Ich finde beide Entscheidungen - Kind testen lassen oder nicht testen lassen - völlig nachvollziehbar. Finde es merkwürdig, dass manche Kinderärzt/innen wie bei Kathi20 so aktiv dafür argumentieren (sofern er/sie nicht an der Studie beteiligt war natürlich 😄) und nicht einfach nur auf die Möglichkeit hinweisen.
Wir haben unsere Tochter allerdings vor zwei Jahren im Rahmen der Fr1da Studie (als Verwandte ersten Grades außerhalb der Länder, die ohnehin an der Studie teilnehmen) testen lassen. Hatten vorher mehrfach Situationen, in denen ich und einmal auch mein sonst eher entspannter Mann den Verdacht hatten, und wollten - wenn schon keine 100% Sicherheit, das ist uns klar, dass es die nicht gibt, aber doch zumindest eine Tendenz wissen, ob ihr Risiko stark erhöht ist. Für mich ist das Thema dadurch, dass sie nur das "normal erhöhte" Risiko als Kind einer Typ-1erin hat, stärker in den Hintergrund gerückt, auch wenn man als Elternteil mit Typ-1 vermutlich bei manchen Dingen immer hellhörig ist. 😉
Lustigerweise hat unser damaliger Kinderarzt, der sonst immer von der Sorte "Stell deine Fragen besser Maschinengewehr style, sonst ist er schon wieder zur Tür raus" war, sich damals richtig viel Zeit genommen, um mich auch über das Recht auf Nichtwissen aufzuklären, ob und was wir denn mit einer schlechten Nachricht anfangen würden usw. Das fand ich sehr gut, auch wenn ich in diesem Fall anders entschieden habe, weil ich sonst eigentlich gegen zusätzliche Untersuchungen ohne konkreten Anlass bin.
Uns hätte die Nachricht, dass sie ein erhöhtes Risiko hat, natürlich nichts bzw. einiges an Sorgen gebracht, aber man könnte eine Manifestation dann vielleicht früher entdecken (wobei es laut Kinderarzt eigentlich kein Problem ist, den DM bei Kleinkindern zu entdecken, wie einige auch schon schrieben) und vor allem wäre vielleicht eine Teilnahme an einer Folgestudie möglich gewesen, was ich sowohl für die beteiligten Familien als auch für die Forschung eine super Chance finde. Auch wenn ich im Nachhinein natürlich froh bin, nicht alle paar Monate für irgendwelche Check-ups im Rahmen einer Studie durch die ganze Republik reisen zu müssen 😬
Peinlicherweise muss ich auch sagen, bei den zwei Gelegenheiten, bei denen wir vorher den Blutzucker unserer Tochter getestet haben, hatte ich gar nicht an Urinsticks gedacht 🤦. Bin ganz old school mit Pen unterwegs und habe daher gar keine Ketonsticks Zuhause 🙈