Korrektur hoher "Stresswerte"

  • Liebe Leute,


    ich weiß, das gilt nicht für alle DMs, aber ich reagiere ziemlich empfindlich und mit zum Teil horrenden Werten auf Stress und hab noch eine ziemlich funktionierende 'Gegenregulation' (bin ziemlich insulinsensitiv mit ner mini-Restproduktion). Mir fällt auf, dass wenn ich hohe Werte, die höchstwahrscheinlich stressbedingt sind, mit Humalog korrigiere, dass sie viel schneller runtersausen als hohe Werte in anderen Situation (essensbedingt etc.), also z.B. von 300 auf 45 in 80 Minuten, und ich nur ca. 70% der eigentlich üblichen Korrektureinheiten benötige (normalerweise lege ich 1E für -40 an). Und ich hab noch mal genau geschaut: Das ist tageszeitenunabhängig, und 'SEA' kann ich glaub ich ausschließen. Hormonelle Störungen konnte ich jetzt ausschließen, das ist alles ok.


    Geht es andern auch so? Kann das auch an anderen Faktoren liegen? Habe ich einen Denkfehler?


    Danke und LG


    k

  • Moin Kathrin,

    [Stress und so weiter ...]


    Ich täte mal denken, dass ein durch Stress bedingter spontaner BZ-Anstieg am ehesten adrenergen verursacht sein sollte. Bei der blitzartigen Halbwertzeit von Adrenalin, die man im Sekundenbereich sehen darf ist der Stimulus halt wohl auch nur recht kurz, wenn die Adrenalinausschüttung abgeflaut ist.


    Eine daraus folgende BZ-Erhöhung sollte dann auf eine Korrektur mit schnellem Insulin auch recht deutlich reagieren.
    Im Unterschied dazu sind andere erhöhte Blutzuckerwerte ja oftmals mit weiteren Faktoren verbunden. Z.B. mit noch nachkommenden KH aus der letzten Mahlzeit, einer wie auch immer begründeten Situation von Insulinresistenz etc., so dass diese BZ-Spitzen ggf. dann träger in ihrer Absenkung reagieren.


    Bei sehr massivem Stress, oder Dauerstress sollte aber auch mit deutlich erhöhten Cortisolspiegeln zu rechnen sein. Von denen kann bei zu geringer Insulinpräsenz für Cortison wohl schon eine eigene Resistenzwirkung ausgehen.
    Da mag es aber auch davon abhängen, zu welcher Tageszeit Stress aufkommt. Die Cortisolausschüttungsbereitschaft ist zu Tagesbeginn höher und sinkt in Richtung Abend ab.
    Adrenalin sollte nicht so tageszeitabhängig sein?


    Nach deinem ersten Fallschirmsprung solltest Du aber schon mal über eine Cortisonkorrektur mit Insulin nachdenken. :whistling:
    Bei solchen Actions lassen sich um das 10-fache erhöhte Cortisolspiegel finden, liest man. Frag mich nicht, wieviel PÄ (Prednisolonäquivalente) das ausmacht, aber ein paar mg kommen da sicher schon zusammen.


    Gruß
    Joa