Zitat
Inwiefern ist allerdings das Argument, dass durch Low Cab-Ernährung Anstiege des Blutzuckers mit einer möglichen Folge von Hypo/Hyper/Schwankungen verringert/beseitigt werden können, gerechtfertigt, wenn doch Blutzuckerverläufe von Stoffwechselgesunden genau diese Schwankungen selbst aufweisen?
Du beziehst Dich mit Hypo jetzt auf die nach den BZ Spitzen evtl. notwendigen Korrekturen, aber das ist nur ein Aspekt.
Der größere Vorteil in der Vermeidung von Hypos von vornherein liegt im niedrigen Insulinspiegel und in der leichter handhabbaren Deckung der Kurven von BZ Anstieg durch EW und langsam wirkendem Insulin wie Actrapid.
Der Rest ist IMO Glaubenssache. Aber ich schreib Dir, was ich glaube ;-):
Viele Autoren führen die heutige Epidemie an Fettleibigkeit vor allem in den USA und die damit einhergehenden Zivilisationskrankheiten auf den von Ancel Keys ausgelösten Low Fat „Wahn“ zurück. Wenn man Fett als Geschmacksträger und Sattmacher (Leptin) reduziert, muss man den Geschmack vor allem durch Zucker wieder einbringen. Die Frage ist jetzt, wie hoch die pp Anstiege vor dieser High Carb Zeit wirklich waren…
Und wenn man noch weiter zurück schaut in die Zeit vor der Agrarrevolution , wo KH vermutlich keine Rolle gespielt haben, sind pp Anstiege von 180 – so wie bei heute noch lebenden Naturvölkern – eher nicht vorstellbar.
Genau so wenig wie bei Babys, wo der Großteil der Kalorien der Muttermilch aus Fett stammen (36 kcal Fett, 28 kcal KH pro 100 ml).
Wenn wir beide in einer unbewohnten Gegen mit einem Flugzeug stranden würden, wie würden wir überleben? Mit möglichst frischem Aas, (befruchteten) Eiern von Wasservögeln, Insekten etc. Das alles ist Fett und Protein. Wenn Du Dich auskennst und je nach Jahreszeit auch noch Beeren, Pilze etc. Aber die KH werden keine wesentliche Rolle spielen.
Es geht nicht darum, die Zeit zurück zu drehen oder den heutigen Medizinstandard abzulehnen. Es geht nur um die Frage, ob der menschliche Körper für die heutige von der Industrie vorgegebene KH Last designed worden ist. Vermutlich wird ein Stoffwechselgesunder mit ausgewogenen KH und körperlicher Betätigung schon gut über die Runden kommen. Meiner Erfahrung nach wird aber bei T1 und T2 das Diabetesmanagement bei sinkenden KH immer einfacher......