Beiträge von Ove

    Aber ihr habt mich überzeugt sehr bald mal ketogen ein wenig zu brechen und mit LC Phasen zu kombinieren. Hat da jemand vielleicht noch ein gutes Schema für. Viele machen bei CKD ja die Woche über Keto und am Wochenende LC.

    Meine Meinung:

    Für mich steht als Diabetiker die Stabilisierung meines Blutzuckers an erster Stelle.

    Wenn man das ganze Keto-Zeugs im Internet liest, dann meist von Bio-Hackern oder Abnehm-Willigen. Das ist eine komplett andere Motivation.


    Ich habe "Targeted Keto Diet" mal kurz ausprobiert. (also etwas Traubenzucker vor dem Training und entsprechend mehr Insulin.)

    Für mich war das Mist: Das hat nur unnötige Unruhe in den Blutzucker gebracht. Ich fand es schwierig, die Wirkung von Glukose und Insulin zeitlich so zur Deckung zu bringen, dass ich dadurch einen Leistungszuwachs bemerken konnte. Also habe ich es wieder gelassen, zugunsten eines stabileren BZ.


    Mittlerweile gibt es bei mir alle 1-2 Wochen mal eine Schüssel Haferflocken morgens post-workout. Ob das energiemäßig etwas bringt, weiß ich nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass es meiner Verdauung guttut.

    Ich habe nur ein paar Wochen Bolus gespritzt und das wir mir vom Körpergefühl jedes Mal unangenehm. Kann ich schlecht beschreiben, kalter Schweiß wäre falsch aber vom Gefühl her in die Richtung.

    Seit dem ich ketogen lebe und nicht mehr spritze geht es mir top.

    Klingt ein bisschen nach Unterzuckerung. Ist in diesem Zeitraum der BZ stark/schnell gesunken?


    So, ich habe heute mittag 60-70g zuckerfreie Lakritz mit Maltit gegessen. Sieht genau aus wie bei Xylit (nicht bei Erithrith). Zucker von 95 auf 140 innerhalb zwei Stunde n und in der nächsten beiden wieder Abfall auf 85.


    Wie sollte ich das spritzen? Bei den Lakritz hätte ich 2IE spritzen müssen. Aber ich vermute, dann wäre ich in eine leichte Hypo gekommen. Heute Abend das Brot hätte ich gar nicht spritzen können, wäre 0,5 IE in der Realität und nach meinem Plan 3 IE. Derzeitig kann ich nur in 1er Schritten, Tresiba nur in 2er aber ich bekomme nächste Woche das andere Tresiba mit 1er Schritten.

    Ich glaube, hinsichtlich Forschergeist und Experimentierfreude bist Du auf dem richtigen Dampfer. :)


    1-2 Impulse vielleicht noch:

    - Möglicherweise sieht der BZ-Verlauf bei genau gleicher "Versuchsanordnung" am nächsten Tag ganz anders aus.

    - "Dein Plan" ist nicht in Stein gemeißelt. Deine körpereigene Insulinproduktion verändert sich. Deine Insulin-Sensibilität sicherlich auch. Entsprechend sind dann die BE- und Korrekturfaktoren anzupassen.

    - Wenn Du Insulin extern zuführst, könnte Dein Körper weniger selbst produzieren. Das wäre auszutesten. Wenn es tatsächlich in die Hypo führt, würde ich es auch sein lassen.

    Dann würden mein Zuckerspiegel ja auch mal von 100 auf z.B. 150 oder gar 160 steigen. Ich weiß, alles noch nicht schlimm. Spritzen, ja oder nein? Im Krankenhaus wurde mir beigebracht für alles zu spritzen was KH enthält, selbst 1 BE... Aber die haben auch gesagt ketogen und T1 geht nicht.

    Wenn Du weißt, dass es den BZ erhöht, dann nimm entsprechend Insulin.

    (Nachtrag: Das ist natürlich nur meine Laien-Meinung aus eigener Erfahrung. Mit körpereigener Restproduktion kann sich das ganze hormonelle Wechselspiel sehr individuell verhalten. Da hilft nur Austesten.)


    So, ich hoffe ihr lacht mich nicht aus, ich weiß, dass HbA1c mit 5,2 für viele hier der absolute Traum ist aber solange ich noch kann und es mir Spaß macht, kann ich ja versuchen ihn noch zu optimieren.

    Ich lache nicht. Das wird leider nicht so bleiben.


    Habe auch schon mal Kleinigkeiten von nicht erlaubten Dingen im Essen gehabt (minimalst Zucker, Stärke) aber möchte nach Möglichkeit wenig spritzen bzw. so lange es geht auf Bolus verzichten.

    Warum auf Bolus verzichten? Damit verheizt Du nur die verbliebenen Reserven Deiner Bauchspeicheldrüse. Die würde ich mir so lange wie möglich bewaren wollen.


    wenn ich es da richtig fliegen lasse, dann geht der Wert bei mir auch richtig hoch um hinterher ziemlich genau 20 Einheiten unter meinen Startwert zu fallen.

    Schwierig... :/ Da ich kaum noch Restproduktion habe, muss ich Insulin verwenden, damit der BZ wieder runter kommt. Das kann ich dann entsprechend timen.

    Da könntest Du mal vorsichtig herumprobieren. Vielleicht etwas Insulin vorher gegen den Anstieg. Und wenn's dann zu stark abfällt ggf. Traubenzucker.

    Oder auf Deinen Arzt hören und weniger doll reinhauen. ;)


    Den GVI fänd ich für mich deutlich zu hoch

    Was ist GVI?


    Ich steche mich nicht wirklich gerne aber vielleicht könnte ich ja das im Moment eh nicht benutzte Humalog gegen ein etwas flacher wirkendes tauschen und wieder einen leichten Morgengupf spritzen.

    Ans Stechen wirst Du Dich wohl gewöhnen müssen.

    Funktioniert denn das Humalog nicht aus Aufsteh-Insulin? - Tatsächlich ist Aufstehen+Workout die einzige Gelegenheit, wo ich Humalog verwende. Zu den Mahlzeiten verwende ich Normal-Insulin.

    Heute gab's Senfeier mit Kapern


    Und wie immer 5 mm bis zum Dammbruch. ^^


    Ich habe in letzter Zeit festgestellt, dass mein Körper mir morgens nach dem Workout (auch ohne krasse BZ-Spitze) etwas mehr Kohlenhydrate verzeiht, wenn es nicht zu oft wird. Deshalb war ich zum Frühstück im Garten...


    Es gab Haferflocken mit Hanfprotein und selbst gepflückten Früchten. (Das Grünzeug war nur fürs Foto ;).)


    Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.


    Aber ich glaube, es herrscht weitgehender Konsens, dass man vor dem Einsatz eines Closed-Loops erst eine Zeitlang Erfahrung mit einer Pumpe und einem CGM gesammelt haben sollte. Oder?

    Der redet viel aber nie davon, wie um Himmels willen er mit T1 so krasses Krafttraining gemacht hat oder wie sein A1c damals war.

    Vermutlich ist er sich selbst dessen bewusst, dass er hinsichtlich Diabetes-Einstellung kein gutes Vorbild abgibt.

    Schwergewichtheben mit Diabetes scheint mir keine gesunde Kombination zu sein.

    Durch Corona ist die gesamte Versorgung inkl. Schulung sowieso und dann bei Neudiagnose noch zusätzlich sehr schwierig.

    Also das man sich im März mit Corona rausredet ist zwar unschön, aber noch irgendwie verständlich.

    Aber innerhalb von 6 Monaten keine ordentliche Schulung hinzubekommen ist schlicht indiskutabel. (...)


    Sehe ich auch so. Hinsichtlich Schulung würde ich nochmal nachhaken. (Entweder beim Arzt, der hoffentlich Diabetologe ist. Alterativ vielleicht auch mal bei der Krankenkasse. Vielleicht können die etwas in der Nähe empfehlen.)


    Falls es mit der Schulung partout nicht zeitnah funktioniert, würde ich eine Buchempfehlung abgeben: "Gut leben mit Typ-1-Diabetes" (erschienen im Elsevier-Verlag)

    Das habe ich in meiner Anfangszeit trotz Schulung gut gebrauchen können.

    (Ich muss meinen Beitrag hier zurückziehen. - Nach einem hilfreichen Hinweis von Gendra. - Dass unter derselben Handelsbezeichnung unterschiedliche Insulinsorten hergestellt werden, finde ich allerdings schräg.)

    Über die DDG-Homepage gefunden:

    https://www.aerzteblatt.de/medizin/medizinreport?aid=214485


    Mein persönlicher Schlüsselsatz aus dem Artikel:

    "Nach seiner Ansicht erklärt sich das erhöhte Risiko eines schweren COVID-19-Verlaufs bei Diabetikern nicht allein über die Begleiterkrankungen, sondern auch über die Insulinresistenz mit Hyperinsulinämie"

    Und schließlich:

    "In der aktuellen Situation lässt sich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, ob ein isolierter Diabetes – sei es Typ-1 oder Typ-2 – einen Risikofaktor für einen schweren COVID-19-Verlauf darstellt oder nicht."