Beiträge von DerAndi

    So, mein Experiment mit Lyumjev ist beendet und hat gestern in der Notaufnahme geendet. :arghs:


    Aber von Anfang an...

    Habe ja am 1. April (nein, kein Scherz) mal testhalber vom Fiasp in der Ypsopump zu Lyumjev gewechselt. Gründe für den Wechsel: ich habe recht nervige Gliederschmerzen, die ich durch Weglassen aller anderen Medikamente außer Insulin nicht wegbekommen habe und nicht weiß, woran es liegt. Außerdem konnte ich, wenn ich mal hoch war, Fiasp fast wie Wasser injezieren und bin nicht runtergekommen. Ich wollte schauen, ob das bei Lyumjev besser ist.


    Also fleißig PumpCarts aufgezogen (12 Stück) und eine Storage Box vollgemacht damit. Dann habe ich die Wirkkurven von Fiasp und Lyumjev verglichen (sind nahezu gleich), aber in der Pumpe die Wirkdauer von 4h auf 3,5h runtergestellt. Habe bei Fiasp nach 3,5h schon keine Wirkung mehr festgestellt und wollte das eh mal ändern, also war die Gelegenheit gut.


    Die ersten Tage habe ich eigentlich keinen Unterschied bemerkt. Lyumjev wirkte genauso gut und schnell wie Fiasp, ich fühlte mich genauso wie vorher. Lyumjev hat mich minimal besser runtergebracht, wenn ich hoch war und Insulin nachgegeben habe, aber jetzt im Nachhinein wird das eher an der in der Pumpe eingetragenen kürzeren Wirkdauer gelegen haben als am Insulin selber. CamFX hat einfach mehr Insulin von sich aus nachgegeben.


    Generell leide ich an starkem Heuschnupfen. Ich muss jetzt in der Blütezeit täglich zwei Tabletten Cetirizin nehmen, vor und nach der Blütezeit komme ich mit einer Tablette täglich aus. Ich bin gegen wirklich alles allergisch, was blüht. Mit 2 Tabletten Cetirizin/Tag bin ich aber immer komplett beschwerdefrei gewesen.


    Diesmal hab ich in den letzten Tagen massive Beschwerden bekommen, die ich sonst in den letzten Jahren nie hatte. Einmal haben sich meine Augen leicht entzündet und ich musste Sonntags ein Augenantiseptikum in der Apo mit Notdienstgebühr kaufen. Hatte ich absolut noch nie. Ich bekam juckenden Ausschlag am Hinterkopf.

    Ich konnte keine Aldi-Schoko-Haselnüsse mehr essen; mein Hals fing an zu brennen wie doll und ich konnte kaum noch schlucken.


    Als Kind wurde bei mir chronische Bronchitis festgestellt, aber seit ich nicht mehr rauche (2021), brauche ich das Asthmaspray nur sehr selten und eigentlich nur in Verbindung mit einem Infekt der Atemwege.

    Glukokortikoid brauche ich füher öfter, wenn ich mal Luftprobleme hatte, in den letzten 10 Jahren aber nie mehr.


    Seit letzter Woche habe ich schlimme Luftnot bekommen und habe 4 Püster Asthmaspray in einer Woche verbraucht, zusammen mit einem Püster Glukokortikoid. Das war in einer Woche so viel wie in 2 Jahren vorher zusammen. Und es half nur sehr kurzfristig, meist nur eine halbe oder ganze Stunde.

    Gestern Nachmittag gings mir dann richtig besch*ssen und ich habe nur noch nach Luft gerungen. Natürlich habe ich das alles auf meine Bronchitis in Verbindung mit dem Heuschnupfen geschoben.


    Ich habe dann nochmal nachgedacht und alles in einen zeitlichen Zusammenhang gebracht. Dabei habe ich festgestellt, dass das alles erst nach meinem Wechsel von Fiasp zu Lyumjev passiert ist. Also habe ich kurzerhand das Lyumjev aus der Pumpe geworfen und wieder Fiasp reingetan. Nur zur Vorsicht.


    Da es mir so bescheiden ging gestern, bin ich abends noch in die Notaufnahme. Zu dem Zeitpunkt hatte ich das Fiasp ca. 2h wieder in der Pumpe und die Luftnot hat sich leicht gebessert.

    Im KH haben sie einen anaphylaktischen Schock vermutet, mir eine Spritze Adrenalin gegeben und wollten mich dabehalten; das wollte ich aber nicht. Bin dann ca. 2h dort geblieben zur Vorsicht und minütlich gings mir besser. Heute war ich sogar wieder arbeiten und habe den ganzen Tag über nur 2x das Asthmaspray benutzt.


    In den Gebrauchsinformationen vom Lyumjev sind Atemschwierigkeiten als häufig (bis zu 1 vom 10 Fällen) deklariert. Bei mir hats wirklich voll reingehauen und meine Vermutung vor ein paar Tagen hier im Thread hat sich als richtig erwiesen. Sorry Bjr, da hast Du leider komplett daneben gelegen.


    Ach ja, meine Gliederschmerzen sind tatsächlich besser geworden mit Lyumjev. Bringt mich aber auch nicht weiter.


    Bleibe jetzt erst einmal wieder bei Fiasp. Zu einem langsameren Insulin will ich nicht mehr zurück, wenn ich nicht muss. Keinen SEA einhalten zu müssen ist schon sehr komfortabel. Ein gleich schnelles Insulin wie Fiasp oder Lyumjev ist mir nicht bekannt. Jetzt muss ich mich erstmal das Wochenende wieder etwas bekrabbeln...

    Nein, ist wohl eher ein durch bestärkende Forumposts ausgelöster Nocebo-Effekt.

    Neues Medikament.. man hört mehr in sich hinein… plötzlich da irgendwas… muss damit zusammenhängen!

    Hmm, das denke ich nicht. Ich kaufe seit Jahren bei Aldi die Schokokugeln mit Haselnuss drin. Seit Lum habe ich Brennen im Hals und Schluckbeschwerden, wenn ich sie esse. Vorher nie.


    OK, um es zu verifizieren, muss ich zurück zu Fiasp und dann schauen, was passiert. Kann natürlich auch Zufall sein, dass die Allergie gerade jetzt auftritt.

    Also bisher keine erkennbare Verbesserung von Fiasp zu Lum. Aber ich habe plötzlich eine sehr starke Allergie gegen Haselnüsse, das hatte ich vorher nie.


    Kann es evtl. sein, dass Lum den Effekt verstärkt?

    Bei uns zu Hause läuft eine Homematic. Dazu gehört ein Immer-an-Tablet, das im Flur an der Wand hängt und das zur Steuerung und Info zu Hause dient. Es ist eine Webseite, die man auch auf dem Rechner öffnen kann. Dort blende ich oben rechts meinen aktuellen Blutzucker ein:


    Zusätzlich habe ich eine Philips RGB-Lampe, die 24h als Effektbeleuchtung dient. Je nach BZ ist die Lampe entweder grün (ok), gelb (zu hoch) oder rot (zu niedrig).


    Die Daten kommen minütlich vom Libre, werden von xDrip+ auf Nightscout hochgeladen und ich hole sie per API vom Nightscout ab in meine Homematic, wo sie dann weiterverarbeitet werden. Tablet und RGB-Lampe sind also max. 2 Minuten vom aktuellen Libre-Wert hinterher.

    Nach mehreren Tagen mit Lyumjev bilde ich mir ein, dass meine Kurve etwas flacher ist, ohne dass ich sonst irgendetwas geändert habe, Werde das mal weiter im Auge behalten.


    Brennen ist mit Stahlkatheter etwas weniger. Obs jetzt am Katheter oder an der Setzstelle liegt, muss ich austesten. Allerdings fangen mit Lyumjev sowohl Stahl- als auch Teflonkatheter nach 2 Tagen an zu brennen - das kannte ich von Fiasp bisher nicht.

    DerAndi Falls du die Abgabegeschwindigkeit bei der Ypsopump einstellen kannst, lass das mal langsamer reinlaufen. Das Hilft. Ich habe mich erst nach mehreren Wochen daran gewöhnt und das Brennen war fast weg.

    Kann man bei der Ypso nicht einstellen...

    Nutze jetzt seit Samstag (also heute Tag 3) Lyumjev. BTW, wie kann man sich eigentlich so einen bescheuerten Namen für Insulin ausdenken?

    Zu Gliederschmerzen kann ich noch nichts sagen, dazu ist es zu früh. Bin ich mal sehr hoch, bekommt Lyumjev mich auch nicht besser runter als Fiasp; das ist ebenso fast wirkungslos.

    Was aber am meisten auffällt, ist das Brennen bei der Insulinabgabe mit der Ypsopump. Es schrieben ja schon einige Leute hier, wie sehr Fiasp brennt. Ich konnte das nie nachvollziehen. Ja, es brennt leicht mit Fiasp, aber es war bei mir nie so, dass ich sagen musste, das ist unangenehm oder schwer zu ertragen.

    Jetzt bei Lyumjev ist es manchmal so, als ob jemand mit einem Skalpell in der Setzstelle rumrührt. Echt heftig.Ist aber nicht immer so. Hab grade einen Teflon-Katheter in Gebrauch.

    Wie ist es mit dem Freestyle Libre 3? Treten da bei euch auch oft diese Pressure-Lows auf?

    Ja natürlich; die treten siw bei allen derartigen Sensoren auf. Abhilfe schafft nur eine Setzstelle, auf der Du nicht schläfst.

    Abbott empfiehlt z.B. am Oberarm aussen. Ich bin Seitenschläfer und würde ständig da draufliegen. Deswegen setze ich den Sensor an der Unterseite des Oberarms, quasi genau "gegenüber" vom Bizeps. Da liege ich seitlich nicht drauf und wenn ich auf dem Rücken liege, ist da zu wenig Gewicht auf dem Arm für ein Pressure Low.

    Andere User setzen die Sensoren auch an der Hüfte oder an den Oberschenkel. Probier einfach mal aus, wo es bei Dir am besten klappt.

    Ich werde ab dem Wochenende mal testhalber wechseln auf Lyumjev, z.Zt. ist es noch Fiasp.


    Grundsätzlich bin ich zufrieden mit Fiasp, ich habe aber seit etlichen Monaten unerklärliche Gliederschmerzen. Alles, was ich an Medikamenten nehme, habe ich einzaln nach Rücksprache mit den Ärzten entweder mal für einen signifikanten Zeitraum weggelassen (Blutdrucksenker z.B.) oder ersetzt durch andere Mittel (Statine z.B.). Leider alles komplett wirkungslos.


    Jetzt will ich mal schauen, ob Lyumjev anstelle von Fiasp da eine Änderung bringt. Sollte im Loop ja problemlos laufen und auch von der Wirkdauer sind die beiden ja ziemlich ähnlich. Nur schade, dass es Lyumjev nicht in Pump Carts gibt - muss ich wieder selber aufziehen.


    Gibts hier noch jemanden, der mit Fiasp Nebenwirkungen hatte?

    Bei mir lief es eine ganze Zeit lang mit Fiasp ganz gut. Ich hatte das schon für ICT verwendet, in Kombination mit Tresiba und Novorapid als zweites Bolusinsulin fürs Abendessen. In der Pumpe war Fiasp auch erstmal unauffällig, aber nach ca. 1,5 Jahren hatte ich immer öfter das Problem, dass ich hohe BZ (ab so ca. 200 mg/dl) nur nach mehrfachen Korrekturen und Überdosierung runter bekommen habe. Häufig dann auch nur mit Hilfe vom Pen. Irgendwann ist mir gedämmert, dass sich da zu früher was geändert hat und meine Insulinempfindlichkeit war's nicht.

    Da ich mit Fiasp schon öfter mal Brennen an der Katheterstelle hatte, habe ich mir den Versuch mit Lyumjev gespart und bin auf's gute alte Novorapid zurück. Das hat bei mir den Vorteil, dass es zwar nicht das allerschnellste Insulin ist, die Wirkung aber sehr zuverlässig ist.

    Danke für Deine Ausführungen; bei mir ist es ähnlich. Das leichte Brennen stört mich eher nicht; ist auch nicht immer.


    Bist Du beim Novorapid bei allen Einstellungen geblieben (Insulimempfindlichkeit, Faktoren usw.) und hast nur 1:1 das Insulin getauscht oder hast Du alles angepasst?

    Ich habe das Proglem grundsätzlich, dass mein Fiasp bei hohem BZ nicht zu wirken scheint und ich es massiv "überdosieren" muss.


    Letzten Samstag wieder: wir haben Pizza gemacht und ich bin mit rund 80 in den Abend, bissken zu niedrig für mich eigentlich. Deshalb habe ich auch nicht vor dem Essen, sondern erst Insulin gegeben, als ich begann, hochzugehen. Zu dem Zeitpunkt habe ich ein halbes Glas Wein getrunken.


    Dann kam das Essen an und ich habe Insulin gegeben, wie immer für so ein Essen. Bin dann hochgeschossen bis über 300, so als ob gar kein Insulin drin war. Mehrmals auch Insulin nachgegeben in kleinen Mengen, aber komplett ohne Wirkung.


    Bin dann abends mit knapp über 300 ins Bett, mit deutlich mehr Insulin intus als nötig. Dachte, schlimmstenfalls weckt mich halt der Alarm. Aber Pustekuchen - bin dann langsam in der Nacht runter und morgens im Zielbereich aufgewacht.


    Aber auch früher hatte ich das schon; mit Pen. Unterwegs gewesen, niedrig, "ach komm, wir essen ein Eis. Spritzen tu ich nachher". Waren dann so Tage, wo ich hoch geblieben bin und Fiasp reingetan habe wie Wasser.


    Mein Ihr, ich solle mal was Anderes probieren? Was käme dem Fiasp denn am nächsten von der Schnelligkeit? Novorapid?