Also mir war die Vorgabe von Abbott seit jeher egal. Ich hatte den Sensor ursprünglich immer seitlich außen am Arm, also in der Nähe des Bizeps, weil ich ursprünglich von oben gescannt habe und es so gewohnt war. Wenn es mal ein Problem gibt, braucht man dem Kundendienst ja nicht alles auf die Nase zu binden. Seitlich habe ich aber auch schon welche abgerissen, weshalb ich im Laufe der Zeit immer weiter nach hinten, bis schließlich auf die Rückseite des Arms gewandert bin.
Meine Erfahrungen in letzter Zeit mit den Abweichungen sind ähnlich wie bei jo46 . Früher lag der Libre bei mir an den ersten Tagen exakt beim Blut und ist dann langsam um 10-20 nach unten abgedriftet, war aber ziemlich konstant und ließ sich gut kalibrieren. In den letzten Monaten lag die Abweichung aber häufig schon am Anfang der Laufzeit bei -20 und ist danach noch etwas stärker geworden (20-30).
Deshalb habe ich mich erinnert, dass die Werte früher seitlich am Arm besser waren und hab das wieder mal probiert. Den jetzigen perfekt laufenden Sensor habe ich allerdings nicht genau seitlich außen auf der Körperquerachse, sondern etwas schräg nach hinten, dort ist das Unterhautgewebe schon etwas dünner als hinten.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob die momentane Verbesserung wirklich an der Setzstelle liegt. Es könnte auch damit zusammenhängen, dass ich die Setzhilfe vor/bei dem Schuss sehr stark auf den Arm gedrückt hatte. Dadurch könnte die Nadel etwas tiefer in das Gewebe eingedrungen sein.
Ich hab nämlich die Vermutung, dass die Abweichung nichts mit den Sensoren zu tun hat, sondern mit der Setzhilfe bzw. wie tief der Faden in das Gewebe eindringt. Ist die Eindringtiefe geringer, hat der Sensorfaden weniger bioelektrische Reaktion und die Werte sind entsprechend niedriger. Wir kennen das ja von abgeknickten Sensorfäden. Die Anatomie der Muskulatur bzw. der Widerstand beim Eindringen des Fadens und damit auch die Setzstelle könnten dabei aber eine Rolle spielen. Möglicherweise hat Abbott irgendetwas an der Setzhilfe geändert, beispielsweise eine andere billigere Vorspannfeder eingebaut.
In der Looper Community habe ich noch folgenden Tipp gelesen, der mir in diesem Zusammenhang plausibel erscheint: Falls der Sensor erheblich zu niedrig liegt, soll man eine Hautfalte bilden mit dem Sensor auf der einen Seite und dem Daumen auf der anderen, beides einige Zeit fest zusammenpressen und massieren. Dadurch sollen die Werte kurzfristig sprunghaft ansteigen, sich danach aber normalisieren.
Mein bisheriges Fazit bei generell/häufig zu niedrigen Sensorwerten:
- Setzhilfe nach dem Kontakt mit dem Arm nicht mehr verschieben und vor/beim Schuss möglichst fest auf den Arm drücken
- nach dem Abheben der Setzhilfe den frischen Sensor noch etwa 1 Minute fest gegen den Arm pressen und das Pflaster rundherum gut andrücken
- eventuell eine andere Setzstelle/Anordnung am Arm versuchen
Vor kurzem wurde hier ja auch von Joern gepostet, dass man durch die Aktivierung des Entwicklermodus in xDrip die Kalibriersperre umgehen kann.