Beiträge von Arbyter

    Denn die Krankenkassen fordern von uns ja eine Dokumentation, Speicherung und einen Ausdruck unserer CGM Daten, zum Beispiel wenn wir eine Insulinpumpe beantragen wollen und sie die Tagebücher anfordern.

    Shit, ich muss schon wieder Fragen, weil ich es einfach nicht weiß: Fordern die Krankenkassen eine Dokumentation der BZ-Verläufe oder fordern sie das Speichern (und Weiterverarbeiten) der Daten direkt aus dem CGM?


    Deshalb muss ein Auslesen und Abspeichern der Daten lokal, direkt auf meinem PC funktionieren. Ohne Verlust von Datensicherheit, CGM Funktionen und im vollständigen Umfang.

    Bezüglich dieser Forderung bin absolut bei dir.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Sheldor,
    es geht mir doch nicht darum hier ein System schlecht zu machen. Ich wollte lediglich wissen, ob das wirklich so ist, weil ich mir das kaum wie von mir beschrieben vorstellen konnte. Das Libre kenne ich inzwischen, ein 'echtes CGM' eben nicht.


    @All
    Und dabei habe ich leider, wie ich gerade feststellen muss, überlesen, dass Cindbar mir schon die Antwort gegeben hat:

    Zunächst zeigt ein CGM erst mal den aktuellen Blutzucker auf dem zugehörigen Anzeigegerät an. Das ist die hilfreichste Funktion des ganzen und funktioniert noch ganz ohne Datenschutzverletzungen.

    Letztlich ging es mir ja um die Ablehnung der KK weiter oben im Thread, weil ein CGM datenschutzrechtliche Belange verletze. So lange ich aber NUR das CGM und das zugehörige Anzeigegerät benutze, kann das nach meinem Dafürhalten nicht sein. Schließlich haben weder das CGM selbst noch das Anzeigegerät einen Internetzugang, über den irgendwelche Daten an den Hersteller übertragen werden können.


    Folglich wird es erst dann ein Problem, wenn eine zusätzliche Software auf einem Gerät MIT Internetzugang eingesetzt und mit den Daten des CGM gefüttert wird. Die ist aber nach Cindbars Ausführungen NICHT zwingend notwendig. Da die KK nur das CGM genehmigen soll und nicht irgendwelche möglicherweise ergänzend verfügbare Software, die gar nicht zwingend erforderlich ist, greift für mein Verständnis das Datenschutzargument in Leere, denn das zu genehmigende CGM selbst wäre unbedenklich.


    Bitte um Entschuldigung bei allen, die ich mit meinem wiederholten Nachfragen genervt habe. War so nicht beabsichtigt. Shame on me.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das CGM läuft ja nur in Verbindung mit der App auf deinem Mobiltelefon.
    Ansonsten, werden die Werte zwar aufgezeichnet, aber du siehst sie nicht.

    Das heißt also, ich habe keine Chance die gemessenen bzw. aufgezeichneten Werte einzusehen, ohne dass ein (wie auch immer geartetes) zusätzliches Programm auf einer anderen Maschine dafür sorgt? Wenn mir also mein Mobiltelefon geklaut wird, der Akku leer ist, ich es zu Hause habe liegen lassen oder womöglich überhaupt keins habe, dann bin ich bezüglich der CGM-Werte tatsächlich aufgeschmissen? Es gibt für solche High-Tech-Teile nicht mal ein dösiges Lesegerät dazu, wie beim Libre?


    Fragende Grüße vom Arbyter

    Ich fragte darum so ausdrücklich nach der 'Stand-Alone-Funktionsfähigkeit', weil die KK doch das CGM als solches genehmigt. Oder hat jemand die Kostenübernahme für die Software beantragt? Und so lang die zusätzlich angebotene Software des Herstellers für das Erreichen der vereinbarten DM-Management-Ziele nicht zwingend notwendig ist, ist sie für den Genehmigungsvorgang im Grunde irrelevant. Wenn ich meine Daten ohne Not dem Hersteller in die Hand gebe, ist das meine Entscheidung. Ebenso dürfte für die Genehmigung die Art der installierten Programme auf meinem Mobiltelefon ohne Bedeutung sein.


    Mir scheint die Argumentation ähnlich, als würden demnächst weder blutige Schätzgeräte noch die dazu notwendigen Teststreifen bezahlt, weil ich die Messwerte ja in Googles kostenloses Online-Tabellentool eingeben kann (aber nicht zwingend muss) , auf welche möglicher Weise ebenfalls vom Hersteller, in dem Fall Google, zugegriffen werden kann.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Grundsätzlich fände ich es eine gute Idee, das auch von Seiten der KK Druck hinsichtlich Einhaltung des gesetzlichen Datenschutzes ausgeübt würde. Wenn ich nur nicht immer wieder den Eindruck gewinnen würde, dass es darum in erster Linie gar nicht geht.


    Vor allem Frage ich mich, in welcher Hinsicht ein CGM-System den Datenschutz verletzt?


    Grübelnde Grüße vom Arbyter

    Liebe Mitmenschen,


    ich stand gestern Abend in einer Diskussion nach drei oder vier Glühweinen vor der Herausforderung, einem 'selbsternannten Experten' (unser Omma musste auch immer Tabletten für ihr Zucker nehm') klar zu machen, dass unterschiedliche DM Typen unterschiedlicher Therapieanzätze bedürfen.


    Hintergedanke zum DM: Verschiedene Grunderkrankungen, die ein gemeinsames Symptom haben, nämlich das der Körper den BZ nicht selbst im gesunden Rahmen halten kann.


    Das Erste, das mir einfiel war der Vergleich: Stell dir vor, da kommt jemand humplend zum Arzt "Herr Doktor, ich kann kaum noch laufen, mein rechter Fuß tut so weh". Frage: Was könnte die Ursache sein? Vielleicht ein eingewachsener und entzündeter Zehnagel, vielleicht ist er in eine Scherbe oder einen Nagel getreten, vielleicht eine Bänderdehnung, vielleicht ein Gichtschub. Alles unterschiedliche Grunderkrankungen, die auch unterschiedlich behandelt werden müssen und nur Eins gemeinsam haben: Das Symptom 'Fuß tut weh'.


    Er hat's geschluckt, was ich bei dem vorher bereits zur Schau gestellten, enormen Fachwissen nicht verwunderlich fand.


    Meine Frage an euch: Habt ihr eine bessere Idee, wie man Ahnungslosen einfach und in kurzen Worten erklären kann, warum der DM-Typ wichtig ist?


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Moin Guenni,


    wie du bin auch ich Typ 2. Da wir als 2er, im Gegensatz zu 1ern, noch reichlich Insulin von der Bauchspeicheldrüse dazu bekommen, ist nach meinem Wissensstand das Verhältnis von Basal- und Bolusinsulin nicht ganz so eng zu sehen. Bei mir teilt sich der gesamte Tagesbedarf in ca. 2/3 Bolus (Novorapid) und 1/3 Basal (Levemir). Ein Basalratentest zeigte, das genügt für mich. Und je später ich meine Nacht-Basal-Dosis setze, desto besser ist mein Nüchternwert am folgenden Morgen.


    Der Aufsteh-Anstieg ist bei mir recht ausgeprägt. Das Biest geht wirklich sofort an die Arbeit und jagte den BZ problemlos in ein bis eineinhalb Stunden 90 - 100 mg/dl in die Höhe. Inzwischen ist bei mir das Erste nach dem Aufstehen: Licht an und blind 10 iE Bolus. Denn je später ich dagegen anspritze, desto mehr Insulin brauche ich, um das Biest wieder zur Ruhe zu bekommen.


    Aber bitte versteh mich richtig: Das ist >mein< Vorgehen und keine allgemeingültige Leitlinie.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das ist ein sehr einfaches Modell, es kann sicher teilweise schiefgehen, ist aber immer noch besser als nur hinterher zu reagieren,
    wenn der BZ voellig aus der Bahn ist.

    Doch, so wie es derzeit scheint, kann ich nur nachträglich reagieren. Ich vermute, ich habe gerade meinen ersten Infekt seit Beginn meiner 'Insulinkarriere' hinter mir. Ich vermute es, denn ich fühlte mich in keiner Weise krank. Jedenfalls nicht mehr, als die üblichen Befindlichkeitsschwankungen im Rahmen unterschiedlicher Tagesform. Andererseits habe ich aber keine andere Erklärung dafür, dass meine Bolusrate von heut auf morgen plötzlich beim 1,7fachen lag, was nach 4 Tagen auch wieder vorbei war. Einzige für mich momentan sinnvoll erscheinende Erkärung: Ich hab mir einen Infekt eingefangen, den das Immunsystem aber noch rechtzeitig in den Griff bekommen hat. Und ein Immunsystem auf Hochtouren hat eben seinen Preis.


    Ich will damit sagen, das mein Insulinbedarf plötzlich ohne erkennbare Vorwarnung in die Höhe ging. Nun kann ich aber bei einem hohen BZ (wenigstens zur Zeit noch) nicht ausschließen, dass ich mich einfach mal bei den KH verschätzt habe. Gerade jetzt zur Zeit von Weihnachtsmärkten/-feiern. Und ich weiß, dass BZ-Ausreißer nach oben, gerade wenn am Abend aufgetreten, bei mir auch Auswirkungen auf den Insulinbedarf des nächsten Tages haben können. Ich werde also derzeit eher nicht geneigt sein, wegen zwei oder drei erhöhten Messwerten meine Bolusrate 'vorausschauend' auf 160 % zu setzen. Also laufe ich leider doch der Entwicklung hinterher und kann nur nachträglich korrigieren. Aber ich hoffe demnächst auf etwas mehr Klarheit, bin ich doch seit Sonntag mehr oder weniger glücklicher Träger eines Libre-Sensors.


    Aber trotzdem Danke für deinen Hinweis Martin, den ich sehr wohl verstanden habe. Ich hoffe, den Rest bringt die Erfahrung dann mit sich. Wie sagt Professor Gerd Gigerenzer immer so schön: Intuition ist gefühltes Wissen.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Danke Pelzlöffel für die Mühe mit diesem gnuplot-Thread und den ausführlichen Erklärungen dazu. Die Kurven machen die Verläufe sehr anschaulich.


    Schade, dass die Einflüsse auf den Blutglucosespiegel in Art und Wirkung so vielfältig und individuell verschieden sind. Darüber hinaus sind sie für uns 'Normalsterbliche' ja auch nicht mal annähernd quantifizierbar. Etwas wie Muskelauffüllung, Dawn-Phänomen, Insulin-Reorptionsgeschwindigkeit, Bedeutung des Fettgehalts einer Mahlzeit, Auswirkung von Infekten oder dem weibliche Zyklus können wir maximal schätzen, aber nicht im Sinne einer in eine Formel einsetzbaren Zahl exakt bestimmen. Und selbst wenn wir es könnten, würde diese Zahl morgen oder schon in einer halben Stunde wahrscheinlich nicht mehr zutreffen.


    So bleibt wirklich nichts anderes übrig, als die konsequente Auswertung der eigenen BZ-Verläufe.


    Aber vielleicht ist das auch gut so, denn was hätten wir hier sonst noch zu schreiben bzw. zu diskutieren ;-)


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Dr. med. Dipl. theol. Manfred Lütz hat das schön pointiert mal in einem Vortrag so formuliert:


    Der innere Mediziner Rudolf Gross, Nestor der inneren Medizin in Deutschland, (Anm.: Gross/Schölmerich/Gerok 'Das Lehrbuch der inneren Medizin'), hat einmal gesagt: "Ob jemand gesund ist, hängt davon ab, wie viele Untersuchungen man macht." Macht man fünf Untersuchungen, sind 90 Prozent gesund, macht man zehn Untersuchungen, sind noch 80 Prozent gesund, macht man 20 Untersuchungen, noch 36 Prozent. Er hat das genau untersucht. Macht man 50 Untersuchungen, hat jeder irgendeinen pathologischen Wert, so dass man zu dem Ergebnis kommt: Gesund ist eine Person, die nicht ausreichend untersucht wurde.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Ob wir vielleicht einen eigenen Thread aufmachen sollten, um mal zu sammeln, WO die Freestylisten überall ihre Sensoren tragen? Vielleicht wäre das eine gute Hilfe, wenn wir da auch noch das Für und Wider, sprich also die Gründe für und Erfahrungen mit alternativen Setzstellen unter einem Themenstrang gebündelt hätten. Was meint ihr?


    Liebe Grüße vom Arbyter