Vor wenigen Wochen war ich für eine OP im Krankenhaus. Sollte vor dem Eingriff kein Insulin spritzen. Das gab eine kleine Diskussion. Hab dann die "Keule" ausgepackt: "wenn ich kein Basal spritze liege ich hier nach der OP kotzend mit ner Ketoazidose. Und da hätte ich keine Lust drauf und Sie vermutlich noch viel weniger!" Naja, dezent übertrieben, aber wirkungsvoll.
Ich bin selbst Krankenpflegerin und beim Thema Diabetes sträuben sich mir immer sämtliche Nackenhaare.
Auf jeder Station entscheidet letztlich der Chefarzt, wie mit der Diabeteseinstellung der Patienten verfahren wird. Und natürlich hat das eigene Fachgebiet immer Vorrang, der Diabetes läuft irgendwie nebenbei und schlechte Werte werden mehr oder weniger akzeptiert. Ich kann die Häufigkeit meiner "Aufstände" bei Ärzten bzw. Kollegen nicht mehr zählen... es gibt LEIDER mittelalterliche Hierarchien.
Im Weiteren muss man auch erwähnen, dass Typ 1er eher die Ausnahme im Krankenhaus sind. Vor OPs ist Metformin z.B ein absolutes No Go, was ein Grossteil der Typ 2er nimmt. Oder die schrecklich hohen Werte bei den Insulinresistenzen, bzw. der Umstellung der Alltagsstruktur im Krankenhaus, das viele Kortison in manchen Fachbereichen: Da sind hohe Werte fast Alltag. Es bricht bei Werten um die 80 schonmal "Panik" aus und das Insulin wird weggelassen oder die Bombenration KH wird serviert... Werde mich niemals dran gewöhnen. Ein Kampf gegen Windmühlen.
Also: Immer schön selbst managen!! Zur Not vom Diabetologen was schreiben lassen, dass man geschult ist und sich selbst versorgen kann. Vor OPs mit den zuständigen Ärzten sprechen, wie man bezgl. des Diabetes versorgt werden möchte.