Beiträge von toosweet

    Angenommen du hast nun die Basalrate von einem beliebigen 8 Jährigen Mädchen. Was würde es dir bringen? Absolut nichts, denn jeder ist anders. Bitte nimm die Einstellung mit professioneller Unterstützung vor.

    Moin,

    mal eine Frage, die mich schon länger beschäftigt.

    Wenn Insulin im Körper umgesetzt wird, gibt es dabei Beschränkungen, wie viel Insulin gleichzeitig "arbeiten" kann? Ist beispielsweise die Anzahl der Insulinrezeptoren beschränkt, so dass es irgendwo eine Grenze gibt beim der Schnelligkeit des Abbaus des Zuckers?


    Wenn ich mir einen höheren Bolus gebe, habe ich immer Angst, dass der mich richtig nach unten zieht. Aber kann ich mir das ganze dann dennoch so vorstellen, dass der Bolus nur länger wirkt und Schritt für Schritt abgebaut wird, also nach dem Vergehen der Zeit (unter Berücksichtigung der Wirkkurve) das Insulin abgebaut wird? "verschwindet" es aus dem Körper, sobald es eine gewisse Menge umgesetzt hat?


    Mir fehlt irgendwie das Fachvokabular um meine Fragen zu formulieren, vielleicht versteht ja jemand was ich meine...

    Selbst Traubenzucker dauert manchmal zu lange habe ich das Gefühl ^^

    Für mich das Schlimmste am Unterzucker, dieses Warten darauf dass der Traubenzucker endlich ankommt. In der Zeitspanne hab ich auch die meisten Symptome und dazu kommt noch diese Panik wenn der Pfeil immer noch im Sinkflug ist ;( (Dass der Sensor verzögert anzeigt weiß ich)

    Ich finde es erstaunlich, dass Brot, Säfte, Gummibärchen, ... bei Euch helfen. Wenn ich eine Hypo habe, muss es vor allem schnell gehen. Da hilft nichts außer Traubenzucker. Alles andere liegt nur unnötig lange ungenutzt im Magen rum und muss sich ggf. bei den bereits vorhandenen Mageninhalten "hinten anstellen". (Mag an meiner persönlichen Verdauung liegen.)


    Allerings schmeckt mir mit Unterzucker alles, egal wie süß oder bröselig. (typischer Hypo-Heißhunger)


    Zu der Frage "Geht es Euch auch so?" lautet meine meine Antwort daher: Nö.

    Mir geht es genauso.

    Brot, Chips etc sind keine Hypohelfer!

    Gummibärchen vielleicht noch wenn ich gerade welche rumliegen habe (selten) und nicht so tief bin.

    Traubenzucker kann man gut kauen dann wird er auch direkt über die Mundschleimhaut resorbiert.

    Selbst Saft ist bei mir nur zweite Wahl...

    Ich hatte ein sehr ähnliches Problem. Allerdings war in der Sendungsverfolgung schon ersichtlich dass die Sensoren nicht ankommen würden, weil sich da gar nichts mehr tat. Ich habe Abbott gebeten eine Nachverfolgung durchzuführen. Was aber mehr als ein Quartal gedauert hat. Musste also alle 2 Wochen anrufen um einen Ersatz zu bekommen weil sie die nur einzeln verschicken...

    Wenn es angekommen wäre müsste DHL doch entweder die Unterschrift haben der Zustellung oder diese Abstellerlaubnis. Gibt es doch beides nicht? Und damit ist Abbott dran die Sendung zu prüfen oder für Ersatz zu sorgen.

    Ehrlich gesagt nein mir geht es nicht so. Ich gehöre glaube ich zu den wenigen Diabetikern, die keine Abneigung gegen Traubenzucker haben. Abgesehen davon, dass ich die Verpackung teilweise im UZ-Zustand etwas friemelig zu öffnen finde, nutze ich gerade unterwegs wirklich am liebsten Traubenzucker, weils so kompakt ist und gut zu dosieren. Und ich seh auch wenn ich unsicher bin, wie viele ich gegessen habe.


    Aber bei Saft gibt es doch auch Varianten zum Mitnehmen: Es gibt diese Orangensaft-Trinkpäckchen oder Capri-Sonne, auch gut für unterwegs. In Tagungshotels gibt es manchmal diese 0,2 Flaschen Saft, die klau ich mir auch manchmal ^^"Quetschies" sind vielleicht noch eine Idee, aber halt auch süß. Hab ich selbst noch nicht probiert...


    Es gab mal diese Schokoladen-Dextro Energy, die waren vielleicht minimal weniger süß. (ich fand sie eher komisch im Geschmack.) gibts aber glaube ich nicht mehr.


    Und noch ein salziger Tipp, diese kleinen Salzbrezeln gehen bei mir auch schnell ins Blut über. Zumindest wenn man noch nicht ganz so tief ist, vielleicht auch eine Idee.

    Nein, es hat mit SEA oder der eigentlichen Wirkung von Insulin nichts zu tun. Der Effekt des Pre-Bolus wurde von Dana Lewis, einer Pionierin auf dem Gebiet des Loop-Algorithmus, entdeckt, in ihrem Buch beschrieben und eating-soon genannt. Sie hat die Wirkung damit begründet, dass überschüssiges Insulin in der Blutbahn (also schon geringe Mengen IOB bzw. ein minimaler Pre-Bolus vor dem Essen) die Leber veranlasst, in einen bald-Essen-Modus zu wechseln, bei dem sie Glukose aus dem Blut aufnimmt und für schlechte Zeiten bzw. die Gegenreaktion bei Hypos einlagert.


    Dies kann dazu führen, dass man für die nächste Mahlzeit wesentlich weniger Bolus benötigt (bei mir 20 % weniger) und der Anstieg nach dem Essen nicht so stark ausfällt wie normalerweise.

    Klingt interessant. Wenn ich länger nicht gegessen habe (ich mache normalerweise Intervall-Fasten), brauche ich für meine erste Mahlzeit danach durchaus so einen "Anschub", habe das Gefühl dass die Verdauung tatsächlich etwas träge ist in der Situation. Umgekehrt, wenn man schon am Essen ist und dann noch ein zweiter Gang kommt oder so, akkumuliert sich der BZ ja auch nicht, sondern wenn ich dann nachspritze, bin ich schon so im "Umsetzungsmodus". Also könnte mir vorstellen, dass da was dran ist.

    Ist der Präbolus ein Ersatz für den SEA? Oder eine Ergänzung? Habe damit gar keine Erfahrung. Da ich aber eher viele kleine Mahlzeiten esse ist auch oft noch ein bisschen Insulin des vorangegangenen Snacks am Start...und das verhindert dann wiederum den nächsten Anstieg etwas.

    Ich glaube beim Kochen könnte ich es Mal ausprobieren, weil man da ja auch Mal was kostet zwischendurch... ansonsten kann ich das glaube ich nur in Zeiten machen in denen ich Recht träge auf Insulin reagiere. Vor einem Hotelfrühstück oder so werd ich es Mal testen...

    Mein Tip: such dir eine Pizzeria aus, die mindestens 10km weg ist und fahr mit dem Fahrrad dort hin. Damit ist schon mal eine gute Grundlage gegeben.

    Mit ein wenig Fantasie kann man das sicher zweckdienlich abwandeln.

    Mein persönlicher Alptraum ist ein riesengroßer aktiver Bolus, unklarer KH-Gehalt eines fettigen Essens und eine bevorstehende anstrengende Heimfahrt (Edit: Insbesondere wenn es heiß ist denn dann wirkt das Insulin bei mir super schnell und heftig) :/ Ist bei mir das Rezept für erstmal abstürzen und dann ein paar Stunden später nachkorrigieren müssen. Wobei du natürlich Recht hast mit der Bewegung, aber unter Umständen macht es das ganze eher unberechenbarer. Ich persönlich mache lieber nur vor dem Essen Sport

    Sehr spannend, danke für die Einblicke! Klingt nach einer tollen Tour.

    Ich könnte mir solche Reisen für mich selbst gar nicht vorstellen, aber nicht wegen des Diabetes, sondern weil bei mir nach spätestens 2 Wochen ein bisschen Reisemüdigkeit einsetzt und ich wieder in meinem eigenen Bett schlafen will. Trotzdem freut es mich, dass es mit entsprechender Vorbereitung so gut geklappt hat.

    Wenn es nur KH-reduziert sein soll, kann man auch diese Vollkornwraps zur Pizza zweckentfremden und mit den Beilagen überbacken...

    Ich esse meistens nur eine halbe Pizza, das kann man mit dem Bolus noch ganz gut abdecken und dazu Salat. Heute habe ich eine ganze gegessen (sogar mit Rand) und es hat auch ganz gut geklappt, wobei ich vorhin nochmal nachkorrigiert habe und dabei glaube ich etwas zu eifrig war :confused2 Aber Pizza an sich finde ich eigentlich sogar ganz gut berechenbar. Nur halt keine große ganze...

    Selbstgemachte Miso Suppe mit Gemüseeinlage und paar Glasnudeln. Als Beilage Kimchi :)

    Oh wow, das sieht besonders lecker aus! Ich hab hier auch noch ein Glas mit Miso-Paste, das aber bislang noch nicht zum Einsatz kam...

    Andere Frage: ich war heute Nacht die ganze Nacht bei 68-72. Ich persönlich empfinde das nicht als soo schlimm. Seht ihr das als Unterzuckerung an?

    Einschlafen könnte ich damit nicht. Aber mein Low-Alarm in der Nacht liegt erst bei 60. In dem Fall esse ich natürlich TZ und behebe die UZ. Alles darüber behebe ich normalerweise in der Nacht nicht. Mein Basal-Insulin wirkt in der Nacht einfach sehr gleichmäßig, ich würde nicht plötzlich "absacken". Solange also kein zusätzlicher Bolus im Spiel ist, sehe ich keinen Bedarf, einen Wert in diesem Bereich zu erhöhen und schlafe auch gut.

    Ausnahmen gibt es natürlich, wenn ich viel Sport gemacht habe oder Alkohol getrunken habe, wäre mir das zu niedrig und wenn ich aufwache und nicht mehr gut einschlafen kann würde ich den Wert auch erhöhen.

    Es gibt keine plötzlichen Hypos (mehr), ohne Grund, aus dem Nichts, die wie ein unkontrollierbarer Dämon über einen herfallen. Der wahre Grund ist unverantwortlicher Umgang mit der eigenen Erkrankung oder extremer Mangel an Kenntnissen darüber. Die Ursache liegt in den Betroffenen selbst und ist kein schicksalhaftes Ereignis wie ein Schlaganfall o.ä. Sowas lässt sich verhindern.

    Finde ich ein wenig absolut, diese Aussage. Auch mit Sensoren kann es natürlich zu Unterzuckerungen kommen und auch zu schweren Hypos kommen. Da fallen mir mehrere Faktoren ein, die das bedingen und für die der Anwender im Zweifel nichts kann; die Schuld beim Diabetiker zu suchen im Sinne von "unverantwortlicher Selbstbehandlung", finde ich nicht zielführend.

    Aber um vielleicht ein wenig die Angst zu nehmen, schwere Hypos sind eigentlich nur in zwei oder drei Situationen wirklich gefährlich. Wenn die Glukagon-Reserven der Leber aufgebraucht oder blockiert sind (Sport, Alkohol) und wenn man bei Aktivitäten oder im Straßenverkehr ein Unfallrisiko hat. Die normale "Alltags"-UZ sollte man doch gut selbst behandeln können, und natürlich gibt der Sensor hier viel Hilfe. Seit ich den habe, bin ich auch nie in eine schwere UZ gefallen. Aber: 28 mg/dl blutig gemessen habe ich übrigens auch schon, vor den Sensor-Zeiten aber auch mit Sensor. Zu neurologischen Ausfällen kommt es bei mir persönlich da anscheinend nicht und ich konnte mir auch noch selbst helfen. Ist individuell unterschiedlich, ab wann man Fremdhilfe benötigt. Mein Sensor hätte mich aber in dem Fall z.B. auch nicht bewahrt.

    Dass mit dem Kalibrieren habe ich aber noch nicht so richtig verstanden. Das setzte ja voraus, dass der Sensor immer einheitlich falsche Werte anzeigt. Also immer 50 zu hoch z.B. In der Realität schwankt die Messgenauigkeit ja von vornherein in den verschiedenen BZ-Regionen. Wie kann da ein einheitliches Kalibrieren die Verlässlichkeit verbessern?