Beiträge von Pelzlöffel

    Zu Korrekturen:

    Es kommt auf die Situation an bzw wie genau man überhaupt korrigieren kann.

    Mein Pen dosiert in 1er-Schritten und 1 IE senkt den Blutzucker um 80 mg/dl oder so.

    Bei deinem Beispiel die 160mg/dl würde ich natürlich gerne korrigieren. Würde dann allerdings bi 80 landen, je nach Situation wäre mir das wiederum zu knapp. Zu Hause oder im Büro würde ich das wohl korrigieren und beobachten, kann ja jederzeit gegen-essen.

    Vor einem wichtigen Meeting oder wenn ich gerade mit Maschinen oä arbeiten, würde ich es wohl erstmal so laufen lassen.



    Morgendlicher Anstieg kann soweit ich mir das zusammenreime durch zwei Dinge verursacht werden:

    1) Insulinempfindlichkeit sinkt durch Freisetzung irgendwelcher Hormone, dadurch steigt BZ weil Basal weiterhin die flache Wirkkurve hat.

    2) Leber setzt Glukose frei


    Keine Ahnung wie man das unterscheiden kann. Würde mal raten dass im zweiten Fall Korrekturen besser wirken, weil es einfach nur ein erhöhter BZ ist - ohne reduzierte Insulinempfindlichkeit. (Wahrscheinlich ist es eh eine Mischung aus beidem)

    Metformin reduziert doch auch die Freisetzung von Glukose durch die Leber? Sollte dann ja gerade bei Morgenanstiegs-Geschichten helfen?

    Ja, war seit Samstag.

    Abgeknickt war der Faden glaube nicht, da die Werte sonst passten. Er reagierte nur recht stark auf Druck/Abwinkeln des Armes. Vorgestern ist er bei der Arbeit dann aber eh abgefallen. Wahrscheinlich an irgendeiner der Maschinentüren hängengeblieben durch die ich gefühlt hunderte male durchgreifen muss, das wird noch interessant.


    Der neue Sensor sitzt nun wieder am Arm aber weiter "innen".

    Über den Oberschenkel habe ich auch nachgedacht aber war unsicher ob das beim radfahren ungünstig wäre.


    Ansonsten sind die Alarme schon ganz nützlich, gerade weil ich die Gewohnheit habe oft nach dem Essen kurz einzuschlafen. :toast:sleeping:

    Aber zur Genauigkeit muss ich erstmal neues Vertrauen aufbauen.

    Seit Samstag habe ich nun einen Libre 2 Sensor kleben und dass die angezeigten Werte sich so stark ändern, wenn am man auf dem Arm liegt oä geht mir jetzt schon auf den Keks.

    Nachts: laut Libre im Dauer-UZ. Laut Finger: 101 mg/dl


    Jetzt gerade zwei Stunden nach dem Essen, Libre zeigt: konstant irgendwas um 200 mg/dl

    Stimmt auch, hatte weniger gespritzt weil ich nicht wusste wann ich gleich nochmal mit dem Rad los muss. Ich setze mit auf dem Sofa etwas anders hin: "Niedrig Alarm bei 79mg/dl"

    Ich drehe mich um: geht wieder hoch auf 200.


    So ist das irgendwie sinnlos.

    Danke für die Zusammenfassung. Da ich das Lesegerät verwenden möchte/muss, ist leider der für mich interessanteste Teil noch ungeklärt:

    Und sonst so? Was ist mit dem Lesegerät?


    Im Gegensatz zum Libre1-Reader lässt sich das neue Lesegerät noch nicht per Python-Script auslesen (Verschlüsselung!), mir wurde aber glaubhaft versichert, dass daran gearbeitet wird. Bis dahin ist leider nur der Umweg über LibreView und Export praktikabel. Ich verfolge das aber und werde ggf. ergänzen.

    Wo genau verfolgst du das? https://github.com/Flameeyes/glucometerutils ist ja ein Projekt das scheinbar auch das Libre2 unterstützten möchte.


    Bis dahin bleibt nur der Weg:

    1) die offizielle Libre-Software auf dem PC zu installieren. Ist leider nur für Windows. (Mit Wine unter Ubuntu hat sie bei mir kein angeschlossenes Libre1-Messgerät erkannt)

    2) Internetverbindung trennen, damit die Software nicht die Daten nach Hause telefoniert

    3) Irgendwo gibt es den Menü-Punkt "Als .csv exportieren"


    Zumindest ging das beim Libre 1.

    Ich denke man muss als erstes seine BZ-Verläufe genauer betrachten.

    Diese 14-Tage-Muster helfen da mMn nur bedingt. Zum Beispiel kann man (bei den meisten Menschen) Wochentage und Wochenende nicht einfach in einen Durchschnitt verrechnen: Da kommt nix sinnvolles bei raus wenn Bewegung, Stress, Mahlzeiten usw ganz anders sind.


    Dann gibt es Tage bei denen man selbst Fehler gemacht hat, zB: BE falsch geschätzt, vergessen zusätzliche Bewegung zu beachten etc. Wenn es dadurch Ausschläge im BZ-Verlauf gab muss man ja eigentlich nichts an der eigentlichen Therapie ändern, es war dann halt "dumm gelaufen."

    Tage mit außergewöhnlichen Events (Marathon gerannt, Bewerbungsgespräch, Party,..) würde ich auch rausnehmen.


    Man darf also sozusagen nur Standardtage betrachten, sonst hat man keine verlässlichen Daten als Grundlage.

    Ggf muss man vorher rausfinden was für einen selbst ein Standardtag ist ;) Wenn ich meine BZ-Werte dann unter diesem Gessichtspunkt anschaue, fällt mir manchmal schon auf was nicht gut passt.

    Das Libre ist ja ein Sonderfall: Die Krankenkassen haben einfach eigene Verträge mit dem Hersteller geschlossen. Das ging (glaube ich) auch nur weil das Libre ja kein rtCGM ist.

    Je nach Sichtweise wird das Libre also entweder aus Kulanz so leicht genehmigt.

    Oder weil die KK Patienten lieber mit dem etwas billigerem Libre abspeisen als ein richtiges CGM zu zahlen.

    • Insulinpumpe und CGM gehören zur Standardbehandlung.

    Was kann man darunter verstehen? Auf Wunsch erhält jeder eine Pumpe ohne aufwendige Indikationsprüfung?

    Nein, das glaube ich nicht.


    Hier gibt es den kompletten DMP-Text, mit den Änderungen farblich hervorgehoben:

    https://www.g-ba.de/downloads/…litus_Servicedokument.pdf


    zum CGM steht da beispielsweise:

    Zitat

    besteht insbesondere dann eine Indikation zur Anwendung der rtCGM, wenn deren festgelegte individuelle Therapieziele zur Stoffwechseleinstellung auch bei Beachtung der jeweiligen Lebenssituation der Patientin oder des Patienten nicht erreicht werden können.

    CGM gibt es also wenn:

    1) Therapieziel nicht erreicht und 2) Lebenssituation es erfordert.

    Sprich, es erhält nicht jeder automatisch ein CGM. Ob die Bedingungen erfüllt sind lässt sich eigentlich nur durch ein BZ-Tagebuch mit Kommentaren nachweisen.


    Also bleibt alles wie immer, es wurde nur nochmal genau definiert aufgeschrieben.

    Überzeugt mich irgendwie nicht. Das hätte in Jahrzehnten Insulintherapie längst auffallen müssen wenn der Insulinbedarf SO krass ansteigt.

    Milchprodukte sind ja nichts exotisches und werden auch oft bei Carb-reichen Mahlzeiten gegessen.

    Dann stellt sich die Frage, welchen Anteil diese bestimmten Proteine in der Nahrung ausmachen. Wenn die nur zu 0,00001% Prozent enthalten sind dann wäre es ja irrelevant ob sich deren Insulinbedarf ums 7, 70 oder 700 fache erhöht.


    Zitat

    Ob man das 1:1 für T1 übernehmen kann sei dahin gestellt

    Warum sollte man nicht? Die Menge Insulin die sich ein T1 spritzt um den BZ normal zu halten, ist (in etwa) die Menge die der Körper normalerweise selbst hergestellt hätte. (Jetzt mal gewisse Effekte wie die Aufnahme durchs Fettgewebe usw ausgenommen. Aber eine 70!-fach gesunkene Insulinempfindlichkeit würde jedem T1 sofort auffallen).


    Dein Diabetes ist ja insofern besonders dass Du scheinbar noch viel körpereigenes Insulin hast und sogar ohne Basal extrem glatte CGM-Linien ziehst . Bei Bernstein & Co geht es idR um T1 außerhalb der Remission, natürlich passt dann nicht alles zu den eigenen Erfahrungen.

    36min Video sind mir gerade zu lang.

    Über welchen Zeitraum soll denn der Insulinbedarf aufs 70fache ansteigen?

    Da Du es mit fasten vergleichst, was ja eher kurzfristig ist: Also eher recht schnelle Änderung des Insulinbedarfs?

    Aber das würde ja bedeuten das man bei bestimmten Mahlzeiten mit dem Bolus extrem daneben liegen würde und dann das dutzend-fache nachspritzen muss.

    Also klar liegt man mal daneben, aber bis zu 70-mal mehr IE Bolus?

    Bei Bastelprojekten ist also der der Patient selbst schuld, wenn er dadurch einen Unfall baut.

    Aber wer haftet denn überhaupt, wenn ein Diabetes-Gerät nicht richtig funktioniert hat?

    Aus dem Garantie-text des Freestyle Libre:

    Zitat

    Abbott garantiert nicht den unterbrechungsfreien oder fehlerfreien Betrieb des Messgeräts und Abbott haftet auch nicht für etwaige beiläufig entstandene Schäden oder Folgeschäden, die direkt oder indirekt von der Nutzung des Messgeräts herrühren oder daher, dass das Messgerät nicht gemäss seinen Spezifikationen funktioniert.

    Wenn Abbott für Fehler in seinem offiziell zugelassenem Medizinprodukt nicht haftbar ist, was ist dann der Unterschied zu den Bastelprojekten?

    Die Diabetes-Zeitschriften kranken meiner Meinung nach alle an einem Punkt:

    Die Redaktionen scheinen sehr vorsichtig.

    Sie dürfen (oder wollen) scheinbar keine konkreten Tips zur Insulintherapie geben.

    Maximal gibt es Hinweise wie ein Basaltest funktioniert oder sowas wie "Vor dem Sport stelle ich die Pumpe auf 50%."

    Tiefer geht es kaum, vielleicht aus Angst verklagt zu werden. Es ist aber leicht sinnlos wenn eine Diabetes-Zeitschrift über alles mögliche schreibt - außer darüber wie Insulin-Therapie funktioniert.


    Ich habe auch noch keinen Artikel gelesen in dem eine Zeitschrift selbst etwas recherchiert oder getestet hat. zB mal über einen Monat verschiedene CGM vergleichen, dazu dann Diagramme und eine Auswertung. Oder einen richtigen Test über eine neue Pumpe, der mehr beinhaltet als was es auf der Webseite des Herstellers zu lesen gibt.

    Sowas ist es bei Zeitschriften zu anderen Themen (Autos, Computer, usw) Standard, bei Diabetes kommt es nie vor.



    Die einzige Ausnahme ist (war) teilweise "der Insuliner."

    https://wir-insuliner.de/ - eine unabhängige Zeitschrift, die es wohl nicht mehr gibt. Eine ganze Ausgabe ist mir nie in die Hände gekommen, aber einzelne Artikel fand ich durchaus gut und trauten sich viel mehr in die Tiefe zu gehen.


    Die andere Zeitschrift, die sich mMn teilweise noch lohnt ist das "Diabetes Journal."

    zB ist der interessante Beitrag von Geri "Experiment Blindflug" ( Experiment Blindflug ) in der Ausgabe 11/2019 in ähnlicher Form veröffentlicht.

    Außerdem ist das DJ mit der Diabetes-Selbsthilfe verknüpft bzw ist es auch deren Mitglieder-Zeitschrift. Förderung von Selbsthilfegruppe finde ich prinzipiell erstmal gut.

    Ok, wenn das Mess-System gewechselt wird, kann man schnell mal 7 Sensoren übrig haben, aber dann für viel Geld einfach verkaufen? Den größten Anteil der Einkaufkosten hat doch die Krankenkasse bezahlt.

    Wenn man das Mess-System wechselt, kann man ja trotzdem erstmal die alten Sensoren aufbrauchen. Oder das Rezept entsprechend erst dann einreichen/holen wenn es gebraucht wird.


    Ich glaube aber auch dass das Angebot bei ebay viel zu gross ist, das kommt nie im Leben nur von Patienten die ihre Restbestände loswerden wollen.

    Im Verkaufsverlauf mancher Accounts sieht man, dass über lange Zeit immer wieder Teststreifen und Sensoren verkauft werden. Plus die Dunkelziffer an Verkäufern die nicht alles über den gleichen Account verkauft.