Gesundheitssystem in Australien

  • Hallo,

    Ich wohne im Moment in Australien und habe keine ahnung wie die Sache in Deutschland laueft. Das Krankensystem hier in einigen wegen scheint Vorteile zu haben ueber das Deutsche von was ich hier gesehen hat. Ich fange mal an - vieleicht koennen andere einen Vergleich darau machen.

    Als Diabetiker falen die folgenden Sachen ab ($1 Australischer Dollar sind zur Zeit ungefaehr 50 Euro cents):

    Hausartzt Besuch:

    1-2 mal im Jahr - $60 wovon man $32 von der Staatlichen Gesundheitsbehoerde als Rabatt zurueckbezahlt wird)

    Insulin:
    Es wird verschrieben in Quantitaeten von 25 Patronen (5 Schachteln mit 5 Patronen in jeder). Der Patient zahlt $32 der Staat bezahlt den rest (fuer Lantus Insulin zahlen die fuer jedes verschreiben $390 darauf). Nur auf aerztliches verschrieben zu erhalten)

    Insulinstifte:
    Werden von den Firmen durch Apotheken Gratis verteilt

    Blutzuckermeter:
    Werden Gratis von denn Firmen verschickt. Mann braucht sie bloss telefonisch anrufen.

    Anderes Zubehoer:
    Hier gibt es ein staatliches Diabetesregister wo Diabetiker angemeldet sind. Wenn mann Nadeln braucht, Teststreifen oder Pumpenzubehoer dann geht mann in die Apotheke, zeigt die Karte vor und bekommt was man braucht ohne Verschreiben:
    - Teststreifen - eine Zuzahlung von ungefaehr $7.00 fuer 50 Teststreifen - der Staart uebernimmt die restlichen ca $45.
    - Nadeln - kostenlos - der Staat uebernimmt die vollen Kosten
    - Pumpenzubehoer - eine Zuzahlung ist verlangt aber der Staat uebernimmt einiges. Da ich keine Pumpe habe weiss ich aber nicht wie viel.

    Fuer andere aerztliche Behandlungen hat man die Wahl ob mann durch das staatliche System geht oder zusetzliche Private Gesundheitsversicherung hat.

    Staatliche System:
    Keine zuzahlungen fuer nur etwas noetig. Das grosse Problem ist aber das Faelle kategorisiert werden, und beliebend wie dringend es ist, dass mann demensprechend lang darauf warten kann. Fuer einige Sachen kann es mehrere Jahren betragen wenn es nicht Lebensgefaerdet ist.

    Zusetchliche Krankenheitsversicherung:
    - Versicherung - ungefaehr $1,600 pro Jahr pro Person (der Staat zahlt da noch ungefaehr $450 darauf an die Krankenkasse)
    Mit dieser Versicherung hat mann dann die Wahl denn eigenen Arzt zu waehlen, im Privaten Krankenhaus behandelt zu werden, und so weiter. Es werden aber nicht alle Kosten Uebernommen, so muss mann immer noch so an die 40% darauf bezahlen. Fuer mich ist es aber wichtig die Versicherung zu haben da ich weiss dass wenn mir etwas pasieren sollte dass ich weiss dass ich eine gute Behandlung bekommen kann in relativ realistescher Zeit.

    - Diabetesspezialist - an die $200 wo mann ungefaehr $80 selber zu zahlen hat.
    - Zahnartzt - kommt darauf an fuehr was mann behandelt wird. Zum nachschauen sind es ungefaehr $60 wo mann auch an die $30 selber zahlen kann.


    Alles daran geht es einigermassen gut und ist nicht zu schlecht.


    Es gibt hier aber einige Nachteile, wobei die groesste davon ist dass neue Sachen erst fuenf Jahre nachher auf dem Markt kommen nachdem Sie in Europa freigegeben worden sind. Zudem noch, dass nur 1/3 von allen Sachen es soweit schafen. Dass kommt davon, dass die Produkt in Europa zuerster zugelassen werden. Danach werden Sie vor die Behoerde gebracht in Amerika. Wenn in Amerika zugelassen, dann machen die Firmen es hier, aber nur wenn es fuer sie rentabel ist, gegeben dass Australien ein ziemlich kleiner Markt ist. Ein gutes Beispiel ist das es hier den Humapen Luxura erst seit sechs Monaten gibt - ich glaube in Europa ist der folgende schon auf dem Markt.

  • Im großen und ganzen hört es sich ja nicht schlecht an.-Es wird also jeder Kranke sage ich mal unterstützt.--Aber eins ist auf jeden Fall aus deinen Angaben zu lesen,ohne Geld geht man da wohl doch unter.--Zu den Pens hätte ich mal ne Frage:--man kann sich also in jeder Apo jedes Modell von Pens und soviel wie man will holen..????--:confused:

    LG: Christian...:rolleyes:

  • Hallo Chris,

    Insulinstifte bekommt mann von der Apotheke. Es ist aber nicht ganz so einfach wie Du meinst. Mann muss dennen in der Apotheke etwas verzaehlen koennen dass Dir dein Insulinstift kaputt gegangen ist und darauf geben sie Dir nur einen. Das haltet einen natuerlich nicht auf um zur naechsten Apotheke zu gehen und die gleiche Geschichte zum verzaehlen.

    Das andere was auch dazu gehoert ist dass die Modelle von Stiften wo im Land sind von denn Firmen bestimmt werden (wo Sie dann an denn Apotheken weiterverteilen). Zu denn jetzigen Modellen gehoeren gerade:
    - Humulin Insulin - Humapen Luxura (seit ungefaehr sechs Monaten) und davor Humapen Ergo.
    - Aventis Insulin - Autopen 24 (kommt in 1E Stufen bis zu 24 Einheiten und in 2E bis zu 42). Der Stift kommt aus England - weiss gar nicht einmal ob es denn in Deutschland ueberhaupt gibt. Er ist nicht besonders gut zu benutzen. Da ist irgendein Vertrag zwischen Aventis und Herstellern ueber wo in welchen Laender welche Insulinstifte benutzt werden - in kurz heisst es dass es hier keine Optipens und Ypsopens gibt.
    - Novo Insulin - Ich glaube die sind gerade beim Novopen 4.

  • Ahja,na dann werde ich wenn ich mal in Australien Urlaub mache,eine Apotheken Shoppingtour machen.-Natürlich mit genug Märchengeschichten im Sinne,ja wenn das wirklich so ist,dann müßen ja ordentlich Pens im Umlauf sein bei den Diabetikern.-;)

    LG: Christian...:rolleyes:

  • Hallo Simon!!!

    Erst mal ein hertliches Willkommen hier im Forum. Wünsche dir viel Spaß mit und bei uns... Komm doch einfach abends so ab 21:00 MEZ hier bei uns im Chat vorbei. Da bekommst du auf deine Fragen immer ne Antwort und wir erfahren von Dir bestimmt auch noch einige interssante Sachen über das australische Gesundheitswesen... Mich zum Beispiel würde es interssieren, wie das in Australien mit dem Pumpenzubehör geregelt ist.... Oder auch, unter welchen Voraussetzungen man in Australien eine Insulinpumpe bekommt....

    Liebe Grüße aus dem Rheinland (Dreiländereck D/NL/B) ssendet Dir

    Yvonne

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Hallo Yvonne!

    Da ich selber keine Pumpe habe weisse ich nicht all zuviel. Immerhin, wass ich weiss ist dass:
    - Es gibt hier eine Regel ueber wie die Kontrolle sein muss dass mann eine Pumpe haben kann. Von wass ich gehoert habe ist die nicht all zu scher zum treffen.
    - Die ca $8,000 wo eine Pumpe kostet zahlt die Private Krankenversicherung in vollem nachdem mann mindestens fuer 12 Monaten ein Mitglied war. Die zahlen auch fuer weitere Pumpen wenn verordnet vom Artzt danach.
    - Dass Pumpenzubehoer wird subsidiert hier. Ich glaube dass Pumper an die $25 pro Monat zahlen fuer Kanuelen und andere solche Sachen. Denn Rest bezahlt der Staat als Subvention.

    Kostenweise ist Diabetes eine Relativ billige Krankheit zum damit zu Leben hier so lange mann keine Folgeschaeden hat.

    Simon.