Beiträge von Ove

    Ich würde mir den Diabetologen einsparen / schenken.
    Du hast als Typ1-Diabetiker Anspruch auf so viele Teststreifen wie nötig sind. Das können 4 / Tag sein, das können aber auch 15 / Tag sein. Der Arzt darf / muss dir mehr verschreiben, wenn es nötig ist...

    "So viele Teststreifen wie nötig sind" scheint mir der strittige Punkt zu sein. Aus Sicht der Ärztin ist Autofahren und Sport "persönliches Vergnügen", selbst wenn ich es als Lebensgrundlangensicherung ansehen würde.
    Ich habe in der Vergangenheit schon einige Male auf meinen TS-Engpass hingewiesen. Die Ärztin hat dann allen Ernstes eine Preisvergleichs-Suchmaschine aufgemacht, um mir weis zu machen, dass die TS ja auch nicht sooo teuer sind, wenn man die selbst zahlt. :thumbdown:


    Oder eben ein Libre. Bei 5++ Messungen ist das günstiger...

    Zu dem Schluss war ich zwischenzeitlich auch gekommen. Monetär stimmt das auch. Leider habe ich mit der Messgenauigkeit des Libre Probleme: Irgendwie ist der bei mir besonders ungenau (Abweichungen quasi-zufällig nach oben oder unten) und damit quasi nutzlos, wenn ich den nicht durch echte Teststreifen ergänze. Und dann muss ich die TS auch wieder selbst bezahlen. Somit lohnt sich der Wechsel auf den Libre doch wieder nicht.


    Ich denke, ich werde es beim nächsten Quartalstermin nochmal ansprechen. Wenn ich damit wieder erfolglos bin, ziehe ich einen Wechsel der Ärztin in Betracht.

    Hallo zusammen,
    mein durchschnittlicher Tag sieht hinsichtlich meines Teststreifenbedarfs in etwa so aus:


    1x Sport (inkl. ggf. BZ-Korrektur)
    3 Mahlzeiten (inkl. ggf. BZ-Korrektur)
    3x Auto fahren
    1x zu Bett gehen (inkl. ggf. BZ-Korrektur)
    0-1 Hypo-Verdacht


    Wenn ich in all diesen Fällen meinen BZ messen würde, käme ich auf einen Teststreifenbedarf von ca. 8 Stück pro Tag.
    Da der Diabetologe mir aber maximal 600 Steifen pro Quartal aufschreibt (also ca. 6,5 pro Tag), besteht Einsparungsbedarf.
    Frage: Wo würdet Ihr Euch die Messung schenken, um mit der Quartalsration hinzukommen?


    Ich persönlich spare meist bei der Autofahrt, da ich mich auf meine Erfahrungswerte um die entsprechende Tageszeit verlasse. Aber langfristig wohl fühle ich mich damit eigentlich nicht.


    Beste Grüße
    Ove

    ...
    08:00 1 Vollkornbrötchen mit Ei (Kantine)
    ...
    18:00 2 Scheiben Vollkornbrot 1 Edamer und einmal mit Paprikabrotaufstrich und Gurke und eine Scheibe Käse pur
    ...

    Ganz klar, das was du machst ist Intervallfasten.
    ...

    Unglaublich, was heutzutage alles als Fasten bezeichnet wird 8o
    Dann mache ich seit Jahren Intervallfasten und wusste es gar nicht. (18:00 - 8:30 bei mir)

    OK, es ist schon mal gut zu wissen, dass der Körper einem einige Ausrutscher verzeiht.


    Dennoch würde ich von häufigeren Ausflügen in derart tiefe BZ-Gefilde abraten.
    Dadurch ruinierst Du Dir Deine Hypo-Wahrnehmung.
    Und Hypo-Wahrnehmung ist für uns Insulin-Abhängige eine wertvolle Lebensversicherung.

    Also, ich würde mein Leben (insbesondere Gartenarbeit, Rumwerkeln, u.ä.) vor der Umstellung auf Low Carb als "nur eingeschränkt zumutbar" bezeichnen.
    Ständiger Hypo-Verdacht. Ständig nachmessen und ggf zwangsweise naschen. Arbeitsunterbrechungen wegen Hypo. Oder eben ständig zu hoher BZ, weil ich den KH-Bedarf zu hoch eingeschätzt hatte.
    Und "eingeschränkt zumutbar" ist noch untertrieben.


    Seit der Umstellung auf LC ist mein Stoffwechsel erheblich stabiler. Bei ähnlich unregelmäßigem Bewegungspensum.
    Da nehme ich bei bestimmten sportlichen Wiederholungs- / Intensitätsbereichen gern Einschränkungen in Kauf.


    Mag sein, dass andere mit mehr KH und mehr Insulin auch gut klar kommen.


    Aber wenn es mir so enorm weiter geholfen hat, ist es doch legitim, dies in einem Forum auf entsprechende Nachfrage als gut gemeinten Ratschlag weiter zu geben.
    Ob der Fragensteller diesen Tipp annimmt oder nicht, ist dann seine Entscheidung.

    Ich bin sonst immer zu faul oder ungeduldig für Food Porn. :essen:
    Heute habe ich noch gerade rechtzeitig die Kamera drauf halten können.


    Ich nenne es Lachs auf Grünkohl-Sellerie-Gemüse und zum Nachtisch Rhabarber-Crumble (mit einer spontan improvisierten Eischnee-Zwischenschicht).
    Hinterher gab es noch eine Handvoll Paranüsse.


    KH 8g
    EW 39g
    F 84g


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    @ Ove:
    Wird es mit Humaninsulin nicht noch schwieriger, wegen der langen Wirkkurve? Da hat man doch quasi ständig aktiven Bolus im Körper und Sport ist wirklich nur noch morgens nüchtern möglich, oder?


    Genau so mache ich es.
    Und bei den kleinen Dosen, die ich verwende (1-3 IE pro Mahlzeit), ist die Wirkdauer ja auch nicht sooo lang: Meist pendelt sich die BZ-Kurve nach ca. 2 Stunden nahe des Zielbereichs ein und ab Stunde 4 beginnt allmählich schon wieder der Anstieg wegen möglicher Seiteneffekte (Eiweißkonsum, Stress, was auch immer)
    Naja, und wenn ich ausnahmsweise doch mal nachmittags oder abends sporten will, dann wird eben etwas engmaschiger gemessen und entsprechend Traubenzucker eingeworfen.


    Zumindest bei mir funktioniert das so ganz gut.

    Hallo Witnez,
    das Problem hatte ich auch lange: In den 1-2 Stunden nach einer Mahlzeit war an Bewegung nicht zu denken (und das schließt insbesondere Spazieren mit ein).
    Wenn ich mich doch bewegt habe, bin ich direkt in die Hypo gerutscht und später kam ich dann zu hoch raus.


    Bei mir war die Lösung die Umstellung auf ein langsamer wirksames Insulin (konkret von Humalog auf Huminsulin)
    Da passt (zumindest bei mir, auch Low Carb) die Insulin-Wirkkurve besser zur Verdauuung.


    Beste Grüße
    Ove


    Nachtrag:
    ...und "richtigen" Sport mache ich mittlerweile morgens im "gefasteten" Zustand. Das reduziert die Komplexität etwas.

    So sehen bei 95% aller Mittags-Mahlzeiten aus. - nennt sich bei mir Gemüsepfanne mit Fleischeinlage :)


    (EDIT: Das bezog sich auf den Stir-Fry-Beitrag von Kochlöffel)

    Nur bei Sport an der oberen möglichen Belastungsgrenze. Als (ehemalige) Raucherin ist diese Grenze bei dir wohl noch etwas niedriger, als üblich.


    Das hieße für mich:
    Jede körperliche Aktivität, die über Spazieren + Schwimmen hinausgeht (also z.B. auch Rad fahren, Gartenarbeit), ist an der oberen möglichen Belastungsgrenze. :huh:
    Ich hoffe, dass das nicht so ist. - Das wird meinem sportlichen Anspruch eigentlich nicht gerecht.

    Zum Thema Rauchen kann ich nichts beitragen. - gut für mich eigentlich :)


    Zum Thema Joggen:
    Seit ich Sport nur noch betreibe, wenn das letzte Mahlzeiten-Insulin mindestens 4 Stunden her ist, ist Unterzuckerung beim Sport kein Thema mehr. Manchmal kommt es zu einem BZ-Anstieg. (je nach Sport, Intensität und Tageszeit - Das musste ich für mich nach und nach herausfinden. Mittlerweile betreibe ich meinen Sport daher morgens nüchtern.)
    Vielleicht hilft das ja weiter.



    Nachtrag: Ich brauche allerdings seeehr wenig Lantus. Bei Dir sind vielleicht trotzdem Sport-BEs erforderlich.


    Und ich drücke Dir die Daumen, dass du das mit der Nicotin-Abstinenz durchhältst :thumbsup:

    Uff. Kann das sein? 3 Einheiten ist ja echt gar nichts. So wenig fängt man doch eher mit ein bisschen mehr Bolus ab [...]

    Wie jetzt Bolus? Auch nachts? :sleeping:
    3 IE können schon sein. - Ich habe auch jahrelang nur 3-4 Einheiten Lantus gespritzt. War so mit der Diabetes-Ärztin besprochen. Wegen der Sinnhaftigkeit bin ich mir im Nachhinein nicht mehr so sicher. Aber in denke, dass es die BSD schon etwas entlastet, v.a. in der Remissionsphase.
    Mittlerweile bin ich bei 6 Einheiten. Dass ich eine Dosis vergessen habe, ist schon lange her. Ich kann mich aber an keine Auswirkungen erinnern.

    Bekommen wir das Rezept von Deiner Frau?

    Ich fand immer, meine Mama hat den weltbesten Käsekuchen gemacht.
    Als ich dann irgendwann mal das Rezept haben wollte, war es eine Backmischung von Dr. Oe..... :patsch:

    Mein TactiPen ist auch eine hakelige "Gurke".


    Das kann ich bestätigen. Meiner ist auch ziemlich hakelig.
    Was mir noch aufgefallen ist: Der Testspritzer in die Luft geht noch einigermaßen geschmeidigt. In den Bauch hakt es dann, so dass ich mehr Kraft aufwenden muss. Mittlerweile denke ich mir nichts mehr dabei.

    Ich bin schon einige Male kurz nach der Gabe von Lantus in die Hypo gerutscht. (3 oder 4 Mal in 8 Jahren)
    Soweit ich weiß, sind die Wirkmechanismen Lantus und Toujeo ziemlich ähnlich.
    Das passierte jeweils ca. 1 Stunde nach der Injektion.
    Die Diabetologin erklärte dies damit, dass ich ein Blutgefäß getroffen hätte. Bei der Injektion war auch bei mir kein Blut sichtbar.
    Ich glaube, dass lässt sich nicht wirklich vermeiden.
    Seitdem verwende ich mein Lantus morgens statt abends. - Ich habe keine Lust, dass mir das nachts passiert.


    Übrigens sind meine zwei Allzeit-Tiefs von 28mg/gl und 32mg/dl auf genau diesen Effekt zurückzuführen. Geistige Aussetzer hatte ich glücklicherweise nicht. Aber ich habe gut geschiwtzt :hechel: - Und an die Verunsicherung hinterher kann ich mich auch noch gut erinnern.


    Vielleicht möchtest Du anlässlich dieses außergewöhnlichen Vorfalls mit deinem DiaDoc telefonieren zwecks Ursachenklärung. - Ich habe das getan. Danach war mir wohler.

    Wir waren heute in der Pannekoekenmolen in Burgh Haamstede.


    Hab ich mich schob lange drauf gefreut und es war schweinelecker. Seht selbt. Schöne Grüße von der Nordsee


    Olli


    Waren die zu geizig für Teller, auf die das Essen auch rauf passt? :rofl

    Moin,
    mich hat interessiert, ob das was so in den Büchern oder Netz über den Bolusfaktor steht mit der Wirklichkeit überein stimmt.
    Um die Antworten vergleichbar zu bekommen bat ich um den Faktor zur mittags Zeit.


    MlG


    Hinerki


    hinerki:
    Mich würde noch mal interessieren, was in den Büchern und im Netz über den Bolusfaktor steht, bzw. woran genau Du dabei dachtest?
    (Alles, was ich über den Bolusfaktor gelesen/gelernt habe, lässt sich im Wesentlichen auf "Austesten, Anwenden, Nachjustieren" reduzieren.)

    Was ich in dieser Diskussion total vermisse:
    Hier ist zwar von noch wirksamem Rest-Insulin die Rede, jedoch nicht von der noch in der Verdauung befindlichen Nahrung.
    (Beispiel: Wenn das Essen um 18:00 eiweißreich ausfällt, dann steigt der BZ ab 21:00 merklich an, weil das Insulin langsam nachlässt und das Eiweiß noch verstoffwechselt wird.)


    Daher schließe ich mich Pelzlöffel in sofern an, dass man dafür aufgrund seiner gemachten Erfahrungen/Aufzeichnungen ein "Gefühl für die Wirkkurven" entwickeln muss.
    Damit liegt man nicht falscher als mit irgendwelchen Formeln oder Algorithmen, da der Körper sich eh nicht dran hält. Oder eben zufällig doch.


    Ich habe damals in meiner Schulung gelernt, dass man während eines noch wirksamen Bolus auffällige Messwerte nicht korrigieren soll. Das halte ich immer noch für weitestgehend richtig. (Ausnahme: Bei einer Hypo nehme ich natürlich Traubenzucker.)

    Hallo hinerki,
    kommt drauf an:


    Wenn ich Low-Carb (10-15g KH) Mittag esse,...
    ...und morgens den Oberkörper trainiert habe, dann sind es 1,5 IE / 10g KH.
    ...und morgens keinen Sport gemacht habe, dann sind es 2,2 IE / 10g KH.
    ...und morgens "gefastet" habe, dann sind es 2,5 IE / 10g KH.
    ..., dann sind es ansonsten 1,75 IE / 10g KH.
    Wenn ich "High Carb" (50-100g KH) Mittag esse, dann sind es 0,7 IE / 10g KH


    und zu welchem Ergebnis bist Du gekommen ?


    Und jetzt spann' uns nicht länger auf die Folter:
    Was hast Du gelesen und passt dies zu den hier getätigten Angaben?


    Beste Grüße
    Ove