hab gerade antwort aus berlin bekommen.
ich weiss nicht ob das hier interessiert aber ich denke schon
wenn nicht halt loeschen.
ich nehme den namen des arztes auch raus.
zitiere mal
wie Du ja weisst liegt der Defekt bei euch und vielen anderen mit CHI in Genen deren Produkt für die Regulation der Insulinsekretion zuständig sind. Die aktuelle wissenschaftliche Bezeichnung der wichtigsten Gene sind ABCC8 (früher SUR1 für Sulfinyl-Urea-Receptor 1) und KCNJ11. Diese beiden Gene kodieren einen sogenannten Ioenenkanal, der in direkter Abhängigkeit vom Blutzucker über eine Art elektrisches Signal die Freisetzung des in der Zelle gespeicherten Insulins auslöst.
Wir wissen von Patienten mit Altersdiabetes, dass dort einige jahre lang die Insulinsekretion stark gesteigert ist (aber das Insulin wirkt nicht, daher gibt es keinen Unterzucker) - das wird hier häufig als "die andere Form des HI" bezeichnet. Iregndwann macht dann bei den Typ 2 Daibetikern die Inselzelle schlapp und es kommt zum insulinpflichtigen Diabetes (das sogenannte Sekundärversagen).
Die genauen Mechanismen warum bei einigen nicht operierten Patienten mit HI irgendwann ein ähnlicher Effekt eintritt und aus dem früher zu viel Insulin dann zu wenig Insulin wird sind noch unbekannt. Um eine Idee der Art des mechanismus zu bekommen finde ich daher den Vergleich mit dem Sekundärversagen der Altersdiabetiker ganz gut greifbar, denn auch bei den Kindern mit HI haben ja die Zellen über viele Jahre mit maxinaler anstrengung Insulin produziert und geraten dann - über ähnliche oder andere mechanismen - auch in eine Art Sekundärversagen und verursachen dann eventuell einen Insulinmangel und damit einen Daibetes.
Ganz wichtig ist hierbei: So ein Mechanismus ist bislang nur sehr selten beschrieben und es ist auch völllig unklar ob das bei allen Patienten oder nur bei einigen wenigen passiert. Wir können da leider von den älteren Patienten nicht viel lernen weil früher (fast) alle als Kinder operiert wurden und man daher später nicht auseinanderhalten kann ob ein auftretender Diabetes durch die Operation oder durch die Grundkrankheit an sich verursacht ist. Patienten wie ihr (Pat) - ohne Operation - sind daher für uns Mediziner und Wissenschaftler sehr wichtig weil wir da etwas über mögliche natürliche Verläufe der Erkrankung lernen können.
Momentan gehen wir davon aus, dass die jeweiligen Mutationen darüber entscheiden welchen Verlauf die Krankheit im späteren Alter nehmen wird - aber auch dazu wird aktuell noch geforscht.
Im Gegensatz zu "normalen Diebetespatienten" hilft z.B. der Zuckerbelastungstest bei HI-Kindern oft nicht wirklich weiter. Ich kenne Patienten bei denen schon im alter von 6 Monaten der Zuckerbelastungstest alle Kriterien für einen Diebetes erfüllt - aber 1 Std. später sind sie unterzuckert und sie werden noch viele Jahre eher mit Unter- als mit Überzuckerung zu kämpfen haben. Bei vielen Patienten mit HI ist nämlich nicht nur die Insulinproduktion dauerhaft angeschaltet sondern auch die Mechanismen mit denen Gesunde ganz schnell die Insulinproduktion steigern sind mit gestört und deshalb treten nach Belastung mit schnellwirksamen Kohlenhydraten auch BZ-Werte im "diabetischen Bereich" auf.
Zusammenfassend:
Diabetes gibt es bei operierten und nicht operierten Patienten mit HI - ob bei der Entstehung identische (verebte) oder unterschiedliche (Operation) molekulare Mechanismen eine Rolle spielen ist noch Gegenstand der Forschung.
Rein praktisch ist ja immer wieder die Frage ob und wann man mit einer Diabetesbehandlung beginnen soll sehr wichtig. Hier würde ich mich am Langzeitblutzucker (dem HbA1c) opientieren, weil der sowohl Über- als auch Unterzucker berücksichtigt. Wenn der wert über 7% ansteigt dann steht mal ein Gespräch mit dem Diabetologen an....
na dann sehen wir mal weiter