Paradigm 512/522/712/722

  • Zitat von sebastian83;222755


    Ich hatte das richtig verstanden, dass diese nächtlichen Überzuckerungen nicht regelmäßig auftreten? ALso kein Problem der Basalrate öä. ist?!


    Genau. Wenn es häufig auftreten würde, müsste man eben mit z.B. Erhöhung der nächtlichen Basalrate oder auch nur der morgendlichen Basalrate entgegenarbeiten. Habe aber herausgefunden, dass die Basalrate so in 70-80% der Fälle genügt, andererseits eine Erhöhung allenfalls gelegentlich zu UZ am Morgen führen würde (was für mich deutlich schlechter ist als gelegentliche ÜZ).


    Insgesamt (zumindest war das eine Erklärung meines Diabetologen) ist nach fast 40 Jahren (so lange bin ich Typ 1 seit dem 10 LJ) sind die Selbstregulations-Methoden des Organismus nicht mehr so gut, von daher wäre ich wirklich auf technische Hilfe in der angedeuteten Richtung angewiesen.


    P.S.: In meinen 20ern habe ich alles mehr oder weniger 'so laufen lassen', sogar ganz selten überhaupt BZ gemessen, und noch ist es im Nachhinein gesehen alles gut gegangen. Reines Glück wird es auch nicht gewesen sein. ;)

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Hallo linus,

    es interessiert mich jetzt wirklich, sei mir nicht böse, wenn ich jetzt noch einmal nachfrage.
    Ich könnte mir vorstellen, woran es liegt, dass du nur ab und zu hohe BZ-Werte hast in der Nacht, aber dazu brauche ich noch ein paar mehr Informationen.

    Kannst Du mal posten, wann in der Nacht die hohen BZ-Werte bei Dir auftreten, also von der Uhrzeit her und was Du zum Abendessen zuvor gegessen hast? War das Abendessen sehr fett- oder eiweisshaltig?

    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • Zitat von Surferin;222781


    Kannst Du mal posten, wann in der Nacht die hohen BZ-Werte bei Dir auftreten, also von der Uhrzeit her und was Du zum Abendessen zuvor gegessen hast?


    Uhrzeit kann ich schwer sagen, da ich es ja meist erst morgens merke, dass es hoch ist. Übrigens ist schon darauf hingewiesen worden, dass man durch eine Messung (nachts aufstehen) selbstverständlich den Stoffwechsel beeinflusst. Deshalb war ich auch nie in einer Tagesklinik, weil die nix mit meinem sonstigen Leben zu tun hat.


    Voraussagen bei Diabetes in Sachen Ursache/Wirkung zu treffen ist ungefähr so aussichtsreich wie die exakte Wettervorhersage (und da steckt mit Sicherheit noch mehr Forschungsgeld drin). Man nimmt dann eben zur Sicherheit einen Regenschirm mit oder hat PlanB.



    Zitat von Surferin;222781


    War das Abendessen sehr fett- oder eiweisshaltig?


    Ehrlich gesagt, ich ernähre mich zwar nicht wie ein Gesundheitsapostel, aber ich bezweifle, dass es an den besagten Tagen bei meinem Verhalten irgendeine signifikante Abweichung gegeben hat.


    Ich bleibe dabei: Versuche, den Blutzzuckerverlauf über 8 Stunden zuverlässig vorauszusagen, ist schlicht nicht möglich (das klappt eben nur in 60-70% aller Fälle, zumindest bei mir, nach der entsprechenden Dauer des DM Typ1). Ich setze auf die Hoffnung, Sensoren für Schlechtwetterwarnung (BZ-Alarm) aufzustellen zu können (wenn das Wetter gut ist, will ich aber durchschlafen und auch sonst mich um nix kümmern, das wäre technischer Fortschritt!).

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Hallo linus,

    ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ein fett- und/oder eiweisshaltiges Abendessen Einfluss auf Deine hohen BZ-Werte in der Nacht hat.

    Leider fliesst das zB bei mir sehr stark mit rein. Esse ich zB mehr Fett als sonst üblich, der Teller ist voll von Fett nach dem Essen, so muss ich mindestens 2, wenn nicht sogar mehr BE's als verzögerten Bolus über 8 Stunden abgeben. Wenn ich dies nicht tue, piesacken mich die hohen Werte danach auch ziemlich. Mache ich das aber mit dem verzögerten Bolus, steigt mein BZ-Wert auch nicht an.

    Ich gehe deshalb davon aus, dass solche BZ-Sensoren in dem Falle nicht viel helfen, da es Vorraussetzung ist, dass man das Insulin beginnt, abzugeben, bevor der BZ anfängt zu steigen. Ansonsten hat man da gar keine Handhabe mehr und ist für einige Stunden mit dem BZ hoch (Insulinresistent), bis das Fett/Eiweiss abgebaut ist vom Körper. In dem Fall ist es auch egal, ob man nun erst 5 Jahre Diabetes hat oder 30 oder 40 Jahre oder, wie ich, 25 Jahre.

    Meiner Meinung nach sollte man erstmal ergründen, woher diese BZ-Spitzen kommen, bevor solche Sensoren ins Spiel kommen. Sie bilden doch erst die letzte Möglichkeit im Spiel aller Möglichkeiten. Schon aus finanzieller Sicht gesehen. Die anderen Möglichkeiten auszuschöpfen sind soviel kostengünstiger!!!

    Der Diabetes wird ja von so vielen Einflüssen beherrscht, vom Essen, vom Sport, von anderen Krankheiten, von der Psyche, von Stress. Einiges davon kann man ganz gut beeinflussen, anderes nicht.

    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • Hey Surferin,


    danke für die Tipps. Ich werde das mal wirklich im Auge behalten. Wenn es für dich eine praktikable Lösung ist, ist das doch prima. Ich bezweifle noch, dass ich mir damit wirklich weiterhelfen kann, zusätzliches Insulin (z.B. könnte ich ja einfach die Basalrate über die Nacht auf 120% erhöhen) hat für mich immer das Risiko, dass ich bis morgens im UZ lande, dann den ganzen Tag mit Schädelbrummen unterwegs bin, nein danke! Da hat eben jeder seine Präferenzen.


    Ich bleibe dabei: Eine technische Hilfe wie einen ÜZ oder UZ-Alarm wäre Gold wert.


    Ob das jetzt teuer ist oder nicht, spielt nicht die Rolle. Die Firmen verdienen mit ihrem BZ-Streifen-Kartell Milliarden. Da ist es erst mal relativ, was was kostet und wir sollten als Letzte ein schlechtes Gewissen haben. ;)


    P.S.: Da fällt mir ein, dass vielleicht auch ein Sensor nur für die Nacht eine Lösung wäre.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!