Du hast auch nix widerlegt, weil statistisch gesehen die meisten T1er eben nicht die Zielwerte erreichen.
Natürlich hat er das widerlegt. Deine Aussage, dass eine KH-reiche Ernährung gar nicht funktionieren kann, weil die Effekte der KHs oder die Wirkung des Insulins nicht genau berechnet werden können, ist eben schlicht und ergreifend falsch. Genau das zeigen eben die vielen Beispiele auch von langjährigen Diabetikern ( Kappa, Arakon etc.) hier im Forum doch immer wieder. Glaubst du ernsthaft, dass die alle nur eine zufällige Glückssträne haben?
Ein noch krasseres Beispiel sind die Looper. Du probierst ja selbst gerade den Einstieg ins Loopen. Dann weißt du inzwischen sicher, dass der Loop eben ausnahmslos auf einem starren Algorithmus basiert, der essentiell darauf angewiesen ist, dass die vorgegebenen Berechnungen auch zum gewünschten Ergebniss kommen. Wenn die Insulinwirkung sich "von Stunde zu Stunde" zufällig und ohne Schema ändern würde, dann könnte ein Loop überhaupt nicht funktionieren. Wenn man also die Meinung vertritt, dass die ganze Rechnerei und die Faktoren eh Unsinn sind, dann macht ein Loop erst recht keinen Sinn.
In der Realität scheint es aber erstaunlich gut zu funktionieren, selbst wenn die gesamte Insulingabe nur auf den errechneten Prognosen basiert (non-bolus-mode). q.e.d.
Das die meisten Typ 1er die Zielwerte nicht erreichen, liegt in der Praxis eben nicht daran, dass eine KH-reiche Kost nicht funktioniert, sondern leider daran, dass
a) das Wissen über die, durchaus komplexen (eating-soon, up/down-regulation, FPEs, etc...), Zusammenhänge fehlt oder nicht verstanden wird (sehr schade)
oder
b) das viele keine Lust oder Zeit haben, den durchaus signifikaten Therapieaufwand im Alltag zu betreiben (was auch völlig legitim ist).
Für den Punkt b) muss es jeder für sich selbst abwägen, was einem lieber ist. Hier hat eine low-carb-Ernährung (wie von Grounded erklärt) als aufwandsarme Alternative auf jede Fall ihre Berechtigung, aber sie ist eben keine zwingende Notwendigkeit. Wen das wiegen, rechnen und häufiger nach dem Werten schauen nicht stört, der kommt auch mit High-Carb gut zurecht. Und wer eh ne Pumpe und CGM trägt und ein wenig technikaffin ist, der kann den Aufwand durch einen DIY-Loop auch auf ein absolutes Minimum reduzieren.
Selbst für den Punkt a) sind die Beispiele Legion. Wie viele der User hier konnten, alleine durch die Forenteilnahme und dem hier gewonnenem Wissen, ihre BZ-Verläuft ganz ohne Ernährungsänderung massiv verbessern? Wie kommt es, dass der HbA1c-Mittelwert in diesem Forum aus motivierten Leuten, so viel besser ist, als der allgemeine Durchschnitt?
Sogar aus den Looperkreisen sagen viele, dass alleine die Motiation sich wieder mit dem Diabetes zu beschäftigen und der Zugewinn an Wissen dadurch schon einen riesigen Effekt auf den BZ hatte, ohne das der Loop überhaupt eingeschaltet wurde.