Habs jetzt gefunden die meinten an der Hotline , dass die Pumpen oft nach Bulgarien verkaufen werden und mit Drogen befüllt werden und das wollen die nicht
Da halte ich für ein Scheinargument. Drogenabhängige applizieren sich ihren Stoff intravenös. Spritze aufziehen, Vene suchen und rein damit.
Kein Drogenabhängiger hat einen Verwendungszweck für eine Medikamentenpumpe, die den Wirkstoff kontrolliert langsam abgibt. Im Gegenteil...diese Leute sind eher daran interessiert, den Wirkstoff möglichst schnell zur Wirkung zu bringen.
Abgesehen davon haben Drogenabhängige weder das Geld für die nötigen zusätzlichen Verbrauchsgüter (Katheter, Schläuche, Reservoire, Batterien), noch die Zeit, Geduld und Zuverlässigkeit sich diesen Gesamtaufbau regelmäßig immer neu anzulegen und zu überwachen.
Medtronic will halt so viele alte Pumpen wie möglich aus dem Markt ziehen, um neue zu verkaufen.
Das Argument, dass die Pumpen in Osteuropa von Drogenabhängigen zweckentfremdet werden, kommt halt besser, als zugeben zu müssen, dass viele Diabetiker im ehemaligen Ostblock keine Krankenversicherung haben, die solche Pumpen bezahlt und sie sich die Pumpen daher billiger auf dem Gebrauchtmarkt beschaffen müssen, um überhaupt eine Pumpe zu haben. Medtronic würde hier natürlich lieber den eigenen Absatz erhöhen, indem sie neue Pumpen verkaufen.
Eine polnische Nachbarin hat mir vor Kurzem von einer guten Freundin in Polen erzählt, die händeringend auf dem Gebrauchtmarkt nach Pumpenutensilien sucht, weil ihr 8-jähriger Sohn Typ1-Diabetes hat und das dort nicht von ihrer Krankenkasse bezahlt wird. Sie ist Friseurin und kann sich die Neupreise nicht leisten. Das hat mich schon nachdenklich gestimmt und ich werde auch unterstützen, so gut ich kann! Einfach, weil ich weiß, wie schwer es schon bei bestmöglicher medizinischer Versorgung ist, damit klar zu kommen...