Wahrscheinlich kommt mein Post jetzt zu spät, aber ich schreibe das mal trotzdem...
Da du laut Ausgangspost Bier und Whiskey gut zu finden scheinst, gehe ich mal darauf ein. Denn diese beiden Alkoholika wirken bzgl. des Diabetes massiv gegensätzlich und müssen daher auch völlig unterschiedlich angegangen werden.
Bier hat einen extrem hohen glykämischen Index (vergleichbar mit Traubenzucker) und geht daher sehr schnell ins Blut und verursachst schnelle, hohe Peaks, weil es neben dem Alkohol auch noch viele Kohlenhydrate enthält ("flüssiges Brot"). Gleichzeitig ist die glykämische Last bei Bier aber sehr gering, sodass der Effekt auch schnell wieder abklingt.
Ich handhabe es so, dass ich bei Bier gegen den Peak ein klein wenig Insulin spritze. Wirklich nicht viel. Für 0,5l Pils 1-2 Einheiten Humalog 30-45 Minuten vor Trinkbeginn (die Vorlaufzeit hängt primär vom verwendeten Insulin ab), um den Peak etwas einzufangen. Insgesamt wäre das für die Kohlenhydratmenge eigentlich zuwenig, aber das gleicht sich dann mit dem blutzuckersenkenden Effekts des Alkohols wieder aus. Es geht mir da wirklich nur darum, den Peak etwas zu glätten.
Bei Whisky sieht das Ganze dann schon anders aus. Gerade wenn man sich sehr feine Single Malts einverleibt, die ja so zwischen 40% und bis zu 55% und aufwärts bei Fassstärke liegen, sollte man natürlich diese nicht mit Insulin abdecken (sind ja keine Kohlenhydrate drin) und am besten auch ein gutes "Fundament" haben. Das heißt, möglichst vorher oder währenddessen genau die Dinge essen, die man als Diabetiker normalerweise eher meidet. Viel Fett und Stärke kommt da immer gut...Pizza, Lasagne, etc.
Alles, was den Blutzucker zeitverzögert steigen lässt, ist hier sehr gut geeignet. "Normaler Zucker" (Einfach- und Mehrfachzucker) ist zu meiden und Vielfachzucker wie z.B. Stärke in Kombination mit viel Fett funktioniert meistens ganz gut.
Man kann natürlich auch die Basalrate reduzieren, um das Alkohol-Tief zu vermeiden, aber meine persönliche Einstellung ist, dass ich an den Rahmenfaktoren nichts ändere, sondern versuche, kontrolliert mit dem Essen dagegen zu arbeiten. Wenn schon Völlerei, dann auch so richtig.
Mein Post ist hier keine medizinische Beratung, sondern spiegelt nur meine Erfahrungswerte wider. Am Ende ist sowas eine sehr individuelle Sache, die von sehr vielen Faktoren wie z.B. Körpergewicht, Alter, Insulinsensitivität, etc. abhängt.