Beiträge von Kappa

    Das mit dem geteilten / gesplitteten Bolus ist ein guter Tipp. Als ich auf das schnellere FIASP und insbesondere auf das noch etwas schnellere Lyumjev umgestiegen bin, hatte ich auch häufig Hypos nach dem Essen. Den Grund hab ich aber erst erkannt, als ich xDrip mit der darin enthaltenen Vorhersage Simulation genutzt habe. Die Grafik der Vorhersage verlief nämlich auch in eine Hypo bei großem Bolus wegen umfangreichen Essen mit viel KH, insbesondere Nudeln oder Pizza. Das Wirkmaximum des Insulins ist schneller als die Absorbtion der KH, selbst bei normaler Verdauung.


    Mit der Vorhersage in xDrip hab ich rausgefunden, dass ich mir mit FIASP maximal 16 IE und mit Lyumjev maximal 12 IE auf einmal geben darf (hängt natürlich von den individuellen Faktoren ab). Dann geht's nach dem Essen erstmal nur bis 140 und dann runter um die 100. Nach 2 Stunden holen die KH auf und es steigt wieder, ohne Restbolus dann auch exorbitant, weil ja was fehlt. Nach etwa 2 Stunden, wenn der Sensor den beginnenden Anstieg zeigt, gebe ich mir den noch fehlenden Restbolus. Bei richtigem Timing und nicht allzu schnellen KH bzw etwas Fett im Essen ergibt das eine relativ flache Kurve.


    Das Splitten hat auch den Vorteil, dass man die Gesamt-IE noch variieren kann, falls sich die Menge der KH ändern. Manchmal brauche ich auch weniger Insulin, weil die Leber irgendwie mitarbeitet (eating-soon Effekt). Das merke ich daran, dass der Anstieg wegen noch fehlendem Insulin deutlich später kommt als sonst.


    Dieses komplexe Wechselspiel zwischen IE und KH kann man nur mit Sensor analysieren. Und richtig die Augen geöffnet hat mir erst die Vorhersage Simulation in xDrip.

    ich trinke dann auch viel, mit der restfunktion der Bauchspeicheldrüse meinte die diabetologin, soll ich mir noch zu große Sorgen machen, schlecht ist es aber. Meine Ausrede: hab ich seit 14 Jahren gemacht, natürlich aber ohne FSL und aber weiß ich gar nicht, wo kein Zucker war. Das will ich jetzt alles verbessern.

    Das solltest du unbedingt ändern, dann bekommst du vielleicht noch rechtzeitig die Kurve. Ansonsten landest du über kurz oder lang an der Dialyse. Bei Werten über 180 wird die Nierenschwelle überschritten und der Zucker landet im Urin. Das belastet die Nieren (und nicht nur die) enorm. Bei mir haben die Nieren 30 Jahre lang grottenschlechte Werte mitgemacht, dann wurde erstmals Eiweiß im Urin gemessen. Ich konnte sie aber mit Verhaltensänderungen, Sensorüberwachung und neuen Insulinsorten noch retten/regenerieren.


    Und Zunehmen kann man effektiver mit mehr Fett anstatt mit mehr Kohlenhydrate. Fett hat mehr als doppelt so viel Energie wie Kohlenhydrate oder Eiweiß.


    Hohe Spitzen nach dem Essen kann man auch mit schneller wirkenden Insulinen wie FIASP (auch von Novo) oder Lyumjev reduzieren. Novorapid wird seinem Namen heute nicht mehr gerecht.

    Kann es sein, dass es Stellen gibt, wo das Insulin länger wirkt?

    Ja natürlich. Durch häufige Injektionen in die selbe Körperregion, kann es zu Gewebeverhärtungen kommen, die dazu führen, dass das Insulin schlechter oder langsamer aufgenommen wird und somit individuell weniger stark oder auch „länger“ wirkt. Nennt man medizinisch Lipohypertrophien. Es hilft nur der Wechsel auf andere Zonen, die man bisher nicht oder weniger häufig genutzt hat.


    Dass du bisher immer nur etwa 2 Stunden eine Wirkung von Novorapid gespürt hast, entspricht aber auch nicht der tatsächlichen Wirkdauer dieses Insulins. Diese liegt eher bei 4-5 Stunden. Ein Typ 1 ohne jegliche Restfunktion der Bauchspeicheldrüse kann auch noch 5 Stunden nach einem Bolus in eine Hypo geraten, im Grunde sogar jederzeit aufgrund anderer Umstände. Dass das bei dir als Typ 2 bisher nicht so war, liegt wohl daran, dass dein natürlicher Stoffwechsel noch etwas funktionierte und gegengewirkt hat.


    Im Grunde kann sich auch parallel zu einem Typ 2 ein Typ 1 entwickeln. Das könnte man eventuell mit einem Diabetologen diagnostisch abklären – wird aber am Sachverhalt nichts ändern. Für Typ 1er ist die ständige Hypogefahr völlig normal, damit kann man aber dank Sensoralarm und körpereigenen Anzeichen in der Regel gut umgehen.

    Die Dexcom Leute beschreiben meist, dass sie ihn nur schrittweise um maximal 30 mg/dl bzw 2 kalibrieren. Wenn sich die Abweichungen aber sowieso noch stark verändern, macht das auch keinen Sinn, weil man sie nach kurzer Zeit ja wieder rückgängig machen müsste.


    Generell macht eine Kalibrierung nur Sinn, wenn die Abweichung relativ konstant und stabil ist. Ein springender Sensor, der mal mehr mal weniger anzeigt, kann nicht kalibriert werden, das erzeugt weiterhin Unsinn.


    Und xDrip bildet beim Kalibrieren einen Mittelwert der eingegeben Werte der letzten 4 Tage. Deshalb erst dann einen Wert eingegeben bzw kalibrieren, wenn man davon ausgeht, dass sich die Abweichung nicht mehr verändert.

    Kenne mich mit den Besonderheiten des G6 nicht aus. Aber kann mir vorstellen, dass xDrip die Kalibrierung ignoriert, weil das bei derart großen Abweichungen keinen Sinn macht. So einen Sensor müsste man eigentlich als defekt bezeichnen.


    Aber die großen Abweichungen sind am ersten Tag beim Verlängerung des Dexcom offenbar normal, liest man hier öfter. Beim Neustart wird irgendwie ein Wundheilungseffekt reingerechnet, der beim Verlängern aber nicht da ist. Ich würde deshalb erstmal gar nicht kalibrieren und abwarten, bis sich der Sensor wieder gefangen hat.

    Das will Abbott aber offensichtlich gar nicht, sonst würden sie die Werte ja nicht verschlüsseln. Nur für ausgewählte Partner / Pumpenhersteller, die dafür wahrscheinlich kräftig zahlen dürfen, aber nichts auf die Reihe bringen.

    ich habe einen Freestyle Libre 3 und würde mir die Werte gern auf meiner Apple Watch anzeigen lassen.

    Das geht mit dem Libre 3 generell (noch) nicht. Ob es der Hersteller Abbott jemals realisiert, steht in den Sternen. Wie auch damals beim Libre 2, arbeiten Programmierer der Community an einer Lösung, was aber von Abbott bewusst erschwert wird, da die vom Sensor gesendeten Werte verschlüsselt sind. Ergebnis ebenfalls noch offen.


    Alternativ kannst du dir den mit dem Libre 2 quasi identischen „Supersapiens Biosensor“ für Extremsportler kaufen, bei dem Abbott die Kopplung mit verschiedenen Uhren anbietet. Den überhöhten Preis darfst du dann aber aus eigener Tasche bezahlen.

    Von dem Libre Link Patch gibt es zwei verschiedene Versionen. In der ersten Version, die in der Anleitung von dideldum verlinkt ist, wurde die Verbindung zu Libre view entfernt. Danach wurde eine zweite Version erstellt, in der diese Verbindung wieder drin ist. Diese Version findet man hier:


    https://github.com/smos-gh/LibreLink-xDrip-Patch


    Der Upload zu Libre view funktioniert damit einwandfrei, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen – ich verwende diese Version. Diese Version hat auch den Vorteil, dass man damit nach der Neuinstallation auch einen bereits gestarteten/laufenden Sensor übernehmen kann. Mit der ersten Version ohne Upload funktioniert das generell nicht, damit kann man nur einen neuen Sensor starten und verbinden.


    Ob man damit aber auch Libre Link Up mit Daten versorgen kann, weiß ich nicht. Falls Libre Link Up die Daten aus Libre view verwendet, müsste es funktionieren. Ansonsten gibt es die Alternative, xDrip auf einem weiteren Handy als Follower zu installieren. Das funktioniert sehr stabil, fast in Echtzeit sowohl über WLAN als auch mobile Daten unterwegs. Einstellungen siehe hier:


    RE: Libre 2 Entschlüsselung


    Ob die Veränderungen zur Verwendung eines Handys ohne NFC, die dideldum in seiner Anleitung beschreibt, auch mit der Patch-Version mit Upload zu Libre view funktionieren, könnte er am besten selbst beantworten. Vielleicht fragst du ihn per PN. dideldum Ist hier manchmal aktiv, häufiger aber wahrscheinlich in der Looper Community.

    Das gleiche Problem wurde hier schon mal beschrieben.

    Ich hab's wieder gefunden:

    Verbindung bricht ab gepatchte Libre App


    Demnach lag es wohl an Playprotect, das nachts alle Apps scannt und zum Teil dann abschaltet. Eine Deaktivierung von Playprotect hat aber in dem anderen Fall nichts gebracht, es half nur das Zurücksetzen des Handys.


    Was vielleicht helfen könnte: Nachts WLAN am Handy ausschalten, damit Playprotect nicht nach Hause telefonieren kann. Bei mir ist die FRITZ!Box so konfiguriert, dass sie sich nachts abschaltet – da gibt es keine Probleme mit unerwünschten Aktivitäten.

    Es gab hier auch schon iPhones, die den Libre 2 nicht scannen konnten. Da war das NFC Modul am Handy defekt. Vielleicht funktioniert an deinem Handy Bluetooth nicht. Kannst du denn andere Geräte wie Kopfhörer oder Lautsprecher koppeln? Oder mal das Handy eines Bekannten ausprobieren.

    Fehlende Alarme ist nicht akzeptabel und immer ein Reklamationsgrund. Fordere den Kundenservice auf dir bei der Lösung zu helfen. Du kannst die Alarmgrenze so verstellen, dass der Alarm auch bei normalen Werten aktiviert wird, um zu testen.


    Wenn möglich, versuch mal ein anderes Handy. Falls es gar nicht geht, soll dir Abbott den Libre 2 liefern. Der ist noch lieferbar und erzeugt zuverlässig Alarme.

    Dieser spontane Anstieg beim Aufstehen um etwa 30 ist real und auch blutig messbar. Ist in der Regel 10-15 Minuten später aber wieder beim ursprünglichen Wert, bei mir jedenfalls. Und warum ist 95 zu niedrig? Gesunde stehen mit 80 auf.