Beiträge von FraOrolo

    ... beweisen dass die Behandlung mit Hitze (und wir reden ja in dem Fall von mehr als 40grad, was dem Standard Höchstwert für langzeit-versuche entspricht) die Messgenauigkeit des Sensors nicht beeinträchtigt.

    Seh ich nicht ganz so kritisch. Typische Elektronik kann 0-70 Grad einfach laut Datenblatt ab. Sonst koenntest Du die SMD-Platine auch nicht loeten. Den Sensorfaden steckt ja sowieso erst der Anwender an die Elektronik, der ist nicht betroffen.


    LG

    Martin

    Warum auch? Hat Abbott mich gezwungen den Sensor zu tragen?

    Laut der hier besprochenen chemischen Analyse verwendet Abbot zum Verkleben des Sensorgehaeuses das Monomer Isobornylacrylat, was durchaus als Allergen bekannt ist. Wenn das offiziell und gewollt waere, muesste das wohl im Beipackzettel stehen.


    Das Problem wurde von Benutzern duch "Abdampfen" des Sensoroberteils geloest. Das waere ja durchaus auch in der Produktion bei Abbot implementierbar.

    Bisher blocken die aber einfach nur ab.


    LG

    Martin

    Jedes CGM hat die gleichen Probleme, nur wird da alle 12 Stunden mit eine Blutigmessung kalibriert. Das Dexcom 6 soll schon werksseitig kalibriert sein, wie das allerdings bei zig tausenden unterschiedlicher Menschen funktionieren soll, ist mir schleierhaft.

    Scheinbar ist Kalibrierung aber aehnlich verschrieen bei Doktoren wie die eigenstaendige Messung der BG-Werte das in den 90er Jahren war. "Das kann gar nicht gehen, das ist zu kompliziert fuer den normalen Patienten, das ist eine inherente Fehlerquelle". Diese Diskussion hatte ich schon mit unserem Doktor wegen Dex vs. Freestyle. (Er pushed das letztere)


    Insofern find ich die Strategie vom Dexcom (6) eigentlich ehrlich und vielleicht einfach: Solang die Fabrikkalibrierung passt, kann man sie nutzen. Wenn man aufgrund von Montagssensor oder spezifischen Stoffwechselparametern keine Uebereinstimmung hinbekommt, hat man die Moeglichkeit zum Kalibrieren.
    Im Gegensatz zum Freestyle, wo das Lesegeraet die Funktion gar nicht hat. Und nein im Kopf umrechnen ist keine Option.


    LG

    Martin

    Ich muss mal dumm fragen. Wie funktioniert das mit dem Xdrip eigentlich? Ich habe die App zwar auch und habe damit auch schon gescannt und auch blutig gemessene Werte eingegeben, aber die Funktionsweise ist mir unklar. Gibt es da irgendwo eine deutsche Bedienungsanleitung?

    Hast Du schon mal im "Burger-Menu" auf die Kalibrierungskurve geschaut?
    Das ist eigentlich kein Hexenwerk.


    Ziel ist, eine lineare Uebertragungsfunktion zu erhalten:


    Sensor_Blutwert = a * Sensor_Rohwert + b


    Im Kalibrierungsplot von xDrip stehen die aktuellen a -- slope und b -- intercept oben ueber der Graphik.


    Fuer jede Finger-Blutmessung die du eingibst, wird dein korrespondierender Sensor_Rohwert gesucht (da der Sensor sicher nicht genau zur gleichen Zeit misst und noch ein bisschen Verzoegerung hat, wird mit mehreren Werten und Interpolation gerechnet -- Details).

    Dieses Paar aus Blutwert und korrespondierendem Sensorwert kommt als Punkt in diesen Plot. Aus einem Wertepaar kann man dann schon mal eine Differenz (b -- offset oder intercept) berechnen und die folgenden Sensorwerte anpassen. Den Faktor a laesst man erstmal auf 1.


    Wenn mehr Fingermessungen mit hoffentlich anderen Werten reinkommen, kann man auch den Faktor a anpassen. Die Kalibrierungslinie wird so angepasst, dass sie moeglichst nah an den relevanten punkten (blau in xDrip) liegt.
    Damit das brauchbar wird, ist es guenstig die richtige Blutzuckerlagen zum Kalibrieren zu waehlen:

    • Es sollten mehrere verschiedene Werte im Spektrum des erwarteten Tagesverlaufes am Finger gemessen werden: Ich sag mal aus dem Bauch 70 - 200 mg/dl. Es ist besser wenn man Fingermessungen am Rand dieses Bereichs hat, dann kann a (der slope) genauer bestimmt werden
    • Guenstig ist auch wenn man nicht in Flanken mit schneller Aenderung misst. Die Rechnung bezieht eine Verzoegerung ein, aber die streut mit der Setzstelle. Der Kalibrierungsfehler wird kleiner wenn man in ruhiger Lage misst.
    • Extremwerte unter 60 oder ueber 300 sind auch eher unguenstig. In dem Bereich ist die Uebertragungsfunktion des Sensors eigentlich nicht mehr linear. Das ist aber kein Problem, da die Therapieentscheidungen in dem Bereich eh eindeutig sind, auch wenn der Fehler ein bisschen groesser ist.

    xDrip rechnet hauptsaechlich mit den Fingerwerten aus den letzten 4 Tagen (wenn es die Werte fuer den aktuellen Sensor gibt), damit werden Veraenderungen innerhalb der Sensorlebensdauer eingefangen. Sensorfaden und Setzstelle altern, damit verschieben sich die beiden Parameter innerhalb einer Sensorlebenszeit.

    Wenn man groessere Abweichungen bemerkt, braucht man mehr Blutwerte.

    Im Plot von xDrip werden die alten (irrelevanten) Punkte grau. Mit jedem Sensorwechsel wird die Kurve neu angepasst, am Start sind a=1 und b=0 (b wird aber mit der zwingenden Erstkalibrierung immer gesetzt).


    Hilft das als Erklaerung?

    Martin

    Inzwischen funktioniert der Loop ja auch für die Insight, mich würde dennoch interessieren, warum sich manchen ausgerechnet für die Insight entscheiden?

    Hi,


    Als wir die Pumpe bekommen haben, war das die Empfehlung des Diabetologen und gut fuer Kinder nutzbar (kleine minimalmengen, Fernbedienung, brauchbare Setzhilfe fuer die Katheder).


    Ich halte die Pumpe ansich auch fuer ein ueberaus robustes Geraet, dessen BT-Kommunikaton bei mir halbwegs Vertrauen erzeugt: Es ist nicht trivial, das zu hacken. Mechanisch: meine Tochter hat das Teil nicht kaputt bekommen, trotz einiger Touchdowns mit dem Fliesenfussboden. Funktionell braucht eine Pumpe nicht mehr Features, eher weniger.


    Wenn man den Diabetesmanager mit dem Smartphone ersetzen kann, bin ich eigentlich ziemlich zufrieden.


    LG,

    Martin

    Handy-Datum und Datenbank-Server Datum hast du schon überprüft? Hat der Datenbank-Server vielleicht eine andere Zeitzone, so dass auf dem Server schon "Morgen" war, als du die Berichte erstellt hast?

    Eigentlich sind alle Zeiteintraege in der Datenbank auf UTC umgerechnet. Wenn mich nicht alles taeuscht, macht das schon das Handy / die App die die Daten hochlaed. Insofern sollte die Zeitzone des Servers uninteressant sein.


    Ich hatte zwar schon einige Quirks mit der Software, aber die Timeline hat bisher immer gestimmt.


    LG

    Martin

    Laut Wikipedia ist es nicht das gleiche

    https://de.wikipedia.org/wiki/…C3%A4parat#Insulin_lispro

    Da hast Du voellig recht, NovoRapid ist Insulin Aspart, Humalog oder LisPro sind Insulin Lispro.

    Da sind also andere Aminosaeuresequenzen drin, auch wenn die Pharmakonkinetik aehnlich sein soll.

    Zumindest dieser Bericht meint das LisPro langsamer wirkt (erfordert Spritz-Ess-Abstand).

    Die Formulierung (also Aktivatoren, Konservierung etc. um das Insulin herum ) ist sehr wahrscheinlich auch anders.

    Ich wuerde mich auch (grad fuer ein Kind) dagegen wehren:

    Never change a running System.



    LG

    Martin

    Wie, bzw. woher bekomme ich die AAPS für die AC Insight. Kann es sein, dass man die Datei im Android Studio "selbst erstellen" muss?

    Ja du musst mit Android Studio selbst kompilieren.

    Fuer die Insight brauchst Du momentan:

    SightRemote und AAPS . Das erste redet BT mit der Pumpe, das zweite macht die Loop.


    Das ganze ist noch ziemlich "gruen".


    LG

    Martin

    Ich vermute der Aufriss ist zu gross. In dem Fall muesste YPsopump zertifizieren, dass zwischen Smartphone und Pumpe

    bei der Insulinabgabe nix schiefgehen kann, wobei die Herstellerfirma ueber das Smartphone, Betriebssystem (und den BT-Stack etc.) nix versprechen kann. (Ist Medizinprodukt Klasse 3, mit Medikamentenabgabe).


    Finn schrub das auch so.


    Ich sag nicht, dass es von der Pumpe her unmoeglich ist, aber um sowas durch die Zulassung zu pushen muss sich der Aufwand auch lohnen.


    LG

    Martin

    Das stimmt. Ich fände es auch schöner wenn neben dem Alarm auch der Wert angezeigt würde. In deinem Beispiel ist es aber so das ich so oder so zum Kind laufen müsste denn ich würde ja auf jeden Fall reagieren wenn ein Alarm bei den von mir ausgelösten Grenzen ausgelöst wird.


    Jain, ich steh nur recht selten auf.


    Ich hab auf dem Libre 1 eine BT-Transmitter und lasse mich bei "vorhergesagten" Hochs und Tiefs wecken. Ich versuch das Problem per Basalabschaltung oder Korrekturbolus zu loesen, was meist auch funktioniert. Pumpensteuerung per Bluetooth im Nachbarzimmer funktioniert zuverlaessig.


    Aufstehn muss ich nur, wenn eine KH-Korrektur noetig wird weil Basalabschaltung manchmal nicht reicht.


    Unter diesen Voraussetzungen seh ich den Libre 2 als halbgares Zwischenprodukt das fuer mich einen Rueckschritt bedeutet.


    LG

    Ja, das wird mir eine Lehre sein. So schlimm war es in der Nacht jetzt nicht. Ich habe nachts bei 170 1 i.E. gespritzt und bin heute morgen mit 160 aufgewacht. Ich habe das Basalinsulin also eindeutig nicht gespritzt. Aber 160 ist noch nicht dramatisch und ich kann das ja gut korrigieren. Ich werde mich mal nach einem idiotensicheren Pen umsehen ;)


    Fuer solche Situationen ist der u.a. der Novopen Echo ganz nett, der speichert den letzten Bolus und den Zeitpunkt.
    Wenn Du dich dann dran erinnerst, kannst Du auf dem Pen nachschauen ob Du was gedrueckt oder vergessen hast.


    LG,
    Martin

    Nun haben wir ein System das in Ansetzen diese gebastelte Funktionalität von Haus aus


    Naja das Problem fuer die Nutzer der (halb-) DIY Loesungen ist ja wohl eher, dass Libre 2 immer noch nur ein rudimentaeres F(c)GM ist.
    Um Werte zu wissen und Entscheidungen zu treffen, muss ich immer noch mit dem Geraet zu meinem Kind laufen und das


    Lesegeraet an den Sensor halten.
    LG,
    Martin

    Wenn ein/e Diabetologin/e das so macht, hat der Hersteller mit seiner proprietären Schnittstelle gesiegt und sie ist ein wirtschaftlicher Erfolg für ihn.


    Welche Wahl soll der Diabetologe treffen?
    Keine Pumpe, kein CGM für den Patienten -- weil es gibt nur geschlossene Schnittstellen, bei allen Systemen auf dem Markt.


    Oder dem Patienten die verfügbare Technologie zur Verfügung stellen? Die geschlossenen Schnittstellen werden auch noch als Sicherheizfeature verkauft:


    Wer will denn, dass jemand anders die Pumpe steuern könnte?
    (Ja ich weiss auch dass Sicherheit durch Geheimniskrämerei nicht wirklich sicher ist, klappt bei kleinen Märkten aber trotzdem lange genug)


    LG
    Martin

    Mal wieder ein unnötiges Problem verursacht durch proprietäre Schnittstellen. Jedes Gerät benötigt zum auslesen seine eigene Software, manchmal noch ein spezielles Kabel oder Auslese-Ding, plus eventuell noch eine Anmeldung in irgendwelchen Onlinesystemen.


    Willkommen in der kapitalistischen Realität.


    Nenn mir ein Gebiet in dem komplexe technische Geräte benutzt werden und Daten ausgelesen werden können und in dem *nicht* propriätären Schnittstellen zur Verfügung stehen,


    inklusive der speziellen Software nur des Herstellers.


    Wir diskutieren grad über Geräte auf einem streng regulierten Markt, wo grad mal eine Handvoll Hersteller überhaupt mitmischen, die werden ihre Systeme nicht auch noch offenlegen.
    (Auch weil in unserem Wirtschaftssystem das niemand tut).
    LG
    Martin

    Ich durfte meine Pumpe vollkommen frei auswählen. Es gab gar keine vorgaben oder Einschränkungen.


    Aber was macht deine Ärztin mit den Geräten? Bekommt sie von Dir Berichte oder programmiert Sie Deine Pumpe, weil Du ahnungslos guckst?
    So wie ich Deine Ausstattung sehe, kommst Du auch weitgehend allein mit der Technologie klar.


    LG
    Martin

    Es stimmt, dass es in England (darauf beruhten wohl die Studien) kaum Insulinpumpenträger gibt, weil man das nicht gezahlt bekommt


    Naja vor allem wurde die Studie vom NIH bezahlt und angeleiert, was eben (ähnlich IQWIG in .de) das Ziel hat, zu belegen dass teures Zeug nix nutzt.
    Das ist genauso ein Bias wie bei Hilfsmittelherstellern, die "Studien" als Marketing abrechnen .
    LG
    Martin

    Ob es sein kann das hier ein bestimmter Hersteller bevorzugt werden darf halte ich für Diskussionswürdig.


    Das ist aber auch ein ganz pragmatisches Problem:
    Unser Doc bevorzugt ganz klar Material von Roche. Dafür hat er aber auch den kompletten Technologie-Stack auf seinem Rechner und greift sich die Messwerte / Eventlogs ab, bzw. macht die Einstellungen an der Pumpe.
    Selbst bei nur einem Hersteller gab es da schon Probleme, weil er auf einem Klinikrechner mit besonderer Sicherung arbeitet (USB ist pöhse), und Softwareversionen erstmal von seiner IT-Abteilung freischalten lassen muss.
    Auch haben wir uns gegenseitig geholfen, bestimmte "versteckte" Einstellungen bei der Pumpenconfig zu finden.
    Unter solchen Randbedingungen würde ich mich auch lieber auf einen oder
    zwei Hersteller konzentrieren und diese vollständig und richtig
    unterstützen können, als nun jedem unerfahrenen Patienten etwas anderes
    anzubieten, weil ich sonst unter Kartellbildungsverdacht falle.


    Aus seiner Praxis ist es eher die Ausnahme, dass Patienten/Eltern die Basalraten und Faktoren komplett in Eigenregie verändern (wie ich das mache).
    Ich denke wenn ich mir eine andere Technologie wünschen würde, wäre es kein grosses Problem ihn zu überzeugen dass dies für uns besser passt, aber im allgemeinen verlassen sich viele Patienten auf seine Einstellungen.



    LG
    Martin