Tipps und Tricks um Blutzucker im Bereich zu halten

  • Ich bin mit Fiasp auch nie warmgeworden. Fand sie recht unberechenbar - wirken zwar im Normalbereich schnell, aber bei KOrrekturen im höheren Bereich erst nach Stunden. NovoRapid ist bei mir verlässlicher.

    Schon mal Humalog getestet? Soll ja etwas schneller als NovoRapid wirken...

    Mit Fiasp hatte ich auch so meine Probleme - auf Humalog kann ich mich aber 100%ig verlassen.


    O.K. - wenn ich mich mal beim Essen verschätzt habe muss ich eben nachpumpen.

    Aber nach spätestens 2 Stunden ist dann der Zuckerspiegel wieder im Normalbereich.


    Was ich bei meiner Pumpe (t:slim mit Humalog) genial finde: Nachts liegen die Werte fast immer so zwischen 80 und 120 mg/dl.

    Die letzten Monate hatte ich Nachts fast keine Alarme mehr und konnte wunderbar durchschlafen.:thumbup:

  • Det 59 was hattest du denn für Probleme mit Fiasp?

    Was genau ist Humalog für ein Insulin? Hört sich ja interessant an :)

    Mit Fiasp war bei mir keine vernünftige Pumpeneinstellung möglich. Andauernd schwanken die Werte, das Insulin trat schon nach kurzer Zeit an der Nadel aus - oder es wirkte nicht, öfter Verstopfungen und es brannte an der Einstichstelle.


    Wie - du weißt nicht was Humalog für ein Insulin ist?


    Schau mal hier: https://www.google.com/search?…fox-b-d&q=Humalog+Insulin ;)

  • Ich hab seit Monaten sowas ähnliches, aber mit Novorapid was ich seit 8 Jahren nutze.


    Komme ich mit 70-90 aus der Nacht, mache mein "Normfühstück" (aktuell zwei Scheiben LC Knäke zu je 8 g KH plus etwa 8g KH aus Xylit-Marmelade) - 4 IE drauf und gut ist.


    Habe ich aber schon 120 als Startwert wie heute, exakt das selbe Frühstück wie gestern, 5 IE drauf (wegen etwas höherem Startwert) und ich hatte nach 3h ganze 140 aufm Tacho. Also nochmal 3 IE drauf.


    Aktuell - je höher der Startwert desto niedriger die IE Sensitivität. Wegen LC hat sich das bislang nicht in meinem HbA1c niedergeschlagen, aber das nervt zur Zeit ziemlich.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Spukt da vielleicht ein Aufsteheffekt dazwischen? Wenn der nicht richtig "weggeputzt" wird zum Aufstehen, geht es bei mir auch gern mal überproportional hoch, auch mit Fiasp. Nur so ein (sehr subjektiver) Gedanke, weil ich gerade meine Hoffnungen auf eine Renaissance von Novorapid gesetzt hatte. :saint:

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Spukt da vielleicht ein Aufsteheffekt dazwischen? Wenn der nicht richtig "weggeputzt" wird zum Aufstehen, geht es bei mir auch gern mal überproportional hoch, auch mit Fiasp. Nur so ein (sehr subjektiver) Gedanke, weil ich gerade meine Hoffnungen auf eine Renaissance von Novorapid gesetzt hatte. :saint:

    Grounded Das hab ich auch, kurios aber isso. Mein Dawn hab ich eigentlich gut im Griff mit der Kombi aus Tresiba und Toujeo. Wenn ich mit 100 oder darunter aufwache, bleibt der Blutzucker konstant, egal wann ich frühstücke. Liege ich aber bei 120, steigt er langsam an ohne Essen und ich brauche zum Frühstück 1-2 IE mehr.


    Das ist aber Feintuning. Es besteht kein Zusammenhang zum Bolusinsulin. Hat wahrscheinlich mit einer körpereigenen Stabilisierung in der Nähe von 80 zu tun (wohldosierte Basalrate laut Teupe).

    Einmal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • Auch mein Gedanke. Werde mal testen ob ab 100 rund 2 IE mehr "helfen". Hatte den Eindruck, dass es ab etwa 130er Grenze sowas wie nen "Trigger" gibt - IE, was über diesem 130 bis 140er Schwellwert noch wirkt, funktioniert eher schlecht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Habe genau dieses Phänomen auch. Werde eure Tricks, also direkt bisschen mehr spritzen, die nächsten Tage auch anwenden & mal schauen. Bei mir bleibt der Zucker dann nämlich auch gerne oben „hängen“ und auf die ganzen Korrekturen kann ich gerne verzichten.

  • Also das sind im wahren Sinne des Wortes Stammtisch Horrorstorys. Panikmache. Davon lasse ich mich nicht beeindrucken, ohne die Hintergründe aus verlässlicher Quelle zu kennen.

    Wenn es dir das jemand persönlich erzählt und dabei ist, zur nächsten Reha zu fahren, denkst du auch anders.

    Und das mit dem Auto im Straßengraben und wieder zur Besinnung gekommen, hat mir auch die Betroffene erzählt.


    Von wegen Stammtisch Horrorstorys, die Berichte kamen von den Betroffenen.

    Jetzt hier im Forum kannst du das ja als Stammtischgerede einordnen, wenn du jemand ins Gesicht schauen kannst ist das allerdings anders.


    Daher für mich, lieber Traubenzucker zuviel und zu hohen BZ als auf der Intensiv zu liegen.

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Ich glaube dir ja, dass du es aus erster Quelle erfahren hast, aber es kommt auch auf die Vorgeschichte an. Es ist nämlich ein Rätsel, wie sowas heutzutage noch passieren kann.


    Es gibt keine plötzlichen Hypos (mehr), ohne Grund, aus dem Nichts, die wie ein unkontrollierbarer Dämon über einen herfallen. Der wahre Grund ist unverantwortlicher Umgang mit der eigenen Erkrankung oder extremer Mangel an Kenntnissen darüber. Die Ursache liegt in den Betroffenen selbst und ist kein schicksalhaftes Ereignis wie ein Schlaganfall o.ä. Sowas lässt sich verhindern.


    Heute zufällig mit einer Pumpenträgerin bei einer Feier am Tisch gesessen. Sie hat sich während des mehrstündigen Menues 3mal blutig gemessen und trug keinen Sensor. Das begründete sie mir damit, dass ihr Gewebe durch die Katheter schon zu Genüge malträtiert sei und sie es nicht noch zusätzlich dem Sensorfaden aussetzen will. Sie habe das auch nicht nötig und erzählte stolz, dass sie es mit 28 mg/dl auf dem Teststreifen noch allein an den Kühlschrank schafft. Ob sie schon mal was von IOB gehört hat, hab ich nicht weiter hinterfragt. Ich konnte nur innerlich den Kopf schütteln.

    Einmal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • Sie habe das auch nicht nötig

    Anscheinend hat sie die Tricks auch ohne CGM-Unterstützung drauf. (Ich habe noch nicht ausprobiert - und auch nicht vor, es auszuprobieren -, ob mein Contour Next One bis 28 runtergehen würde. Der Libre könnte es nicht.)


    Nun sind wir tatsächlich wieder beim Thema ;-)

  • Habe ich aber schon 120 als Startwert wie heute, exakt das selbe Frühstück wie gestern, 5 IE drauf (wegen etwas höherem Startwert) und ich hatte nach 3h ganze 140 aufm Tacho. Also nochmal 3 IE drauf.

    Bei mir ist das so: wenn ich nach dem Aufstehen einen BZ korrigieren muß, reduziere ich den Frühstückbolus etwas und liege trotzdem besser als ohne Korrektur,

    Wenn ich unter 5 bwz. 90 aufwache, kann der BZ schonmal nach dem Frühstück ganz schön ansteigen, da der Korrekturbolus vorweg fehlt.


    Ist also tatsächlich trotz mega Basalratte morgens ein Cortisoleffekt, der den Bedarf ansteigen läßt.


    Aber wie gesagt, da ich nach dem Aufstehen messe, kommt die Korrektur gleich wie ein SEA, da ich erst ca. 30-40min später esse.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • 30-40 min SEA und ich schiesse mich sehr sicher in den Keller. 10-15 min wäre einen Versuch wert.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • 30-40 min SEA und ich schiesse mich sehr sicher in den Keller. 10-15 min wäre einen Versuch wert.

    Das war mißverständlich, bezieht sich nur auf die Zeit vom Messen nach dem Aufstehen bis zum Frühstück und die Menge Korrekturinsulin. Den Frühstücksbolus gebe ich zum Frühstüück ab.


    Ich praktiziere aber schon seit Jahren, nicht vor dem Essen zu messen sondern eher früher (z.B. um 11 Uhr ) damit die Korrektur bis zum Essen schon wirken kann. Das ergibt zwar höhere BZ da teilweise pp, aber mehr TIR.

    Ist natürlich hinfällig wenn man CGM/Loop verwendet;)

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ok, dann verstehe ich das eher. Aktuell bin ich tendenziell wieder regelmässig "Unter 100", also eher weniger Bolus als zuvor.


    Werde vermutlich morgen nen Test mit den "Low Carb Nudeln aus Erbsen" (REWE) fahren, mal sehen wie 40g KH aktuell reinziehen.


    Ich hab so ein paar Norm-Mahlzeiten, an denen ich mich leidlich orientieren kann. Morgens zum Beispiel "250g Quark mit KH-freier Beilage", 1-2 Scheiben LC Knäke/Vollkorn, Mittags eben mal 40g KH aus "LC Nudeln" bis "Reis". Solche Kalibrierpunkte zeigen dir eben wo du gerade stehst. Also ob eher mehr oder weniger Insulin ratsam ist. Sofern man nicht sowas mit sinnlos hohen Startwerten und damit im Bereich temporärer Resistenzen versucht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Es gibt keine plötzlichen Hypos (mehr), ohne Grund, aus dem Nichts, die wie ein unkontrollierbarer Dämon über einen herfallen. Der wahre Grund ist unverantwortlicher Umgang mit der eigenen Erkrankung oder extremer Mangel an Kenntnissen darüber. Die Ursache liegt in den Betroffenen selbst und ist kein schicksalhaftes Ereignis wie ein Schlaganfall o.ä. Sowas lässt sich verhindern.

    Finde ich ein wenig absolut, diese Aussage. Auch mit Sensoren kann es natürlich zu Unterzuckerungen kommen und auch zu schweren Hypos kommen. Da fallen mir mehrere Faktoren ein, die das bedingen und für die der Anwender im Zweifel nichts kann; die Schuld beim Diabetiker zu suchen im Sinne von "unverantwortlicher Selbstbehandlung", finde ich nicht zielführend.

    Aber um vielleicht ein wenig die Angst zu nehmen, schwere Hypos sind eigentlich nur in zwei oder drei Situationen wirklich gefährlich. Wenn die Glukagon-Reserven der Leber aufgebraucht oder blockiert sind (Sport, Alkohol) und wenn man bei Aktivitäten oder im Straßenverkehr ein Unfallrisiko hat. Die normale "Alltags"-UZ sollte man doch gut selbst behandeln können, und natürlich gibt der Sensor hier viel Hilfe. Seit ich den habe, bin ich auch nie in eine schwere UZ gefallen. Aber: 28 mg/dl blutig gemessen habe ich übrigens auch schon, vor den Sensor-Zeiten aber auch mit Sensor. Zu neurologischen Ausfällen kommt es bei mir persönlich da anscheinend nicht und ich konnte mir auch noch selbst helfen. Ist individuell unterschiedlich, ab wann man Fremdhilfe benötigt. Mein Sensor hätte mich aber in dem Fall z.B. auch nicht bewahrt.

  • ich war schon ähnlich tief und noch voll da, es gab aber auch 2 Situationen (beide Baumärkte :D ), wo ich bis heute nicht weiß, wie ich von den Farben zu den Blumentöpfen gekommen bin :rofl(außer dass meine Mom gesagt hat, ich soll mich am Wagen festhalten und brav "weiter schaufeln" - Traubenzucker natürlich)

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • toosweet du hast völlig recht. Aber wir reden von verschiedenen Situationen. Natürlich kämpfen wir in der Regel täglich mit mehr oder weniger starken Hypos. Und da sind auch vereinzelt welche dabei, wo der Blutzucker sehr niedrig liegt und man glaubt, gar nicht mehr aus dem Keller zu kommen.


    Aber ich meine Extremhypos mit völligem Kontrollverlust und erforderlicher Fremdhilfe, die auf der Intensivstation oder im Straßengraben enden. Sowas darf mit Sensor und ggf Werten auf einer Uhr bei jemandem, der den Werten nur etwas Aufmerksamkeit schenkt, heute nicht mehr vorkommen. In meiner Laufbahn ist es nur einmal passiert, weil ich den Muskelauffülleffekt noch nicht kannte - also Mangel an Kenntnissen. Heute weiß ich, wann es kritisch werden kann und habe dann den Sensor besonders im Auge. Und auf Sensoren zu verzichten, nur um das Gewebe zu schonen, sich stattdessen aber die Finger kaputt zu stechen, halte ich nicht für sinnvoll, unabhängig von den sonstigen Vorteilen des Sensors.


    Solche Extremhypos mit Kontrollverlust sind meines Erachtens heute vermeidbar. Deshalb halte ich es nicht für sinnvoll, Ängste davor zu schüren, eventuell bei Anfängern oder Eltern, die hier mitlesen. Man sollte es nicht so darstellen, als ob es jeden, jederzeit ohne Vorwarnung treffen könnte.

  • Solche Extremhypos mit Kontrollverlust sind meines Erachtens heute vermeidbar. Deshalb halte ich es nicht für sinnvoll, Ängste davor zu schüren, eventuell bei Anfängern oder Eltern, die hier mitlesen. Man sollte es nicht so darstellen, als ob es jeden, jederzeit ohne Vorwarnung treffen könnte.

    Vermeidbar bei genug Wissen. Das kann man leider nicht immer voraussetzen oder erwarten. Ich denke, wenn ein Typ1 Kind am Sportunterricht teilnimmt, kann es trotz bester Vorbereitung passieren. Es gibt viele Gründe warum ein eingespieltes System aus dem Ruder läuft. Jeder von uns hat sicher den Diabetes auch mal komplett vergessen, weil er beschäftigt war. Und wahrscheinlich passiert sowas, wenn man am wenigsten dran denkt.


    Darum bin ich der Meinung, das ein blindes auf CGM verlassen, der dem derzeitigen Stand der Zuverlässigkeit der Werte eher das Problem verschlimmert. Jeder sollte trainieren ohne CGM auszukommen (wenn es nur immermal ein paar Tage sind) und die Sinne für den eigenen Körper schärfen. Plus Wissen über Stoffwechselvorgänge kann man das Risiko an normalen Tagen, dann für Hypos (und damit meine ich auch leichte) gegen null drücken. Wenn man zusätzliches Medis nimmt, wird es schon spannender und erfordert noch mehr Wissen.


    Der Durchschnittdiabetiker: 4x im Jahr zum Doc. , ein Schnäpschen vor der Messung in der Praxis und einen fast nicht geführten BZ-Tagebuch, sowie KH reichen Mahlzeiten wird wohl o.g. Szenarien sehr wahrscheinlich ausgeliefert sein.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Mein Sohn hatte anfang des jahres 38 blutig gemessen. Ich hatte gerade neu angefangen zu arbeiten. Er saß völlig versunken vor der ps5 und hat mir erst erzählt, er hätte nichts gemerkt. Da unsere Handys sich doof geschellt haben wegen Alarm, seins natürlich lautlos war, bin ich stocksauer nach Hause.

    Die ganze Geschichte hat ihm doch Angst gemacht, seitdem ist er wachsamer.