Moin zusammen,
ich habe in diesem Thread Morgengupf relativ viel über mich geschrieben wenn Ihr zur Beantwortung noch mehr Infos braucht. Allerdings hier ganz kurze Zusammenfassung.
46 Jahre, 2013 fälschlich als T2 eingestuft, allerdings keine Medis, HbA1c immer unter 6,5, eher knapp unter 6, Seit Jan 20 bekannter Typ1 - Lada nach Ketoazidose und vollständiger Entgleisung mit knapp 500 ins KH, HbA1C bei 12,x, seit Februar 20 strikte ketogene Ernährung, seit Mai 20 erstmalig in meinem Leben normalgewichtig (jetzt bzw. seit 2 Monaten 86,3kg bei 184cm groß), Insulinuser seit Januar 2020 (Humalog und Tresiba), dank meiner Ernährung brauche ich kein Bolus sonder nur Basal, Aufstehsyndrom je nach Stress am Morgen, top fit, so gut ging es mir noch nie dank T1 und Keto.....letzter HbA1c bei 5,2, keine Spitzen über 140 außer ich lege es drauf an.
Ich habe das alles mit LCHF geschafft, halte mein Gewicht jetzt seit gut 2 Monaten und mir geht es wirklich sehr gut, mein T1 beschäftigt mich nur noch abends 1 Minute beim Basal. Derzeit 4 IE Tresiba. Damit wache ich morgens mit Werten um 70-80 auf, wenn ich schnell aufstehe und Stress habe, dann geht er hoch auf 130 und gegen Mittag bzw. wenn ich etwas zur Ruhe komme wieder auf unter 100 bzw. ist abends um 18 Uhr bei etwa 80. Kann ich wirklich die Uhr nach stellen und habe auch keine Hypos wenn nicht gerade das Libre spinnt bzw. nicht kalibriert ist.
Was ich aber gut merke ist Bewegung oder mentaler Stress, dann geht der Wert hoch, am Wochenende wenn der Tag easy und relaxt verläuft, dann komme ich nach dem Aufstehen kaum auf über 100, wenn ich richtig Stress habe (Anwaltstermin und Aufregen), dann auch auf 150. Sobald ich wieder Ruhe habe, am besten mal die Füße aufs Sofa oder keinen Stress, dann fällt er auch rasch wieder ab.
So, zu meinen Fragen. Bitte bedenken, dass ich Insulin/T1 Neuling bin und seit dem auch erst zwei Mal beim Diabetologen, der mich beim letzten Mal mit Fragen nach Zielen für nächstes Quartal eher ausgelacht hat und meinte, da könnte ich nix mehr verbessern und das wäre top.
Jetzt habe ich aber im Januar eh mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt (das neue gefällt mir trotz T1 deutlich besser) und ja, ich bin im optimierungswahn. Liegt aber vielleicht auch an meinem Job. Klar, ich habe noch Eigeninsulin. Mal schauen wie lange noch, da möchte ich aber sparsam mit umgehen.
Also, ich strebe sehr niedrige Werte an (wie ein gesunder), Ernährung ist nicht das Thema, ich werde nach Möglichkeit ewig bei LCHF bleiben weil die Vorteile möchte ich nie wieder missen (jeden Morgen kommt Asterix mit der großen Suppenkelle und teilt Zaubertrank aus; ich esse nur einmal am Tag, Hunger ist mir unbekannt, ganz im Gegenteil, ich mache ketogene Schokolade und Pralinen um auf meine kcals zu kommen).
Was mache ich mit meinem Aufstehsyndrom? Ich habe eine Zeit (vor ketogen) Morgengupf gespritzt, habe mir bei 80er Zuckerwert mal eben 3 IE Humalog gegeben um dann zwei Stunden später immer noch bei 80 oder 90 zu sein. Mittlerweile steh ich morgens langsamer und behutsamer auf, mache mir keinen Streß und dann hält sich das im Rahmen. Streß bei der Arbeit oder in der Birne kann ich aber nicht vermeiden, ebenso viel Bewegung. Das weiß ich aber im Vorfeld eher weniger und im Moment spritze ich Bolus gar nicht bzw. nur ungern. Ich sehe aber sehr deutliche Unterschiede zwischen relaxt am Wochenende und Stress bei der Arbeit... Daher, würdet ihr, wenn ihr wisst, dass es stressig wird trotzdem einen kleinen Bolus morgens spritzen um den Wert nicht so rasch steigen zu lassen, oder sagt ihr, gut, mal auf 130 oder 140 ist auch okay, der geht ja in absehbarer Zeit wieder runter...
Dann soll man ja, gerade im Hinblick auf GVI uä. keine starken Schwankungen haben bzw. versuchen diese zu vermeiden. Die erste habe ich oben bereits beschrieben, die zweite liegt in meiner Ernährung. Ich lebe immer noch strikt ketogen und versuche täglich unter 20, max 25g KH zu bleiben auch wenn ich mittlerweile bestimmt sehr gut adaptiert bin. Allerdings tracke ich nicht mehr alles sondern mache es vom Gefühl her und traue mich mittlerweile auch mal ab und an an einen Döner-Teller ohne Pommes/Reis mit mehr Salat. Irgendwas ist in der Sauce, Zuckerspiegel steigt aber auch nur um 20 Einheiten und sinkt wieder. Joghurt mit ein paar Beeren und zwei Löffel Kerne/Nüsse dazu macht auch so 20 bis max 30 Einheiten nach oben, diese teilweise recht zügig.
Hier spritze ich natürlich auch nicht, fällt ja auch wieder rasch.
Nehmen wir jetzt mal an, ich kann mir auch 40g KH gönnen und bleibe dabei in Ketose (Ketonspiegel habe ich nie gemessen, aber am Anfang natürlich gerochen und ich bilde mir ein ich fühle es....). Dann würden mein Zuckerspiegel ja auch mal von 100 auf z.B. 150 oder gar 160 steigen. Ich weiß, alles noch nicht schlimm. Spritzen, ja oder nein? Im Krankenhaus wurde mir beigebracht für alles zu spritzen was KH enthält, selbst 1 BE... Aber die haben auch gesagt ketogen und T1 geht nicht. Naja, ich mache das seit 6 Monaten und lebe noch und mir ging es nie besser. Daher und aus vielen anderen Gründen höre ich mir die Meinung der Ärzte gerne an aber bilde mir nach reichlich Lesen meine eigene. Wenn die differiert dann ist das eben so....
So, ich hoffe ihr lacht mich nicht aus, ich weiß, dass HbA1c mit 5,2 für viele hier der absolute Traum ist aber solange ich noch kann und es mir Spaß macht, kann ich ja versuchen ihn noch zu optimieren. Nächste Woche ist wieder Quartalstermin, lt. Libre bzw. genauer Xrip+ werde ich etwas höher liegen als letztes Mal. Ich wiege aber auch nicht mehr und bin nicht mehr ganz so streng mit den 20g KH. Habe auch schon mal Kleinigkeiten von nicht erlaubten Dingen im Essen gehabt (minimalst Zucker, Stärke) aber möchte nach Möglichkeit wenig spritzen bzw. so lange es geht auf Bolus verzichten.
Gleiches Problem habe ich natürlich beim Sport, ich fahre Rennrad und wenn ich es da richtig fliegen lasse, dann geht der Wert bei mir auch richtig hoch um hinterher ziemlich genau 20 Einheiten unter meinen Startwert zu fallen. Beides, sowohl Anstieg als auch Fall geht sehr schnell was ja auch zu vermeiden wäre. WEnn ich mit dem Rad eher gemütlich fahre, dann steigt er fast gar nicht aber fällt hinterher natürlich trotzdem etwa 20 Einheiten. Dementsprechend ist für mich natürlich Ausdauersport besser. Mein Doc meinte letzte Mal schon, ich solle besser gar nicht so viel Sport machen bzw. vorsichtig.
Naja, ich hoffe ihr seht mir meinen Optimierungswahn nach und versteht ungefähr was ich meine