Beiträge von FraOrolo


    Nicht unbedingt. Früher oder später kommt es bei einer Anzahl T1D zu einer insuffizienten Glucagonproduktion in Folge einer Schädigung der Alphas. Die Gründe sind wohl bislang unklar, ich hörte z.B. die Annahme (von Teupe), dass durch eine Gefäßschädigungen in den Langerhansschen Inseln die Versorgung auch der Alphazellen tangiert sein könnte.


    Zu fehlender oder unzlänglicher Glucagonproduktion durch Schädigung der Alphazellen komme es bei rd. 40% der T1D.

    Ist ja aber nicht so verwunderlich: Im gesunden Zustand werden die Alpha- und Betazellen coreguliert: die Betazellen sind der direkte Zuckersensor, und eine stark abfallende Insulinproduktion unter das Basalniveau ist der Standardtrigger für Alphazellen um Glucagon auszugeben.
    Es gibt Sekundaerwege über Adrenalin etc. (die Hypo-gegenreaktion) aber dass ist eher schon ein Extremfall, so tief fällt ein gesunder Mensch nur sehr selten.
    Sprich: der normale Stimulus fehlt und die Alphazellen werden beim langjährigen T1 wahrscheinlich sehr wenig zu tun haben. Humane Zellen sind ziemlich eigen, wenn sie nicht die richtigen Signale aus der Nachbarschaft bekommen, gehen sie oftmals ein.


    LG,
    Martin

    Beim Thema Vitamin D hab´ ich letztens noch gelesen, dass die einzige Wirkung, die wissenschaftlich fundiert belegt ist, sich auf das Thema Osteoporose (und Rachitis) bezieht.

    Eine Wirkung im Immunbereich scheint auch belegt . Vitamin D varianten regulieren Immunaktionen runter, die mit dem Ausbruch von
    Symptomen von Psoriasis und Neurodermitis in Verbindung stehen.
    Ich nutze das seit >10 Jahren.


    LG
    Martin

    Na gut, du kannst einen Antikoerpertest bezahlen. Allerdings gibt es wohl recht viele Leute die die gen. Anlagen haben und irgendwann Antikoerper bilden, die von diesen Tests erkannt werden.
    Aber wenn ich das richtig erinnere, entwickeln 80% der Menschen mit Antikoerpern zeitlebens keine T1D. (ich such mal zu Hause den Link).


    Die "direkte Erblichkeit" ist bei T1 deutlich geringer als bei T2, also macht euch besser nicht verrueckt. Wie genau der Uebergang von "Immunsystem reagiert auf bestimmte Proteine" zu "Betazellen werden deutlich dezimiert" von statten
    geht da existiert noch kein sehr sicheres wissenschaftliches Modell.


    Ware ja sonst zu einfach
    Martin

    Das Libre ist aber auch kein CGM und die Kosten dafür werden nicht übernommen, weil sie es wegen der zitierten Verordnungs-Richtlinie müssten (sonst müsste das Libre ja von allen KK übernommen werden), sondern weil ... äh ... bei der TK so liebe Leute sind.

    Das Libre ist das billigste System mit dem man halbwegs Zeitaufloesung in die Messung bekommen kann. Und es wird von allen groesseren KK uebernommen,
    <meine Vermutung>damit die Leute nicht nach den viel teureren echten CGM fragen </meine Vermutung>.


    Datenschutz kuemmert dabei Abbot keinen Deut und keine KK widerkaeut irgendeine Vorschrift oder Richtlinie, nach der der Datenschutz gewaehrleistet werden muesste.
    Aber die groesseren KK haben alle Rabattvertraege und geben ohne Diskussionen Jahresverordnungen raus, wenn Typ 1 Diab. eine Verordnung vom Facharzt vorzeigen kann.
    Mit dieser Info kann man in einem Widerspruch durchaus hausieren gehen um sinnfreie Begruendungen zu entkraeften.


    LG
    Martin

    Abbots Libre sponsorn sie doch auch (bin auch bei der TK) und wenn man Abbots Software benutzt, sind doch auch alle Daten auf US-Servern .
    Bei Nutzung von LibreLink kann der Nutzer selbst die Daten nicht mal zur Auswertung runterladen.


    Das Argument ist nichtig, aber darum gehts wahrscheinlich nicht wirklich.


    LG,
    Martin

    Ganz allgemein gesagt kann man den Effekt eben nicht abschätzen. Je nach Dauer und Intensität der „Hypo“ mit Abschaltung können ganz einfach Faktoren hinzukommen, die alle Berechenbarkeit zunichte machen.

    Ok, tagsüber ist es natürlich auch weniger problematisch, Zucker einzuwerfen. Nachts meine Tochter zu wecken, ihr irgendwas einzuflössen und dann noch den Mund auszuspühlen (damit der Zahnarzt nicht die Krise bekommt) find ich ziemlich anstrengend.
    Hypos völlig unbekannter Intensität haben wir nachts auch nicht so oft.


    LG
    Martin

    Es ist ja auch so, wenn man den BZ mittels KH wieder anhebt, hat man eine Berechenbarkeit wo man in etwa landet. Wenn man den Basalstopp zum Anheben nutzt, dauert es erstmal eine ungewisse Zeit, und es führt auch zu einem absolut unberechenbaren Ergebnis.

    Nein?


    Auch die Basalrate wirkt als Insulingabe und haelt einen Level an on-board und aktivem Insulin. Die Degradationsrate gilt fuer Insulin aus der Basalrate genau wie immer. Wenn man das zeitabhaengige Basallevel als Nullinie annimmt, bewirkt Basalabschaltung dann sowas wie "negatives IOB" und mit 20-30 min Verzoegerung dann ein Absinken der Aktivitaet und daraufhin ein Anstieg der EGP in der Leber.
    Damit kann man den Effekt abschaetzen, genauso wie man Korrekturen ausrechnet. Genauigkeit und Geschwindigkeit des Eintretens sind (wie bei Korrekturen auch) mehr oder weniger gut. Die tatsaechliche Insulinsensitivitaet weiss man erst hinterher.


    LG
    Martin

    Eine Basalratenabschaltung kann niemals dazu verwendet werden, den Blutzucker kurzfristig zu erhöhen. Sie hat nur den Effekt, deinen Blutzucker mehrere Stunden später völlig durcheinander zu bekommen, wie du ja auch gemerkt hast.

    Ach ja? Halte ich fuer ein Geruecht, kann ich auch mit Sensor+Pumpendaten belegen.
    Ich verwende Basalabschaltungen (manuell) recht haeufig um nachts kleinere Tiefs auszugleichen, ohne mein
    Kind aufzuwecken.
    Richtig ist sicher, dass es nicht wie ein Glucosebolus in 20 min eine 50 wieder auf 90 bringen kann, oder (total verschaetzt) 2 Einheiten IOB ausgleichen wenn da Essen schon durch ist.


    Wenn man allerdings merkt, dass bei 80 immer noch Sinkrate und recherisch noch 0.4 IE IOB da sind, dann schaltet man halt Basal fuer 60-90 Minuten aus. Normalerweise klappt das ohne Probleme und 60min nach Ende der Pause ist alles wieder stabil.


    LG,
    Martin

    Danke Pelzlöffel für die Mühe mit diesem gnuplot-Thread und den ausführlichen Erklärungen dazu. Die Kurven machen die Verläufe sehr anschaulich.


    Schade, dass die Einflüsse auf den Blutglucosespiegel in Art und Wirkung so vielfältig und individuell verschieden sind. Darüber hinaus sind sie für uns 'Normalsterbliche' ja auch nicht mal annähernd quantifizierbar. Etwas wie Muskelauffüllung, Dawn-Phänomen, Insulin-Reorptionsgeschwindigkeit, Bedeutung des Fettgehalts einer Mahlzeit, Auswirkung von Infekten oder dem weibliche Zyklus können wir maximal schätzen, aber nicht im Sinne einer in eine Formel einsetzbaren Zahl exakt bestimmen.

    Wieso denkst Du, dass das nicht gehen sollte? Bzw. was machst Du denn anderes, wenn du Effekte schaetzt?


    Beispiel:
    Du hast von der letzten durchstandenen Infektion gelernt, dass Malzeitenbolus+Korrekturen zu einem Insulinverbrauch von 1.4 x Normalfaktor gefuehrt hat. Also: beim naechsten Mal (Tag) spritzt Du gleich 1.3xFaktor, wenn die Nase laeuft. (Natuerlich mit eventuell engerer BZ-Ueberwachung).


    Das ist ein sehr einfaches Modell, es kann sicher teilweise schiefgehen, ist aber immer noch besser als nur hinterher zu reagieren,
    wenn der BZ voellig aus der Bahn ist.


    Nur Mut zu empirischen Modellen!
    Martin

    Moin Bratbäcker,
    da fängt es schon an, In meinem DM Management sind Faktoren immer Multiplikatoren,
    Divisionen werden verwendet um Kh. In BE umzurechnen, FPE zu errechnen und um das Ergebnis aus aktuellem BZ Wert zum Zielwert durch den Korrekturfaktor zu dividieren
    Darüberhinaus werden noch % benutzt um situationsbedingte IE Mengen zu errechnen,
    Faktoren sind z. B. : Grundfaktor, Zeitfaktor und Korrekturfaktor.

    Dat ist doch nu aber wirklich Geschmackssache:


    1KH = 0.833BE = 1BE/1.2
    Meine Frau rechnet gern mit Gramm Nahrungsmittel / KE [gKE] ich mag lieber % KH
    % KH = 10/gKE


    Division oder Multiplikation sind einfach mal austauschbar ( x/y = x * 1/y ) , ob man nun die eine oder die andere Kennzahl anschaulicher findet, liegt im Auge des Betrachters.


    CU
    Martin

    Hab zwar von Teupe keine Ahnung, aber wenn ich sehe, wie du rechnest bzw. was du berechnen willst, dann müsstest du nach >meinem< Verständnis zunächst die Sonderfaktoren (in deinem Beispiel 0,5 und 1,2) addieren und damit (also mit 1,7) am Ende multiplizieren. Grundlage dafür ist die Überlegung, dass sich die Besonderheiten (Bewegung und Infekt) in ihrer Wirkung ebenfalls addieren und nicht multiplizieren.

    Nope: Jeder Sonderfaktor ist im Normalzustand einfach 1.0, wenn Du krank wirst kommen halt 20-50% dazu -> 1.5, wenn du Sport machst gehen vielleicht 50% weg -> 0.5.
    Macht dann zusammen 1.5 * 0.5 = 0.75
    -> mehr als bei Sport ohne Krankheit aber weniger als bei Krankheit ohne Sport. Addiert 2.0 gibt Hypo beim Laufen . :rolleyes:


    Aber wie schon erwaehnt: es macht mathematisch Sinn, aber ist ein sehr einfaches Modell.


    LG
    Martin



    LG,
    Martin

    Also mathematisch logisch waere es schon, die Faktoren zu multiplizieren, allerdings wuerde ich eine Klammer mehr setzen:


    Bolus = (((Aktueller BZ - Zielwert) / Korrekturregel) + (BE x BE-Faktor) x 0,5) x 1,2


    Sprich: die Krankheit bewirkt eine Insulinresistenz, die auch die Korrektur beeinflusst. Sport und KE kannst Du gegeneinander verrechnen. Manche Leute und Bolusrechner beruecksichtigen Sport vs. KE auch additiv: 1h Sport = -X KE. Einen Mittelwert der Faktoren halte ich fuer Unfug.
    Ob das ganze fuer deinen Koerper und die spezielle Infektion auch 100% funktioniert, musst Du ausprobieren.


    LG
    Martin

    Ich scanne mit Xdrip und Glimp springt an.

    Du kannst in den Glimp-Optionen einen Schalter an/aus machen, dass Glimp bei geschlossener App automatisch angehen soll.
    (Optionen/Geraete/Autostart).
    Das ist natuerlich nur sinnvoll, wenn Glimp der einzige NFC-Usecase auf dem Handy ist.
    Bei mir musste ich auch Samsung-Fit deaktivierten, weil sich das in den gleichen NFC-Systemhook gehaengt hat, und automatisch beim
    Scannen immer dazwischenfunkte.


    LG,
    Martin


    Ich probiere heute Abend mal mein Glück bei Roche, aber ich vermute stark außer ein Rat zum zwanzigfachen Batteriewechseln wird nicht viel dabei rauskommen. Macht eure Insight auch laute Geräusche und ich muss mir vielleicht doch keine Sorgen machen?

    Hi,


    also das Fahren der Gewindestange bei Ampullenwechseln ist natuerlich schon die lauteste Operation, aber ich hab da bisher noch keine Veraenderung bemerkt.
    Kannst Du die Geraeusche beschreiben? Damit ich weiss, worauf ich achten sollte?


    LG
    Martin

    Ich suche nun eine kalibrierbare android app.

    Also ich nutze derzeit noch Glimp, das hat eine einfache Kalibrierung mit linearer Regression, errechnet sich also Skalierung und Offset aus min. 3 Fingerwerten.
    Das kann für jeden Tag unabhängig passieren, es korrigiert daher Sensor-Drift.
    XDrip+ kann auch den Sensor per NFC auslesen und hat eine Kalibirerung, die AFAIR einen Dexcom Algorithmus imitiert. Dabei werden die neuesten Werte höher gewichtet.


    Beide Apps können die Daten auch auf einem Server lassen, für weitere Verarbeitung.


    LG,
    Martin

    In der Grafik hat der Bioreaktor zwei "Sauerstoff-Zugänge", gehen die durch die Haut nach aussen oder wo zapfen die ihre Luft ab?
    Hat man dann einen Luftfilter am Bauch :venti Oder kommt der Saufstoff aus dem Blut?

    Im Moment sieht das fuer mich so aus, als wuerden sie den Sauerstoff direkt als Gas da durchpumpen.
    Ich kenn sowas auch von
    Laborreaktoren fuer Saeugerzellen, das wird das aehnlich gemacht: Membranen oder Hohlfasern als Wachstumsoberflaechen und auf einer Seite
    eine Sauerstoffmembran als Atmungsflaeche. Die Serumsdiffusion reicht um Brennstoff durch die Membran reinzubekommen, aber wahrscheinlich
    reicht der Sauerstoff nicht (Normal gibts da Kapillargefaesse). Direkter Blutkontakt der Reaktormembranen besteht wahrscheinlich nicht.
    Das ist klinisch auch ziemlich riskant.


    Was mich viel mehr interessieren wuerde: wie lang koennen die Pankreaszellen im Reaktor leben?
    Die Dinger sind an gemischtes Gewebe (Zelltypen) im Organ gewoehnt. Das letzte mal als ich dazu
    Forschungsergebnisse gelesen habe, konnte man einen halbwegs normalphysiologischen Zustand fuer
    vielleicht 3 Wochen halten. Mit magischen Serumsmischungen als Naehrmedium und sehr viel molekularbiologischer Kunst.


    Ich find die Forschung gut ... aber eine elektronisch-mechanische Pankreas scheint mir besser kontrollierbar.


    LG
    Martin

    Das Problem ist dass die beiden letzten Sensoren nach jeweils rund einer Woche aufgehört haben zu funktionieren.
    Der Halter hat die Sensor um ein paar Millimeter verschoben (man siehts an den Schmierresten vom Sensorkleber) und diese haben dann nur noch LO gemeldet.

    OK, das heisst die Idee mit dem mechanischen Umfassen des Sensos ist schlecht. Vielleicht Doch Pflaster und Magneten?
    Ich Ueberlege, ein Frotteearmband (eigentlich fuer Tennisspieler, gegen Schweiss) mit dem Sensor zu gestuecken.
    Allerdings funktioniert das wahrscheinlich nur bei Kindern mit schmalem Oberarm.