. Auch wenn meine Erfahrungen sich damit nicht ganz decken. Sowas ist eben auch in gewissem Rahmen individuell verschieden.

    Aus dem Glossar der sehr empfehlenswerten Website Diabetesinfo.de:


    "Remissionsphase: Vorübergehende Verringerung des Insulinbedarfes oder vorübergehende
    Unterbrechung der Insulinbehandlung bei einem neu festgestellten DM Typ
    1. Sie beruht auf eine noch ausreichende eigene Insulinreserve, die aber
    wieder nachlässt. Üblicherweise kommt es nur bei einem Typ 1 Diabetiker
    zu einer Remissionsphase, die von wenigen Monaten bis zu einem Jahr
    dauern kann. Grund dafür: durch die eingeleitete Therapie konnten sich
    die Betazellen vorübergehend wieder erholen"

    Kann man doch auch selbst ausrechnen :) Ich hab den Bolusrechner im Aviva Combo seit 2011 und eigentlich nie wirklich benutzt.
    Da spielen so viele Faktoren eine Rolle.
    Was esse ich, was trinke ich, wie reagiert mein Körper wann auf was? Sport, Krankheit, Stress. Das kann der Bolusrechner gar nicht wissen, und was macht Ihr wenn das Bolus-rechner-Messgerät mal kaputt ist und Ihr ein anderes benutzen müsst?
    Genauso wie das die Pumpen in Verbindung mit dem Messgerät die Aktive Insulindosen anzeigen und berücksichtigen.
    Auch hier weiss das Gerät nichts über die aktuellen Umstände. Mein Novorapid hat mal 4,mal 6 oder 8 Stunden gewirkt.
    Da ist man im wahrsten Sinne verlassen,wenn man sich darauf verlässt.

    Wenn du ihn mal benutzt hättest, dann wüsstest du natürlich aber, dass es dort die Möglichkeit gibt, u. a. für Sport, Krankheit und Stress Sonderregeln zu erstellen. Natürlich ersetzt ein Bolusrechner nie das eigene Denken, aber es ist für mich schon deutlich einfacher, wenn ich bei einem Ausgangswert von 127 mg/dl bei einer 35er Korrekturregel und einer Mahlzeit von 7,4 KE bei einem Faktor von 1,3 und 40 % Zuschlag wegen Krankheit die Dosis nicht im Kopf berechnen oder über den Daumen peilen muss. Da macht mir das Gerät dann einen Vorschlag, der den Vorteil hat, mathematisch auf der Grundlage meiner Vorgaben einwandfrei zu sein. Das Resultat muss ich dann ja nicht blind an die Pumpe weiterreichen, sondern kann es nach Belieben (und nach spezifischen Erfahrungen mit der jeweiligen Speise, meinen Bewegunsplänen für nach der Mahlzeit etc.) anpassen.

    Kommt halt auch drauf an, was du beim Saunen so machst bzw. was du sonst in der Zeit gemacht hättest. Wenn du zB in der Sauna und ggf. in längeren Pausen zwischen einzelnen Saunagängen in der Horizontalen bist, sinkt dein Insulinbedarf, du bist basal überversorgt und der BZ sinkt. Wenn an den übrigen Tagen der Woche zur Saunazeit körperlich aktiv bis, ist vielleicht deine Basalversorgung etwas zu niedrig, aber es fällt nur beim Saunen auf. Oder du verschiebst Ess- oder Spritzzeiten wegen der Sauna. Bei kurzen und intensiven Saunagängen könnte ich mir durchaus auch vorstellen, dass dies für den Körper Stress bedeutet und der BZ-Spiegel daher (wie bei kurzem und intensivem Sport) ansteigt. Es gibt halt mehrere Faktoren, die da in beide Richtungen relevant werden können.


    Bei mir ist es eher wie bei Michaela. Beim Saunen sinkt mein BZ regelmäßig, wenn noch ein Rest Bolusinsulin aktiv ist sogar extrem schnell, da das Insulin bei den höheren Temperaturen dann deutlich schneller resorbiert wird. Als Pumpi hätte ich dann aber bei einem Saunamarathon irgendwann eine Basallücke und es ginge wieder kräftig in die Gegenrichtung...


    Schön, dass mit dem DM immer alles so einfach und eindeutig ist! ;)

    Erinnert sich noch jemand an "McGyver"? Auch etwas, wo 90% aller "Tricks" absehbar nicht funktionieren.

    Da tust du MacGyver aber unrecht. Bei Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/MacGyver) heißt es: " All of MacGyver's exploits on the show were ostensibly vetted to ensure a basis on scientific principles (even though, the creators acknowledged, in real life
    one would have to be extraordinarily lucky for most of MacGyver's ideas
    to succeed). In the few cases where MacGyver used household chemicals
    to mix up poisons, explosives, or other things deemed too dangerous to
    be accurately described to the public, details were altered or left
    vague.[3]"


    Auch http://www.neatorama.com/2010/06/11/the-macgyver-fact-check/ kommt zu erstaunlicher Realitätsnähe.


    Es stimmt natürlich, dass keineswegs alles genau so funktioniert, aber regelmäßig stimmten bei MacGyver jedenfalls die Grundlagen, anders als im Tatort oder der in Filmen üblichen Insulingabe bei Unterzuckerung.

    Und Du befüllst den Katheter vor dem Setzen mit 2,5 Einheiten?

    Die Insight Flex habe ich zwar noch nie genutzt, aber kann man die tatsächlich VOR dem Setzen schon füllen? Die Teflons, die ich kenne, haben alle für den Setzvorgang eine Stahlnadel zur Stabilisation drin. Nach meinem Verständnis soll der Katheter immer erst NACH dem Setzen gefüllt werden, damit er stabil bleibt und die nächste Dosis nicht um den "Füllbetrag" zu niedrig ausfällt. 2,5 Einheiten erscheint mir dafür allerdings sehr reichlich. Meine aktuellen brauchen gerade einmal 0,3 Einheiten. Oder habe ich dich hier völlig missverstanden???

    Die erlaubte Abweichung von 15% hört sich bei enem Blutzuckerwert von 24 mg/dl schlimmer an, als sie in Wirklichkeit ist. Das macht nähmlich "nur" eine absolute Abweichung von max. +/- 3,6 mg/dl. Und ob der Wert jetzt 21,4 mg/dl oder 27,6 mg/dl war, macht den Kohl nicht fett. Fakt ist jedenfalls, je kleiner der BZ-Wert, desto genauer misst das Messgerät.

    1. Eine 15%-Abweichung beim ersten gemessenen Wert von 185 mg/dl macht schon einen relevanten Unterschied, zumal bei den hier angeführten Korrekturfaktoren.


    2. Jede 20. Messung darf zulässig einen Freakwert ergeben, so dass eine erneute Messung bei überraschenden Ausreißern sinnvoll sein kann. Hier könnten sowohl die 185 mg/dl als auch die 24 mg/dl solche Freakwerte darstellen.


    3. Bei besonders kleinen BZ-Werten werden die Messungen im Gegenteil extrem ungenau. Deshalb zeigen die BZ-Messgeräte dann meist nur noch LO(W).


    Nachtrag: Deine kleine Berechnung ist übrigens nicht ganz korrekt, da nach der Norm m. E. der tatsächliche Wert um 15% über- oder unterschritten werden darf, während du berechnest, wie der tatsächliche Wert wäre, wenn er in einem Bereich von +/- 15% um den gemessenen Wert läge. Spielt aber für den Fall und bei den kleinen Zahlen keine Rolle.

    Da ein BZ-Messgerät wohl kaum der Genauigkeit einer Labormessung stand hält, sollte man den Ergebnissen sowieso nie 100%ig trauen.

    Man kann es gar nicht oft genug betonen: Selbst nach der aktuellen ISO-Norm für BZ-Messgeräte (die bei Tests wohl jedes zweite Gerät nicht einhalten konnte), müssen lediglich 95 % der Werte in einem Bereich von +/-15 % um den tatsächlichen Wert liegen. Selbst bei einem voll funktionsfähigen und der Norm entsprechenden BZ-Messgerät kann also jede 20. Messung einen Freakwert erbringen, der um deutlich mehr als 15 % abweicht. Unter dem Aspekt kann dann sogar eine Mehrfachmessung in einer so kurzen Zeitspanne wie beim TO sinnvoll sein.

    Das ist nur für den Alltagsgebrauch für Bolusvorschläge etc. eher unpraktisch, für die nachträgliche Analyse und Therapiebegleitung reicht es so dagegen wohl.