Zusammenhang Blutwerte

  • Hallo zusammen,


    ich habe heute meine aktuellen Blutwerte zugeschickt bekommen.
    Leider steige ich da bei den Zusammenhängen nicht ganz durch, ich fang mal an:


    BZ. 93
    HbA1C 5,3
    Insulin 1,7 (3,21-16,30)
    C-Peptid 1,06 (0,8-4,2)


    Insulin wurde das erste mal gemessen, C-Peptid hat sich seit der Untersuchung im Herbst erniedrigt (1.7).
    Allerdings ernähre ich mich derzeit sehr Kohlenhydratarm (ketogen), kann dies damit zusammenhängen oder sind die Betazellen zwischenzeitlich einfach weniger geworden?
    An dem Tag der Blutentnahme habe ich mit Kohlenhydraten gefrühstückt (3 Einheiten Bolus). Basalinsulin spritze ich derzeit nicht.


    Grüße

  • Dein Blutzucker ist mit 93mg/dl ein guter Wert. Zielbereich üblicherweise 80-120mg/dl. Es ist allerdings nur eine Momentaufnahme.


    Dein Hba1c ist mit 5,3% sehr gut. Gesund ist etwa 4,0% - 5,9%, die Grenzwerte variieren etwas je nach Verfahren (IFCC, NGSP, DCCT)
    Diabetiker sollten versuchen, sich ohne gefährliche Hypos zu riskieren, unter 6,9% zu halten.
    Etwa ab 6,0% beginnend, nehmen die Risiken von Folgeerkrankungen exponentiell zu.


    Insulin und C-Peptid sind eigentlich nur aussagekräftig nach einem oGTT (oralem Glukosetoleranztest), also nach der Einnahme von 75g Glukose in wässriger Lösung.
    Der damit verbundene rasante Anstieg von Blutglukose zwingt die Betazellen mit maximaler Leistung Insulin zu produzieren.
    C-Peptid ist ein körpereigener "Produktionsrest" von Insulin, der noch recht lange im Blut zirkuliert, bis er abgebaut ist. Dadurch lässt sich rückschließen, wieviel Insulin die Bauchspeicheldrüse noch selber produzieren kann.
    mit 1,06mg/dl hast du noch eine gewisse Restproduktion. Diese unterstützt dich noch bis zu ihrem völligen versiegen.
    Wie schnell sie versiegt, ist abhängig von der Aktivität des Immunsystems, das deine Betazellen attackiert und von der allgemeinen Arbeitsblastung, unter der die Betazellen stehen.
    Ein sehr gut eingestellter Blutzucker mit wenigen, niedrigen und nur kurzen Spitzen über 120mg/dl strapaziert die restlichen Betazellen weniger, sodass diese sich nicht durch ständiges "Drehen im roten Bereich" zusätzlich zur Immunattacke vorzeitig verschleißen.

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