Interessant. Wie soll die KI denn lernen, inwieweit ich mich vertue? Wenn ich mich immer gleich irre, dann könnte sie reagieren, das bekomme ich aber auch selbst hin.
Da liegst du falsch. Eine gute KI ist definitiv besser darin Muster zu erkennen als jeder Mensch. Klar, wenn du jeden morgen 2h nach dem Frühstück in eine Hypo rutscht, dann merkst du das. Wenn es komplexere Muster sind, z.B. "Jeden Montag morgen wenn du ausnahmsweise länger als bis 10 geschlafen hast und am Vorabend mehr als 6 IE Bolusinsulin gespritzt hast, brauchst du deutlich mehr Insulin", dann hast du so gut wie keine Chance das selbst zu erkennen. Ist allerdings äußerst fraglich, ob die App das in dieser Form könnte.
Insbesondere würde mich interessieren, inwiefern überhaupt tatsächlich KI / Machine Learning zum Einsatz kommt und ob es sich nicht einfach mal wieder um "herkömmliche" starre Algorithmen handelt, die unter dem Buzzword KI verkauft werden sollen.
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Zu 1: Davon habe ich überschaubar wenige, außerdem werde ich frühzeitig gewarnt.
Das ist doch schön, dann brauchst du dafür offensichtlich keine App. Für viele andere ist das durchaus ein relevantes Problem.
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Zu 3: Wen auf der Welt könnten meine Diabetesdaten ernsthaft interessieren? Ich kann sie hier auch täglich veröffentlichen und die Welt dreht sich weiter. Wenn bei Abbott tatsächlich was schief gehen sollte, kann ich den Laden verklagen.
Ist dein gutes Recht, dass dir Datenschutz egal ist. Ich persönlich möchte nicht, dass meine BZ-Kurven im schlimmsten Fall mit Name öffentlich verfügbar sind. Für mich ist das bisher das einzige wirklich valide Argument für die App.
Dass mit dem verklagen ist eine etwas naive Vorstellung. Kannst du prinzipiell machen, aber viel wird nicht dabei rauskommen. Insbesondere müsstest du einen konkreten aus dem Datenleck entstandenen Schaden nachweisen. Entlässt dich beispielsweise dein Arbeitgeber, weil er dich aufgrund von nach seiner subjektiven Meinung zu schlechten BZ-Werten (vielleicht wusste er vorher ja noch nichtmal von deinem Diabetes) für ein gesundheitliches Risiko hält, dann wird er das offiziell so nicht begründen und du wirst vor Gericht niemals nachweisen können, dass das der Grund für die Entlassung war.
Außer viel Ärger, Aufwand und potentiell hohen Kosten würde dir eine Klage mit hoher Wahrscheinlichkeit rein gar nichts bringen.