Als Dibler erfüllt man also automatisch einige Kriterien die normalerweise ein gestörtes Verhältnis zu Nahrung anzeigen.
Zum Beispiel:
- genaues protokollieren was wann wieviel gegessen wurde
Sollte klar sein, BZ Tagebuch usw. Man denkt in Folge viel mehr über Essen nach als normalerweise.
- bestimmes Essen ( nur ) bei bestimmen Umstände oder Verhalten
- Süsskram bei UZ. Naja, unvermeidlich.
- Essen X nur abends weil da der BE-Faktor kleiner ist?
- Essen Y nur wenn der BZ gut ist?
- Essen Z nur als extra "Sport BE"? Und dann wird es ohne Sport nicht gegessen, auch wenn man Lust drauf hätte?
Manches hat schon etwas von Belohnung und Strafe!
- die Unterteilung von Nahrungsmitteln in "gut" und "schlecht"
Extreme wie jeden Tag Kuchen oder Energiedrinks etc ist wohl schon ungünstig. Aber Brot verteufeln? Auch wenn es Vollkorn ist? Suppe nicht essen weil drei Nudeln drinschwimmen? Die Panierung vom Schnitzel kratzen? Naja.
Oder jeden Tag die gleichen bekannten Mahlzeiten weil man dafür die BE-Menge weiss und sich nicht "traut" etwas neues zu probieren.
- heimlich oder alleine essen
Vielleicht nach der Diagnose wenn man nicht öffentlich messen / spritzen will
Finde da muss man etwas aufpassen nicht verrückt zu werden.
Auch wissenswert: Falls man nach Therapiebeginn zunimmt ist das normal. Vor Diagnose konnte der Körper die 'Energie' aus dem Essen nicht verwenden, darum war man müde und schlapp. Da die Nahrungsenergie nicht nutzbar war musste der Körper Fett abbauen. Klingt erstmal gut, passierte aber auf eine ungünstige Weise, darum fühlte man sich scheisse. Jetzt kann der Körper die Energie wieder nutzen, sogar so gut dass er etwas davon speichern kann.
Im Internet scheint mir der Anteil von extremen Essmethoden auch deutlich höher als in der realen Welt.
Dadurch entsteht der Eindruck das wäre normal.
Aber es schreibt halt niemand schreibt lange Berichte oder blogs über "Heute habe ich ganz normal Schnitzel mit Kartoffeln gegessen wie millionen andere Menschen auch."
Das wichtigste an Nahrung ist dass die Anzahl der Kalorien stimmt. Grünzeug hat fast gar keine Kalorien! Auch manches Obst, Fisch oder Fleisch hat erstaunlich wenige Kalorien.
Bei manchen Rezepten frage ich mich wie die Leute auf die täglichen ~2000 Kalorien kommen wollen? Vermutlich gar nicht, darum nehmen ja so viele mit low-cab usw erfolgreich ab. Oder kloppen sich die Hälfte der Kalorien in vom Form von "Kaffee mit Butter" rein. Hat für mich etwas was von Astronautennahrung aus der Tube.
Und "habe mich satt gefühlt" sagt gar nichts aus. Man kann eine grosse Portion Brokkoli oder sonstiges Grünzeug essen und fühlt sich dann "satt" weil der Magen halt voll ist. Sind trotzdem nur ein paar hundert Kalorien. Reicht nicht.