CGM als Neuling beantragen!

  • Ich habe mir nach nur 3 Monaten Krankheitsdauer ein CGM zugelegt und das war eine sehr gute Entscheidung, die ich bis heute nicht bereue. Ich kann sogar sagen, dass es für mich wie ein neues Leben war. Ich habe meine Einstellung auch mit viel messen nicht so auf die Reihe bekommen habe, dass ich glücklich und befreit leben konnte. Der 1C war aber mit 6,2 trotzdem gut. Unterzuckerungen habe ich bemerkt, aber ich war körperlich angegriffen und hatte Kreislaufprobleme und Schwindel, was zu zahlreichen Fehlalarmen geführt hat. Ich musste also trotzdem messen. Zudem hatte ich sehr viel Angst vor Unterzuckerungen, vermutlich umsonst, aber das weiss man zu diesem Zeitpunkt nicht. Mit dem CGM hatte ich den DIabetes im Griff und nicht dieser mich.
    Meine Einstellung ist noch immer von der Technik abhängig, aber das ist mir egal, hauptsache ich fühle mich sicher und kann alles tun was ich will. Extreme Outdoortouren mache ich nicht, aber bei einwöchigen Wanderritten, Joggen, Skifahren und Wandern hat man überhaupt kein Problem mit dem CGM, im Gegenteil, es hilft mir es unbeschwert zu genießen. Beim Schwimmen gibt es keine Werte, aber danach geht es weiter. Auch Mannschaftssportarten sehe ich unkritisch, man macht den Sensor dann lieber auf den Bauch. Den Empfänger wird man sicher deponieren müssen, aber dann hat man das CGM für den Rest der Zeit.


    Man neigt bei der Therapie die Dinge zu bevorzugen, mit denen man den Umgang mit Diabetes gelernt hat. Wer Diabetes lange Zeit hat und damit klar kommt, für den ist CGM überflüssiger moderner Kram. Ich finde es aber trotzdem einseitig, jemandem vom CGM abzuraten und ein bisschen kling auch durch, dass man ggf, zu blöd ist oder kein Körpergefühl hat.


    Jeder sollte für sich herausfinden, ob das CGM ihm hilft und er sich damit besser und freier fühlt. Ich tue das, Technik hin oder her.
    Der positive Einfluss auf die Therapie ist jedenfalls belegt. Und wer nicht will der muss ja nicht. Einschränkungen durch das CGM sind eher mentaler Natur, Extremsportler vielleicht mal ausgenommen, und wenn man sich eines wünscht, sehe ich das Risiko dafür gering.


    Also habe Mut und setz Dich bei Deinem Arzt durch oder wechsle ihn ggf. Mir hat man aufgrund der kurzen Erkrankungsdauer übrigens auch abgeraten und ich kann nur sagen, das war Blödsinn.

  • Meiner Meinung nach wäre besonders in der Anfangszeit des Diabetes ein CGM oder FGM sinnvoll, da ein "Anfänger" ja noch keinerlei Erfahrung mit dem Umgang mit KH, Erkrankungen und Sport hat. Ich habe bereits 38 Jahre Diabetes und anfangs müsste ich mit 2 Kontrollen in der Arztpraxis wöchentlich auskommen. Hat dazu geführt, dass ich bei meinem ersten Magen-Darm-Infekt mit einer schönen Ketoazidose für mehrere Tage auf der Intensivstation gelandet bin (durch fehlende Info/kein Essen und deshalb Insulin reduziert anstatt für Krankheit erhöht). Auf solche Erfahrungen kann man gut verzichten. Nutze seit 1,5 Jahren das FreeStyle Liebe und der Lerneffekt war auch bei mir noch groß. Warum sollte man nicht gleich von Anfang an mit den technischen Möglichkeiten seinen Körper besser kennenlernen .
    Wenn du deine Hypos gut merkst, würde ich dir allerdings zum FreeStyle Libre raten, da die Anwendung einfacher und billiger ist. Evtl., falls finanziell möglich, auch erst Mal selber finanzieren. Musste auch 10 Monate erst selber zahlen, bevor ich mit KK- Wechsel, Widerspruchsverfahren etc. eine Kostenübernahme erreicht hatte. Ich bereue aber keinen Cent und jetzt ist es fast so schön wie Weihnachten, wenn mein von der KK finanziertes Quartals-Päckchen mit Sensoren eintrifft.