Beiträge von Kappa

    Hier stand auch schon im Thema zum Patentstreit, dass manche Kassen mittlerweile problemlos einen Wechsel bzw die Wahl zulassen. Ich glaube, es war die Barmer oder DAK. Möglicherweise hat Dexcom den Preis gesenkt. Ich würde mal bei der Kasse fragen, was sie haben wollen.

    Der Sensor sendet jede Minute einen Wert, den man aber in der App nicht sieht. Der Pfeil resultiert aus der Differenz zum letzten oder den letzten Werten. Wenn du zwar tendenziell fällst aber kurz vor der Messung aufgestanden bist oder einen Adrenalinschub hattest, kann der Blutzucker für einige Minuten wieder steigen und du bekommst einen Pfeil nach oben statt nach unten. Das sind kurzfristige Schwankungen, die in der Kurve weggeglättet werden.


    Bei steilen Verläufen ist blutiges Messen immer sinnvoll. Der Pfeil ist nicht zuverlässig.

    Ich hätte noch eine blöde Frage, und zwar habe ich nun diese Diabetes:M-App und kann sehen, wie viel Insulin noch aktiv ist, aber ich weiß noch nicht so recht wie ich damit umgehen soll.

    Zunächst ist wichtig, dass du den Bolusrechner richtig eingerichtet hast (Einstellungen), also KH-Faktoren, Korrekturfaktor und Wirkdauer passen. Setz die Wirkdauer erst mal auf 4,5 oder 5 Stunden. Zielwert 100-120, ist Geschmackssache. Je niedriger, umso mehr Hyporisiko, aber besserer HbA1c.


    Wenn ich den Rechner in Diabetes:M Android öffne und erst nur den Blutzucker eingebe, zeigt er oben ggf das IOB an und darunter Korrekturvorschläge. Da steht zB Du brauchst x g Kohlenhydrate oder x IE, um den Zielwert zu erreichen. Steht da keine Korrektur, ist noch alles im Lot. Wenn du eine neue Mahlzeit, also zusätzliche KH eingibst, wird das IOB und eventuell noch nicht verdaute KH, also der Korrekturvorschlag, automatisch vom Rechner berücksichtigt.


    Du kannst das auch im Kopf machen. Wenn ich zB 4 Stunden nach dem Essen, wenn die KH größtenteils durch sind, ein IOB von 1,5 IE angezeigt bekomme, aber leicht fallend bereits beim Zielwert oder kurz davor bin und zu der Zeit einen KH-Faktor von 3IE pro BE habe, weiß ich, dass ich noch 0,5 BE nachfuttern/trinken muss.


    Man kann auch den Korrekturfaktor verwenden und sich am Blutzucker orientieren. Wenn 1 IE den Blutzucker zB um 30 senkt, dann wird mich ein IOB von 1,5 wahrscheinlich noch um 45 runter holen (sofern KH nicht mehr wesentlich wirksam). Bin ich noch bei 150 mit 1,5 IE IOB, werde ich ungefähr im Ziel landen.


    Die Berechnungen sind natürlich nur überschlägig und können von lang wirksamem Fett oder Bewegung zunichte gemacht werden. Bei Sport mit IOB immer Reserven einplanen.

    Was das Spiel zusätzlich verrückt macht, ist die Mitwirkung der Leber, auch bekannt als eating-soon Effekt (siehe spezielles Thema dazu). Das war bei mir der Hauptgrund für weniger Insulin, als ich niedriger kam. Weil ich häufiger korrigiert habe, hatte ich vor dem Essen immer wieder die Leber angeregt, Glukose zu speichern und so unbewusst den eating-soon Effekt ausgelöst. Dann brauche ich 20% weniger Bolus. Hat lange gedauert, bis ich das mit den Infos hier aus dem Forum durchschaut habe.


    eating soon


    Den Effekt bewusst mit einem Mini-Prebolus eine Stunde vor dem Essen auszulösen, ist übrigens auch eine gute Methode, um den Anstieg nach dem Essen zu reduzieren. Mache ich immer am Wochenende vor einem späten feudalen Frühstück.

    Ich finde es mega interessant wie viel weniger Insulin ich spritzen muss, seitdem ich mich mehr im unteren Zielbereich bewege.

    Diese Erfahrung habe ich auch gemacht – die Empfindlichkeit der Insulinrezeptoren an den Körperzellen nimmt zu. Man könnte auch sagen, eine auf höherem Blutzuckerniveau bestehende Resistenz nimmt ab.


    Aber leider funktioniert das auch in die Gegenrichtung. Dr. Teupe nennt das Up- und Down-Regulation der Rezeptoren. Nach einigen schlechten Tagen braucht man etwas mehr Insulin, nach guten Tagen wieder weniger. Wäre ja auch zu schön, wenn es einfach wäre. Ich muss deshalb manchmal auch meine Basaldosis um 5-10 % anpassen.


    http://www.diabetesdorfalthaus…ieLogikMeinesDiabetes.pdf


    https://www.researchgate.net/p…Down-Regulation_allgemein

    Ich habe eine Mikroalbuminurie mit 150mg gehabt. Ich bin unendlich traurig darüber. Mein Arzt hat mir jetzt ein ACE-Hemmer verschrieben und gesagt, wenn ich das mit dem Diabetes so wie aktuell weiterführe kann das wieder weggehen.

    Habt ihr damit Erfahrungen?

    Ja, ich war betroffen. Allerdings erst nach etwa 30 Jahren DM Typ 1mit einem HbA1c von 8-9 %. Bis dahin war alles gut und der Diabetes konnte mich mal kreuzweise. Mit Mitte 40 wurde dann erstmals Eiweiß im Urin gemessen und zwar mehrfach bestätigt, auch im 24h Urin.


    Bei der ersten Auffälligkeit sagte mein Hausarzt (Internist und Diabetologe) noch, dass eine Einzelprobe nichts zu bedeuten hat. Wie hier schon mehrfach erwähnt, gibt es dafür mehrere harmlose Erklärungen. Wenn man nach „Eiweiß im Urin“ googelt, findet man viele mögliche Ursachen. Nicht nur Frauen sind regelmäßig davon betroffen (Periode, Blasenentzündung) auch bei Männern kann es allein durch Sex ausgelöst werden.


    Mein Arzt meinte, dass es zunächst noch nicht behandlungsbedürftig aber irreparabel sei. Man könne nur ein Fortschreiten durch bessere Werte verhindern. Das war für mich der Schuss vor den Bug. Ich hab daraufhin mittels Sensor, schnellerem Insulin (Fiasp) und mehr Disziplin den HbA1c zunächst auf 6,5 % und dann auf 6,2 % reduziert. Nach zwei Jahren und bis heute, zehn Jahre danach, war kein Eiweiß mehr messbar. Meine Nieren haben sich wider Erwarten regeneriert.


    Deshalb bin ich der Meinung, dass man mit einem HbA1c um 6 % einen guten Kompromiss eingeht. Natürlich ist der HbA1c veraltet, ungenau und nicht alles, aber er liefert schon eine grobe Orientierung. Eine 5 vor dem Komma ist zwar ein Triumph und für mich auch eine persönliche Challenge, aber bei einer zeitweisen Erhöhung des Zielwertes und einem temporären rechnerischen HbA1c im Bereich einer niedrigen 6 lief alles durchaus entspannter mit weniger Hyporisiko. Wie oft im Leben/Beruf gilt auch hier die 80/20 Regel (Pareto Prinzip): Mit 20 % des Gesamtaufwands kann 80 % des Ergebnisses erzielt werden, während die restlichen 20 % mit 80 % des Aufwands die quantitativ meiste Arbeit erfordern.


    Nach dem Ereignis wurde bei mir noch längere Zeit engmaschig, alle drei Monate eine Urin-Einzelprobe analysiert. Irgendwann sagte mein Arzt aber, dass solche Einzelproben eigentlich überhaupt keine Aussagekraft haben und man die Funktion der Nieren nur im 24h Sammelurin richtig beurteilen kann. Das wird jetzt einmal im Jahr gemacht. Es kann nämlich auch sein, dass man kurzfristig Eiweiß ausscheidet, was sich dann in der großen Menge über 24h wieder relativiert. Ergänzende Informationen über die Funktion der Nieren liefern die Blutwerte GFR und Kreatinin.


    Nach allem was ich hier von dir lese stiniboer spricht alles für einen Fehlalarm. Lass das erst mal längerfristig im Sammelurin prüfen und mach dich nicht verrückt.

    Das kam heute bei Telegram bei mir an:

    Kann man denn den Libre 3 mittlerweile mit Diabox verbinden?


    Und ich verstehe die Meldung so, dass auch Abbotts LibreLink keine Daten mehr bekommt, wenn man keinen Libre view Account hat. Das entspricht ja wieder der Arbeitsweise der bisherigen LibreLink Version für den Libre2. Es widerspricht aber eindeutig der Vorgabe des G-BA für die Zulassung von CGM-Systemen:


    MVV_RL §3 Abs. 6: „Soweit der Einsatz des Gerätes eine Verwendung, Erhebung,

    Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener oder personen-beziehbarer Daten

    vorsieht, muss sichergestellt sein, dass diese allein zum Zwecke der Behandlung

    der Patientin oder des Patienten erfolgen und eine Nutzung ohne Zugriff Dritter,

    insbesondere der Hersteller, möglich ist.“


    Quelle: Wem gehören die Daten - diatec Kommentar Frank Best.pdf


    https://www.aerzteblatt.de/arc…ime-Messgeraeten-(rtCGM)-


    Mit dieser Begründung kann der Patient das System gegenüber der Krankenkasse ablehnen und ein anderes verlangen.

    Bezüglich Web Follower müsste aber eine Änderung in xDrip gemacht werden. Die Betroffenen sollten mal in der Looper Community schauen, ob es dort schon eine Meldung bzw ein Thema gibt und die xDrip Programmierer informieren, die sind dort aktiv, z.B. der Nutzer Keencave. Oder in GitHub.

    Habt ihr alle diesen xdrip Bolusrechner? Gibt es auch irgendwas unabhängig von Android?

    Bolusrechner mit einer verlässlichen Anzeige des IOB sind in den kostenlosen Apps Diabetes:M und xDrip+ sowie der kostenpflichtigen Pro-Version von mysugr. Aber die gibt's meines Wissens alle nur für Android. Ich befürchte, was Diabetes-Technik betrifft, ist man mit iOS ziemlich aufgeschmissen.

    Gestern eine Brezel gegessen mit 8BE, dachte ich hätte wunderbar gespritzt und hab mich dann erstmal für eine Stunde in eine richtig ekelige Hypo befördert, aus der ich erst rauskam als ich 4 weitere BE zusätzlich gegessen habe.

    Ein Absturz nach dem Essen kann zwei Ursachen haben: Entweder der KH-Faktor ist zu groß bzw. du hast dich bei den KH verschätzt, d. h. du hast überdosiert. Oder das Insulin wirkt im Verhältnis zu den KH zu schnell bzw. die KH werden langsamer verdaut bzw. verstoffwechselt. Insbesondere ein hoher Fettanteil, das kann schon ein dicker Butteraufstrich oder eine Sahnesauce sein, verlangsamte die KH erheblich – typisch dafür ist ein später Blutzuckeranstieg 4-5 Stunden nach dem Essen.


    Die große Herausforderung für uns ist, die Wirkung von KH und IE richtig einzuschätzen und zu synchronisieren. Ein Mittel dafür ist der Spritz-Ess-Abstand. Ist er zu gering, wirkt das Insulin zu spät und man hat einen starken Anstieg nach dem Essen. Ist er zu groß (manchmal spielen schon wenige Minuten eine Rolle), folgt ein Absturz, weil die KH zu spät kommen.


    Novorapid hatte ich vor zehn Jahren und dessen Wirkung ist im Vergleich zu moderneren Sorten sehr sehr träge. Für einen Spritz-Ess-Abstand hatte ich fast nie Zeit und Lust, deshalb regelmäßig extreme postprandiale Spitzen und folglich auch einen ziemlich hohen HbA1c. Mit dem Wechsel auf das wesentlich schneller wirkende Fiasp brauchte ich in der Regel keinen Spritz-Ess-Abstand und hatte dennoch deutlich geringere Anstiege nach dem Essen, meist blieb der Blutzucker unter 200. Allein dieser Insulinwechsel hat den HbA1c um etwa 0,5 Prozentpunkte verringert.


    Aber ein schnelleres Insulin hat nicht nur Vorteile, sondern ist auch bei großen Mahlzeiten mit viel KH und entsprechend hoher Dosis sehr anspruchsvoll. Ich habe für mich festgestellt, dass ich mir mit Fiasp und jetzt mit dem noch etwas schnelleren Lyumjev nie mehr als 12 IE (entspricht bei mir der Dosis für ca. 4 BE bzw. 48 g KH) auf einmal geben darf, ansonsten wirkt zu viel Insulin zu früh und der Absturz nach dem Essen ist vorprogrammiert. Diese Wechselwirkung hab ich erst mit der Vorhersage-Simulation in xDrip richtig durchschaut. Die zeigt einem nämlich graphisch an, was nach dem Essen voraussichtlich passiert und dass die große Dosis an IE schneller kommt als die KH. Das ist wahrscheinlich auch die Ursache für deinen Absturz nach der Brezel, obwohl das Novorapid langsamer ist. Hier ein Beispiel:


    Die grünen Punkte sind die Sensorwerte des Libre und die violetten Punkte der voraussichtliche Blutzuckerverlauf (Vorhersage) nach 21 IE (Units) für 72 g KH. Die überlagerte hellblaue Kurve demonstriert das Wirkprofil des Insulins (5 Stunden).


    Wie man sieht, würde mich die relativ hohe Dosis nach dem Essen in eine Hypo bringen (rote Zone <70), obwohl der Zielwert von 100 am Ende der Wirkdauer des Insulins annähernd getroffen wird. In der Realität passierte das auch tatsächlich, die Vorhersage war ziemlich gut und verdeutlichte mir die Ursache. Die Lösung des Problems besteht darin, dass man die große Dosis in zwei Portionen splitten muss – mit der Pumpe kann man einen dualen oder verzögerten Bonus abgeben. Die erste Portion darf nur so groß sein, dass nach dem Essen lediglich ein leichter Absacker erfolgt. Die Restportion muss dann gegeben werden, wenn etwa 1-2 Stunden danach der Blutzucker wieder ansteigt.


    Man versteht das Wechselspiel etwas besser, wenn man sich vor Augen führt, dass die Kapazität bzw. der Durchsatz des Stoffwechsels von KH begrenzt ist. Die sogenannte Kohlenhydrate-Absorptionsrate ist zwar stark vom glykämischen Index der Nahrung abhängig, man kann aber überschlägig mit etwa 25-30 g KH pro Stunde rechnen. KH-Bomben brauchen deshalb mehr Zeit als ein Snack und deshalb ist dann das Insulin ggf. zu schnell bzw. dessen Wirkung muss gestreckt werden.

    Schwankungen +/- 20 nachts auch ziemlich kurzfristig sind normal. Da wirst du mit der Basalrate nichts machen können, weil das zufällig passiert. Ursache sind Hormone, insbesondere Adrenalin, das ausgeschüttet wird, wenn man kurz wach wird, aufs Klo geht oder heftig träumt.

    Richtig, die Uhr hat keine SIM und kann daher auch nichts selbst über Mobilfunk senden. Sie kann aber per Bluetooth an die App xDrip auf einem nahen Handy senden und von dort an Follower mit xDrip auf anderen Handys. Das geht auch unterwegs per Mobilfunk.

    Ich nehme an, dass Abbott die Bedeutung der Fehlercodes beibehalten hat. 373 kommt beim Libre 2, wenn die Werte für den Algorithmus nicht plausibel sind. Das kann verschiedene Ursachen haben, deshalb hat der Fehler beim L2 die Gnadenfrist von 2 Stunden, bevor der Fehler wechselt zu Sensor defekt, bitte ersetzen. Beispielsweise starker Absturz wie bei dir, starke Temperaturschwankungen, Spannungsschwankung der Batterie oder Sensorfaden nahe am Muskel (hatte ich mal). Meist erholt er sich wieder. Der Fehler kommt aber auch, wenn man den noch aktiven Sensor abzieht. Dann ist natürlich nichts mehr mit Erholung, aber man hat eine schöne Begründung zum Reklamieren ;).

    Kann ich jetzt davon ausgehen, das bei dem Sensor irgendwie das Bluetooth nicht funktioniert und ihn daher reklamieren?

    Bei deinem ganzen hin und her mit verschiedenen Apps würde ich ziemlich sicher davon ausgehen, dass es nicht am Sensor liegt. Zuerst mal Cache und besser noch Daten in der Bluetooth-Systemapp löschen. Falls das nichts bringt, die gepatchte App neu installieren (oder deren Daten löschen, das bewirkt dasselbe) – sofern du die Variante mit Verbindung zu Libre view hast (und nur dann) kannst du damit auch die Verbindung zu einem bereits gestarteten laufenden Sensor aufnehmen.


    Ich verstehe sowieso nicht, warum man zu OOP 2 wechselt, wenn man die gepatchte App hat, und die damit verbundenen Probleme auf sich nimmt. Never disturb a running system.

    Generell wird ein abgefallener Sensor immer ersetzt ;)

    Rischtisch! Und wenn sich der Sensor „zufälligerweise“ etwas lockert bzw. ablöst, zeigt er zunächst den Fehler „bitte Messung in 10 Minuten wiederholen“ über 2 Stunden Gnadenfrist und danach „Sensor defekt, bitte ersetzen“.


    Ich führe jedenfalls keine langwierigen Diskussionen wegen Abweichungen mehr. Das ist mir zu blöd.