Beiträge von DiaBuch75

    Es sind Vermutungen, basierend auf der Erfahrung von 15 Jahren Außendienst in der Pharmaindustrie. Verläßlichkeit ist das A und O, vollkommen richtig.

    Dass Roche nicht so richtig aus dem Knick kommt, liegt daran, dass eine gewisse Sättigung in Zeiten des Teststreifenzeitalters eingetreten war. Wann immer der Rubel rollt und damit die Notwendigkeit zu wirklich tiefgreifenden Innovationen übersehen wird, tritt ein, was beispielsweise bei Roche passiert ist. Sie hechten jetzt dem Freestyle Libre hinterher mit einem zu implantierenden System. Es gibt sicher Diabetiker, für die das die Lösung ist, aber es wird nicht an Freestyle Libre heranreichen können.

    Was die Insulinpumpen angeht, so hat sich außer Roche niemand wirklich an eine Patchpumpe herangewagt. Zu fest sitzt man NOCH mit den verschiedenen Schlauchpumpen im Sattel. Aber diese Zeiten werden sich auch ändern, sukzessive und schneller. Wie eingeschlafen man diesbezüglich hier ist, zeigt, dass selbst Ypsomed als damaliger Lizenzvertriebler der Omnipod nicht den Mut hatte, eine eigene Patchpumpe zu entwickeln, sondern die x-te Schlauchpumpe herausgebracht hat.

    Und die Patchpumpe von Roche gibt es ja, nur nicht in Deutschland!

    Diese Beispiele des geringen Mutes lassen sich beliebig in den Pharmasektor ausdehnen.

    Ich als Diabetiker erwarte Innovationen, die mit der Zeit gehen. Insulet läßt ebenfalls in Deutschland sein altes PDM weiterlaufen. Stand der Technik: 2012.........7 Jahre alte Technik.

    Wenn ich mir dagegen die Medtrum Homepage ansehe, und damit das neue kleine Steuergerät mit Touchfunktion, dann bin ich sehr optimistisch. Die Chinesen sind nicht dafür bekannt, jahrzehntelang zu warten. Es gibt also berechtigte Hoffnungen, dass aufgrund des aufkommenden Windes im Patchpumpen-Markt die Räder sich schneller drehen werden. Und ich denke, das ist es, was jetzt auch Insulet zu spüren bekommt.

    Abbott hat mit Freestyle Libre bewiesen, wie schnell man einen Markt komplett in Aufruhr versetzen kann. Und wer die Pharmasparte AbbVie kennt (ehemals Abbott), der weiß, dass es eben Firmen gibt, die sich nicht auf den Lorbeeren vergangener Tage ausruhen, sondern weitergehen.

    Deshalb bin ich von der Omnipod zur Medtrum-Patchpumpe gewechselt, weil ich aufgrund meiner persönlichen Analyse eine hohe Wahrscheinlichkeit für zügigere Innovationen sehe. Und da will ich dabei sein!

    Bezüglich des Patches folgende Antworten:

    Es gibt, was den Tragekomfort anbelangt, in meinen Augen keinen Unterschied. Natürlich ist das manuelle Setzen der Kanüle beim Medtrum Patch, wenn man vorher jahrelang die Automatik der Omnipod genossen hat, eine Umstellung und anfangs gewöhnungsbedürftig. Aber das ist schnell Routine.

    Bei der Frage, ob nun Stahlkanüle oder Teflonkanüle besser ist, schwanke ich. Beides hat seine Vorzüge. Wie einer der Vorredner schon sagte, kann die Stahlkanüle nicht so schnelll abknicken wie eine Teflonkanüle, sollte es im Bereich der Setzstelle zu größeren Bewegungen kommen.

    Was ich als komfortabel einstufe, ist die Tatsache, dass beim Medtrum Patch eine Vibrationsfunktion eingebaut ist. Das bedeutet, dass beispielsweise die Erinnerung, dass der Patch gewechselt werden muss, auch als Vibration direkt auf der Setzstelle ausgegeben wird. Dies kann man natürlich über das Steuergerät deaktivieren, wenn man es nicht möchte. Aber die Option als solche ist hervorragend.

    Von der Größe des Patches gibt es keinen großen Unterschied zum OmniPod. Die eckige Form des Medtrum Patches suggeriert zwar im ersten Moment, er sei größer, aber das ist unwesentlich.

    Komfortabel ist in meinen Augen auch, dass weniger Müll anfällt, da der Antrieb der Pumpe im Patch bei der Medtrum wiederverwendet wird. Zwar hat auch der Patch der Medtrum Batterien intus, aber nur zwei Stück. Der Omnipod hat 3.

    Insgesamt bin ich mit der Medtrum sehr zufrieden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass endlich wieder Bewegung in den Patchpumpen-Markt kommt. Und ich bin sicher, dass Medtrum noch viele Neuerungen in petto hat. Ich kann mir vorstellen, dass Medtrum die ersten sein werden, die bald eine App-Steuerung für ihr System herausbringen werden. Lassen wir uns überraschen.

    Bezüglich der Größe meinst du das Steuergerät? Nun, das ist natürlich Geschmackssache. Ich habe es immer bemängelt, dass sich am Steuergerät, dem PDM der Omnipod, seit 2012 nichts getan hat, von einem Farbwechsel mal abgesehen. Die Software auf dem Gerät ist altbacken. Wenn man sich allein die Einstellungen von Datum und Uhrzeit anschaut......

    Und dass es doch recht klobig war.

    Die Sensoren der Medtrum sind, soweit ich es vom Probetragen beurteilen kann, schon sehr genau. Sie haben sich auch seit Ende letzten Jahres verbessert, da der Algorhytmus nochmals überarbeitet wurde. Natürlich kommt es ab und zu vor, dass Sensoren stärker abweichen. Hier ist, wie bei jedem CGM, doch immer noch die Kalibrierungskontrolle angesagt. Ich persönlich verlasse mich grundsätzlich nicht einzig und allein auf einen Sensor, auch nicht auf die von mir regulär getragenen Free Style Libre. Ab und zu ist mal ein faules Ei darunter. Aber das ist normal.

    Was die Verlängerung der Sensoren der Medtrum angeht, so habe ich es geschafft, einen mal einen kompletten Monat zu tragen. Allerdings ist insbesondere dann Kontrolle angesagt. Es kann nämlich sein, dass nach der offziellen Tragedauer die Wahrscheinlichkeit für ungenaue Werte zunimmt, da sich das Immunsystem des Körpers immer mit einem Fremdkörper beschäftigt. Und jeder noch so kleine Sensorfaden ist nunmal ein Fremdkörper und kann im Laufe der Zeit Bestandteile des Immunsystems anlagern und somit ungenau werden. Je nach Individuum.

    Über solche Dinge wird sich INSULET vielleicht ärgern, wenn Mitarbeiter zum Mitbewerber wechseln. Aber das ist ein alltäglicher Vorgang in der Medizintechnik- und Pharmabranche. Hier werden jeden Tag durch Headhunter Mitarbeiter abgeworben. Das ist nichts Ungewöhnliches. Vor allem wenn es sich um spezialisierte Produkte und Segmente handelt, in denen es wenige qualifizierte Mitarbeiter gibt.

    Und so ähnlich sind sich die Pumpen auch wieder nicht. Es fängt bereits beim Setzen der Kanüle an. Dann kommt hinzu, dass die Kanülen unterschiedlich sind. Der Aufbau der Software ist anders. Die Klebefläche des Patches ist nicht verbleichbar. Allein die Form und die Art und Weise der Aktivierung sind nicht vergleichbar. Weiterhin gibt es allein schon Unterschiede bei der anfallenden Abfallmenge.

    Ich habe sowohl den Patch der Medtrum als auch den Pod der Omnnipod auseinandergebaut. Überall Unterschiede. Die Medtrum ist keine Kopie der Omnipod. Das sieht man auf den ersten Blick. Wenn es sich um Kleinstpatente handeln sollte, stellt sich die Frage, ob es bei bestimmten Funktionen und Teilen nicht einen Allgemeinheitsgrundsatz gibt.

    Ich kann nur wiederholen: Wenn sich eine Pharma- oder Medizintechnikfirma sicher ist, dann gibt es eine einstweilige Verfügung! Die existiert hier aber nicht.

    Insofern muss man davon ausgehen, dass selbst INSULET sich nicht sicher ist, aber erstmal bei den Händlern zumindest Unfrieden säht mit den jetzt sichtbaren Folgen.

    Ich habe nach einigen Telefonaten mit wagen Andeutungen seitens der Versandhändler nunmehr das Unternehmen

    SPEZIMED gefunden, das sich von den Drohungen der Firma INSULET nicht ängstigen läßt, sondern weiter wie gewohnt

    beliefert. Mittlerweile haben Diabetologen und Patienten auch eine Info bekommen, dass die Medtrum A6 weiterhin auf dem deutschen Markt bleibt.

    Meine Krankenkasse, die TK, hat innerhalb von 3 Tagen jetzt die neue Belieferung genehmigt.

    Auch andere Patch-Pumpies, die auf Medtrum setzen, sollten jetzt nicht verzweifeln. Ich denke, der Gedanke von INSULET ist gerade, soviel Unsicherheit wie möglich zu sähen, damit 1. keiner den Omnipod abgibt und 2. Diabetiker, die gewechselt sind, wieder panisch zu Omnipod zurückkehren.

    Klar muss jeder selber entscheiden, wieviel Nerven er investiert. Auf der anderen Seite bin ich zu lange Diabetiker, als dass ich tatenlos zusehen werde, wenn hier notwendiger Wettbewerb eingeschränkt wird. Denn nur durch Wettbewerb verbessern sich die Systeme für unsereins. Und seien wir ehrlich: Bei Omnipod hat sich seit 2012 nicht viel getan. In der Zeit haben andere Hersteller wesentlich mehr Dynamik in den Weiterentwicklungen gehabt.

    Nur mal eine naive Frage: Könnte es eventuell um den Sensor gehen? Der sieht ja dem Dexcom sehr ähnlich :/

    Wenn etwas klar ist, dann folgendes: Keiner weiß etwas! (Wenn es Dexcom beträfe, hätte ja Dexcom etwas unternommen.

    Aber hier schwingt Insulet den Hammer.

    Insulet hat weder eine einstweilige Verfügung, noch irgendeine Art der Kommunikation, die Aufschluss darüber gibt, was überhaupt los ist. Ich habe sogar die Insulet-Hotline angerufen, um meinem Unmut Luft zu machen. Die Mitarbeiter dort wissen nicht das geringste, worum es geht.

    Ich komme aus der Pharmaindustrie und weiß genau, wie so etwas normalerweise abläuft bzw. ablaufen muss.

    Auch die Aussage, die Zulassung der Medtrum sei gefährdet, ist Nonsense. Momentan ist nur sicher, dass die Händler von Insulet unter Druck gesetzt wurden, teils mit der Androhung von massiven Schadenersatzforderungen im Millionenbereich.

    Daraufhin haben Händler wie DiaExpert gelinde gesagt den Schwanz eingekniffen.

    Ich selber habe jetzt mehrere Schritte in die Wege geleitet, um Sachverhalte prüfen zu lassen, da ich einerseits meine Versorgung mit Medtrum-Zubehör in Gefahr sehe, zum anderen das Geschäftsgebahren von Insulet nicht unterstützen und somit nicht zur Omnipod zurückkehren werde.

    Fakt ist auch: Im Pumpen- und Sensorbereicht sieht vieles ähnlich aus, die Grundprinzipien sind die gleichen und die Chinesen müssen nichts kopieren, da sie selber genug Experten vor Ort haben.

    Für mich sieht es nach einem Politikum aus und des Ausnutzens der Monopol-Situation von Insulet.

    Ich selber bin seit 2 Monaten Medtrum-Träger.

    1. Welche Krankenkasse soll gesagt haben, Medtrum würde die Zulassung verlieren? Bitte nennen!

    Krankenkassen dürfen derartige Aussagen gar nicht treffen.

    2. Es eine Klage wegen MÖGLICHEN Patentverstoßes. Es ist nicht einmal sicher, ob wirklich einer vorliegt.

    3. Diese Klage gibt es nur in Deutschland. Sehr seltsam, oder?

    4. Wer das Innenleben des Medtrum Patches mit dem OmniPod Pod einmal vergleicht, wird kaum Übereinstimmungen

    feststellen. Die Frage: Wo ist da ein Patentverstoß? Das Grundprinzip kann es nicht sein, da ansonsten alle Pumpenhersteller in Deutschland sich gegenseitig verklagen könnten.

    5. Warum gibt es keine einstweilige Verfügung? Die Händler haben aufgrund der Drohung von INSULET die Tore zugemacht.

    6. INSULET ist ein amerikanisches Unternehmen, dass 2018 Ypsomed aus dem Lizenzvertrieb geworfen hat. INSULET wolltte sein Ding alleine machen in Europa. Jetzt bekommt INSULET, bislang noch Monopolist mit einer Patchpumpe, plötzlich Wettbewerb. Und dann noch von einer CHINESISCHEN Firma.

    Für mich schmeckt das nach einer gehörigen Portion Politik.

    Bis vor zwei Monaten war ich auch Omnipod-Träger. Sollte MEDTRUM tatsächlich gehen müssen, wovon ich momentan nicht ausgehe, werde ich das Geschäftsgebaren von INSULET nicht unterstützen. Die Omnipod ist aufgrund dieses Verhaltens für mich Geschichte. Wer Händler so unter Druck setzt, dass die ihre Patienten aus Angst nicht mehr beliefern, der darf dafür nicht belohnt werden.