Muss man wirklich alles sprachlich verniedlichen, damit sich alle wohl fühlen?
Wenn ich aus einem Hausmeister einen Facilitymanager mache, fühlt der sich dann wohler oder macht er seine Arbeit besser? Wenn ich ihn weiterhin Hausmeister nenne, aber seine Arbeit angemessen entlohne, wird er sich garantiert besser fühlen.
Man kann letztlich mit ganz vielen Worten gar nichts sagen. Politiker sind Profis auf diesem Gebiet und machen uns das tagtäglich vor. Neue Gesetze, wie das "Starke-Familien-Gesetz" klingen toll, dies macht ihren Inhalt aber nicht ein Stück besser. Wer meint, mit dem Inhalt einer Familie tatsächlich zu helfen, sollte zur wirklichen Unterstützung in betraglich anderen Dimensionen rechnen. Viele schöne Worte, sonst nichts.
Mir ist es völlig gleichgültig, was Andere sich für Gedanken zu meinem Diabetes machen. Diejenigen, die mich kennen, wissen Bescheid. Diejenigen, die mich nicht kennen, wissen in der Regel auch nichts von meinem Diabetes und ich binde es ihnen auch nicht auf die Nase. Mit der heutigen Technik muss es selbst auf engstem Raum keiner mehr merken. Wenn ich aufs Display schaue, weiß ich jederzeit, wie es gerade um mich steht und ob ich etwas unternehmen muss.
Es reicht mir völlig aus, als normaler Mensch wahrgenommen zu werden. Meine kleine Unzulänglichkeit bespreche ich mit meinem Diabetologen und vielleicht meiner Frau, sonst geht das keinen was an.