Beiträge von Kappa

    Ja, in deinem Diagramm sieht man sehr schön den Ping-Pong-Effekt, auch hinsichtlich der Abweichungen zwischen Blut und Sensorwert. Man sieht, dass die gescannten Werte häufig in Verlängerung eines stark fallenden oder steigenden Trends liegen, die Kurve selbst wird zwischen den Messpunkten gemittelt. Wenn du in solchen Momenten blutig misst, hast du immer extreme Abweichungen, wegen der schon genannten zeitlichen Abweichung zwischen Blutzucker und Gewebszucker. Wenn du es schaffst, einen stabileren gleichmäßigen Verlauf hin zu bekommen, werden auch deine Abweichungen kleiner.


    Dass der Libre dennoch häufig zu niedrig misst, ist allerdings leider normal. Viele stellen fest, dass er an einigen Tagen der Laufzeit recht genau ist, zumeist aber um etwa 10-25 mg/dl zu niedrig. Das scheint eine von Abbott in den Algorithmus eingebaute Sicherheitsreserve zu sein. Um das zu beseitigen, muss man den Libre kalibrieren – geht im Grunde ja auch im Kopf, technisch aufwendiger aber mit der gepatchten App und xDrip.


    Generell soll es für die Genauigkeit von Sensoren wichtig sein, ausreichend zu trinken. Manchmal hilft auch eine andere Setzstelle. Hatte den Libre anfangs ziemlich hoch am Arm unter dem T-Shirt sitzen und bessere Werte, nachdem ich ihn tiefer bzw. näher zum Ellenbogen platzierte. Kann mit dem Fett/Muskelanteil zusammenhängen.

    Ich will gar nicht bestreiten, dass Low-carb eine Erleichterung sein kann. Ist auch klar denn, kleine Zahlen im Input = kleinerer Fehler im Output.

    Damit bringst du es auf den Punkt. LowCarb ist schon einfacher - keine Frage - aber im Grunde eine Kapitulation vor der Herausforderung. Man geht damit dem Problem aus dem Weg.


    Aber die allgemeine Aussage von dir, dass eine BE-Berechung von vorneherein nur Blödsinn ist und größere KH-Mengen sowieso nicht kontrolliert werden können, ist in meinen Augen (sry) Bullshit.

    Wenn man bereit ist einen erhöhten Therapieaufwand zu betreiben und neben BZ und KH-Menge auch noch ein paar andere Faktoren berücksichtigt (Bsp von Kappa oben), dann kann man sehr wohl auch mit KH-haltiger Ernährung einen sehr normnahen Verlauf erreichen. Dazu muss man nichtmal Looper sein

    Vielen Dank für die deutlichen Worte. Genauso ist es. Erfordert allerdings ohne Loop eine hohe Aufmerksamkeit. Hier die letzten 24 Stunden: Trotz 174 g KH 100% im verminderten Zielbereich 80 - 160 mg/dl - wäre wohl bei einem Gesunden nicht viel anders. Bin auch keine Maschine und die 100% schafft man nicht dauerhaft, aber der mögliche Erfolg motiviert mich jeden Tag aufs Neue.



    Zum Diabetologen muss man natürlich immernoch für seine Rezepte und Verordnungen, aber ich denke bei den meisten Loopern dürfte der medizinische Teil in unter 5min mit einem "ist doch alles bestens, auf Wiedersehen" abgehakt sein.

    Ebenfalls richtig - mit zunehmenden Kenntnissen und Verbesserungen wird der Arzt / die Ärztin therapeutisch praktisch überflüssig. Die haben in der Regel sowieso zuwenig Zeit und werden für Beratungen nicht angemessen bezahlt.

    Mit meinem Beispiel oben wollte ich zum Ausdruck bringen, dass es auch ohne Verzögerung des Bolus funktionieren kann. Wenn ich mir deine Kurve anschaue, sieht man aber, dass du eine Stunde nach dem ersten Teilbolus ziemlich abgesakt bist, d. h. ohne Verzögerung würdest du richtig abstürzen.


    Das liegt am Wirkprofil von FIASP, es wirkt schon nach einer Stunde richtig stark, stärker als die KH. Kann ich bei mir ebenfalls bei großen Boli beobachten. Deshalb splitte ich, allerdings nicht 40/60 % sondern 60/40 % und gebe mir den 2. Teilbolus erst nach 1,5 Stunden, wenn die BZ-Kurve nach dem ersten Absaken wieder ansteigt (und da eine Verzögerung mit ICT nicht möglich ist). Meistens ist der Zeitpunkt gleich und mein üblicher KH-Faktor passt. Manchmal sehe ich am Verlauf der BZ-Kurve allerdings, dass das noch zu früh ist (da die Kurve noch nicht steigt) und muss sogar 2-2,5 Stunden nach dem Essen mit dem 2. Teilbolus warten.


    Diese Orientierung am Verlauf der BZ-Kurve hat den Vorteil, dass man auch die Dosis für den 2. Teilbolus ggf. noch korrigieren kann. Je länger man warten muss, bis die Kurve nach dem FIASP-bedingten Abfall nach dem Essen wieder ansteigt, umso geringer wird die erforderliche Restdosis, da ja die KH kontinuierlich verstoffwechselt werden. Wenn ich den 2. Teilbolus zeitlich nach hinten verschiebe, verwende ich als Dosis den Korrekturvorschlag der Vorhersage von xDrip – das kommt meistens ganz gut hin. Hatte vereinzelt schon Fälle, in denen ich den 2. Teilbolus ganz weglassen konnte (wahrscheinlich durch erhöhte Mitwirkung der Leber). Vielleicht bist du deshalb gegen 4:00 Uhr nachts abgestürzt (du hattest ja auch noch etwas IOB beim ersten Bolus), deine Gesamtdosis war offensichtlich zu hoch. Der Zeitpunkt des 2. Teilbonus hat sehr großen Einfluss auf den weiteren Verlauf. Trifft man ihn richtig, bleibt die Kurve flach – ist man zu spät, steigt sie stark an – macht man es zu früh, stürzt man eventuell ab.


    Diese Vorgehensweise (Injektionszeitpunkte in Abhängigkeit vom BZ-Verlauf) lässt sich aber mit einer normalen Pumpe nicht automatisieren (allenfalls mit einem Loop). Um das zu praktizieren oder zumindest mal zu beobachten, müsstest du früher zu Abend essen, damit das Ganze nicht während des Schlafs passiert.

    Du bist aber auch sehr ehrgeizig und streng mit dir. Wenn man nach einer Korrektur nach oben unter 160 landet, hat man eigentlich alles richtig gemacht. Wenn ich nach einem heftigen Tief nach oben korrigiere, bin ich häufig zu ungeduldig und werfe noch mehr KH nach, weil man es nicht gleich in der Kurve sieht. Die anschließende Korrektur nach unten dauert dann auch wieder. Mit deiner Kurve wären viele happy, dein Mittelwert ist auch richtig gut!


    Gestern gab's einen Teller frisch gekochte Spaghetti mit Ei und Sahnesauce. Der Bolus von 17 IE liegt gerade so an der Grenze, bei der ich mit schnellen KH nach dem Essen noch nicht abstürzte. Habe deshalb den Bolus nicht gesplittet. Außerdem war noch minimal IOB vom Frühstück aktiv, sodass die Leber mitgewirkt hat (eating-soon). Hier das perfekte Ergebnis:



    Läuft aber nicht immer so toll. Habe mit der Abschätzung der Menge der KH einen Volltreffer gelandet. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, welche Beilage bzw. Sauce man mit den Spaghetti isst. Damit könntest du noch experimentieren.

    Wie ist das denn mit der zeitlichen Synchronisation mit xDrip beim Mi Band? Bei meiner Garmin ist der angezeigte Wert vereinzelt bis zu 7 Minuten verzögert. Gibt's das beim Mi Band auch oder kommen die Werte sofort mit der Aktualisierung in xDrip rein?

    Dass die Sensoren in den ersten Stunden oder am ersten Tag nach dem Setzen etwas wirre Werte liefern oder größere Abweichungen haben, ist nicht ungewöhnlich. Ist auch beim Dexcom häufig so. Das „Vorglühen“ bzw. Pre-Soaking kann eventuell helfen, muss man ausprobieren.


    Deshalb macht es auch wenig Sinn, am 1. Tag zu kalibrieren. Damit beginne ich frühestens am 2. Tag, falls überhaupt erforderlich. Jede Abweichung kleiner 10 mg/dl zur blutigen Messung ist richtig gut und kann ignoriert werden, liegt ja schon im Bereich der Toleranz der Teststreifen.


    Größere Abweichungen kommen auch bei steigenden oder fallenden Trend der Glukosekurve zustande, weil der Gewebezucker (Sensorwert) um 10-15 Minuten dem blutigen Wert hinterherhinkt. Das hat dann nur wenig mit der Genauigkeit des Sensors zu tun. Deshalb immer nur bei horizontalem Verlauf der Kurve vergleichen bzw. kalibrieren.

    Ich glaube Kathi und K@rline meinen den Follower und du meinst Nightscout.


    Der Follower wird im WLAN automatisch beliefern, unterwegs nur wenn mobile Daten aktiviert sind. Kann man in den Android Einstellungen unter Apps für xDrip auch unterbinden.

    Mein aufrichtiges Mitleid! Ich würde sagen, deine Aufzählung ist eine ungewöhnliche Ansammlung von Pech.


    Ich verwende den Libre seit mehreren Jahren und hatte noch nie Lieferprobleme bzw. fehlgeleitete Lieferungen. Dass du mit deiner letzten Quartals-Lieferung die defekten K-Sensoren erwischt hast, ist dummer Zufall. Ich hab meine vor ein paar Tagen bekommen und habe Glück – keine K-Sensoren. Sensorfehler, insbesondere kurz nach dem Starten, müssen nicht produktionsbedingt sein. Es kann auch sein, dass der Sensorfaden beim Setzen zufälligerweise geknickt wird und danach wirre Werte liefert.

    Phil@Typ1-gesegnet Deine Vorgeschichte führt mich zu folgendem Erklärungsansatz: Kann es sein, dass du dich durch den Loop in letzter Zeit deutlich verbessert hast, dich häufiger im normnahen Glukosebereich aufhältst, dein Insulinbedarf insgesamt abgenommen hat bzw. deine Sensitivität gestiegen ist? Ich mache nämlich seit einigen Wochen/Monaten bei mir eine ähnliche Beobachtung (ohne Loop) – musste meine Basaldosis um 20 % reduzieren und meine KH-Faktoren werden immer kleiner. Dr. Teupe erklärt das in seinem Buch mit einer Up-Regulation der Insulinrezeptoren an den Körperzellen. Bei längerfristig verminderter Insulinzufuhr erhöht sich die Anzahl der Rezeptoren und damit auch die Insulinsensitivität.


    Kapitel 17 Insulinrezeptor-Regulation

    (Der Link stammt von Ava – Ehre wem Ehre gebührt)


    Wie sich das konkret bei intensivem Sport auswirkt, kann ich nicht beurteilen. Theoretisch ist aber vorstellbar, dass sich eine nur geringe Menge Basalinsulin oder ein noch minimal wirksamer Restbolus stärker auswirken und man insbesondere bei körperlicher Anstrengung schneller unterzuckert bzw. mehr KH nachwerfen muss, um stabil zu bleiben. Ist schon ziemlich heftig, was du während der Radtour zuführen musstest.


    Basalrate lief auf 20% (dem Loop kann ich bei hoher Belastung nicht vertrauen und auf 0 geht nicht um Insulinmangel zu verhindern).

    Deshalb frag ich mich, warum du die Basalrate nicht komplett abgeschaltet hast. Kurzfristig geht das doch, ohne einen Insulinmangel zu verursachen, oder? Das machen doch ein Loop oder teilautomatisierte Pumpen (Hypoabschaltung) zeitweise auch.

    Bei Androiden haben Verbindungsprobleme häufig mit Einstellungen des Handys zu tun. Beim IPhone bin ich leider raus. Verlange vielleicht mal an der Hotline Mitarbeiter, die auf die App und IPhone spezialisiert sind. Nicht so schnell abwimmeln lassen, die Funktion der App mit aktuellen IOS wird schließlich garantiert.

    Hier ist noch der Link zu dem Beitrag, wie man einen xDrip-Follower einrichtet:

    Libre 2 Entschlüsselung


    Ich habe den Follower auf einem Tablett, das sich im gleichen WLAN-Netz wie das Handy befindet, und bekomme dort die 5-Minuten-Werte und auch die Eingaben sofort und identisch wie auf dem Master-xDrip angezeigt. Gravierende Abweichungen habe ich nicht beobachtet, auch keine Verbindungsprobleme. Man sollte darauf achten, dass man auf beiden Geräten die gleiche xDrip-Version installiert und darin auch die gleichen Einstellungen (z.B. in der Vorhersage) hat. Auf dem Follower kann man auch eigene Alarme einstellen oder die Alarme deaktivieren. Mir hat jemand berichtet, dass er die Werte seiner Frau auch über Mobilfunk erhält, wenn sie unterwegs ist.