Beiträge von stiniboer

    stiniboer Wenn du in Vorlesungen etwas über Diabetes hörst, hinterfrage immer, um welchen Typ es geht. Es wird nämlich von „den Diabetikern“ gesprochen, gemeint sind eigentlich aber Typ 2er und die haben offensichtlich viel größere Probleme und Risiken als wir. Warum das so ist, kann ich nicht belegen. Vermutlich wegen dem metabolischen Syndrom, dem Alter oder weil sie viele viele Jahre mit unerkannt hohen Werten durch die Gegend gelaufen sind.

    Ja schlimm. Das ist auch der Grund, warum ich immer wieder von meinen Komiliton*innen gefragt werde, ob ich Typ 1 oder 2 Diabetikerin sei. Bei den Vorlesungen über Diabetes werde ich auch teilweise wirklich wütend, wenn da nicht differenziert wird, weil das einfach dazu führt, dass die nächste Ärztegeneration das genauso pauschalisieren wird.

    Freut mich voll, dass es dir so einfach fällt diesen hba1c zu bekommen und dass du da mit low carb und einer guten Basalrate eine Lösung für dich gefunden hast! Hype Was arbeitest du denn?

    Bei mir beeinflussen tatsächlich nicht nur meine Mahlzeiten den Verlauf meines Blutzuckers und mit den Nervenzusammenbrüchen, die ich letzte Woche wegen Verläufen über 180mg/dl komme ich leider auch nicht so gut zurecht

    Gehe durchschnittlich so 15000 Schritte am Tag, kann nicht immer zur gleichen Zeit essen und meine Tagesabläufe sind immer sehr unterschiedlich, aufgrund von Sport, Praktika im Krankenhaus oder zb lange Spaziergänge am Nahmittag oder Kafffee und Kuchen mit meinen Freundinnen.

    Ich habe die letzten Wochen auf viel mehr verzichtet als mir lieb war und ich muss auch schon mit einem Durchschnitt von 120 viele Kompromisse eingehen, konnte teilweise Nachmittags nicht lernen, weil ich dann doch in den Unterzucker gefetzt bin nachdem ich spazieren war, obwohl ich eine Sportbe gegessen habe.

    In den Semesterferien bin ich im Urlaub, bin Campen, bin auf einem Festival, mache eine Famulatur und mal schauen was ich sonst noch so mache. Ich bin happy wenn ich meinen Bz auf dem Level halten kann, auf dem es gerade ist.

    Ich weiß dass es voll net von dir gemeint ist mit der noch besseren Einstellung die ich könnte und die würde ich bestimmt mit noch bisschen mehr Restriktion und ein paar Traubenzuckerplättchen mehr erreichen, aber das ist gar nicht mein Ziel:)

    Jetzt habe ich doch nochmal etwas was ich teilen möchte: Bin eben über libre view meine Bz Verläufe durchgegangen und bin bisschen in der Zeit rumgereist und schockiert darüber, dass ich 2019 mehr über 250mg/dl war als im Zielbereich, ich wusste dass ich schlecht eingestellt war aber hatte nie vor Augen wie schlecht.

    Der obere Verlauf ist von Sommer 2021 und der untere Verlauf ist von den letzten beiden Wochen..

    Kann mich gar nicht genug bedanken für das ganze Wissen was mir hier von Einigen vermittelt wurde und mit wie viel Geduld hier Dinge erklärt werden. Merci.

    Soweit ich mich erinnere, stammen solche Studien aus den Jahren VOR den Sensoren. Mit den Sensoren lassen sich Unterzuckerungen viel besser verhindern. Ohne die Sensoren gäbe es sicher mehr und stärkere Unterzuckerungen bei harscher Insulintherapie. Mit den Sensoren sind Unterzuckerungen eigentlich "komplett" verhinderbar. Ich halte also die alten Studien für überholt.

    Kann auch sehr gut sein ! Wäre nichts neues, dass die Lehre an meiner Uni teilweise überholt ist.

    Ich denke man kann sich darüber auch streiten wie man will, ich denke, jeder sollte was den Diabetes angeht eine Balance finden aus Lebensqualität und akzeptabler Blutzuckereinstellung, weil ich denke, wir sind uns alle einig, dass ein hba1c von 9 nicht gut ist, genauso wenig, wie starke und ständige Hypoglykämien.

    Wenn der Eine seinen Wohlfühl-hba1c bei 5,3 hat und damit sehr gut zurecht kommt, ohne sich in seinem Leben und seiner Aktivität stark einschränken zu müssen ist das doch genauso toll wie jemand, der einen trotzdem sehr guten hba1c von 6,5 hat und sich das besser mit seinem Leben vereinbaren lässt. Ich finde wir sollten uns hier nicht gegenseitig den Ball zuwerfen, wer denn jetzt im Endeffekt die Spätfolgen davon trägt. Jeder von uns hat es sich nicht ausgesucht diese ultra nervige chronische Erkrankung zu haben und es ist voll schön, wenn man stolz ist auf seine sehr guten Werte und das anderen Leuten mitteilt, aber das sollte nicht zu einem Konflikt ausarten, wer nun was besser macht, wer ein höheres Risko davon trägt, aber am allerwenigsten sollte ein Druck auf die Leute ausgeübt werden, denen es halt nicht so einfach fällt einen hba1c im 5er Bereich zu erreichen und die dann in Angst und Schrecken versetzt werden.

    Auch die gesündesten Menschen mit dem tollsten hba1c werden irgendwann mal sterben (auch ohne Diabetes wahrscheinlich an Krebs, einer Herz-Kreislauferkrankung oder Demenz) und im Endeffekt geht es darum das Leben so zu nehmen wie es kommt, zeitweise Kompromisse zu einzugehen und seine individuelle Balance zu finden.

    Sehr philosophisch, aber das hier sollte ja ein Wohlfühlplace sein, wo einem Tipps gegeben werden und man ermutigt wird, so wie ich es ja auch die letzten Tage hier erlebt habe:):blume

    Das zweifle ich zwar an aber häufige UZ gehen aufs Gehirn, das sti

    Im Ärzteblatt gibt es einen Artikel dazu: https://www.aerzteblatt.de/arc…-Risikofaktor-fuer-Demenz


    Geht aber erst darum, dass es im höheren Alter das Risiko für eine demenzielle Erkrankung erhöht. Wahrscheinlich bei Menschen, die eh eine Veranlagung dafür gehabt hätten, aber bei denen es ohne den Diabetes & Hypoglykämien evtl erst später ausgebrochen wäre. Trotzdem interessant.

    Du meinst wahrscheinlich die ACCORD Studie.

    Deren Ergebnisse wurden aber in der Nachfolgestudie (ADVANCE) nicht bestätigt.

    Ehrlich gesagt keine Ahnung, kann gleich nochmal schauen, das ist nur das einzige gewesen, was mir aus der Vorlesung hängen geblieben ist. Bei dem diabetischen Füßen habe ich nämlich abgeschaltet und nicht mehr hingeschaut..

    Außerdem hatte ich in einem Endokrinologie Modul auch einen Vortrag über Diabetes. Da hatte sie uns (ich kann es nicht mehr genau erklären) von zwei Studiengruppen erzählt, eine Gruppe mit einer entspannten Insulintherapie, eingestellt auf einen hba1c von 7 und die andere Gruppe mit einer sehr strengen Insulintherapie mit einem versuchten Hba1c von 6. Ich werde auf jeden Fall nochmal in den Vorlesungsunterlagen schauen, ob ich herausfinde, wie die Studie hieß. Dann fragte sie uns, welche der beiden Gruppen wohl besser abgeschnitten hatte, was Mortalität und Letalität betrifft, alle dachten natürlich die Gruppe mit dem Hba1c von 6 hätte besser abgeschnitten.

    Tatsächlich musste die Studie abgebrochen werden, weil die harsche Insulintherapie bei den Probanden zu einer übermässig hohen Sterberate im Verlauf der nächsten fünf Jahre geführt hat. Die Probanden hatten glaube ich alle ein Durchschnittsalter von über 60, aber wenn man die Insulintherapie zu streng führt und damit eben auch viel Stress und Unterzuckerungen verbunden sind, kann das eben auch wieder auf Herz, Gehirn etc ganz negative Auswirkungen haben.

    Heute während meiner Klausur war mein Blutzucker dafür sehr gnädig mit mir - wollte keinesfalls in Unterzucker kommen und habe mich deswegen (mit mir selber ^^) drauf geeinigt, dass es auch okay ist, wenn ich die Klausur über bei 160 bin. Hat gut geklappt, konnte mich gut konzentrieren, habe dann auf dem Rückweg schon korrigiert, zuhause dann kurz vor dem Frühstück gespritzt und es ist alles wunderbar aufgegangen. Happy me über kleine Fortschritte:)

    Wenn du wieder Zeit hast, beschäftige dich mal mit der Vorhersage in xDrip und einem eventuellen Wechsel des Handys. Das eröffnet einem neue Welten, auch hinsichtlich des eigenen Verständnisses der Interaktion von Kohlenhydrate und Insulin.

    Mache ich !! Werde mein Handy denke ich nicht wechseln, weil bei mir alles apple produkte sind und dementsprechend alles zusammenarbeitet, aber werde denke ich dann einfach in ein Android Handy zusätzlich investieren, wenn es sich positiv auf meinen Zucker auswirkt, dann ist es mir das auf jeden Fall wert!

    ch kenne dein Insulin nicht. Das hängt auch von der Dosis Bolus + Korrektur insgesamt ab. Vorsichtig ausprobieren und die Sensorkurve genau im Auge behalten. Korrektur + Bolus führen noch ohne Essen zu einem steilen Abfall.

    NovoRapid, also ein schnellwirksames Insulin.

    Eine Korrektur allein dauert halt 4-5 Stunden, also viel länger mit langsamem Abfall. Wenn ich weiß, dass ich in zwei Stunden esse, dann gebe ich mir bewusst eine Überdosis zur Korrektur, um das zu beschleunigen, z.B. die doppelten Einheiten. Das dann verbleibende aktive IOB wird beim Bolus zwei Stunden später wieder abgezogen. Wann ich mit der Überdosis meinen Zielwert voraussichtlich erreiche bzw welche Dosis ich dafür brauche, kann ich in der Vorhersage von xDrip sehr zuverlässig sehen

    Uff das hört sich schon nach richtig ausgeklügelten Tricks an, nach der Klausurenphase probiere ich ganz viel aus !!!!

    Danke für eure Hilfe, sorry für meine blöde Fragerei und Hilflosigkeit:blume

    Denke heute war kein guter Tag um das auszutesten, weil sich mein Teflonkatheter entzündet hat (könnte den am Bein irgendwie täglich wechseln), deswegen morgen einfach Versuch numero 2 mit einem frischen Katheterchen.

    July95 ja da hast du auf jeden fall recht, bekomme direkt einen Puls von 180 wenn mein Bz-Gerät klingelt und scanne aktuell durchschnittlich 80x pro Tag meinen Sensor. Das ist aber ein sehr guter Tipp, werde ich berücksichtigen, gerade geht der auch wieder runter, aber bin direkt total gestresst wenn ich sehe der steigt auf über 200 selbst wenn mein Bz-gerät 180 anzeigt. Und ja, muss ich wohl aushalten wenn ich meinen Faktor richtig einstellen möchte