Beiträge von LocMa

    Wenn man sich LC ernährt, kann so ein BZ-Verlauf, wie ich ihn oben beschrieben habe auch eintreten, wenn der SEA zu lang ist.


    Ich habe in der Früh einen SEA von 25 min (bei Actrapid), für exakt das gleiche Essen darf ich am Abend das Actrapid erst nach dem Essen spritzen.


    Wenn die Spaziergänge am Abend stattfinden, würde ich das auch noch in Betracht ziehen....

    Ich hätte bei 30 min "hartem" Training auf dem Crosstrainer nach dem Essen das gleiche Problem wie Du. Ich weiß jetzt natürlich nicht, in welcher körperlichen Verfassung Du bist und ob für Dich so ein Spaziergang schon einen Kraftakt darstellt.


    Wirkliche körperliche Anstrengung nach dem Essen stoppt normalerweise die Verdauung, der Bolus ist aber im Blut und daher der BZ-Abfall.


    Nach der körperlichen Anstrengung setzt die Verdauung wieder ein (die KH und das EW gelangen ins Blut), der Bolus wurde aber schon vom Traubenzucker aufgebraucht und der BZ beginnt zu steigen. So wie Du schreibst: wie wenn ich den Traubenzucker nicht gebraucht hätte.


    Um festzustellen, ob das bei Dir schon ein Spaziergang auslöst, würde ich die nächsten Tage mit dem Spaziergang 2 (besser 3) Stunden bis nach dem letzten Bolus warten....


    Ein Indiz (unter der Annahme, dass der Bolus für das Essen korrekt war) wäre auch, wenn der BZ 5 Stunden nach dem Essen genau um den Traubenzucker zu hoch ist. Ein Dextro mit 4 g würde bei einem Menschen mit 70 kg Körpergewicht den BZ um 20 mg/dl erhöhen (1 g Glukose erhöht bei 70 kg den BZ üblicherweise um 5 mg/dl, bei 140 kg um 2,5 mg/dl usw.).

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    woher weiß man also, dass man eine hat oder eben nicht?


    Als T1, dass Dein Insulinbedarf konstant nach oben geht.


    Unabhängig, ob Diabetiker oder nicht: am Bauchumfang (nicht am evtl. Übergewicht).


    Wenn ständig ein Übermaß an KH über die Nahrung zugeführt wird und die Muskelmasse die Glukose nicht mehr aufnimmt, wird die Glukose (weil sie für den Körper toxisch ist) in Triglyceride umgewandelt, die dann im Endeffekt als Viszeralfett gespeichert werden. Das kannst Du dann im Laufe der Zeit am Bauchumfang messen.

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    "gewisse Überwindung" ist sicher stark untertrieben. Das würde ich eher jemanden empfehlen, der sich mit Insulin ins Jenseits befördern will.


    Ich glaub, dass Du das jetzt noch aus einer Situation mit Eigenproduktion heraus beurteilst.


    Typischerweise kann das so ablaufen:


    Man fühlt sich am Abend schon nicht mehr fit und wacht mit einem BZ von 250 mg/dl in der Früh auf. Diese 250 korrigiere ich mit 5 IE Novorapid und der BZ ist 2 bis 3 Stunden später 300 mg/dl.


    Die würde ich normalerweise mit 7 IE Novorapid korrigieren. Aber was glaubst Du, würden diese 7 IE Korrektur in dieser Situation bewirken, wenn die 5 IE vor 2 bis 3 Stunden zu einer weiteren Erhöhung von 50 mg/dl geführt haben?


    Dazu kommt jetzt ein weitere BZ Anstieg durch Flüssigkeitsverlust durch vermehrten Harndrang (der Körper will die Glukose über die Nieren ausscheiden) und u. U. einem weiteren Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen oder Durchfall.


    Es kann da ein Teufelskreis entstehen, aus dem man - wenn man einen bestimmten Punkt übersehen hat - dann selber nicht mehr rauskommt und in einer Ketoazidose landet.


    In so einer Situation bezüglich Insulin: nicht kleckern, sondern klotzen...

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    Solche, durch erhöhte Insulinresistenz hervorgerufenen hohen Blutzuckerwerte, benötigen, wenn man sie durch Korrektur wieder runterbekommen will, ein Vielfaches der Insulinmenge, als wenn man sie durch rechtzeitig erhöhtes Basal- und Mahlzeiteninsulin bekämpft. Das ist der Grund, warum LocMa, der ja nur nachträglich korrigieren will, solche großen Insulinmengen braucht.


    Das hab ich u. U. nicht eindeutig genug formuliert:


    Mein BZ war im Normalfall zwischen 100 und 150 mg/dl. Ich habe alle 3 Stunden 30 IE Novorapid benötigt, dass sich mein BZ sich 3 Stunden später wider in diesem Bereich befunden hat. Ich habe den BZ dadurch nicht steigen lassen und es war keine Korrektur von extrem hohen Werten erforderlich.


    Es mag eine gewisse Überwindung sein, bei einem BZ von 100 mg/dl "vorbeugend" 30 IE Novorapid zu spritzen, aber eine Basalerhöhung von Langzeitinsulin spritzt man ja auch nicht im Nachhinein....

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    Sollte man dann eher das Basalninsulin hochschrauben oder mit Bolus gegenarbeiten? Wenn zu viel Basal im Tank, ist halt die Gefahr da, dass bei Gesunden plötzlich viel zu viel im Spiel ist, oder?


    Ich persönlich bin kein Freund von Basalerhöhungen. Weil Tresiba oder Levemir beim Gesunden oder wenn die Medikamente wirken (bei mir damals Diclofenac und Antibiotikum) noch träge nachwirken. Das mag in Remission noch problematischer sein.


    Bis man rausgefunden hat, um wie viel man das Basal wirklich erhöhen müsste, werden die meisten Infekte wohl schon wieder vorbei sein. (weil die Basalerhöhung ja auch nicht sofort zu wirken beginnt und man auch nicht zu hoch ansetzen kann)Das mag mit Kurzzeitinsulin in einer Pumpe wieder anders sein.


    Es ist sicher nicht angenehm, in der Nacht alle 3 Stunden zu messen und zu korrigieren, aber meistens ist man ja eh im Krankenstand und schläft sowieso nicht gut durch, oder? Aber so war ich bisher immer auf der sicheren Seite...

    Ob das normal ist? Du bist ein Individuum...


    Ich hab vor 3 Jahren eine eitrige Angina gehabt und hab als Korrektur alle 3 Stunden 30 IE Novorapid gebraucht. Täglich also zusätzlich 240 IE Novorapid zu meinen 20 bis 25 IE Basis und Bolus.


    Ein Diabetologe hat mir versichert, dass sie selbst im Krankenhaus auch mit solchen Größenordnungen arbeiten.


    Die Wahrheit sagt Dir das BZ-Messgerät, an dem würde ich mich orientieren. Man merkt das relativ schnell, wenn die IE im Nirwana verpuffen...

    Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal eine Dosis Basal vergessen hätte.


    Ich benötige jetzt seit Jahren konstant um 22:00 Uhr 2 mal 4 IE und in der Früh 2 IE Tresiba.


    Mit „in der Früh“ meine ich: spätestens um 5:00 Uhr (wenn der Wecker läutet). Normalerweise spritze ich die 2 IE Tresiba zwischen 2:00 und 3:00 Uhr, wenn ich auf die Toilette gehe. Sollte ich mal bis 5:00 Uhr durchschlafen, lässt diese Verschiebung um 2 bis 3 Stunden in den frühen Morgenstunden schon einen geringen, aber eindeutigen BZ-Anstieg nach oben und einen geringfügig höheren Bolus für das Frühstück erkennen.


    Sollte ich das Tresiba am Abend vergessen, würde ich von einem Nüchtern-BZ von 250 bis 300 mg/dl ausgehen.


    Wenn Du mal die eine oder andere IE Bolus für Gemüse vernachlässigst: deckst Du das EW mit Bolus ab? Ich frage, weil bei mir in etwa knapp 30 % von meinem Bolus für Gemüse (KH) und die restlichen 70 % für das EW verwendet werden. Oder anders formuliert: EW ist meine primäre Glukose-Quelle und ich würde beim Weglassen vom Bolus für das EW das größere Problem sehen…


    Wenn man sich strikt LC ernährt, wird man an „Ausnahmetagen“ erkennen, dass die Basalmenge keine konstante Größe ist. Bei mir reicht es, zu Mittag einmal 25 g KH oder 300 g Fleisch (60 g EW) zusätzlich zu essen. Diese 25 g KH werden mit 2 IE und die 300 g Fleisch mit 5 IE Actrapid abgedeckt und die BZ Werte bis 5:00 Uhr am nächsten Morgen entsprechen meinen Erwartungen.


    Aber zwischen 5:00 und 8:00 Uhr steigt der BZ auf bis zu 150 mg/dl, wofür ich noch keine Erklärung gefunden hab. Wenn das an einem Tag ist, kann ich um 5:00 Uhr mit 2 IE Novorapid gegensteuern. Wenn es mehrere Tage hintereinander ist (zuletzt Weihnachten), muss ich das Tresiba mehr als verdoppeln.


    Ich sehe da die Gefahr, dass man in Remission nicht erkennen kann, wieviel Insulin da wirklich in den Stoffwechsel rinnt (vorausgesetzt natürlich, man will möglichst lang in Remission bleiben)).

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    Stimmt, an den Genen liegts nicht, also MUSS es an den Kohlenhydraten liegen. Denn sonst ist ja schließlich alles genau gleich geblieben seit 1968.


    Die meisten Sachen kann man nicht rückgängig machen, die Menge an KH schon. Und was dann in Bezug auf Autoimmun-Erkrankungen passiert, kann man ja recherchieren......

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    Dort wo jetzt die KH verfügbar sind, kommen auch die Zivilisationskrankheiten an.


    Oder dort, wo auf Grund des Cholesterinwahns Fett und EW durch KH ersetzt worden sind: in den USA hat sich die Inzidenz von Autoimmun-Erkrankungen in den letzten 50 Jahren um epidemische 300 % erhöht. So schnell ändert sich der Genpool des Menschen nicht.

    Wenn man auf Geräte mit Sprachausgabe nicht zurückgreifen will, gibt es – auch bei vollständiger Erblindung – immer noch die Möglichkeit, bspw. Das Freestyle Freedom Lite oder das Contour Next One zu verwenden:


    Man kann beide Geräte mit der App TapTapSee fotografieren, die Texterkennung (OCR) wird dann auf amerikanischen Servern durchgeführt und das erkannte Messergebnis am iPhone mittels integriertem VoiceOver vorgelesen.


    Beim Contour Next One gibt es zusätzlich die Möglichkeit, das Gerät mit der App Lumind auf iPhone zu koppeln, welche dann ebenfalls mittels integriertem VoiceOver das Messergebnis vorliest. Die von Ascensia selbst entwickelte App ist nach meinem Wissensstand als Softwareentwickler für blinde oder hochgradig sehbehinderte Diabetiker mit VoiceOver nicht nutzbar (VoiceOver heißt der in Apple Produkten integrierte Screen Reader).

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    essenziell bedeutet „wesentlich“ bzw. „lebensnotwendig“


    Essentiell hat in der Ernährungslehre halt eine speziellere Bedeutung.


    Lebensnotwendig sind Fette, Eiweiß und Kohlenhydrate (Glukose bzw. Dextrose).


    Aber essentiell sind nur Fett und Eiweiß, weil der menschliche Körper die notwendige Glukose durch Glukoneogenese eben aus Eiweiß gewinnen kann.


    Essentiell müsste man hier also mit „muss von außen mit der Ernährung zugeführt werden“ übersetzen.

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    Also bei mir ist der BZ stark psychisch gesteuert.


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    - alkoholfreies Bier trinken: oh jemine, da gehts hoch wie mit dem Fahrstuhl


    Clausthaler Alkoholfrei Classic hat lt. FDDB 5,6 g KH pro 100 ml. Eine Halbe ohne Bolus erhöhen meinen BZ – wie zu erwarten – um 150 mg/dl.


    Ich verstehe hier die psychische Steuerung nicht…

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    War da nicht auch noch ein anderer Einfluß bei hohen KH-Mengen bzw. daraus resultierenden Insulinmengen?


    Das kommt jetzt darauf an, ob Du sie einmalig oder ständig isst...


    Das sind jetzt theoretische Rechenbeispiele. Aber wenn Du als Erwachsener 100 g KH bei einer Mahlzeit isst, sind das die KH, die ich derzeit in 8 Tagen esse. Wenn Du sie als Kind mit der Hälfte von meinem Körpergewicht isst, sind das in Bezug auf Insulin die KH, die ich in 16 Tagen esse.


    Da kommt der Einfluss der Insulinresistenz dazu: hoffentlich keiner krankhaften Insulinresistenz, aber der relativen Insulinresistenz zu meiner Stoffwechsellage.


    1 IE Novorapid senkt bei meinem Stoffwechsel aktuell den BZ um 75 mg/dl, bei einem Kind mit der Hälfte von meinem Körpergewicht um theoretisch 150 mg</dl.


    Das macht dann schon noch mal einen Unterschied - um bei Deinem Beispiel zu bleiben - ob man sich dann bei 12 BE und 25 % Abweichung dann in Summe um 3 BE verschätzt, wenn 1 IE Insulin den BZ um 75 mg/dl senkt.


    Wenn man in gewisser Weise insulinresistent ist und 1 IE Novorapid den BZ um vielleicht 15 mg/dl senkt, ist man dann noch eher auf der sicheren Seite (wenn es so etwas in dieser Situation überhaupt gibt).

    Die Nährwertdeklaration nach Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 macht keine Angaben darüber, um wieviel Nährwertangaben auf Lebensmitteln abweichen dürfen.


    In länderspezifischen Bestimmungen dürfen bspw. Kohlenhydrate je nach Gesamtmenge (< 10 g, 10 – 40 g und > 40 g) um bis zu plus/minus 20 % abweichen.


    Was heißt das bspw. Für Deine Pizza mit 12 BE? Die hat 144 g KH. Toleriert wird eine Schwankungsbreite von 115,2 bis 172,8 g KH. Diese Schwankungsbreite mag einiges der z. T. unrealistischen Angaben erklären…


    Bei meinen 70 kg Körpergewicht erhöht 1 g KH den BZ um 5 mg/dl. Auch bei noch so gewissenhafter Insulindosierung wird mein BZ um bis zu plus/minus 144 mg/dl (28,8 mal 5) vom Zielwert abweichen, bei einem Ausgangswert von 85 mg/dl also irgendwo zwischen minus 59 und 229 mg/dl landen.


    Bei einem Kind mit in etwa 40 kg Körpergewicht erhöht 1 g KH den BZ um 10 mg/dl. D. h., der BZ von diesem Kind wird irgendwo zwischen minus 203 und 373 mg/dl landen.


    Allein auf Grund dieser tolerierten Schwankungsbreite (Herkunft der Ausgangsprodukte, Analyseverfahren, Messgenauigkeit etc.) ist für mich persönlich jegliche Diskussion über bspw. FPE von vornherein sinnlos. Und ich weiß natürlich für mich persönlich, warum ich auf Kohlenhydrate verzichte.

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    ist es für ca $550 (+/- $50) mit 5x3ml als U100 erhältlich


    5 x 3 ml U100 Patronen Penfill) Tresiba kosten in Österreich 153,50 €. Wobei es in Österreich die Krankkassen nach einer Begründung vom Diabetologen bei der erstmaligen Verschreibung bezahlen. Weitere Rezepte kann dann der Hausarzt ausstellen.


    Ich würde mir aus eigener Erfahrung im Vergleich zu bspw. Levemir in Bezug auf Nüchtern werte keine Wunder versprechen.

    Mir ist einmal ein Tresiba Penfill im Splitter von in etwa 100 cm auf den Boden gefallen. Haarnadelrisse. Genau dieses Teil sollte mit auf Urlaub. Seit dem nehm ich nur mehr Patronen mit, die ich vorher genau begutachtet hab...

    Wenn bspw. die blutzuckersenkende Wirkung von 8 IE Levemir sich innerhalb von 8 Stunden "entfaltet", ist das ein stärkerer Effekt, als wenn die Wirkung von 8 IE Tresiba innerhalb von 12 oder mehr Stunden eintritt.


    Im ersten Fall bei mir 240 mg/dl innerhalb von 8 Stunden, im zweiten Fall 240 mg/dl innerhalb von 12 Stunden. Die Stunden sind nur Annahmen, die 240 mg/dl treffen bei mir zu (8 IE mal 30 mg/dl).