Beiträge von Kappa

    Soweit ich mich erinnere, besteht zwischen der vivoactive 4 und 3 technisch kein großer Unterschied, nur hinsichtlich der werksseitigen Software bzw. freigeschalteten Funktionen. Die Watchfaces für xDrip sind identisch. Deshalb kannst du im Grunde meinen Erfahrungsbericht hier auch auf die 4 übertragen. Es gibt auch aussagekräftige Videos auf YouTube.


    Die 4 hat im Vergleich zur 3 zusätzlich animierte Sport-Trainingspläne und einen Musikplayer. Wer nur eine Uhr braucht, die Uhrzeit und Blutzucker anzeigt, dem reicht die preiswertere vivoactive 3.


    Das Beste an den Vivoactives ist die lange Akkulaufzeit von etwa 8 Tagen (ohne GPS und Pulsmessung, wenn man sie nachts ausschaltet sogar mehr) und dass das passive Display immer eingeschaltet ist. Lässt sich tagsüber gut ablesen, mit Hintergrundbeleuchtung ist es farblich aber nicht sehr brillant. Einziger Haken ist, dass das Watchface auf der Uhr nicht gleichzeitig mit dem BZ-Wert auf dem Handy aktualisiert wird. Deshalb kommt es manchmal vor, dass der Wert auf der Uhr ein paar Minuten älter ist als auf dem Handy (je nachdem, wann man gerade draufschaut). Damit kann man aber leben.

    Die Kalibrierungskurve zeigt das Verhältnis zwischen Sensorwert und Blutzucker bzw Glukose. Steht zwar slope = Steigung = 1 drüber, isses aber in der Regel nicht (nur am Anfang bei neuem Sensor). Bei m=1 hätte der Sensor keine Abweichungen weil beide Achsenwerte gleich groß sind, also die Gerade unter 45 Grad verläuft. Wenn man kalibriert, weil eine Abweichung besteht, ist die Steigung immer ungleich 1.

    Hab jetzt mein zweites Laborergebnis, seit ich xDrip benutze:


    1. Quartal 2020: Labor 5,6 %, xDrip (90 Tage) 5,6 %

    2. Quartal 2020: Labor 5,7 %, xDrip (90 Tage) 5,6 %


    Liegt also sehr nahe beieinander. Kalibriere den Libre 2 alle 3-4 Tage mit Accu-Chek Guide. LibreLink prognostizierte jeweils 5,2 bzw. 5,4 % (fast 100% auch gescannt und in Libre View). Das bestätigt, dass der Libre bei mir generell zu niedrig misst. Eigentlich könnte ich mir die Labor-Messung wegen dem HbA1c auch sparen, aber mich interessieren schon die anderen Blutwerte (insbesondere hinsichtlich der Nierenfunktion). Und ist ja auch immer wieder spannend.


    Den Libre 2 habe ich erst im Herbst 2019 bekommen. Vorher, ohne Alarme, ohne Kalibrierung (mit Libre 1) und vor der Nutzung von xDrip lag mein Labor-HbA1c übrigens deutlich höher, bei 6,3 %. LibreLink ebenfalls zu niedrig.

    In folgendem Thema hatten wir die Ursachen von nächtlichen Schwankungen schon mal besprochen, dort ist auch eine Kurve gepostet.

    CGM - Messgenauigkeit im Schlaf


    Wenn man xDrip verwendet und sich darin die unkalibrierten minütlichen Rohdaten des Libre anzeigen lässt, sieht man, dass die Werte tatsächlich noch viel stärker schwanken, als in der geglätteten Kurve von Libre Link erkennbar. So habe ich auch festgestellt, dass jedes Mal, wenn ich aufstehe, der Blutzucker unmittelbar um 25-30 mg/dl ansteigt, aber nur für rund 10 Minuten, dann fällt er von selbst wieder auf das ursprüngliche Niveau zurück. Das ist kein Sensor-Messfehler, sondern tatsächlich so und im Blut auch messbar. Ich glaube, July95 hat bei sich dieses Phänomen ebenfalls beobachtet. Heute Morgen bin ich erst um 8:15 Uhr aufgestanden, da sieht man in den Rohdaten (weiße Punkte) sehr gut diese kurze Spitze:


    Das könnte der Grund dafür sein, dass bei dir aleks.t1d die Werte angestiegen sind, nachdem du kurz aufgestanden warst. Wenn man dann meint, es ist ja alles wieder in Ordnung, könnte das eine Fehleinschätzung sein und kurze Zeit danach gefährlich werden.


    Deshalb besser nicht ignorieren. Muss man aber individuell beobachten und Erfahrung sammeln. Ich habe meinen Niedrig-Alarm bei 75 eingestellt und reagiere, je nachdem, welches Gefälle die Kurve hat und was die schnelleren Rohdaten zeigen. Der Alarm in xDrip hat den Vorteil, dass er sich nach der eingestellten Snooze-Time wiederholt, falls der Blutzucker nicht gestiegen ist. Wenn man den Alarm dagegen in LibreLink einmal bestätigt hat, passiert danach nichts mehr.

    Als modernere Standalone-Uhr mit dem Dexcom geht die Bluejay X2. Die hat eine spezielle Version von xDrip, xDrip Core, quasi als Betriebssystem drauf. Deshalb sind aber andere Apps bzw Funktionen glaube ich eingeschränkt.

    Bluecon

    ist das nicht der Bluereader? Beim ergoogeln stand, das sei eine Software zur Datenlöschung, aber damit werde ich nicht schlauer

    Sorry, das Ding heißt Blucon Nightrider von Ambrosia Systems, deshalb findet Google nichts. Ist schon in den xDrip Einstellungen falsch geschrieben.

    Für Watchdog hab ich keinen Bedarf, da keine Datenlücken von mindestens 20 Minuten da sind. Kann aber wahrscheinlich nicht schaden.


    Bluecon ist doch ein Transmitter, den wir gar nicht nutzen.

    Hier sind meine Bluetooth Einstellungen in xDrip. Vergleich die mal mit deinen. Watchdog hab ich nicht aktiviert.



    Die Corona App habe ich bewusst nicht installiert, ist mir technisch zu riskant. Betreibe das Handy in Minimal Konfiguration, hatte auf dem vorherigen Probleme mit anderen Bluetooth nutzenden Apps.

    Die Fragen des Kundendienstes hängen in wesentlichen davon ab, aus welchem Grund man reklamiert. Wenn beispielsweise eine eindeutige Fehlermeldung im Ereignisprotokoll vorhanden ist, die einen Sensordefekt bestätigt, oder der Sensor irrwitzige Werte liefert, spielt das verwendete Lesegerät überhaupt keine Rolle und interessiert niemanden.


    Wenn man aber einen dauerhaften Verlust der Bluetooth-Verbindung bzw. der Alarme bemängelt, wird da schon genauer nachgefragt – aber nur, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Schließlich kann es ja auch an Einstellungen oder der Hardware des Handys liegen. Deshalb haben einige bei der Reklamation der fehlerhaften K-Sensoren bewusst das Lesegerät zum Starten verwendet, damit die Verantwortung zweifelsfrei beim Hersteller liegt. In der Folge bekamen sie zwar auch noch ein neues Lesegerät zugesandt, schlussendlich wurde aber doch erkannt, dass es an den Sensoren lag.


    Ich bin auch der Meinung, dass der Kundendienst nicht feststellen kann, ob man die gepatchte App verwendet. Wie Gendra schon sagte, ist die Versions-Nummer mit der ursprünglichen Original-App, die ja immer noch zulässig ist, identisch. Die Seriennummer wird bei jeder Installation der App (auch der gepatchten) neu erzeugt.


    Falls man den kastrierten Patch ohne Verbindung zu Libre view verwendet, könnte theoretisch nur auffallen, dass keine Daten in Libre view vorhanden sind. Das kann man damit begründen, dass generell keine Internetverbindung des Handys zugelassen wird (kein WLAN aktiviert oder im Router blockiert). Ich halte es aber aus datenschutzrechtlichen Gründen für ziemlich unwahrscheinlich, dass der Kundendienst überhaupt Zugriff auf die Inhalte von Libre view hat.

    Kannst du ganz normal reklamieren. Was eine gepatchte App ist, weißt du natürlich nicht. Da wird in der Regel nicht nach gefragt, kann der Kundendienst mit vertretbarem Aufwand auch nicht feststellen.

    Es wird nach der Seriennummer und eventueller Fehlermeldung in der App gefragt, steht in Hilfe - Ereignisprotokoll. Wenn du Ersatz bekommst, ist meist ein Rücksendeset dabei.

    Ich habe auch viel über sehr ungenau/falsche Werte und deutlich zu früh ausfallende Sensoren gelesen.

    Der frühzeitige Ausfall war ja die einzige Kinderkrankheit. Abbotts Kundendienst meinte, die Sicherheitsabschaltung in der Firmware war zu streng. Vermutlich haben einfach die Batterien nicht durchgehalten.


    Kein Sensor misst exakt. Deshalb hört man immer Klagen. Es liegt dann in der Natur der Sache, dass die Beschwerden bei einem Produkt, das den größten Marktanteil hat, häufiger sind. Vieles davon ist darauf zurückzuführen, dass der Unterschied zwischen Gewebezucker und Blutzucker nicht verstanden wird. Es ist auch unfair, ein Schätzeisen mit einem anderen Schätzeisen (Teststreifen) zu kontrollieren.


    Abbott scheint eine Sicherheitsreserve programmiert zu haben, da der Libre bei vielen 10-25 mg/dl zu wenig anzeigt. Diese Abweichung ist aber ziemlich stabil, sodass er sich gut kalibrieren lässt. Deine Umfrage hier zeigt ja, dass die meisten Nutzer zufrieden sind, obwohl sie nicht repräsentativ ist. Der Libre hat aber auch in der Looper-Szene einen guten Ruf, das spricht für sich. Mit der gepatchten App wird er zum kleinsten CGM der Welt mit einer relativ langen Laufzeit.

    Kann man aber genauso bei ICT machen, um zu sehen, was das Basalinsulin eigentlich bewirkt, ob es reicht und wo evtl Spitzen oder Tiefen liegen.


    Das Wirkprofil des Basalinsulins und der Injektionszeitpunkt müssen zum Biorhythmus passen. Tresiba braucht man eigentlich nur eine Injektion in 24 Stunden. Mehrere Injektionen können die Wirkung glätten, was aber auch nachteilig sein kann, wenn man morgendlichen Anstieg hat. Die Anpassung ist nicht einfach aber machbar.